economics – Artificial Intelligence https://ars.electronica.art/ai/de Ars Electronica Festival 2017 Tue, 28 Jun 2022 13:43:24 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.6 Research Institute for Arts and Technology https://ars.electronica.art/ai/de/research-institute-arts-technology/ Tue, 15 Aug 2017 14:40:15 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=1244

Research Institute for Arts and Technology (AT)

Im 21. Jahrhundert werden Werke mit verteilter Autorschaft und verteilten Identitäten produziert – die KünstlerInnen präsentieren ihre Arbeitsprozesse „kodiert“ in den zerstreuten Strukturen globaler Netzwerke. Das zeitgenössische künstlerische Schaffen wird in kollektiver Praxis entwickelt, Forschungsprozesse sind Ergebnisse eines zwischen Menschen, Maschinen und Programmen verteilten Agens. Es können lediglich „Spuren“ hinterlassen werden, geht es doch nicht mehr darum, „Endprodukte“ zu liefern, sondern „prozessuale Artefakte“. RIAT – The Research Institute for Arts and Technology – begrüßt und bejaht die flüchtige Natur einer realen Welt, die nur aus kollektiv entwickelten und umgesetzten Visionen erstrebenswerter Zukunftsszenarien besteht.

Blockchain (die Grundlage von Bitcoin) ist zweifelsohne die entscheidende Erfindung des 21. Jahrhunderts. Die sich beschleunigenden Kräfte der Dezentralisierung verändern nicht nur unsere Einstellung zu elektronischem Zahlungsverkehr, sondern durch die Unveränderbarkeit und Unaufhaltsamkeit der Blockchain auch unsere Wahrnehmung von Organisationen, von Vertrauen und nicht-menschlichen agentiellen Potenzialen. RIAT setzt sich mit der globalen Kryptoökonomie und ihren Auswirkungen auf Kultur und Gesellschaft auseinander.

RIAT ist ein unabhängiger Forschungscluster mit Sitz in Wien. RIAT untersucht das Verhältnis und die Schnittstellen von Technologie und Kunst – wesentliche Handlungsfelder sind Blockchain-Technologien, Open (Source)-Hardware, experimentelle Formen der Publikation und epistemische Kulturen. RIAT erforscht die Rolle der Kunst im Zeitalter der vernetzten Gesellschaft und unterzieht sie Belastungstests in unterschiedlichen Formaten wie etwa dem Coded Cultures Festival for fringe research and experimental arts oder Making Artistic Technology – einem Rahmenkonzept zur Erweiterung der Spielräume kreativer Technologie.

Über die Künstler/innen

RIAT – Research Institute for Arts and Technology (AT) entstand 2015 und kooperiert mit Gruppen experimenteller KünstlerInnen und ForscherInnen, die sich kritisch mit Technologie, insbesondere mit Blockchain und/oder offener Hardware, auseinandersetzen. Das Institut wurde von dem Kryptokunst-Kollektiv Bokeh, der Künstlergruppe 5uper.net und dem experimentellen Artistic Technology Lab, das zuvor an der Universität für angewandte Kunst in Wien untergebracht war, gegründet.

Programm

DO 7. 9.

18:00-19:00       Crypto-Economics and Artistic Technology: An Introduction to RIAT

FR 8. 9.

10:00-13:00       Crypto Cafe

14:00-15:00       RIAT Academy: Blockchain 101

16:00-17:00       RIAT Academy: Blockchain 101

18:00-19:00       RIAT Academy: Blockchain 101

SA 9. 9.

10:00-13:00       Crypto Cafe

14:00-15:00       RIAT Academy: Blockchain 101

16:00-19:00       Clash of Coins

SO 10. 9.

10:00-13:00       Crypto Cafe

14:00-15:00       RIAT Academy: Blockchain 101

16:00-17:00       Terra0 – Presentation von Max Hampshire

17:00-18:00       Data Loam – Presentation von Martin Reinhart und Matthias Tarasiewicz

MO 12. 9.

10:00-13:00       Crypto Cafe

Lesen Sie mehr auf: starts-prize.aec.at.

