installation – Artificial Intelligence https://ars.electronica.art/ai/de Ars Electronica Festival 2017 Tue, 28 Jun 2022 13:43:24 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.6 Roads Less Travelled by . . . https://ars.electronica.art/ai/de/roads-less-travelled-by/ Wed, 16 Aug 2017 19:31:51 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=1440

Aalborg University (DK)

Die Ausstellung Roads Less Travelled by … präsentiert studentische Projekte des Studiengangs Art and Technology und des Erasmus Joint Master in Media Arts Cultures an der Universität Aalborg. Alle studentischen Projekte sind das Ergebnis kritischer akademischer Untersuchungen in Kunst, Technologie und Kultur, die problembasierte Forschung und Lernprozesse beinhalten – ein pädagogisches Framework mit Schwerpunkt auf interdisziplinärer Gruppenarbeit, das sich auf Herausforderungen im realen Leben konzentriert. Dies bedeutet, dass alle Projekte die Realität und deren unterschiedlichen Manifestationen hinterfragen. Zur Anwendung kommen dabei praxisbasierte Methoden wie kritische Studien von Usererfahrungen und Wissensproduktion.

Studierende dieses Bachelor-Studiengangs arbeiten mit unterschiedlichsten Formaten wie Performance, Skulptur, partizipatorischen Events, robotischen Prozessen, Sound und Daten. Während des Semesters für den Erasmus-Master an der Universität Aalborg beschäftigen sich die Studierenden mit den ontologischen Wirkungen einer Kultur, in der Information allgegenwärtig ist. Beide Studienprogramme beziehen sich auf die Herausforderungen, die die von Donna Haraway formulierte „mixed-up time“ für die Kunst (oder jeden anderen produktiven Modus) bedeutet. In dieser Zeit kommt uns vor allem die Aufgabe zu: „to make trouble, to stir up potent response to devastating events, as well as to settle troubled waters and rebuild quiet places“ (Donna Haraway, Staying With the Trouble, Duke University Press, 2016, S. 1).

Durch problembasierte Lernmethoden werden die Studierenden ermuntert, Wege der Wissensproduktion zu beschreiten, die „less travelled“ sind. Sie werden also angehalten, „to stay with the trouble“ unserer Zeit, um Haraways Ausdruck zu verwenden. Wie kann sich Technologie selbst als reines Mittel transzendieren, wenn wir das Bedürfnis verspüren, Kunst und Kultur zu (re)präsentieren, zu erfahren und zu kontextualisieren?

Die Universität Aalborg

Die Universität Aalborg (AAU), Dänemark, wurde 1974 gegründet und bietet den Studierenden ein Umfeld, das akademische Spitzenleistungen, kulturelles Engagement und persönliche Entwicklung fördert. Die AAU ist zurzeit dabei, ihr Profil als pädagogische Institution, die dynamische problembasierte Forschung forciert und innovative Lösungen für globale, komplexe Herausforderungen entwickelt, zu schärfen.

Seeds10110100

Cristina Palomares (ES), Melinda Varro (DK), Christine Hvidt (DK), Anna Major (DK), Daniela Maciel (DK/PT), Sidsel Abrahamsen (DK)

Seeds10110100 ist eine Sound-gesteuerte Installation generativer Kunst, die aus gemeinsam lebenden Ökologien besteht und einen lebendigen Organismus mittels Licht imitiert. Sie organisieren ihre Community durch Interaktion mit der Umgebung und nach einem vorgegebenen Regelwerk. Die Installation verändert ihr Verhalten je nach Interaktionsgrad und versucht, den kontinuierlichen Austausch von Informationen zwischen den Systemen deutlich zu machen.

Sumbiophilia

Stefan Engelbrecht Nielsen (DK), Alberte Husted Larsen (DK), Karina Lindegaard Aae Jensen (DK), Louise Ørsted (DK), Maria Emilie Nielsen (DK)

Sumbiophilia ist eine „Vereinigung experimenteller ErforscherInnen symbiotischer Existenzen“, die verstehen will, wie Menschen, Natur und Technologie auf eine für alle gedeihliche Weise zusammenleben können. Die Vereinigung erforscht eine verlassene Gegend bei Limfjorden in Nordjütland mittels künstlerischer Experimente und Erkundigungen.

