Positionen zur Kunst |
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Peter Noever
Kunst Pur (CAT - Contemporary Art Tower)
Mit dem Projekt CAT soll der Gefechtsturm Arenbergpark in ein "Internationales Zentrum für zeitgenössische Kunst" umgestaltet werden.
Dabei geht es um die Herausforderung eines Ortes - Störfaktor in der Stadt -, mit neuen Ansätzen den aktuellen Entwicklungen der Kunst und ihren Anforderungen gerecht werden zu können. Es ist geplant, innerhalb der nächsten 15-20 Jahre eine unverwechselbare Sammlung zeitgenössischer Kunst aufzubauen und zu präsentieren.
Als Mahnmal des "Niemals vergessen" erfährt der Turm durch die Besetzung von Kunst und der Auseinandersetzung der Künstler mit dem Ort und der Architektur eine völlig neue Dimension - ein unverwechselbarer Ort, wo künstlerische Prozesse in Gang gesetzt werden können.
Das CAT-Projekt sieht eine inhaltliche wie architektonische Strategie für die Umgestaltung der bestehenden Bausubstanz vor. Als sichtbares Zeichen nach außen haben die beiden Künstler Jenny Holzer und James Turrell künstlerische Interventionen entwickelt, die gleichermaßen die Programmatik des neuen Zentrums - die Verbindung von zeitgenössischer Kunst und Architektur - veranschaulicht.
Präsentationen des CAT Projektes - Ausstellung Heaven's Gift
New York (Max Protetch Gallery), Los Angeles (Gateway Warehouse, Culver City), Moskau (Schusev State Museum of Architecture /MUAR), Berlin (Vitra Design Museum)
Unabhängigkeit von Kunstinstitutionen - Gebot der Stunde
Kunst und Kultur ist heute aufgrund von gesellschaftspolitischen Veränderungen unter Rechtfertigungsdruck geraten. Institutionen stehen im Zwiespalt von Monokultur und Globalisierung: Quotenjagd, Erfolgsdruck, Kommerzialisierung. Verlust von Individualität und kultureller Integrität sind die Folge. "Quantität vor Qualität" lautet die Devise für medial erschaffene Museen für die Massen. Wir leben in einer Zeit einer immer stärker ausgeprägten Eventkultur, in der nur mehr "Kunst light" gefragt ist.
Gerade in dieser Situation müssen sich die Institutionen zur Idee der Qualität rückbesinnen. Das Museum als Ort des Erlebens ohne kulturellen Ausverkauf wird die ultimative Vermittlungsstätte von Gegenwärtigem und Zukünftigem bleiben - als Ort der Erkenntnis frei von äußeren Einflüssen weiterzuentwickeln und zu fördern ist dabei eine zentrale Aufgabe.
Die Krise der Museen ist aber auch eine Chance für neue Ansätze und Modelle. In jedem Fall muss das Museum ein Ort der Kunst bleiben!
Artwork in Progress
Donald Judd "Stage Set"
Philip Johnson "Wiener Trio"
Hubert Schmalix "Der Vater zeigt dem Kind den Weg"
MAK Center for Art and Architecture, R. M. Schindler House /
Pearl M. Mackey House, Los Angeles
Martin Kippenberger "The Last Stop West"
Hans Kupelwieser "Metallomobil"
Dejanov / Heger "Quite Normal Luxury (Test the World)"
Peter Noever/ MAK-Terrassenplateau
Design für die Kunst -
Räumliche Intervention von Vito Acconci für den neuen MAK-Design-Shop: "A Store of Rotating Rings: Products on the Move"
Das MAK - ein diskursives Museum!?
Im Rahmen des MAK-Symposiums, welches vom 27. März bis 20. Mai in den leeren Ausstellungshallen stattfand, setzten sich namhafte Theoretiker und Künstler in Vorträgen, Dialoggesprächen und Roundtable-Diskussionen mit der Frage auseinander, ob das Museum als Gedankengebäude begriffen werden kann, das sich von anschaulichen und imaginären Inhalten emanzipiert.
Das Museum als Ort der Reflexion, ein Museum, dass sich gegen das Beliebige, Artifizielle und Vergängliche richtet. Das Museum als Ort der geistigen Sammlung stellt eine Herausforderung dar, den Ort der Bilder und Objekte mit dem Ort der Rede neu zu figurieren und die daraus resultierende Identität für die gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen tauglich zu machen.
Das "diskursive Museum" als "hypothetisches Modell", in dem Entfaltungspotenziale und Grenzen des Museums zur Sprache kommen.
Teilgenommen haben u. a. Hans Belting, Peter Sloterdijk, Marina Abramovic, Boris Groys, Vito Acconci, Herbert Muschamp, Magdalena Jetelová, Bazon Brock, Gerhard Merz.
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