This project is presented in the framework of the STARTS Prize 2017. STARTS Prize received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 732019.

eulogos2017

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Interactive Diorama—Rembrandt, 1632, The Anatomy Lesson of Dr. Nicolaes Tulp https://ars.electronica.art/ai/de/interactive-diorama-anatomy-nicolaes-tulp/ Tue, 08 Aug 2017 08:33:00 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=1039

Aalto University, School of Arts, Design and Architecture, Helsinki

Interactive Diorama – Rembrandt, 1932, The Anatomy Lesson of Dr. Nicolaes Tulp ist eine Virtual-Reality-Simulation von Rembrandts Originalwerk Die Anatomie des Dr. Tulp und wurde von Professor Lily Díaz-Kommonen gemeinsam mit dem Department of Media Systems der Representation Research Group an der Aalto University realisiert.

Die sieben Ärzte, die bei der im Original dargestellten Sitzung anwesend sind, wurden als Platzhalter in Form von 3D-Avataren neu geschaffen und verfügen über die Fähigkeit zu Gestik, Bewegung und Sprache. Die Wiedergabe des Settings der Unterrichtsstunde, die angeblich im Amsterdamer Barber-Gilden-Tagungsraum bei der Waag-Gesellschaft stattgefunden haben soll, wurde 1691 am anatomischen Theater (ebenfalls bei der Waag-Gesellschaft) durchgeführt und basiert auf Studien von Bildern aus dem 18. Jahrhundert und erfolgte mittels Photogrammetrie.

Diese Arbeit würdigt und dekonstruiert diesen wichtigen Moment, in dem Kunstgeschichte und Wissenschaft in einem Spektakel aufeinandertrafen. Die Erfahrung des repräsentationsbasierten piktografischen Raums auf der Leinwand kann man durchaus mit der Erfahrung des dynamischen relationalen Raums vergleichen, der durch die technologisch verkörperte und verstärkte Wahrnehmung entsteht, wie sie für VR-Umgebungen charakteristisch ist.

Das Genie Rembrandts ließ einen Moment in Raum und Zeit erstehen, in dem verschiedene Narrative mitschwingen. Als interaktives Diorama ist The Anatomy Lesson ein Artefakt, das eine ausdrucksstarke Wirkung anstrebt und unzählige mögliche Diskurse und Geschichten in sich vereint. Als solch expressives Artefakt kann das Diorama für die BetrachterInnen eine Vielfalt von Realitäten schaffen. Aber was lauert dahinter? Indem wir dieses Werk im 21. Jahrhundert dekonstruieren und neu interpretieren, übernimmt die Kunst die Rolle eines Interface, das spekulatives, agonistisches Experimentieren und Philosophieren ermöglicht. Die gängige Ordnung wird auf den Kopf gestellt, und die BetrachterInnen betreten den virtuellen Raum, indem sie in die Rolle des verstorbenen Häftlings schlüpfen.

Die Aalto University, die 2010 aus der Zusammenlegung von drei Institutionen – der Helsinki School of Economics (HSE), des Helsinki Institute of Technology (HUT) und der University of Art and Design Helsinki (UIAH) – entstand, ist eine multidisziplinäre Community, in der Kunst, Wissenschaft und Business aufeinandertreffen, um die wichtigsten gesellschaftlichen Herausforderungen zu identifizieren und innovative Zukunftsentwürfe zu entwickeln.

Project director, concept design and production: Lily Díaz-Kommonen
Software development and interface design: Ling Chen
3D modeling characters and space, motion capture: Shareef Askar
3D modeling, characters: Juha Koppström
3D modeling, space: Alex Nikulin
3D animation, book: Andrei Rodríguez
Visual design and production: Cvijeta Miljak
Sound design: Can Uzer, Gabriela Juganaru
Veselius book re-design and production: Angela Hernández

VR consultant: Markku Reunanen
Software consultant: Hung-Han Chen
Costume design consultant: Sofia Pantouvaki
Motion capture: Max Mäkinen, Tony Tolien, Matias Kommonen
Photogrammetry: Judith van der Elst

Many thanks to:
Philip Dean, Aalto University
Lucas Evers, Waag Society
Helena Hyvönen, Aalto University
Anna Valtonen, Aalto University
Tuula Teeri, Aalto University

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