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NEXT SEX

Sex im Zeitalter seiner reproduktionstechnischen Überflüssigkeit

Ars Electronica 2000
Linz, 2. - 7. September

Ars Electronica 2000

Ars Electronica macht im 21. Jahr ihres Bestehens wieder Lust auf Visionen und Utopien, Mut zum Blick in die Zukunft. Schon im Vorjahr wurden mit LifeScience die modernen Bio- und Gentechnologien als zentrale Schlüsseltechnologien des neuen Jahrtausends apostrophiert und thematisiert. Dieser Themenschwerpunkt wird mit NEXT SEX - Sex im Zeitalter seiner reproduktionstechnischen Überflüssigkeit fortgesetzt und vertieft. Aber nicht nur die Fokussierung auf einen spezifischen Bereich der modernen Biotechnologie ist ein wesentliches Charakteristikum der Ars Electronica 2000. Es geht darum, die gesellschaftspolitischen Hintergründe und Rahmenbedingungen zu betrachten, unter denen diese Technologie entwickelt, gefördert oder verhindert wird. Und es geht darum, die Auswirkungen und Veränderungen, die sie herbeiführen wird, zu erkennen.

Ars Electronica als Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft steht in seiner Programmatik für die künstlerische Bearbeitung technologieinduzierter gesellschaftlicher und kultureller Veränderungen und ist als Festival der zeitgenössischen Kunst von jeher bemüht, diese auch als politische Arbeit sichtbar zu machen. In den künstlerischen wie theoretischen Beiträgen wird sich die Auseinandersetzung mit jenen aktuellen politischen Themenstellungen wieder finden, die durch die Ereignisse in Österreich ins internationale Rampenlicht gerückt sind.


NEXT SEX
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Ars Electronica 2000 rückt die kulturellen und gesellschaftlichen Perspektiven der modernen und zukünftigen Reproduktionstechnologie ins Zentrum künstlerischer wie theoretischer Auseinandersetzungen. Leitmotiv ist die konfliktgeladene Frage nach sozialen und biologischen Festschreibungen von Geschlechtsunterschieden, Trends und Lifestyles, moralischen und ethischen Werthaltungen, die von der Diskussion über mögliche Zukunftsszenarien einer künstlichen technischen Fortpflanzung der Menschen ausgelöst und bestimmt werden.

Wer wird in Zukunft mit wem wie Sex haben - und warum?

Gentechnologie ist der Schlüssel zur geplanten Umgestaltung und Konditionierung der materiellen Basis von Leben. Ausgestattet mit diesem Werkzeug, ist der menschliche Gestaltungswille bei der Spezies Mensch selbst angelangt. Moderne Reproduktionsmedizin und ihre Technologie entreißen den Prozess der menschlichen Fortpflanzung seiner natürlichen Zufalls- und Schicksalhaftigkeit. Gleichzeitig entkoppelt der technologische Zugriff auf die Zeugung Sex endgültig und radikal von seiner Notwendigkeit für die Fortpflanzung.

Von Geburtenkontrolle und künstlicher Befruchtung (IVF: In-Vitro-Fertilisation), über Samendatenbanken, Egg-Donation und Leihmutterschaft bis hin zur noch in ferner Zukunft angesiedelten asexuellen Fortpflanzung mittels Klonierung und künstlicher Gebärmutter.



Symposium
NEXT SEX - Sex im Zeitalter seiner reproduktionstechnischen Überflüssigkeit

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3. - 4. September 2000
Brucknerhaus, 10.00 - 13.00 und 14.30 - 18.00

NEXT SEX lenkt den Blick auf die neuen Konfliktpotenziale und Konfliktzonen im Spannungsfeld von moderner Reproduktionstechnologie, Kultur, Ethik und Gesellschaft. Mit Mut zur Überschreitung von Tabus und kritischer Wachsamkeit ermöglicht Ars Electronica eine Intensität in der gesellschaftspolitisch brisanten Auseinandersetzung mit Möglichkeiten und Grenzen gentechnologischer Reproduktion und Kondition. In Vorträgen und Diskussionen bezieht eine Reihe hochkarätiger Expertinnen und Experten durchaus kontroversiell Stellung zur brisanten Thematik.