Sumbiophilia will neue Wege in der Koexistenz zwischen Mensch und Natur abseits der vorherrschenden Wahrnehmung, wie wir unsere Existenz organisieren, erschließen. Vielleicht kann diese Arbeit andere dazu inspirieren, sich diesem Weg anzuschließen und diese Erkundigungen auf andere Orten der Welt fortzuführen.

Skin

Bas van den Boogaard (NL), Vibeke Thorhauge Stephensen (DK), Karina Lindegaard Aae Jensen (DK), Louise Ørsted (DK), Stefan Engelbrecht Nielsen (DK)

Bei Skin vermischen sich alte Techniken mit digitaler Technologie. Das Projekt adressiert den Einsatz und die Auswirkungen moderner Technologie, indem es nicht wahrnehmbare Übertragungstechnologien in eine vibrotaktile verkörperte Erfahrung verwandelt. Skin macht deutlich, wie sehr wir von diesen Technologien umgeben sind, sobald wir in die digitale Welt eintreten. Bei der ersten Begegnung beschleicht uns das beunruhigende Gefühl, auf diesem neuen, unbekannten Terrain umzingelt zu sein. Uns Menschen fehlen die richtigen Werkzeuge, um dies zu verstehen, aber mit Skin ist unser Wahrnehmungsapparat dafür gerüstet.

Adjunct Infection

Shivani Anja Luithle (AU/DE)

Adjunct Infection erkundet die Ängste in einer Welt zwischen Lebendem und technologisch Manipulativem, indem es die Grenzen zwischen Cyborg und Organischem und die Auswirkungen von Technologie auf unser Selbstgewahrsein auslotet. Das Projekt will ergründen, wie uns die Erfahrung von Einengung und Isolierung in einer Gesellschaft, in der wir nicht nur physisch, sondern auch mental aufgerüstet sind, verletzlich macht. Diese tragbaren Skulpturen wollen unser Bewusstsein schärfen und einen Reflexionsprozess angesichts der blinden, Distanz schaffenden Abhängigkeit von unseren Alltagsanhängseln anstoßen.

A Universe of Memories

Gabrielle Maria Lepianka (DK), Sidsel Abrahamsen (DK), Matilde Nobel (DK)

A Universe of Memories thematisiert Objekte, mit denen wir uns selbst umgeben und eine Erinnerung oder ein Gefühl verbinden. Das kann ein altes Armband oder eine Münze sein, also Dinge, die nicht unbedingt einen offenkundigen oder materiellen, sondern einen sentimentalen Wert haben. Präsentiert werden diese Objekte in einem riesigen Mobile, und das Publikum hat die Gelegenheit, in den Erinnerungen anderer Menschen herumzuwandeln und das Gefühl zu empfinden, das mit dem diese Erinnerungen repräsentierenden Objekt verbunden ist.

deadartist.me

André Mintz (BR), Olga Lukyanova (RU)

Zentrales Thema von deadartist.me sind netzpolitische Fragen, die anhand der Analogie des Netzwerkes als Falle reflektiert werden. Das geschieht mittels einer Web-Applikation, die den UserInnen im Austausch gegen deren Facebook-Daten ein einfaches, flüchtiges Web-Service zur Verfügung stellt und zeigt, welcher toter Künstler oder welche tote Künstlerin sich in ihnen reinkarniert hat. Mithilfe von Datensammlung, Anonymisierung, Analyse und Präsentation will das Projekt auf spielerische Weise die Technologie, auf der es basiert, ihrer Funktionalitäten berauben.

