sound – Artificial Intelligence https://ars.electronica.art/ai/de Ars Electronica Festival 2017 Tue, 28 Jun 2022 13:43:24 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.6 Prix Forum II – Digital Musics & Sound Art https://ars.electronica.art/ai/de/prix-forum-2/ Fri, 18 Aug 2017 04:05:38 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=2936

Zweifelsohne ein Highlight jeder Ars Electronica ist die Möglichkeit, den PreisträgerInnen des Prix Ars Electronica zu begegnen und ihre Ausführungen über ihre Arbeit und aktuellen Projekte im Rahmen des Prix Forums zu verfolgen.

Moderiert von VertreterInnen der Jury, entsteht so ein spannender Einblick in die einzelnen Kategorien des Prix:

  • Cedrik Fermont (CD/BE/DE), Dimitri della Faille (BE/CA), Not Your World Music: Noise In South East Asia (Golden Nica)
  • Lucas Abela (AU), Gamelan Wizard (Auszeichnung)
  • Marco Donnarumma (IT/DE), Corpus Nil (Auszeichnung)

Moderation: Rikke Frisk (DK), Jurorin des Prix Ars Electronica 2017

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Obosen Dutertador https://ars.electronica.art/ai/de/bigconcert-obosen-dutertador/ Thu, 17 Aug 2017 09:30:22 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=1569

Dimitri della Faille (BE/CA)

Weltpremiere bei der großen Konzertnacht! Obosen Dutertador beschäftigt sich mit den aktuellen politischen Verhältnissen auf den Philippinen.

Die elektroakustische Video-Performance bildet die Wirklichkeit aus Demagogie, Terror und Verachtung gegenüber demokratischen Institutionen in Klang und Bildern ab. Verwendete Mittel sind Field Recordings, synthetischer Sound und graphische Darstellungen.

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Roads Less Travelled by . . . https://ars.electronica.art/ai/de/roads-less-travelled-by/ Wed, 16 Aug 2017 19:31:51 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=1440

Aalborg University (DK)

Die Ausstellung Roads Less Travelled by … präsentiert studentische Projekte des Studiengangs Art and Technology und des Erasmus Joint Master in Media Arts Cultures an der Universität Aalborg. Alle studentischen Projekte sind das Ergebnis kritischer akademischer Untersuchungen in Kunst, Technologie und Kultur, die problembasierte Forschung und Lernprozesse beinhalten – ein pädagogisches Framework mit Schwerpunkt auf interdisziplinärer Gruppenarbeit, das sich auf Herausforderungen im realen Leben konzentriert. Dies bedeutet, dass alle Projekte die Realität und deren unterschiedlichen Manifestationen hinterfragen. Zur Anwendung kommen dabei praxisbasierte Methoden wie kritische Studien von Usererfahrungen und Wissensproduktion.

Studierende dieses Bachelor-Studiengangs arbeiten mit unterschiedlichsten Formaten wie Performance, Skulptur, partizipatorischen Events, robotischen Prozessen, Sound und Daten. Während des Semesters für den Erasmus-Master an der Universität Aalborg beschäftigen sich die Studierenden mit den ontologischen Wirkungen einer Kultur, in der Information allgegenwärtig ist. Beide Studienprogramme beziehen sich auf die Herausforderungen, die die von Donna Haraway formulierte „mixed-up time“ für die Kunst (oder jeden anderen produktiven Modus) bedeutet. In dieser Zeit kommt uns vor allem die Aufgabe zu: „to make trouble, to stir up potent response to devastating events, as well as to settle troubled waters and rebuild quiet places“ (Donna Haraway, Staying With the Trouble, Duke University Press, 2016, S. 1).

Durch problembasierte Lernmethoden werden die Studierenden ermuntert, Wege der Wissensproduktion zu beschreiten, die „less travelled“ sind. Sie werden also angehalten, „to stay with the trouble“ unserer Zeit, um Haraways Ausdruck zu verwenden. Wie kann sich Technologie selbst als reines Mittel transzendieren, wenn wir das Bedürfnis verspüren, Kunst und Kultur zu (re)präsentieren, zu erfahren und zu kontextualisieren?

