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Ars Electronica 2002: UNPLUGGED. Art as the Scene of Global Conflicts
(G. Hofer - 17.4.2002 ) Re: Ars Electronica 2002: UNPLUGGED. Art as the Scene of Global Conflicts (2002/6/5 11:04:00) Laurent Straskraba l.stras@mailcity.at un-plugged - nicht angeschlossen zu sein - das ist eine der realitäten des größten teiles der weltbevölkerung. die frage "woran" man nicht angeschlossen ist, ist eine besonders bedeutende. einerseits wird die sogenannte "kalifornische ideologie" propagiert, die von einer weltrevolution in richtung frieden und wohlstand durch das netz ausgeht - und natürlich vor allem für die großen it-unternehmen in kalifornien auch zutreffen könnte. andererseits sehen viele kritiker der neuen technologien eine neu aufkommende kolonialisierung, verbunden mit der kulturdominanz westlicher prägung und einem zwang zum ununterbrochenen online-sein. ich meine, dass viele menschen heute immer noch nicht viel über die nutzungsmöglichkeiten des internet - auch für ihre ganz speziellen und individuellen anliegen - erfahren konnten. das ist meiner ansicht nach jedoch keine mittelbare frage des "angebunden" seins, sondern viel mehr eine der aufklärung und der vermittlung von medienkompetenz. wenn man beispielsweise weiß, dass man viele informationen heute nur noch im netz aktualisiert findet (zb telefontarif-vergleiche, versandhandel, etc.) oder dass ausschreibungen nur online abruf- und einsehbar sind (weltbank, eu, kammern, etc.) wird jedoch schnell klar, welche chancen-ungleichgewichte bereits in der "entwickelten welt" bestehen. diese informationsassymetrien werden - auch durch den mangel an stromquellen und it-infrastruktur - im globalen maßstab nochmals verstärkt. obwohl es bereits sehr beeindruckende beispiele des engagements von it-unternehmen in kooperation mit entwicklungsorganisationen gibt (cisco systems/hp & undp = netaid, etc.) ist es bis dato meines erachtens noch nicht gelungen, sich über das grundsätzliche ziel - der chancengleichheit im informationszeitalter - im globalen maßstab zu einigen, stichwort governance. dabei ist die beziehung zwischen zugang zu wissen und wirtschaftlichem wohlstand (in den oecd-ländern sind mehr als 50% der bip-leistung informationsbasiert) eine allgemein bekannte und leicht einsichtige. nicht umsonst wird die formel "bildung ist zukunft" allenorts verkündet - doch die frage bleibt: will man eine zukunft für alle? ich gratuliere dem aec sehr herzlich zur wahl des diesjährigen themas für das festival, da es an den ganz grundsätzlichen weltbildern von gesellschaften und - vor allem - politischen entscheidungsträgern ansetzt und zur auseinandersetzung "der wir" mit "den anderen" beiträgt. hope 2 cu, laurent
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