Suono Specchio

Ina Čiumakova (LT), Rodrigo Guzman S. (MX), Stefan Palitov (MK)

Suono Specchio (wörtlich: Klang-Spiegel) ist eine interaktive Sound-Installation, die die Verwendung des Gesichts als mögliches Interface für musikalischen Ausdruck untersucht. Die Installation besteht aus einem Einwegspiegel, mit dem die UserInnen über Gesten interagieren. Gesichtsbewegungen werden auf spezifische musikalische und poetische Elemente gemappt, die zu den UserInnen über Kopfhörer oder Lautsprecher zurückgespielt werden. Suono Specchio erweitert die expressiven Fähigkeiten des Gesichts, während es gleichzeitig die phänomenologische und archäologische Bedeutung von Spiegeln und reflektierenden Oberflächen hinterfragt.

Memorial to Forgotten Sounds

Adriaan Odendaal (ZA), Karla Zavala (PE), Luis Bracamontes (MX), Sultana Ismet Jerin (BD)

Die Pop-up-Ausstellung Memorial to Forgotten Sounds präsentiert neomaterielle Sound-Andenken, die aus digitalen Klangfetzen von Klangwellen geschaffen werden und zu vergessenen oder unbenutzten Online-Archiven gehören, die so reaktiviert werden. Diese Klangandenken verwandeln sich so zu mnemonischen Devices, die der Ära des ubiquitären, kontextuellen Computereinsatzes und dem Internet of Things entsprechen. Das Projekt erforscht alternative Wege, wie archivarische Online-Praktiken verbessert und Kulturen der Medienkunst durch mnemonische Techniken für postdigitale Kontexte bewahrt werden können. Es basiert auf den Ideen von Wolfgang Ernst und Wendy Chun, dass Archive nicht nur aus Speicherplatz bestehen, sondern auch aus Erinnerung und zugänglich sein müssen.

https://memorialtoforgottensounds.tumblr.com

Encode

Jasper Fung (HK)

Encode besteht aus einem gehackten Feueralarm und Bildern von Zeitungen, die auf eine Platte aus rostfreiem Stahl gedruckt sind. Die Platte ist mit dem Feueralarm durch eine elektrische Schaltung verbunden, die einen geschlossenen Stromkreis bildet. Der Feueralarm spielt perkussive Muster, die im Wesentlichen aus Morsecode oder chinesischen kommerziellen Codes bestehen. Diese Codes sind Codes für Schlüsselbegriffe aus der populären chinesischen Social-Media- und Blogging-Plattform Weibo, die von der Regierung der Volksrepublik China zensiert wird.

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MIRROR OF MINDS https://ars.electronica.art/ai/de/mirror-of-minds/ Mon, 14 Aug 2017 13:34:39 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=1128

OptoPussies (RU/DE)

Das Projekt MIRROR OF MINDS ist eine Video-Installation mit verstecktem Content, der den BetrachterInnen nur durch Interaktion zugänglich wird. Die Arbeit in Gestalt eines zerbrochenen Spiegels symbolisiert die Fragmentierung und das Aufbrechen unserer modernen Gesellschaft. Sie lädt die BetrachterInnen ein, kritisch und analytisch über globale Veränderungen, Innovationen, soziale Probleme und technischen Fortschritt mit allen Chancen und Risiken nachzudenken.

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Perpetuum Mobile https://ars.electronica.art/ai/de/perpetuum-mobile/ Tue, 08 Aug 2017 20:47:39 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=2320

Cynthia Zaven (LB)

Perpetuum Mobile ist eine Komposition für eine 12-Kanal-Klanginstallation. Zwölf Lautsprecher stehen im Kreis. Jede Sekunde erklingt eine Note, die im Uhrzeigersinn von einem zum anderen wechselt. Der scheinbar geordnete Rhythmus wird im Verlauf der Komposition chaotisch, fällt auseinander, um sich dann wieder in den Klang der einzelnen Note einzuordnen.

