LED – Artificial Intelligence https://ars.electronica.art/ai/de Ars Electronica Festival 2017 Tue, 28 Jun 2022 13:43:24 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.6 Sentient Veil https://ars.electronica.art/ai/de/sentient-veil/ Tue, 15 Aug 2017 15:48:45 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=1272

Philip Beesley (CA)

Sentient Veil ist ein an einen Baldachin erinnerndes skulpturales Gebilde aus Stoff in den historischen Galerieräume des lsabella Stewart Gardner Museum. In diese Skulptur sind zahlreiche Miniatur-Klangprozessoren verwoben, die mit Hunderten digital gesteuerten Leuchten verbunden sind.

Durch die komplexen Miniaturbauteile und die Schichten schwebend auseinanderstrebender Materialien schafft die Skulptur, die etwa die Größe des menschlichen Körpers hat, eine Atmosphäre subtiler Intimität. Sentient Veil wurde aus digital gefertigten „Cellular Textiles“, Textilien, die aus ineinandergreifenden Zellen bestehen und von der Decke der Galerie schweben, hergestellt. Die Arbeit besteht aus detailliert ausgearbeiteten, miteinander verbunden Basiskomponenten, in die verteilte computergestützte Steuerelemente mit weichem LED-Licht und interaktiven Klangfunktionen integriert sind. Bewegen sich die BesucherInnen im Raum, ertönt ein chorales Wispern aus den in das Gebilde eingepassten, maßgefertigten Mini-Resonanzkörpern. Auch mit interaktiven LED-Leuchten ausgestattete Glasgefäße, die chemische Protozellen enthalten, sind in die Skulptur eingebaut.

Die Arbeit besticht durch textil anmutende Details, die auf die Ikonografie eines in der angrenzenden Galerie hängenden religiösen Gemäldes aus dem 15. Jahrhundert des italienischen Meisters Fra Angelico anspielen. Ein direkter Dialog mit den Gemälden im Umfeld entsteht, in dem das neue hybride Gewebe der Skulptur mit seinen ambivalenten, fremden und synthetischen Qualitäten die subtilen Bedeutungen traditioneller Stoffe in den Gemälden der alten Meister im Umfeld aufgreift und bereichert.

Hardware

Die Konstruktion des Sentient Veil besteht aus einem thermisch erweiterten und lasergeschnittenen Acryltragwerk mit Rautenstruktur, Diagrid genannt, das für die erforderliche Stärke und gleichzeitig für Flexibilität sorgt und darauf schließen lässt, dass die Konstruktion Kräfte in architektonischem Maßstab aufnehmen kann. Die Konstruktion verwendet Metallkernstäbe für Tensegrity-Verbindungen zur Stabilisierung des Systems und benötigt sehr wenig Material. Borosilikatglas und Mylar verleihen dem Acrylgebilde Dichte. In die Konstruktion integriert sind verteilte Infrarotsensoren, die Bewegungen des Publikums sowie eigene interne Aktionen wahrnehmen. Diese Sensorennetze sorgen für Feedback zwischen den Steuereinheiten und den kinetischen Mechanismen, während sie gleichzeitig kinetische Bewegung in Aktoren erzeugen. Die Modulationssysteme im Umfeld werden von Teensy Boards gesteuert, die unter der beliebten Open-Source-Plattform Arduino arbeiten. Diese maßgefertigten Boards kommunizieren über ebenfalls maßgefertigte Kabelverbindungen und sind mit einer Software ausgestattet, die komplexe Aktionen in den Aktoren bewirkt. Die Kombination aus rechnergestützten und physischen Systemen sorgt für Komplexität und Überraschungen. So beeinflussen etwa Interaktionen mit Sensoren an dem einem Ort das Verhalten der Aktoren sowohl lokal als auch global.

Software

Die Software von Sentient Veil ist als modulare Hierarchie organisiert und besteht aus einer Low-Level- und einer High-Level-Ebene. Die beiden Ebenen sind mittels USB verbunden. Eine Low-Level-Ebene mit Firmware, die in der Programmiersprache C++ geschrieben ist, läuft auf USB-basierten Teensy 3.2 Entwicklungsboards mit Schnittstelle zu Peripherie-Boards, die mit Aktoren und Sensoren verbunden sind. High-Level-Software in der Programmiersprache Python läuft auf einem Raspberry Pi, der – unabhängig von der eingeschränkten Rechenleistung der Teensy-Mikrocontroller – Flexibilität in der Entwicklung garantiert. Die Software steuert die interaktiven Komponenten der Installation einschließlich der interaktiven LEDs und Soundscapes.