Nobuya Unno/J - Der an der University of Tokyo (Abteilung Geburtshilfe und Gynäkologie) forschende Mediziner machte mit seiner Entwicklung einer künstlichen Gebärmutter Furore.
Jens Reich/D - Reich, tätig am Max-Delbrück-Centrum für Molekularmedizin und bekannt als ein Kandidat der letzten deutschen Präsidentschaftswahlen, ist Molekularbiologe und Mitglied der Wissenschaftskommission des deutschen Human Genome Project.
Bruce Bagemihl/USA - Der Biologe und Autor von "Biological Exuberance. Animal Homosexuality and Natural Diversity", lehrte an der University of British Columbia.
Carl Djerassi/USA - Djerassi, berühmt geworden als Vater der Pille, ist Autor und Professor für Chemie an der Stanford University. Er ist einer der wenigen US-Wissenschafter, denen sowohl die "National Medal of Science" als auch die "National Medal of Technology" verliehen wurde.
Randy Thornhill/USA - Der Autor der umstrittenen Publikation "A Natural History of Rape: Biological Basis of Sexual Coercion" (gemeinsam mit C.T. Palmer) ist Professor für Biologie an der University of New Mexico.
Kurt Behrends/D - Der Arzt für Psychiatrie und Neurologie an der psychiatrischen Abteilung des Gesundheitsamtes der Stadt Düsseldorf befasst sich vor allem mit forensischer Psychiatrie und Sexualmedizinischen Fragestellungen.

Künstlerische Positionen sind im Symposium vertreten durch:
Joe Davis, Katie Egan/USA - Davis ist Künstler und Wissenschafter mit den Schwerpunkten Molekularbiologie, Bioinformatik, Gen-Datenbanken und neue biologische Kunstformen. Davis lehrt und forscht am MIT.
Marta de Menezes/P - Die Künstlerin und Absolventin der Universität Lissabon arbeitet an der Schnittstelle zwischen Kunst und Biologie: *bio-art*.
Oron Catts, Ionat Zurr/AUS, Guy Ben-Ary/Israel - Die Künstlergruppe arbeitet am Forschungs- und Entwicklungsprojekt "Tissue Culture and Art (TC&A)", das Gewebekulturen und Gewebetechnik als Medium des künstlerischen Ausdrucks einsetzt.
Natacha Merritt/USA - Die 1977 geborene und in San Francisco aufgewachsene Künstlerin hat vor kurzem ihre intimen, mit der Digitalkamera fotografierten sexuellen Tagebücher unter dem Titel "Digital Shots" veröffentlicht.
Sergio Messina/I - Der in seiner Arbeit meist kontroversiell agierende Künstler befasst sich in seinem neuesten Projekt mit den unterschiedlichsten Formen von Sex und Pornografie im Internet.

Kultur- und geschlechtsspezifische Aspekte des Themenkreises behandeln:
Monika Treut/D/USA - Treut ist Regisseurin und Autorin von "Die grausame Frau. Zum Frauenbild bei de Sade und Sacher-Masoch". Sie führte Regie bei den Filmen "Die Jungfrauenmaschine", "My Father is coming" und "Gendernauts".
Marie Luise Angerer/A - Die Professorin für Medienwissenschaften & Gender an der Kunsthochschule für Medien Köln publizierte u. a. "Body options. Körper.Spuren.Medien.Bilder" sowie "The Body of Gender".
Joanne Finkelstein/AUS - Die Sozial-Anthropologin lehrte Soziologie und Cultural Studies an verschiedenen Universitäten in Amerika and Australien. Sie ist bekannt als Autorin von "Slaves of chic", "Dining Out " sowie "The Fashioned Self".
Allucquère Rosanne Stone/USA - Die Künstlerin, Professorin und Direktorin des "Advanced Communication Technologies Laboratory (ACTLab)" und "Convergent Media Program at UT Austin" ist Autorin der Publikationen "The Empire Strikes Back: A Posttranssexual Manifesto" und "The War of Desire and Technology at the Close of the Mechanical Age".

Über den westlichen Kulturkreis hinausreichende Sichtweisen repräsentieren:
Xin Mao/PRCH/UK - Der Cyto-Genetiker und Krebsforscher, früher an der West China University in Chengdu, führte 1998 die wichtige Untersuchung "Chinese Geneticist's View of Ethical Issues in Genetic Testing and Screening: Evidence for Eugenics in China" durch.
Veena Gowda/Indien - Die auf Frauenrechte spezialisierte Rechtsanwältin ist tätig am Legal Centre in Majlis.