Perpetuum Mobile bildet in kontrollierter Umgebung den Eindruck eines Echos in Echtzeit ab. Sie besteht aus Tönen, die auf ihrer Reise die Beschaffenheit ihres Ursprungs verlieren und sich durch Raum und Zeit verändern. Indem sich die Installation diesem Phänomen annimmt, untersucht sie das Unterfangen Zeit zu messen und kontrastiert die strenge Ordnung in derartigen Systemen mit Unordnung und Unvorhersehbarem. Die vermeintliche Struktur, repräsentiert durch die Geräte der Zeitmessung, wird verfälscht und herausgefordert durch ihr Bestreben die Effekte eben jenes Chaos einzubringen, die sie zu ordnen versucht.

Credits

This installation was exhibited at the Bacchus Temple, Baalbeck in 2016 supported by Studiocur/art and the Baalbeck International Festival.

Originally commissioned for This is the Time. This is the Record of the Time curated by Angela Harutyunyan and Nat Muller. Tijs Ham, sound engineer.

Part of Global Collaborations, Stedelijk Museum Amsterdam, Stedelijk Museum Bureau Amsterdam and the American University of Beirut Art Galleries and Collections

Funded/supported by: AFAC, STEIM, Amodo, Mondriaan Fund

With acknowledgment to: Tijs Ham, Cherine Karam, Kesper Kovitz

www.cynthiazaven.com

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Teaching City https://ars.electronica.art/ai/de/teaching-city/ Tue, 08 Aug 2017 18:26:51 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=2650

An Ars Electronica Futurelab Academy @ QUT Project

Jessica Cheers (AU), Leah Gustafson (AU), Samantha Glennie (AU)

Teaching City ist ein experimentelles Lern-Framework, das städtische Problematiken mittels spielerischer Interaktionen beleuchtet. Es bietet ein Gegengewicht zu der aus dem Industriezeitalter stammenden Klassenzimmer-Pädagogik und stellt die vorgefassten Meinungen der Bürger durch in den städtischen Raum eingebettete „Wissensinterventionen“ auf dem Kopf – die Stadt ist dabei der Lehrer.

Die Ars Electronica Futurelab Academy wurde ins Leben gerufen, um Studierende und Lehrende aus internationalen Partnerinstitutionen bei ihrer transdisziplinären Praxis zu unterstützen. Seit 2012 hat die Plattform Kollaborationen zwischen Ars Electronica und Universitäten in der ganzen Welt ermöglicht.

Creative Catalyst Drop-In Sessions

DO 7. 9.
13:00 – 13:15
16:00 – 16:15

FR 8. 9.
13:00 – 13:15
16:00 – 16:15

SA 9. 9.
15:00 – 15:15

SO 10. 9.
13:00 – 13:15

Credits

Supported by:

Associate Producer: Quinty Pinxit-Gregg (AU)
Technical Support: Matthew Strachan (AU),
with special thanks to Jacina Leong and Linda Knight

This project was supported by The Creative Lab, and QUT Creative Industries.

This project has been assisted by the Australian Government through the Australia Council, its arts funding and advisory body.

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SynapSense https://ars.electronica.art/ai/de/synapsense/ Tue, 08 Aug 2017 18:15:38 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=2645

An Ars Electronica Futurelab Academy @ QUT Project

Felix Palmerson (AU), Georgia Pierce (AU), Sophie Barendse (AU), Jayden Grogan (AU), Oscar Connor (AU), Isabella Hood (AU), Matilda Skelhorn (AU), Phillipa Chapman (AU), Jessica Martin (AU), Peter Lloyd (AU), Yanto Browning (AU), Cameron Whelan (AU), Greg Jenkins (AU), Dr. Stephanie Hutchison (AU)

SynapSense ist eine performative Installation, die unser Körperbewusstsein verstärkt. Sensorisches Verstehen durch Enactment wird mittels drei Methoden vermittelt: erkunden, kalibrieren und schöpferisch gestalten. Interaktion schafft die Klanglandschaft, Berührung ermöglicht Hinterfragen, und Klang steht für Erkundung.

Die Ars Electronica Futurelab Academy wurde ins Leben gerufen, um Studierende und Lehrende aus internationalen Partnerinstitutionen bei ihrer transdisziplinären Praxis zu unterstützen. Seit 2012 hat die Plattform Kollaborationen zwischen Ars Electronica und Universitäten in der ganzen Welt ermöglicht.