Credits

Philip Beesley Studio: Gabriella Bevilacqua, Adam Francey, Joey Jacobson, Nicole Jazwiec, Salvador Miranda, Reza Nik, Jordan Prosser, Filip Vranes

MitarbeiterInnen:
Augmented Reality: Katy Borner, Andreas Bueckle
Technik: Rob Gorbet, David Kadish, Dana Kulic,
Sounddesign: Alex Young
Sponsoren: Social Sciences and Humanities Research Council, University of Waterloo

Foto: ©PBAI

Über den Künstler

Philip Beesley (CA) ist bildender Künstler, Architekt und Professor für Architektur an der University of Waterloo. Beesleys Arbeiten mit Fokus auf der rasant sich entwickelnden Technologie und der Kultur responsiver und interaktiver Systeme werden in der zeitgenössischen Kunst und Architektur häufig zitiert. Sein Studio in Toronto, Philip Beesley Architect lnc., arbeitet interdisziplinär an den Schnittstellen von Architektur, Wissenschaft, Technik und bildender Kunst. Das Studio arbeitet mit Methoden wie Industrial Design, digitaler Protypenherstellung, Instrumentenbau und Mechatronik.

Lesen Sie mehr auf: starts-prize.aec.at.

This project is presented in the framework of the STARTS Prize 2017. STARTS Prize received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 732019.

eulogos2017

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Bodyscape / Synapse https://ars.electronica.art/ai/de/bodyscape-synapse/ Tue, 08 Aug 2017 13:31:47 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=2218

Behnaz Farahi (US/IR)

Synapse und Bodyscape sind Modeartikel, die die neuesten digitalen Fertigungstechniken mit Roboter- und Sensortechnologien kombinieren. Behnaz Farahi erforscht Wearables als Schnittstelle zwischen Mensch und der ihn umgebenden Welt.

Synapse ist ein 3-D-gedruckter Helm aus mehreren Materialien, der sich entsprechend der Hirnaktivität des Trägers bewegt und heller wird.

Bodyscape ist ein 3-D-gedrucktes Oberteil, das Körperbewegungen mithilfe eines Kreiselinstruments, welches mit LED-Lichtern verbunden ist, erkennt und mitverfolgt.

Credits

Synapse
Designer: Behnaz Farahi
Acknowledgements: Pier9 / Autodesk with special thanks to Paolo Salvagione
Director of photography: Nicolas Cambier
Photographer: Mitchell Strum

Bodyscape
Designer: Behnaz Farahi
Photographer: Kyle Smithers
Acknowledgements: USC, Media Art and Practices with special thanks to Samir Ghosh

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iOTA https://ars.electronica.art/ai/de/iota/ Sun, 06 Aug 2017 08:55:15 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=2125

OUCHHH X AUDIOFIL feat. MASOM (TR/CA)

Können Maschinen den Menschen komplett ersetzen? Oder bedarf es lediglich der richtigen Kombination aus menschlicher und künstlicher Intelligenz – einer hybriden Intelligenz?

Diese Echtzeit-Performance verwandelt die Bühne in einen Kampf zwischen Mensch und Maschine. Die aktuelle Version von iOTA ist fähig, maschinell zu lernen. So wird das Publikum Zeuge eines einzigartigen AV-Performance-Kampfes zwischen realen KünstlerInnen und künstlicher Intelligenz, die auf der Bühne wie ein Künstler agiert. In der Mathematik bezeichnet iOTA (i) eine imaginäre Einheit oder Zahl, die dazu genutzt werden kann, einen Raum in einen weiteren Raum zu inkludieren. Licht ist das einzige Element, das vom Auge wahrgenommen werden kann. iOTA ist eine LED-Installation, inspiriert von der Physik des Lichtes und der Forschung nach den Ursprüngen der Geometrie. Abhängig vom jeweiligen Fokus der BetrachterInnen, kann die Natur des Lichtes und seine verschiedenen Phänomene wahrgenommen werden – und zwar über das Wahrnehmungsvermögen des menschlichen Geistes hinaus. Dies stellt den Versuch dar, sie in eine einheitliche, nicht-räumliche Form umzuwandeln.

iOTA wurde im Zorlu Performing Arts Center auf einem LED-Screen mit einer Fläche von 126 m² realisiert. Die Installation war Teil des Sonar +D Showcase am Sonar Istanbul Festival 2017.

Credits

Producer: Ouchhh Studio
New media artists and directors: Ferdi Alıcı, Eylul Duranagac (OUCHHH)
Creative coder and AI artists: Kıvanç Tatar and Philippe Pasquier (MASOM)
Sound design and music: Mehmet Ünal from AudioFIL

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