Diskurs-Schwerpunkte des NEXT SEX-Symposiums:
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Der Mensch im Zeitalter seiner (gen-)technologischen Reproduzierbarkeit?

Ein immer breiterer Einsatz und eine Ausdifferenzierung von Technologien der In-Vitro-Fertilisation und Pränataldiagnostik tragen zur Normalisierung von Reproduktionstechnologie im medizinischen Alltag bei. Künstliche Befruchtungen anhand der ICSI-Methode (Intracytoplasmic Sperm Injection) etwa, also eine Mikroinjektion zuvor ausgewählter Spermien in eine Eizelle, sind immer häufiger angewendete Behandlungen bei Unfruchtbarkeit des Mannes. Die Forschung forciert aber längst neuere reproduktionstechnologische Entwicklungen wie etwa das Klonen.
Die Präimplantationsdiagnostik (PID), könnte die Schlüsseltechnologie zur Entwicklung so genannter Designer-Babys sein. Das PID-Verfahren ermöglicht es, in vitro befruchtete Eizellen auf ihre genetische Beschaffenheit hin zu testen - und zwar am zweiten oder dritten Tag ihrer Entwicklung zu einem implantationsfähigen Embryo.
Die bereits in Angriff genommene Entwicklung einer künstlichen Gebärmutter scheint der letzte Schritt zu sein, den die Menschheit noch entfernt ist von der gänzlich industriellen Produktion von Leben.
Ars Electronica wird den Stand der reproduktionstechnologischen Forschung aufzeigen und mit führenden Wissenschaftern nicht nur das heute schon, sondern vor allem das zukünftig Mögliche diskutieren.


Ausflug in die Zukunft

Ergänzend zu wissenschaftlichen Darstellungen wird Ars Electronica 2000 auch den spezifischen Qualitäten spekulativer Zukunftsentwürfe Raum geben. Was passiert, wenn die Möglichkeiten gentechnologischer Humanreproduktion Realität werden? Welche Auswirkungen haben diese - in ihrer Anwendung noch sehr weit in der Zukunft liegenden - Forschungen durch ihre starke massenmediale Präsenz bereits jetzt? Welche Änderungen in unserer Weltsicht, in unserem Selbstverständnis als Menschen werden schon allein durch die Diskussion darüber ausgelöst? Visionen und Entwürfe von Wissenschaftern und Forschern treffen auf die Ängste und Hoffnungen der Menschen, wissenschaftliche Utopien kollidieren mit sozialen Utopien.


Geschlechtergrenzen und Machtverhältnisse

Die technologisch-medizinischen Möglichkeiten der Human-Reproduktion werden fraglos die bisher gewohnten und gelebten Muster von Sex, Liebe, Beziehungen und Familie verändern. Vor dem Hintergrund reproduktionstechnologischer Entwicklungen wird die Definition der Geschlechter, ihre Rollen- und Machtverteilung neu zu bestimmen sein.

Kann die Reproduktionstechnologie ein Ausweg aus der männlichen Codierung des weiblichen Körpers sein, oder ist genau das Gegenteil der Fall? Wird der weibliche Körper in neue Definitions-, Funktions- und Verwertungszusammenhänge eingebunden, die wiederum patriarchalischen Mustern dienen - oder bricht eine neue Epoche der weiblichen Selbstbestimmung an? Forschungen konkurrieren um das weibliche Monopol im Vermögen der Reproduktion. Ist dies als Befreiung der Frau oder als Machtverlust zu deuten?

Wird der Mann zum Sperminator, zum Samenspender degradiert, wie es Pop-Ikonen wie Madonna oder Jodie Foster medienwirksam inszeniert haben? Wird der Mann in letzter Konsequenz, da für die Fortpflanzung nicht mehr unbedingt notwendig, gar seiner Existenzberechtigung beraubt?