Performance Times

DO 7. 9.
19:20 – 19:40
21:05 – 21:25

FR 8. 9. – SO 10. 9.
18:40 – 19:00

MO 11. 9.
13:00 – 13:20
15:00 – 15:20
19:00 – 19:30

Credits

Supported by: Artistic Direction: Dr. Stephanie Hutchison (AU); Producer: Quinty Pinxit-Gregg (AU); Technical support: Matthew Strachan (AU); Lighting Design: Glen Hughes (AU)

This project was supported by The Creative Lab, and QUT Creative Industries.

This project has been assisted by the Australian Government through the Australia Council, its arts funding and advisory body.

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_nybble_ https://ars.electronica.art/ai/de/nybble/ Tue, 08 Aug 2017 14:42:13 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=1892

Alex Augier (FR)

_nybble_ ist eine audiovisuelle, formale und räumliche Performance, in der die verwendeten Medien zwischen minimaler und organischer digitaler Ästhetik schwanken – als zwei Pole eines gleichen Kontinuums. Der ästhetische Wechsel wird durch ein generatives Visual erzeugt, in dem verschiedene Kräfte die natürlichen und geometrischen Bewegungen in einem Partikelsystem bestimmen.

Der modulare Synthesizer rückt den Musiker ins Zentrum und kontrolliert auch die musikalische Fluktuation. Das Design der Bühne ermöglicht es dem audiovisuellen Medium, sich im Raum zu entfalten – und zwar durch einen spezifischen Aufbau von vier transparenten Bildschirmen und vier Schalldiffusoren. Dem Publikum bietet sich ein quadrophonisches und quadroskopisches Bild für eine totale synästhetische Erfahrung.

Credits

Co-production: Arcadi (Paris/FR), Stereolux (Nantes/FR)
Support: La Muse en Circuit (Alfortville/FR)

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e-mot-ivat-ion—Feeling the Ex-Tension https://ars.electronica.art/ai/de/e-mot-ivat-ion/ Tue, 08 Aug 2017 11:49:31 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=2582

Werner Jauk (AT)

Die Installation macht die un-mittelbare Interaktion in sozialen Situation spürbar – durch Klanggesten, die den hedonistischen Wert körperlicher Interaktionen vermitteln und so eine gemeinschaftliche emotionale Umgebung schaffen.

Menschen, die miteinander in Kontakt treten, interagieren in erster Linie mittels körperlichem Verhalten, wobei sie einem natürlichen, kulturell impliziten Wissen folgen. Diese Interaktion bildet einen multimodalen Prozess, der durch Spannung kontrolliert wird, da die Medien zu einem homöostatischen Zustand des Wohlbefindens führen – der persönliche Raum eines jeden Menschen kennt eine Grenze, jenseits der Intimität beginnt. Werden die Grenzen hedonistischer Körper überschritten, entstehen gemeinschaftliche Environments.

Die Installation bildet ein experimentelles Setting, das Kunst und Wissenschaft verbindet. Damit Wissen generiert werden kann, befähigt sie die Rezipienten, die kreative Macht der Mediatisierung zu erleben und die Ausweitung des auditorischen Körpers– Feeling the Ex-Tension – zu spüren, so wie sich die Bioakustik die wissensvertiefende klangliche und verklanglichende Verhaltensinteraktion von Tieren aneignet, um communis zu verwirklichen. Der Klang des Paarungsverhaltens ist der sinnlichste überhaupt und führt zur Wiedergeburt von Körpern in gemeinschaftlichen Umgebungen, von Wohlgefühl, das physisches, soziales und virtuelles Leben hervorbringt.

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Computer Music & Media Composition https://ars.electronica.art/ai/de/music-media-composition/ Tue, 08 Aug 2017 10:42:57 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=2560

Anton Bruckner Privatuniversität Linz (AT)

Seit 2014 bietet die Anton Bruckner Privatuniversität in Linz einen Bachelor in Komposition mit Spezialisierung auf Computermusik und Medienkomposition an. Dieser Lehrgang konzentriert sich zwar ganz klar auf zeitgenössische digitale Ansätze für musikalisches Schaffen, will aber auch Kenntnisse in klassischer Komposition und etablierten Musiktechnologien vermitteln, damit die Studierenden eine fundierte künstlerische Betätigung im weiten Feld der Musik der Zukunft finden können.