Die Universität Aalborg

Die Universität Aalborg (AAU), Dänemark, wurde 1974 gegründet und bietet den Studierenden ein Umfeld, das akademische Spitzenleistungen, kulturelles Engagement und persönliche Entwicklung fördert. Die AAU ist zurzeit dabei, ihr Profil als pädagogische Institution, die dynamische problembasierte Forschung forciert und innovative Lösungen für globale, komplexe Herausforderungen entwickelt, zu schärfen.

Seeds10110100

Cristina Palomares (ES), Melinda Varro (DK), Christine Hvidt (DK), Anna Major (DK), Daniela Maciel (DK/PT), Sidsel Abrahamsen (DK)

Seeds10110100 ist eine Sound-gesteuerte Installation generativer Kunst, die aus gemeinsam lebenden Ökologien besteht und einen lebendigen Organismus mittels Licht imitiert. Sie organisieren ihre Community durch Interaktion mit der Umgebung und nach einem vorgegebenen Regelwerk. Die Installation verändert ihr Verhalten je nach Interaktionsgrad und versucht, den kontinuierlichen Austausch von Informationen zwischen den Systemen deutlich zu machen.

Sumbiophilia

Stefan Engelbrecht Nielsen (DK), Alberte Husted Larsen (DK), Karina Lindegaard Aae Jensen (DK), Louise Ørsted (DK), Maria Emilie Nielsen (DK)

Sumbiophilia ist eine „Vereinigung experimenteller ErforscherInnen symbiotischer Existenzen“, die verstehen will, wie Menschen, Natur und Technologie auf eine für alle gedeihliche Weise zusammenleben können. Die Vereinigung erforscht eine verlassene Gegend bei Limfjorden in Nordjütland mittels künstlerischer Experimente und Erkundigungen.

Sumbiophilia will neue Wege in der Koexistenz zwischen Mensch und Natur abseits der vorherrschenden Wahrnehmung, wie wir unsere Existenz organisieren, erschließen. Vielleicht kann diese Arbeit andere dazu inspirieren, sich diesem Weg anzuschließen und diese Erkundigungen auf andere Orten der Welt fortzuführen.

Skin

Bas van den Boogaard (NL), Vibeke Thorhauge Stephensen (DK), Karina Lindegaard Aae Jensen (DK), Louise Ørsted (DK), Stefan Engelbrecht Nielsen (DK)

Bei Skin vermischen sich alte Techniken mit digitaler Technologie. Das Projekt adressiert den Einsatz und die Auswirkungen moderner Technologie, indem es nicht wahrnehmbare Übertragungstechnologien in eine vibrotaktile verkörperte Erfahrung verwandelt. Skin macht deutlich, wie sehr wir von diesen Technologien umgeben sind, sobald wir in die digitale Welt eintreten. Bei der ersten Begegnung beschleicht uns das beunruhigende Gefühl, auf diesem neuen, unbekannten Terrain umzingelt zu sein. Uns Menschen fehlen die richtigen Werkzeuge, um dies zu verstehen, aber mit Skin ist unser Wahrnehmungsapparat dafür gerüstet.

Adjunct Infection

Shivani Anja Luithle (AU/DE)

Adjunct Infection erkundet die Ängste in einer Welt zwischen Lebendem und technologisch Manipulativem, indem es die Grenzen zwischen Cyborg und Organischem und die Auswirkungen von Technologie auf unser Selbstgewahrsein auslotet. Das Projekt will ergründen, wie uns die Erfahrung von Einengung und Isolierung in einer Gesellschaft, in der wir nicht nur physisch, sondern auch mental aufgerüstet sind, verletzlich macht. Diese tragbaren Skulpturen wollen unser Bewusstsein schärfen und einen Reflexionsprozess angesichts der blinden, Distanz schaffenden Abhängigkeit von unseren Alltagsanhängseln anstoßen.

