kinetics – Artificial Intelligence https://ars.electronica.art/ai/de Ars Electronica Festival 2017 Tue, 28 Jun 2022 13:43:24 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.6 Ad Infinitum: a parasite that lives off human energy https://ars.electronica.art/ai/de/ad-infinitum-parasite/ Thu, 17 Aug 2017 14:55:45 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=1683

Patrick Baudisch (DE), Alexandra Ion (AT), Robert Kovacs (RS/HU), David Lindlbauer (AT), Pedro Lopes (PT)

Ad Infinitum: a parasite that lives off human energy ist eine parasitäres Wesen, das von menschlicher Energie lebt. Dieser Parasit kehrt die Dominanz des Menschen über Technologie um: Er drängt den Menschen von der Rolle der NutzerInnen in die Rolle der Benutzten.

Ad Infinitum heftet sich an neugierige BesucherInnen wie ein Parasit, sobald diese das Handstück der Kurbel greifen. Der Parasit hält deren Arm fest, indem es Manschetten aus Plexiglas absenkt, die gleichzeitig Elektroden am Arm anbringen. Die Armmuskeln werden mit kleinen elektrischen Impulsen stimuliert. Diese Impulse verursachen eine unfreiwillige Kontraktion der Muskeln und dadurch eine automatische Bewegung der Kurbel, welche kinetische Energie erzeugt. Der Parasit saugt diese Energie auf, um die Interagierenden weiterhin elektrisch zu stimulieren und Kurbelbewegungen zu erzeugen. Der einzig verbleibende Ausweg für die TeilnehmerInnen ist es, jemand Anderen dazu zu verleiten auf der gegenüberliegenden Seite der Maschine Platz zu nehmen.

Der Versuchsaufbau erinnert daran, dass am Scheitelpunkt von künstlich denkenden Maschinen nicht mehr allein die NutzerInnen stehen. Der Schock, den wir in unseren Muskeln spüren, verursacht eine unfreiwillige Geste, die unsere komplexe Beziehung zu ungeheuren uns umgebenden Technologien, anerkennt.

Credits

http://www.a-parasite.org

Vielen Dank an Astrid Thomschke

Unterstützt von Hasso Plattner Institute & VIDA16 Incentive Award

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A living piece of architecture https://ars.electronica.art/ai/de/living-piece-architecture/ Thu, 17 Aug 2017 14:33:26 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=1672

Julian Jauk (AT)

A living piece of architecture (oder „Ein lebendiges Stück Architektur”) ist ein konzeptueller und utopischer Entwurf für eine Architektur jenseits von „smart homes”, der anstrebt, bestehende Dualismen wie digital und materiell, künstlich und natürlich zu überwinden.

Das kinetische, photosensitive und adaptive Modell zeigt eine Typologie von Architektur, welche ihre Gestalt ständig wechselt, um sich nicht nur an die physische Umgebung anzupassen, sondern auch an die Gefühlszustände der BewohnerInnen. Form, Größe und Geschwindigkeit dieser Anpassung wird von einem evolutionären Optimierungsalgorithmus kontrolliert, von einer bionischen Technologie, inspiriert von Systemen der Natur. Anders jedoch als ein Lebenszyklus, dauert eine Wiederholung lediglich wenige Sekunden. Dieser Algorithmus folgt den biologischen Kriterien für Leben, welche auf Architektur übertragen worden sind; wie zum Beispiel physische Reizbarkeit und Wachstum durch dehnbare Materialien in einem selbst erhaltenden System.

BesucherInnen sind eingeladen, die Architektur durch Eingabe ihres (gewünschten) Gefühlszustandes und durch Änderung der Stärke und Position der Energie- und Lichtquelle zu stimulieren- Dadurch erleben sie, wie sich die Gestalt des Hauses an das erzeugte physische und psychische Klima adaptiert – genauso wie es Pflanzen und Tiere tun.