Während dieses spezialisierte Bachelorstudium noch relativ jung ist, sind elektronische und Computermusik bereits seit Längerem an der Anton Bruckner Privatuniversität verankert. 1995 initiierte Adelhard Roidinger das Studio for Advanced Music and Media Technology (SAMT), das 2008 in Computer Music Studio umbenannt wurde und seitdem von Andreas Weixler geleitet wird. Seit der Eröffnung des neuen Universitätsgebäudes im Jahr 2015 können Studierende und ForscherInnen im Bereich Computermusik nun mit einer innovativen Studio-Infrastruktur arbeiten, die sowohl Produktion als auch Präsentation von Mehrkanalkompositionen ermöglicht.

Die Bachelor-Lehrgänge für Computermusik und Medienkomposition (genauso wie auch der MA in Komposition) wollen aber nicht nur junge MusikerInnen befähigen, Musikstücke zu produzieren, die auf den von der Medienindustrie definierten Standards basieren. Sie wollen auch zur Erkundung potenzieller neuer musikalischer Formen und Praktiken ermutigen, die in der sich rapide verändernden Landschaft digitaler Medien Gestalt annehmen und unsere Hörgewohnheiten, unseren Lebensstil, unsere Gemeinschaften und Gesellschaften ständig neu konfigurieren.

Die drei in der POSTCITY präsentierten Installationen, die eher klangliche Räume als musikalische Sequenzen definieren, zeigen, mit welcher Offenheit an die Frage herangegangen wird, was Musik als Kunst heutzutage bedeutet oder bedeuten könnte. Außerdem illustrieren sie, wie eng der Lehrgang für Medienkomposition mit anderen Studienrichtungen der Universität – mit den Instrumental-Studien oder mit Schauspiel und Tanz – verzahnt ist.

Text: Volkmar Klien

Magnetic Islands

Angélica Castelló (MX)

In einer audiovisuellen Installation, bestehend aus einem aus Kassettenbändern gewobenen Teppich und einer Field-Recording-Komposition für zwei individuell angepasste Radios, rekonfiguriert die in Wien lebende mexikanische Komponistin und Klangkünstlerin Angélica Castelló die klanglichen und szenografischen Environments religiöser und heidnischer Altar-Traditionen, die sie mittels alter Radios und Kassettenrecorder erkundet hat. Für diese Ausstellung hat sie eine Gedächtnis-Decke aus dem magnetophonischen Material von Kassettenbändern geschaffen, die uns wie ein Schild vor dem Vergessen schützen soll. Mit dieser flexiblen Skulptur – die an Tang aus verwobenen Bändern erinnert – bezieht sich die Künstlerin auf die Konzepte von Textur, Textil und Magnetismus. Sie spielt auf die unendliche Geduld an, die man nicht nur fürs Weben aufbringen muss, sondern auch fürs Geschichtenerzählen. Das Stück umfasst eine Klangkomposition, die Castelló aus bearbeiteten Feldaufnahmen, Radiowellen und akustischen Klängen erstellte, die durch zwei alte, angepasste Radios verstärkt werden – eine Klangarbeit, die in ihrer Textur den Ozean heraufbeschwört und die ZuhörerInnen mit ihrer verführerischen Macht in den Bann schlägt.

Credits

Commissioned by Constellations of the Audio Machine in Mexico for the CTM Festival in Berlin.