A Universe of Memories

Gabrielle Maria Lepianka (DK), Sidsel Abrahamsen (DK), Matilde Nobel (DK)

A Universe of Memories thematisiert Objekte, mit denen wir uns selbst umgeben und eine Erinnerung oder ein Gefühl verbinden. Das kann ein altes Armband oder eine Münze sein, also Dinge, die nicht unbedingt einen offenkundigen oder materiellen, sondern einen sentimentalen Wert haben. Präsentiert werden diese Objekte in einem riesigen Mobile, und das Publikum hat die Gelegenheit, in den Erinnerungen anderer Menschen herumzuwandeln und das Gefühl zu empfinden, das mit dem diese Erinnerungen repräsentierenden Objekt verbunden ist.

deadartist.me

André Mintz (BR), Olga Lukyanova (RU)

Zentrales Thema von deadartist.me sind netzpolitische Fragen, die anhand der Analogie des Netzwerkes als Falle reflektiert werden. Das geschieht mittels einer Web-Applikation, die den UserInnen im Austausch gegen deren Facebook-Daten ein einfaches, flüchtiges Web-Service zur Verfügung stellt und zeigt, welcher toter Künstler oder welche tote Künstlerin sich in ihnen reinkarniert hat. Mithilfe von Datensammlung, Anonymisierung, Analyse und Präsentation will das Projekt auf spielerische Weise die Technologie, auf der es basiert, ihrer Funktionalitäten berauben.

Suono Specchio

Ina Čiumakova (LT), Rodrigo Guzman S. (MX), Stefan Palitov (MK)

Suono Specchio (wörtlich: Klang-Spiegel) ist eine interaktive Sound-Installation, die die Verwendung des Gesichts als mögliches Interface für musikalischen Ausdruck untersucht. Die Installation besteht aus einem Einwegspiegel, mit dem die UserInnen über Gesten interagieren. Gesichtsbewegungen werden auf spezifische musikalische und poetische Elemente gemappt, die zu den UserInnen über Kopfhörer oder Lautsprecher zurückgespielt werden. Suono Specchio erweitert die expressiven Fähigkeiten des Gesichts, während es gleichzeitig die phänomenologische und archäologische Bedeutung von Spiegeln und reflektierenden Oberflächen hinterfragt.

Memorial to Forgotten Sounds

Adriaan Odendaal (ZA), Karla Zavala (PE), Luis Bracamontes (MX), Sultana Ismet Jerin (BD)

Die Pop-up-Ausstellung Memorial to Forgotten Sounds präsentiert neomaterielle Sound-Andenken, die aus digitalen Klangfetzen von Klangwellen geschaffen werden und zu vergessenen oder unbenutzten Online-Archiven gehören, die so reaktiviert werden. Diese Klangandenken verwandeln sich so zu mnemonischen Devices, die der Ära des ubiquitären, kontextuellen Computereinsatzes und dem Internet of Things entsprechen. Das Projekt erforscht alternative Wege, wie archivarische Online-Praktiken verbessert und Kulturen der Medienkunst durch mnemonische Techniken für postdigitale Kontexte bewahrt werden können. Es basiert auf den Ideen von Wolfgang Ernst und Wendy Chun, dass Archive nicht nur aus Speicherplatz bestehen, sondern auch aus Erinnerung und zugänglich sein müssen.

https://memorialtoforgottensounds.tumblr.com

Encode

Jasper Fung (HK)

Encode besteht aus einem gehackten Feueralarm und Bildern von Zeitungen, die auf eine Platte aus rostfreiem Stahl gedruckt sind. Die Platte ist mit dem Feueralarm durch eine elektrische Schaltung verbunden, die einen geschlossenen Stromkreis bildet. Der Feueralarm spielt perkussive Muster, die im Wesentlichen aus Morsecode oder chinesischen kommerziellen Codes bestehen. Diese Codes sind Codes für Schlüsselbegriffe aus der populären chinesischen Social-Media- und Blogging-Plattform Weibo, die von der Regierung der Volksrepublik China zensiert wird.