Credits

Univ.-Prof. Dipl.-Arch. Dr.sc.ETH Urs Leonhard Hirschberg
Institut für Architektur und Medien, Technische Universität Graz

Priv.-Doz.in Mag.a Dr.in Doris Haas
Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin, Medizinische Universität Graz

Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr.rer.nat. Martin Grube
Institut für Pflanzenwissenschaften, Universität Graz

Assoc. Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Franziska Hederer
Institut für Raumgestaltung, Technische Universität Graz

Ao. Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr.phil. Werner Jauk
Institut für Musikwissenschaft, Universität Graz

Univ.-Ass. Mag. Dr.rer.nat Emanuel Jauk
Institut für Psychologie, Universität Graz

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arc/sec Lab for Digital Spatial Operations https://ars.electronica.art/ai/de/lab-digital-spatial-operations/ Thu, 17 Aug 2017 00:11:55 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=1527

University of Auckland (NZ)

Das arc/sec Lab for Digital Spatial Operations wird von Assoc. Prof. Uwe Rieger von der School of Architecture and Planning an der University of Auckland geleitet. Das Lab untersucht digitale Materie als neue Form von Baumaterial.

Die interdisziplinäre Forschung basiert auf experimentellen Untersuchungen. Die Resultate werden in Form experimenteller Prototypen präsentiert, wie zum Beispiel LightScale II, oder führen zu kreativen Projekten wie SINGULARITY, das gemeinsam mit der Choreografin und Assoc. Prof. Carol Brown entwickelt wurde.

http://www.arc-sec.com
http://www.carolbrowndances.com

LightScale II

Wie ein riesiger Wal treibt LightScale II durch einen virtuellen Ozean und materialisiert Environments, Ereignisse und Userinteraktionen. Durch 3D-Projektionen auf vielschichtige Gaze-Oberflächen generiert die Installation eine taktile Erfahrung von Daten.

Singularity

Singularity ist eine zweiteilige Performance, die Daten, Tanz, Musik und Architektur in einer haptisch-digitalen 360-Grad-Umgebung vereint. Drei TänzerInnen, ausgestattet mit Peilsendern, werden zu einem erfahrbaren Interface, das virtuelle und physische Bewegungen in einen architektonischen Raum verwandelt.

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Red https://ars.electronica.art/ai/de/red/ Tue, 08 Aug 2017 17:57:24 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=2638

Optic-sound electronic object

::vtol:: (RU)

Die zentralen Elemente dieser Arbeit sind ein Kristall aus rotem Glas und eine flexible Fresnel-Linse. Das Projekt umfasst viele umgebaute elektronische Geräte – eine CD-ROM, einen alten Scanner und wiederverwertete Elektromotoren. Dank zahlreicher beweglicher Elemente erreichen die eher primitiven optischen Elementen eine große Variabilität. Dies wird durch die ständige Veränderung der Brennweite zwischen Lichtquelle, Kristall und Linse, durch die Veränderung des Neigungswinkels des Kristalls und die mechanische Verzerrung der Linse erreicht.

Das Objekt wird von einem Algorithmus gesteuert und arbeitet autonom. Viele zufällige Ereignisse liefern Feedback, und Sensoren definieren die Position der einzelnen mechanischen Elemente in Relation zu ihrem Bewegungsspektrum. Der klangliche Teil besteht aus bis zu vier Stimmen, die von der Aktivität verschiedener Elemente bestimmt werden. Der Klang steht in direkter Interaktion mit der tatsächlichen Position dieser Elemente und verleiht den Prozessen der Bewegung, Helligkeit des Lichts und der Intensität des Stücks eine Stimme.

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Driver https://ars.electronica.art/ai/de/driver/ Tue, 08 Aug 2017 14:51:24 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=2626

::vtol:: (RU)

Das kinetische Klangobjekt Driver besteht aus einem System aus zwei Klangkanälen sowie mechanischen und elektronischen Hilfselementen. Der erste Klangkanal ist ein Lautsprecher, der Klang mit rechteckförmiger Schwingung emittiert.

Kupferbälle fallen aus einem Austeiler einzeln oder in Gruppen auf die Membran dieses Lautsprechers. Je nach Amplitude und Frequenz des Lautsprecherklangs springen die Bälle von der Membrane ab bis in eine bestimmte Höhe. In jedem der sieben Schläuche, die an die Schalen angeschlossen sind, befindet sich ein optischer Sensor, der das Vorbeirollen der Bälle registriert. Je nachdem wie oft und in welcher speziellen Schale (Schlauch) der Ball auftrifft, verändert sich der Algorithmus zur Klanggenerierung im zweiten Kanal, der die generative Komposition ausführt. Außerdem beeinflussen die Treffer die Klangfrequenz im primären Kanal. Sobald der Ball das Sammelbecken erreicht, wird er von einer robotischen „Hand“ zum mechanischen Austeiler zurückgeschickt.