Bedeuten die zukünftigen Reproduktionstechnologien das Ende patriarchalischer Weltentwürfe und den Anbruch einer neuen androgynen Ära, in der Machtverteilungen tatsächlich nicht mehr entlang der Geschlechtergrenzen vorgenommen werden? Ars Electronica 2000 wird auch die politische Dimension dieser Fragen diskutieren. Wie wird angesichts sich zuspitzender Konflikte zwischen konservativen Familienwerten und Frauenrechten politisch agiert? Wird den anbrechenden Entwicklungen in der Politik durch innovative Entwürfe und Rahmenbedingungen aktiv Rechnung getragen?
Ars Electronica wird mit NEXT SEX sehr kritische Anknüpfungspunkte zur aktuellen politischen Situation in Österreich aufnehmen.

Der konstruierte Mensch - Horror oder Ideal?

Wird die Zeugung menschlichen Lebens in Zukunft nur noch in Labors stattfinden? Droht die Serienproduktion genetisch "perfekt" ausgestatteter Menschen, was "perfekt" auch immer heißen mag? Wird man sich - wie heute schon Sperma von der Samenbank - aus einem Gen-Katalog die gewünschten psychischen und physischen Eigenschaften seines zukünftigen Kindes aussuchen können?
Welche Kriterien entscheiden über genetisch zweifelhaftes Material, welche zwischen perfekt und defekt? Bioethische Fragen größter Tragweite und Brisanz drängen sich auf. Fragen, denen sich die Menschheit nicht mit Hilfe tradierter und bewährter praktischer Erfahrungen nähern kann. Fragen, deren bloße Äußerung tabuisiert ist.


Neues Weltbild, neues Menschenbild?

Reproduktionstechnologie bedeutet nicht nur, dass Menschen mittels technologischer Prozesse gezeugt werden. Reproduktionstechnologie wirft zwingend auch die Frage auf, welche Menschen gezeugt werden. Dieser zentrale Punkt der Gentechnologie-Diskussion kreist um die gefährliche Entwicklung einer neuen Eugenik und unterzieht unsere Weltanschauungen und Wertesysteme einer harten Prüfung.
Ars Electronica 2000 will dazu beitragen, dass vor dem Hintergrund der Möglichkeiten der Reproduktionstechnologie ein Diskurs über Weltbilder, Menschenbilder und daran gekoppelte ethische und gesellschaftliche Wertesysteme möglich wird.
Reproduktionstechnologie wirft ganz vehement die Frage nach ihrer ethischen Legitimation auf, hart an die Grenzen und Tabus unserer Gesellschaft stoßend. Aber sind Tabus nicht bloß eine gute Ausrede, um nicht weiter nachdenken zu müssen?



Website NEXT SEX
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News Service

http://www.aec.at/nextsex
http://www.aec.at/festival2000

Themenspezifisch zu NEXT SEX bietet Ars Electronica täglich einen aktuellen Überblick über internationale Pressemeldungen, eine umfangreiche Materialsammlung und weiterführende Links rund um Gen- und Reproduktionstechnologie.
Online Editor: Karin Rumpfhuber; Web-Design: Ars Electronica FutureLab



Art & Events - Ars Electronica 2000

Als Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft versteht Ars Electronica Kunst als Interface, Impulsgeber und Katalysator für die Interaktion von Öffentlichkeit und Wissenschaft. Ars Electronica misst der Kunst auch eine Stellung bei, die über die Rolle einer moralischen Instanz weit hinausreicht. Die ungebremste Intensität und Dynamik, mit der Kunst sich brisanter Themen annähern kann, macht künstlerische Auseinandersetzung zu einer idealen Antriebskraft für gesellschaftlichen Diskurs und gesellschaftliche Innovation. In zahlreichen Events, Installationen, Performances, Ausstellungen und Netzwerk-Projekten wird Ars Electronica 2000 den Anspruch umsetzen, Kunst als Katalysator gesellschaftlicher Entwicklungsprozesse wirken zu lassen.



Next Sex - Installations
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2. - 7. September 2000
Brucknerhaus, 10.00-19.00
Die Entwicklungen, die sich durch die anbrechende Revolution in der humanen Reproduktion abzeichnen, sind auch eine Herausforderung an die Kunst. Die "gestalterischen und schöpferischen" Möglichkeiten, die die modernen Biotechnologien eröffnen, bringen das Betriebssystem Kunst selbst in ethische und moralische Grenzkonflikte. Ars Electronica 2000 präsentiert themenspezifische Installationen, die unterschiedliche und sehr brisante Aspekte der NEXT SEX-Thematik künstlerisch umsetzen.