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Whose scalpel https://ars.electronica.art/ai/de/whose-scalpel/ Wed, 16 Aug 2017 16:08:34 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=1436

Yen Tzu Chang (TW)

Whose scalpel ist eine Sound-Performance, kombiniert mit einer visuellen und 3D-gedruckten Installation, die mithilfe eines Anwendungsrahmens für medizinische bildgebende Verfahren realisiert wurde. Das Projekt, das verschiedene Methoden aus Kunst und Wissenschaft vereint, stellt ein Zukunftsszenario dar und wirft Fragen bezüglich der Beziehung zwischen Mensch und Maschine in der Herzchirurgie auf.

Das Konzept basiert auf drei verschiedenen Bereichen: der Anwendung von Sound in der Medizin, Koronararterien-Bypass-Operationen und maschinellem Lernen. Die Performance geht von der Annahme aus, dass ChirurgInnen in der nahen Zukunft einen chirurgischen Eingriff gemeinsam mit einer beratenden Maschine ausführen werden.

Daher arbeitet sie mit MRI-Scans des Herzens der Künstlerin, wobei ihr Herz vergrößert dargestellt wird. Die Interaktion findet statt, indem die Künstlerin Audiokabel und Brückenschaltungen anschließt, wie dies auch bei Koronararterien-Bypass-Operationen geschieht. Während der Performance geben der Sound und das Video, das sich aus medizinischen Bildern und den Bildern der von einer Webcam aufgezeichneten Live-Performance zusammensetzt, den Handlungsstrang vor. Video und Sound bestimmen aber nicht nur die Storyline, sondern repräsentieren auch die Maschine, die der Künstlerin als Arzt Anweisungen gibt. Ein Patient – das Herz, das operiert wird – symbolisiert menschliches Bewusstsein und Glauben. Die Performance beschäftigt sich mit der Frage: Wenn Maschinen vernünftiger urteilen können als Menschen, werden wir Menschen dann gewisse Fähigkeiten an Maschinen abgeben und uns selbst nicht mehr vertrauen?

Credits

This project was realized in cooperation with Fraunhofer MEVIS and Ars Electronica Futurelab (Peter Freudling, Erwin Reitböck).

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Monastic Vowels of a Computational Kind https://ars.electronica.art/ai/de/monastic-vowels/ Tue, 15 Aug 2017 20:57:14 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=1327

Sinan Bökesoy (TR)

Religion ist der Ausdruck von Designüberlegungen und Schöpfungsgesetzen eines Superwesens, eines Schöpfers, der extrem komplexe Strukturen an den Tag legen kann. Die Angst des Menschen vor dem Unbekannten und Unerklärlichen rund um uns lässt uns ein Superwesen willkommen heißen – so eine allgemein anerkannte Vorstellung.

Der Philosoph Daniel Dennett meint, wir seien Roboter, die aus Robotern bestünden; wir seien unendlich komplex und bestünden aus Billionen beweglicher Teile – allerdings aus robotischen Teilen, denen nichts Übernatürliches anhafte. Außerdem hat der Mensch die heutige Künstliche Intelligenz nach seinem Ebenbild geschaffen, wobei die Möglichkeit der Entwicklung in Richtung Superintelligenz besteht. Innerhalb eines solchen Loops aus Schöpfung und Design findet die Religion einen Weg sich zu etablieren und als Gott respektiert zu werden, immer noch beobachtend aber auf Distanz bleibend und ohne direkt einzugreifen.

