health – Artificial Intelligence https://ars.electronica.art/ai/de Ars Electronica Festival 2017 Tue, 28 Jun 2022 13:43:24 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.6 Ad lib. https://ars.electronica.art/ai/de/ad-lib/ Sun, 13 Aug 2017 20:30:17 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=999

Michele Spanghero (IT)

Ein medizinisches Beatmungsgerät spielt einen Akkord auf Orgelpfeifen – ein Fragment aus Johannes Brahms’ „Ein deutsches Requiem” – wie erstarrt, im konstanten Rhythmus der automatischen Atmung.

Die Tätigkeit dieses künstlichen Organs wirft ethische Fragen auf: Sie thematisiert den freien Willen und die Verantwortung, die Teil dieses mechanischen Requiems sind; und sie ist auch eine Metapher für die Kontrolle, die Menschen der Technologie übertragen.

Ad lib. ist die Abkürzung des lateinischen „ad libitum” und bedeutet wörtlich „nach Belieben”. Sie drückt die Freiheit des Menschen aus, in einem bestimmten Kontext auf Basis seines eigenen Urteils zu handeln. Gleichzeitig ist sie aber auch ein musikalischer Begriff, der den InterpretInnen unterschiedliche Möglichkeiten des Ausdrucks bietet, indem bestimmte Takte der Partitur nach Belieben wiederholt werden können.

Michele Spanghero: www.michelespanghero.com

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End of Life Care Machine https://ars.electronica.art/ai/de/end-of-life-care-machine/ Tue, 08 Aug 2017 19:51:47 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=3573

Dan Chen (TW/US)

End of Life Care Machine ist eine interaktive Installation, die aus einem leeren Raum, Sitzgelegenheiten und einem Empfangspult besteht. Schilder, ärztliche Armbänder, Broschüren zur Gesundheitsinformation und weitere Requisiten erinnern an ein Krankenhaus oder ein Hospiz.

In dem fluoreszierend beleuchteten Raum steht neben dem Krankenbett der Last Moment Robot. Er ist als medizinischer Apparat konstruiert und verfügt über einen weichen Arm, der streicheln kann. Der Roboter wurde programmiert, um sterbende PatientInnen zu begleiten und zu umsorgen. Der gesamte Prozess wird sorgfältig dokumentiert.

ZuseherInnen sind eingeladen den Raum zu betreten, begleitet von einem Menschen im Arztkittel. Nachdem sich die PatientInnen ins Bett neben den Roboter gelegt haben, fragt er Arzt um Erlaubnis den Arm der PatientInnen unter den zärtlichen Mechanismus zu legen. Sobald die Sterbenden im Bett liegen und der Apparat aktiviert ist, zeigt ein LED-Bildschirm die Schrift “Lebensende wird festgestellt” an. Daraufhin verlässt der Arzt den Raum und lässt den Menschen allein. Wenn der Roboter erkennt “Lebensende festgestellt” beginnt er den Arm der oder des Sterbenden zu streicheln, um die letzten Momente so liebevoll wie möglich zu gestalten. Last Moment Robot reizt die Vorstellung des Ersatz des Menschen durch Maschinen aus. Das Projekt ermöglicht, den Einsatz roboterbasierter Intimität zu überdenken.

Die Arbeit wird hier als Prototyp gezeigt.

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