Mit dem Audio Microscope der amerikanischen Künstler Joe Davis und Katie Egan können User lebende Zellen betrachten und gleichzeitig ihren extrem verstärkten, spezien-spezifischen mikroakustischen Koloraturen lauschen.
Tissue Culture and Art (TC&A) ist ein laufendes Forschungs- und Entwicklungsprojekt von Oron Catts, Ionat Zurr (Australien) und Guy Ben-Ary (Israel). Die Künstler setzen Gewebekulturen und Gewebetechnik als Medium des künstlerischen Ausdrucks ein.
Mit Nature? erforscht Marta Menezes (USA) Veränderung, die über Sexualität hinausgeht. Durch gezielte Eingriffe in den Entwicklungsprozess von Schmetterlingen entstehen Exemplare, deren Flügelmuster in der Natur nicht vorkommen. Obwohl auf dem Reißbrett entworfen, sind diese neuen Muster aber vollkommen natürlich. Statt "Next Sex" veranschaulicht Nature? eher eine Alternative zu Sex, also Veränderung gänzlich ohne Sex!

Ars Electronica 2000 präsentiert darüber hinaus Natacha Merritts (USA) Digital Diaries, Fotoarbeiten, beispielhaft für die Erotik der Internet-Generation; Dieter Hubers (A) computergenerierte Klones, die in subtiler wie radikaler Weise die Neuschaffung des Menschen sowie die Spannung zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit thematisieren; und Tit for Twat, Fotocollagen von Kaucyila Brooke (USA), die unter dem Titel Madame and Eve in the Garden die Schöpfungsgeschichte neu und abseits heterosexueller Muster erzählen.


sex i(n) motion
Im Labor am Linzer Hauptplatz kann Wissenschaft und Technik mit Sex "erfahren" werden. Besucher tauchen in die Welt der Gene und des Genoms ein, können Techniken zur In-vitro Fertilisation bestaunen und einige Spielarten der Sexualität im Tierreich beobachten
(2. -7. September, 10.00-19.00).

SPERM RACE
Schicken Sie ihre Spermien ins unverschämte Sperm Race: Diese werden, medizinischen Kriterien entsprechend, nach einigen Parametern (vor allem Spermiengeschwindigkeit u. a. auch Dichte, pH-Wert) vermessen. Ergreifen Sie die Chance, in einem anonymisierten Ranking Tagessieger oder auch Wochensieger zu werden!

Social Club - Stadtwerkstatt/A
3. - 6. 9. 2000, Ars Electronica Quarter - Stadtwerkstatt, 23.00
Der Körper steht im Mittelpunkt von Social Club: Der Körper als Objekt der Wissenschaft, der Körper als Objekt der Begierde, der Körper als kulturelles Produkt.


Events & Performances
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Zahlreiche (Musik-)Performances und Events, komprimiert zu sechs Ars Electronica Nights, sorgen für spannende NEXT SEX Kunstnächte mit anspruchsvollem Programm. Highlights daraus sind:

Opening Party - Ars Electronica 2000: NEXT SEX on Ice
2. 9. 2000, Eishalle, ab 22.30 Uhr
Das Thema NEXT SEX wird künstlerischen Positionen ausgesetzt, aber auch lustvoll konterkariert. Eis, ein wesentlicher Speicher zur Konservierung von Fortpflanzungsträgern, prägt den Ort der Eröffnungsparty.

Night 2
OMV Klangpark - mit Alexander Balanescu (UK), Isabella Bordoni (I), Rupert Huber (A), Sergio Messina (I), Siegfried Ganhör (A), To Rococo Rot (D)
Opening: 3. 9. 2000, Donaupark, 20.00
Intercourse - The File Cabinet Project - Istvan Kantor (CDN)
3. 9. 2000, Brucknerhaus, 21.00
Maschinerie und rohe Emotion kollidieren bei dieser performativen Begegnung des menschlichen Körpers mit seinen technologischen Erweiterungen: Der Aktenschrank als sozio-sonische Lärmmaschine und interaktives Sub-Monument.