Die Arbeit Monastic Vowels of a Computational Kind ist eine interaktive Installation, die die POSTCITY mit einer imaginären Klanglandschaft aus einem Tempel aus unbekannten Zeiten überlagert. Dieser Tempel gehört zu einer von einer Superintelligenz hervorgebrachten Religion, die durch klangliche Anziehung kommuniziert. Kompositionen innerhalb der Klanglandschaft behandeln verschiedene Themen wie „große Flut“, „Engel“ oder „Erlösung“ und werden durch Interaktion mit dem Raum der Installation aktiviert.

Die BesucherInnen können die klanglichen Spuren dieses Tempels mithilfe einer speziellen iPhone-App abrufen. In seiner Wahrnehmung überblenden sich der Bereich des aktuellen Installationsraums mit den Erscheinungen der Tempelfunktionen, die die Grenzen des aktuellen Raums je nach Position, Orientierung und Neigungswinkel des iPhone augmentieren.

Die grafischen Symbole sind auf verschiedene Stellen im Raum der Installation verteilt und dienen als informative Interaktionspunkte für die BesucherInnen. Ihr Design ist eine Mischung aus dem „Utopian“-Alphabet und „Aurebesh“-Buchstaben.

Über den Künstler

Sinan Bökesoy (TR) lebt und arbeitet als Künstler, Komponist und Softwareentwickler in Paris, wo er auch seine Ausbildung abschloss und seine internationale Karriere aufbaute. Er studierte bei H. Vaggione an der Universität von Paris und ist vor allem durch seine Musikkompositionen unter Verwendung von Mikroklangsynthese, seine Performances mit robotischen Musikinstrumenten und die Entwicklung von Software wie Cosmosf bekannt. Bökesoy ist Gründer der Unternehmen sonicPlanet™ und sonicLAB ™, die Produkte für erweiterte Klangsynthese und klangliche Augmented-Reality-Applikationen im Kontext künstlerischer Aktivitäten herstellen.

Lesen Sie mehr auf: starts-prize.aec.at.

This project is presented in the framework of the STARTS Prize 2017. STARTS Prize received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 732019.

eulogos2017

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treelab https://ars.electronica.art/ai/de/treelab/ Tue, 15 Aug 2017 15:01:26 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=1252

Marcus Maeder, Roman Zweifel (CH)

Ziel unseres künstlerisch-wissenschaftlichen Forschungsprojekts trees: Ökophysiologische Prozesse hörbar machen war es, Klänge, die in Bäumen durch ökophysiologischer Prozesse entstehen, aufzunehmen und zu verstärken und auf diese Weise für Menschen nicht wahrnehmbare Prozesse in Pflanzen erkennbar zu machen und zu erforschen.

Die Schallemissionen eines Baumes in den Schweizer Alpen wurden mit speziellen akustischen Sensoren aufgezeichnet und alle anderen nicht hörbaren ökophysiologischen Messdaten sonifiziert, d.h. in Klänge und Musik übersetzt. Die Aufnahmen und die sonifizierten Messdaten wurden unter dem Titel „treelab“ in unterschiedlichen Medienkunstinstallationen eingesetzt, die gleichzeitig als Forschungsumfeld dienen, um die zeitlichen und räumlichen Verbindungen zwischen Pflanzenklängen, physiologischen Prozessen und Umweltbedingungen in einem künstlerisch-wissenschaftlichen Beobachtungssystem zu untersuchen.

Die meisten Geräusche, die eine Pflanze von sich gibt, entstehen durch Trockenstress. Durstige Pflanzen „schreien“ auf unhörbare Weise; die von Pflanzen abgegebenen akustischen Signale lassen Rückschlüsse auf ihren Zustand und die Umweltbedingungen zu. Während unseres Forschungsprojekts stellte sich heraus, dass unser Beobachtungssystem ein weiteres interessantes Phänomen erlebbar machen könnte: nämlich, wie Pflanzen in Mitteleuropa auf die durch den Klimawandel bedingten immer längeren Hitze- und Trockenheitsperioden reagieren. Die Rekonstruktion und Inszenierung der Lebensvorgänge und Umweltbedingungen eines Baumes in einem künstlerisch-technischen Umfeld brachte neue Beobachtungsmethoden und Möglichkeiten künstlerischen Designs mit einem innovativen Instrument hervor: Korrelationen gemessener Werte und Muster in natürlichen Prozessen zeitigen ästhetische Wirkungen – abstrakte Messdaten finden Widerhall in Bildern und Klängen. Intention unseres Beobachtungsystems ist es, eine umfassende Erfahrung komplexer Datensätze zu schaffen und auf diese Weise ein ganzheitliches Bild der Lebensvorgänge und Umweltbedingungen eines Baumes zu zeichnen, der durch die veränderten klimatischen Bedingungen unter Druck geraten ist.