Text: Carlos Prieto

Pictures: Felix Blume

Anatomy of the Underground

Tobias Leibetseder (AT), Astrid Schwarz (AT)

Der Raum schwingt. Vier Lautsprecher erschaffen eine dreidimensionale akustische Skulptur, die sich durch die Bewegung im dunklen Raum und in der Zeit erschließt. Eine beinahe haptische Erfahrung. Die Komposition schickt Frequenzen auf Wanderschaft, sie folgen den raumimmanenten und dimensionsabhängigen Modalitäten des Raumes in Begleitung der BesucherInnen. Das Durchwandern des Raumes wird zu einem Durchwandern der Komposition selbst. Der Ort wird quasi in Bewegung versetzt. Das Pendeln der Schwingungen, der sich stetig verändernden Frequenzen, wird am eigenen Körper spürbar. Er wird zur Projektionsfläche der akustischen Gegebenheiten.

Architektur, Oberflächen und Materialien des Ortes fließen in die Anatomie des Untergrunds ein – im Flirren der Zeit.

Xuán

Lukas Jakob Löcker (AT), Roberta Lazo Valenzuela (CL), Yiran Zhao (CN)

Xuán ist die Transkription für zwei chinesische Zeichen mit gleicher Aussprache und Intonation: 悬 bedeutet „hängen“, während 旋 „drehen“ bedeutet. Der Titel, der also auf unterschiedliche Weise interpretiert werden kann, ist charakteristisch für das gesamte Stück. Diese performative Installation besteht aus Lautsprechern und Blitzen, die an und unter einem transparenten Netz aus Nylonfäden hängen und im Raum zu schweben scheinen. Der Boden darunter besteht aus einer weißen Projektionsfläche, die das von oben kommende Licht reflektiert. Die PerformerInnen triggern mit ihren Bewegungen die der anderen, sie initiieren neue Bewegungen und rufen Veränderungen bei sich bereits bewegenden Objekten hervor. Die sich bewegenden Lichtquellen und Klänge verleihen dem Raum eine mehrdeutige Qualität: Akustische Reflexionen und eine changierende Beleuchtung verändern die Wahrnehmung von Volumen und Resonanz.

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Computer Animation / Film / VFX – Light Barrier 3rd Edition https://ars.electronica.art/ai/de/light-barrier3/ Tue, 08 Aug 2017 10:09:01 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=3345

Kimchi and Chips / Mimi Son (KR), Elliot Woods (UK)

In einem Feld aus Nebel und Sound erzeugt Light Barrier animierte, magisch anmutende, räumliche Bilder in der Luft. Diese entstehen durch hunderte mittels Spiegeln gebrochene Lichtstrahlen. Die sechsminütige Sequenz ist eine Reise durch den Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt und die menschliche Vorstellung von Raum und Zeit.

Die Installation besteht aus insgesamt acht Videoprojektoren, die mithilfe von 288 Konkavspiegeln in 630 Subprojektionen aufgeteilt sind, sowie aus 40 Audiokanälen, die ein Klangfeld kreieren. Auch in dieser dritten Edition des Projekts beschäftigen sich Kimchi and Chips mit der Grenze zwischen Materialität und Immaterialität, Realität und Illusion, Existenz und Nicht-Existenz.

Mit dem Titel verweisen sie auf die spezielle Relativitätstheorie von Albert Einstein (bei der Raum noch nicht durch Materie gekrümmt wird und noch keine Überlichtgeschwindigkeiten auftreten, wie in der später formulierten Allgemeinen Relativitätstheorie).

Credits

www.kimchiandchips.com

Engineering: Chung Youngjae, Studio Sungshin
Sound Design: Pi Junghoo

In collaboration with Arts & Creative Technology Center

Commissioned by Asia Culture Center

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Summer Sessions https://ars.electronica.art/ai/de/summer-sessions/ Tue, 08 Aug 2017 03:47:49 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=1951

Eine Pop-Up-Ausstellung mit: Mischa Daams (NL), Philip Vermeulen (NL), Ruben van de Ven (NL), Jip de Beer (NL)

V2_, Lab for the Unstable Media (NL)

Die Pop-Up-Ausstellung Summer Sessions zeigt eine Auswahl von Projekten, die während des internationalen Austauschs junger Talente im Rahmen des Summer Sessions-Netzwerkes entstanden sind. Summer Sessions sind Residencies für junge NachwuchskünstlerInnen, die von einem internationalen Netzwerk von Kulturinstitutionen organisiert werden.