Night 3
Hearing Monkeys - Lawine Torrèn, Hubert Lepka (A)
4. 9. 2000, Posthof, 19.00
Fünf Wissenschafter erforschen in diesem Gedankenballett die biologisch-gesellschaftlich ambivalente Konstruktion von Sex an der Schwelle zum biotechnologischen Zeitalter.

Night 4
Active Score Music
Scribble - Golan Levin (USA)
Small Fish - The Performance - Masaki Fujihata, Kiyoshi Furukawa, Wolfgang Münch/J
5. 9. 2000, Brucknerhaus, 20.00
Die synästhetische Verbindung von Klang und Bild ist das zentrale künstlerische Motiv dieser Konzertperformance. Ars Electronica hat die Künstler eingeladen, erstmals ihre Installationen und Softwaremodule als digitale Medieninstrumente zum performativen Einsatz zu bringen.
D.A.V.E. - Klaus Obermaier, Chris Haring (A)
5. 9. 2000, Brucknerhaus, 21.30
Ein Tänzer switcht als virtual Character mühelos zwischen jung-alt-männlich-weiblich, verformt seinen Körper. D.A.V.E. thematisiert die Manipulation und Neugestaltung des menschlichen Körpers durch Gen-, Bio- und Computertechnologie.

Night 5
Ars Electronica Quarter Night
Audio-Visual Quicksand - Bernhard Fleischmann/A, POLE/D
6. 9. 2000, 20.00-22.30, open air, Ars Electronica Quarter
GRAMM/D - ab 22.30, Ars Electronica Center, Sky
A.V.Q. lässt den Zuhörer langsam im losen Untergrund visueller Stimuli und in endlosen Klangwellen versinken. Nationale und internationale Videokünstler, DJs und Live-Acts sorgen für den losen, treibenden audio-visuellen Untergrund. Jomasounds liefern das Survival-Handbook dazu. (Audio Konzept: jomasounds/A; Visual Konzept: Dietmar Offenhuber/A)

Night 6
20' to 2000 - Konzept: Carsten Nicolai (D) - Goldene Nica Digital Musics
7. 9. 2000, Posthof, 21.00
Aktuelles Musikgeschehen zwischen Techno-Club und experimenteller digitaler Musik. Es performen die zwölf am prämierten Projekt beteiligten Künstler. Mit: Komet/D, Ilpo Vaisanen/SF, Ryoji Ikeda/J, coH/RUS, Beytone/D, Senking/D, Thomas Brinkmann/D, Scanner/UK, Noto/D, Mika Vainio/SF, Wolfgang Voigt/D, Elph/UK

Body Spin - Time's Up/A
3.-7. 9. 2000, Ars Electronica Quarter - Parkbucht, 10.00 -19.00
Body Spin ist ein Interface (SPIN), das den Benutzer mit seinem ganzen Körper in eine VR-Umgebung eintreten lässt. Ein begehbarer Trackball verleiht dem Ausdruck "Walk-through" endlich reale Bedeutung. Körperbewegung und Balance des Benützers im Trackball dienen der Navigation im virtuellen Raum.



Netzwerk-Kunst
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Bereits seit mehreren Jahren zählt Netzwerk-Kunst zu den Schwerpunkten der Ars Electronica. Ars Electronica 2000 realisiert unter dem Label openX - electrolobby neue Präsentations- und Veranstaltungsformate für Netzkunst.

electrolobby I.P.O. (Initial Public Opening)
2. 9. 2000, Brucknerhaus, 14.00 - 17.00 Uhr
Startschuss für eine Reihe projektbezogener Competitions sowie Sneak-Preview auf die täglichen Programmmodule im electrolobby-Showroom.

openX - electrolobby
2. - 7. 9. 2000, Brucknerhaus, 10.00 - 19.00
Showroom für netzinspirierte digital culture
Nach dem Initial Public Opening inszeniert sich die electrolobby als Inselgruppe des netzinspirierten Lifestyles, als Umschlagplatz von Meinungen, Projekten, kulturellen Markenartikeln und ihren Bootlegs. Genforscher treffen auf Experimental-Entertainer, Food-Jockeys auf MP3-Mixer, Gamedesigner auf Concept Engineers… openX-electrolobby interessiert sich für die erfrischendsten Strategien angesichts der rasanten Verlagerung kultureller und ökonomischer Handlungsfelder in die globalen Computernetzwerke und spiegelt den selbstbewussten Umgang der Internet-Generation mit den Herausforderungen, Konflikten und Opportunitäten der Top Level Domain des Lebens.