Credits

Sonifikation und künstlerische Umsetzung: Marcus Maeder, Institute for Computer Music and Sound Technology, Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK).

Wissenschaftliche Daten und Analyse: Roman Zweifel, Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL

Beteiligte MitarbeiterInnen (ICST): Philippe Kocher, Jonas Meyer, Thomas Peter.

Konzeption lmmersive Lab: Jan Schacher, Daniel Bisig, Martin Neukom, Philippe Kocher (ICST).

Unterstützt vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF), der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL

Über die Künstler

Marcus Maeder (CH) ist Klangkünstler, Forscher und Komponist elektronischer Musik. Er studierte Kunst in Luzern (CH) und Philosophie in Hagen (D); derzeit ist er Doktorand am Departement Umweltsystemwissenschaften an der ETH Zürich. Als Forscher am Institute for Computer Music and Sound Technology (ICST) an der Zürcher Hochschule der Künste arbeitet Maeder in den Bereichen Datensonifikation, akustische Ökologie und Bioakustik sowie an künstlerischen Forschungen zu ökologischen Prozessen und Phänomenen, die mit dem Klimawandel und Umweltthemen zusammenhängen.

Roman Zweifel (CH) studierte Biologie an der Universität Zürich und an der ETH Zürich, wo er mit der Dissertation The Rhythm of Trees (Der Rhythmus der Bäume) promovierte. Er ist Projektleiter an der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL und betreibt das Unternehmen natkon.ch, das Messgeräte und Expertise für ökologische Forschung anbietet. Roman Zweifel verfügt über fundierte Fachkenntnisse zur Physiologie der Bäume und im Bereich Elektronik. Charakteristisch für seine Laufbahn ist die Realisierung von unkonventionellen interdisziplinären Projekten.

Lesen Sie mehr auf: starts-prize.aec.at.

This project is presented in the framework of the STARTS Prize 2017. STARTS Prize received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 732019.

eulogos2017

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Letter Reader https://ars.electronica.art/ai/de/letter-reader/ Mon, 14 Aug 2017 15:17:44 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=1153

Raina Bai (CN)

Ein Gerät, das mittels Sound eine Beziehung zwischen Menschen herstellt.

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Modular Rhythm Machine https://ars.electronica.art/ai/de/modular-rhythm-machine/ Sun, 13 Aug 2017 20:50:36 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=1007

Nicolas Kisic Aguirre (PE)

Die Bedeutung von Klang und Rhythmus zeigt sich in Militärmärschen, Protesten, feierlichen Kundgebungen oder spirituellen Ritualen. Diese wechselseitige Beziehung zwischen Macht und Verstärkung beziehungsweise Multiplikation von Klang und Rhythmus war ausschlaggebend für die Entwicklung der Modular Rhythm Machine, die diese Themen entdeckt und erforscht. Sie ist ein Werkzeug, um die Bedeutung und die Kraft von rhythmischen Mustern, Synchronizität, Synkopen und Chaos hervorzuheben.