Innerhalb dieses Netzwerks zur Begabtenförderung bieten die Partnerinstitutionen den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern jeden Sommer professionelle Unterstützung und Expertenfeedback bei der Entwicklung ihrer neuen Arbeiten. Jede Partnerinstitution wählt in ihrem geografischen Umfeld lokale Talente für eine Residency im Ausland. Dort finden diese innerhalb des internationalen Partner-Netzwerkes eine höchst produktive Atmosphäre und spezielle Expertise vor. Die Pop-up-Ausstellung illustriert, welche Resultate eine solche „Schnellkochtopf“-Residency hervorbringen kann, während ein Live-Event die Erfahrungen der TeilnehmerInnen im Ausland und die Auswirkungen dieser Erfahrungen auf den Anfang ihrer Karriere beleuchtet.

Credits

The projects are produced as part of the Summer Sessions Network for Talent Development in a co-production with Metamedia Association, Kitchen Budapest, Art Center Nabi, Arquivo 237 and V2_, Lab for the Unstable Media

The Physical Rhythm Machine

Philip Vermeulen (NL)

Die Installation ist ein geschlossenes System, das Bälle mit einer Geschwindigkeit von bis zu 130 Stundenkilometern schleudert, um Klangmuster extremer Gewalt zu schaffen. Die Installation kann nicht nur als ein Instrument verstanden werden, das der Künstler live spielen kann, sondern auch als autonomes System, das mithilfe von Algorithmen Rhythmen erzeugt. Das Projekt spiegelt die Faszination purer Mechanik und die der frühen Experimente der klassischen Minimalismus-Bewegung wieder.

Emotion Hero

Ruben van de Ven (NL)

Was bedeutet es, 48 Prozent überrascht und 18 Prozent freudig zu sein? In den vergangenen Jahren wurde Software entwickelt, die aufgrund des Gesichtsausdrucks von Menschen abschätzt, was diese fühlen. Emotion Hero ist ein Projekt, das aus einem Spiel und einer Ausstellung besteht, die das Publikum ermutigt zu untersuchen, wie Gesichter und Gefühle von einer solcher Software repräsentiert werden. Die zentrale Frage ist: Was sehen wir eigentlich, wenn wir derartige Emotions-Prozentzahlen betrachten? Was uns zur nächsten Frage führt: Was suchen wir in diesen Zahlen?

Web Spaces

Jip de Beer (NL)

Web Spaces untersucht über einen längeren Zeitraum die Struktur von Webseiten. Wie können dreidimensionale Wesen die virtuelle Landschaft von Webseiten erkunden? Das Projekt stellt die Elemente einer Webseite dreidimensional dar, um die Architektur hinter ihrer Oberfläche zu enthüllen.

Origin Sustained

Mischa Daams (NL)

Das Projekt Origin Sustained unternimmt audiovisuelle Expeditionen zu den Ursprüngen des organischen Universums, das aus einer Feedbackschleife zwischen einem LCD-Screen und einer Videokamera entsteht. In diesem kontinuierlichen Prozess von Kopieren und Übersetzen geht ein Teil der Informationen verloren, was zu einer Mutation und Transformation des Bildes führt. Vor den Augen der Betrachtenden entfaltet sich in Echtzeit eine visuelle Umgebung aus abstrakten Mustern, die ihn auf eine hypnotisierende Reise durch die unsichtbare Architektur dieser Geräte führt. Die Muster ähneln Formen und Verhaltensweisen aus einer Welt, die nicht direkt mit Computerchips assoziiert werden, nämlich denen biologischer Lebensformen.
Origin: Sustained is commissioned by FIBER with the support of the Mondriaan Fund NL and Stroom Den Haag. The first automatic expedition ‘Origin:Cycle #1’ was realized as part of the Summer Sessions network in a co-production of Art Center Nabi and V2_ Lab for the Unstable Media, with support of the Creative Industries Fund NL.

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