Driver ist eine komplizierte Feedback-Maschine, in der das Feedback keine direkte Wirkung zeigt, sondern kinetische und mechanische Elemente bzw. Intermediäre benutzt. Diese Intermediäre sind nichts anderes als Generatoren von Zufallszahlen innerhalb eines komplexen, präzisen Systems. Dies führt zu einer konstanten Veränderung des Klangs. Der Versuch des Systems sich selbst im Gleichgewicht zu halten und seine Arbeit fortzusetzen ist visuell beobachtbar.

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Tinkerbots https://ars.electronica.art/ai/de/tinkerbots/ Tue, 08 Aug 2017 10:46:48 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=2441

Tinkerbots Kinematics GmbH (DE)

Tinkerbots ist ein einzigartiger Baukasten für kleine und große Kinder. Damit kann jeder auf ganz einfache Weise unzählige unterschiedliche Roboter bauen und steuern. Der Baukasten besteht aus aktiven Modulen und passiven Bausteinen.

Das Powerbrain ist das zentrale Steuerelement, Herz und Gehirn des Baukastens. Mit den Bewegungsmodulen lassen sich unterschiedliche Bewegungsformen umsetzen, wie zum Beispiel Fahren, Kippen, Drehen oder Greifen. Angetrieben werden die Bewegungsmodule durch Servomotoren. Die Energie liefert der Akku im Powerbrain. Sensormodule reagieren auf Lichtquellen und Objekte im Raum. Kleine passive Bausteine – die Cubies – ermöglichen es, die eigenen Roboter ganz individuell zu gestalten.

Alle Elemente lassen sich ganz einfach und ohne Kabel miteinander verbinden. So können bereits Kinder ab sechs Jahren bewegungsfähige, interaktive Roboter bauen und werden spielerisch an Themen wie Mechanik, Sensorik und Energie herangeführt.

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Nyloïd https://ars.electronica.art/ai/de/nyloid/ Tue, 08 Aug 2017 06:52:18 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=1810

Cod.Act (CH)

Nyloïd ist eine beeindruckende Klangskulptur in Form eines riesigen Stativs. Die drei sechs Meter langen Nylonbeine werden von hochentwickelten mechanischen und klanglichen Geräten zum Leben erweckt. Sinnlich, animalisch und bedrohlich – dieses Mobile zeigt seine dramatische Kraft, indem sein plastisches und klangliches Material auf verschiedene mechanische Zwänge reagiert. Wie bei einem Lebewesen sind die Spannungen, Anstrengungen und Leiden spürbar, die durch die Verrenkungen und deren stimmlichen Produkte entstehen.

Mit dieser Arbeit legten die Künstler den Grundstein einer neuen Forschungsphase. Sie führten Untersuchungen über plastische sowie klangliche Prinzipien der Selbstorganisation durch, um die Ergebnisse in diesem faszinierenden Objekt zusammenzuführen: die Rückkehr zum Leben mittels Mechanik und Klangverarbeitung. Diese Langzeitanalyse soll in einem fortgeschrittenen und komplexen Minimalismus ihren Höhepunkt finden.

Nyloïd ist eine rudimentäre Struktur. Ihre Bewegungen, die häufig sehr extrem erscheinen, befinden sich an der Schnittstelle zwischen mechanischer Perfektion und Rohmaterial. Die beeindruckenden Sounds scheinen direkt aus dem Material zu strömen und sind das Ergebnis hochentwickelter Stimmforschung. Als Kombination aus Rohstoffen, führt die mechanische und klangliche Perfektion zu einer Art hypnotischer und dramaturgischer Choreographie, aus der sich paradoxerweise vollkommen zufällige kinetische Bewegung ergeben.

Credits

Cod.Act besteht aus André und Michel Décosterd.

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