Monotonik/UK - Eines der gegenwärtig spannendsten Internet-Musiklabels im Bereich Ambient IDM-Techno und Dope Beats. Mit: Lackluster (aka Distance), Subi, Vim!, Thug (aka Serkul), Dharma+Dice, Sushi Brother, Jiva u. a.
The Free Software Project/USA - Eine Mischung aus experimentellem Online-Journalismus und Open-Source-Way of Life, mit kontinuierlichem Feedback der Szene-Protagonisten. Mit: Andrew Leonard
Pixelporno/CH/USA - Ein Ensemble von Projekten rund um voyeuristische Netzwerktechnologie, Sex-Confusion und das Kreuz mit den Designer-Babies. Mit: Stylo, Steeph1, Wale, Lopetz u. a.
etoy/EU/USA - etoy schlägt Brücken zwischen Business- und Consumer-Culture, zwischen Gut und Böse, Macht und Subversion. Mit: etoy.ZAI (CEO), etoy.GRAMAZIO (President), agent.NASDAQ aka Reinhold Grether
Memepool/USA - Eines der profiliertesten Beispiele der neuen Generation des kollaborativen Datenfilterns (Weblogging). Mit: Joshua Schachter
Next Sex Web Jam/F/I/J - Ein internationales Designer-Team hat 36 Stunden Zeit und eine Mission: Die Programmierung des ultimativen Next-Sex-Webportals. Mit: Sebastien 'Seb' Kochman, Tony 'Chick' Derbomez, Sebastien 'Jolls' Giuli, Guillaume 'Run' Renard, Olivier Janin u. a., in association with Shift (Japan)
Boombox/CH - Ein Kollektiv von Netzwerkern, Designern, Veranstaltern, DJs, VJs und Food Jockeys, exemplarisch für die gegenseitige Beeinflussung von Club-Culture und Netzkultur. Mit: Mouthwatering, Micromusic, Büro Destruct, Stocktown, Dublab u. a.
Sissy Fight 2000/USA - Ein Online-Multiuser-Game stellt die Frage nach den erfolgversprechendsten Strategien im Zeitalter der Evolutionsbiologie. Mit: Eric Zimmerman
Icontown/D - Ein ungewöhnliches Netz-Community-Projekt rund um den Baustoff Pixel. Mit: Mayor Be aka Bernd Holzhausen
Leonardo/F/USA - Das seit mehr als 30 Jahren existierende Kunst- und Wissenschaftsnetzwerk Leonardo wurde von einem französischen Finanzunternehmen wegen Markennamensverletzung verklagt. Mit: Annick Bureaud.
Distributed Annotation System/USA - Ein Programm zur Publikation von Genom-Daten, das ausgeht von der kontroversen Napster-Software. Mit: Lincoln Stein
lo-ser.org/A - Der Prime Time Independent Media Manufacturer hat es abgesehen auf die Spezies der billigen, portablen Consumer Electronics. Mit: lo-ser (aka Chris Kummerer)
Giant Connection Machine/UK - Eine Serie von Mikro-DJ-Lectures über Mutationen in der elektronischen Musik, in der Medientheorie und der Science Fiction. Mit: Kodwo Eshun

Konzept und Programmgestaltung:
TNC Network/F (Tina Cassani, Bruno Beusch), Raumgestaltung: Scott Ritter/USA/A



Free Speech

Radio FRO 105.0 MHZ - http://www.fro.at
3. - 7. 9. 2000, Ars Electronica Quarter, 13.00 - 20.00
Im Zuge einer Emanzipation der zivilen Gesellschaft - eines international höchst relevanten Themas und in Österreich nicht zuletzt auf Grund der politischen Situation von hoher Aktualität - kreist der Diskurs der freien Meinungsäußerung verstärkt um die Zugänglichkeit und Unabhängigkeit der Medien. Die in diesem Problemfeld engagierte Free-Speech- und Open-Source-Bewegung leistet essenzielle Beiträge in der Zensur-, Demokratie- und auch Softwaredebatte. Konzept: Radio FRO/A