Die Modular Rhythm Machine besteht aktuell aus 36 Modulen. Jedes ist sowohl als modulares Bauteil als auch als selbstspielende, hölzerne Kastentrommel konzipiert. Die Module sind jeweils mit einem Servomotor ausgestattet, der an einem Stock befestigt ist, sowie mit einem Ultraschallsensor, der erkennt, wenn sich Menschen in der Nähe befinden. Das Baukastenprinzip, die Modularität der Maschine ermöglichen ihre flexible Form, Größe und Konstruktion.

Dieses Projekt wird gefördert von dem MIT Council for the Arts und dem MIT Program in Art, Culture and Technology.

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Perpetuum Mobile https://ars.electronica.art/ai/de/perpetuum-mobile/ Tue, 08 Aug 2017 20:47:39 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=2320

Cynthia Zaven (LB)

Perpetuum Mobile ist eine Komposition für eine 12-Kanal-Klanginstallation. Zwölf Lautsprecher stehen im Kreis. Jede Sekunde erklingt eine Note, die im Uhrzeigersinn von einem zum anderen wechselt. Der scheinbar geordnete Rhythmus wird im Verlauf der Komposition chaotisch, fällt auseinander, um sich dann wieder in den Klang der einzelnen Note einzuordnen.

Perpetuum Mobile bildet in kontrollierter Umgebung den Eindruck eines Echos in Echtzeit ab. Sie besteht aus Tönen, die auf ihrer Reise die Beschaffenheit ihres Ursprungs verlieren und sich durch Raum und Zeit verändern. Indem sich die Installation diesem Phänomen annimmt, untersucht sie das Unterfangen Zeit zu messen und kontrastiert die strenge Ordnung in derartigen Systemen mit Unordnung und Unvorhersehbarem. Die vermeintliche Struktur, repräsentiert durch die Geräte der Zeitmessung, wird verfälscht und herausgefordert durch ihr Bestreben die Effekte eben jenes Chaos einzubringen, die sie zu ordnen versucht.

Credits

This installation was exhibited at the Bacchus Temple, Baalbeck in 2016 supported by Studiocur/art and the Baalbeck International Festival.

Originally commissioned for This is the Time. This is the Record of the Time curated by Angela Harutyunyan and Nat Muller. Tijs Ham, sound engineer.

Part of Global Collaborations, Stedelijk Museum Amsterdam, Stedelijk Museum Bureau Amsterdam and the American University of Beirut Art Galleries and Collections

Funded/supported by: AFAC, STEIM, Amodo, Mondriaan Fund

With acknowledgment to: Tijs Ham, Cherine Karam, Kesper Kovitz

www.cynthiazaven.com

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our audible/profitable economy/exhibition https://ars.electronica.art/ai/de/our-audible-exhibition/ Tue, 08 Aug 2017 20:19:54 +0000 https://ars.electronica.art/ai/?p=3406

Niek Hilkmann (NL), Joseph Knierzinger (AT), Michael Johannes Muik (AT)

In our audible/profitable economy/exhibition werden finanzielle Mikrotransaktion in extratonale Klangstrukturen transformiert. Die Ausstellung besteht aus mehreren Maschinen, die jeweils durch Münzeinwurf aktiviert werden. Jeder dieser Münzautomaten widmet sich einem eindeutigen klanglichen Ereignis.

Jede Besucher und jede Besucherin ist aufgefordert mittels Münzeinwurf die Werke zu finanzieren, die Produktionskosten zu akzeptieren und während des Klangmoments Teil dieser Kunstindustrie zu werden. Bei einer “Investition” in alle Maschinen zum gleichen Zeitpunkt ist eine übergeordnete Komposition hörbar.

Alle Maschinen der Ausstellung sind Teil der Sammlung der nothing more foundation (nm). Die nm-foundation erklärt sich bereit, die Automaten an verschiedene Kulturorganisation zu verleihen. Die dadurch gesammelten Kleinstbeträge werden zur Förderung und Herstellung von verschiedenen künstlerischen Aktivitäten genutzt, die weitere münzbetriebene Kunstwerke erschaffen.

Credits

nothing more foundation (Hilkmann, Knierzinger, Muik, et al.)

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