Prix Ars Electronica 2000

Als international renommierter Preis für Cyberarts ist der Prix Ars Electronica 2000 zentral in das Festival Ars Electronica eingebunden. Der jährlich vom ORF Landesstudio Oberösterreich veranstaltete Wettbewerb ist ein Forum für Künstler und Wissenschafter, die den Computer nicht nur als Werkszeug, sondern als umfassendes Medium verstehen, mit dem sie sich kreativ und kompetent auseinander setzen.
Am Montag, den 4. September 2000 findet im Rahmen der Prix Ars Electronica Gala die Verleihung des Prix Ars Electronica 2000 im ORF Landesstudio Oberösterreich statt.

Goldene Nicas 2000:
Rafael Lozano-Hemmer/MEX/CDN - Interactive Art
Neal Stephenson/USA - .net
Jakub Pistecky/CDN - Computeranimation
Christian Volckman/F - Visual Effects Carsten
Nicolai/D - Digital Musics
Verena Riedl, Michaela Hermann/A - u19 cybergeneration - freestyle computing

Prix Ars Electronica im Internet: http://prixars.orf.at



Cyberarts 2000 - Prix Ars Electronica Exhibition

2. - 7. 9. 2000, O.K Centrum für Gegenwartskunst, 10.00-24.00
Vernissage: 2. 9. 2000, 10.30


Einen geballten Einblick in die aktuellen Entwicklungen der digitalen Künste eröffnet die Ausstellung Cyberarts 2000, die im Rahmen des Festivals Ars Electronica im O.K-Centrum für Gegenwartskunst gezeigt wird. Der Jugendkategorie des Prix Ars Electronica ist unter dem Titel "u19 cybergeneration - freestyle computing" ein eigener Ausstellungsbereich gewidmet.

Projekte und Künstler:
Vectorial Elevation, Relational Architecture #4 - Rafael Lozano-Hemmer/MEX/CDN
Audiovisual Environment Suite - Golan Levin/USA
A Body of Water - Andrea Zapp & Paul Sermon/D/UK
GraffitiWriter - The Institut for Applied Autonomy/USA
Unconscious Flow - Naoko Tosa/J
As Much As You Love Me - Orit Kruglanski/Israel
The Active Text Project - Jason E. Lewis, Alex Weyers/USA
Watashi-chan - Tomoko Ueyama/J
Asymptote - Douglas Edric Stanley/USA
Free Range Appliances in a Light Dill Sauce - Rania Ho/USA
Borderland - Laurent Hart, Julien Alma/F
Experiments in Touching Color - Jim Campbell/USA

Ars Electronica Center & Ars Electronica Festival werden unterstützt von:
   Stadt Linz
   Land Oberösterreich
   Bundeskanzleramt/Kunstsektion

   Brau Union Österreich AG
   Compaq Computer Austria GesmbH
   Hewlett Packard
   Microsoft Austria
   Oracle GmbH
   ORF-Österreichischer Rundfunk
   Quelle AG
   S plus S/Gericom
   SGI Österreich
   Telekom Austria AG

Prix Ars Electronica wird unterstützt von:
   A-Online
   Datakom Austria
   Österreichische Postsparkasse (P.S.K.)
   Voest-Alpine Stahl
   Stadt Linz
   Land Oberösterreich

Prix Ars Electronica Additional Support:
   Austrian Airlines
   Casinos Austria AG
   Courtyard by Marriott
   Fujitsu Siemens
   Pöstlingberg-Schlöss'l
   TNT International Mail
   Porsche Austria


 


Ars Electronica 2000

Veranstalter:

Ars Electronica Center Linz und
ORF Landesstudio Oberösterreich

Mitveranstalter:

Brucknerhaus Linz,
O.K - Centrum für Gegenwartskunst



Presseinformation

Ars Electronica 2000
Hauptstraße 2
4040 Linz
Austria

Ars Electronica Center
Hauptstraße 2
4040 Linz
Austria

Gabriele Hofer
fon: +43.732.7272-780
fax: +43.732.7272-77
gabriele@aec.at

Ursula Kürmayr
fon: +43.732.7272-16
fax: +43.732.7272-2
ursula@aec.at