Klimakonverter ist eine On-site- und On-line-Installation, basierend
auf einer Konvergenz
des physikalischen Wetters mit Wahrnehmungsdimensionen des Wetters. Klimakonverter
ist ein Imagery der Konvertierung systemischens Verhaltens
in einen körperlichen
Erfahrungszusammenhang.
Imageries sind aus Erfahrung abgeleitete Denkmuster. (Z. B.
würde man sich selbst
in einem Zustand der Schwerelosigkeit zuerst gemäß der Erfahrung
der Gravitation verhalten.)
Solchen zentralpespektivisch bestimmten Imageries stehen wiederum
Auditory
Imageries gegenüber. Diese basieren auf körperlich bewegungsinaktiver
Wahrnehmung
von akustischen Ereignissen, die durch ihr Verhalten Zeit und Raum abbilden
(spektralperspektivisches
Hören des Verhaltens der Dinge). Damit können Auditory Imageries
Interfaces sein, die die unmittelbare körperliche Erfahrung mit Systemen
zu Tools der
Begegnung mit systemischem Verhalten machen. (Klimakonverter liegt die
Erzeugung
von Auditory Imageries aus der Konvergenz bestimmter Klassen von Wetterdaten
zu
Grunde.) Imageries, die zu systemischem Denken führen, haben politische
Implikationen:
Globale Prozesse werden zwar rhetorisch als systemisch erkannt,
letztlich verführt
die punktuelle Beobachtung eines ihrer Zustände dazu, die Prozesse
doch wieder als
kausal zu interpretieren.
Um unsere Erfahrung der Dinge [...] ordnen, vergleichen
und beherrschen
zu können [haben] wir die Vielfalt des Seins auf einige mögliche
Zustände
eines einfachen, handhabbaren Systems projiziert.
Solche Systeme sind eine systematische Verzerrung des Verständnisses.
Gerade in
dieser ökonomischen Simplifizierung (des Denkens) liegt die Gefahr
eines politischen
Populismus. Im Prozess der Zivilisation haben Klimazonen politisch-territoriale
Interessen
begründet. Wetterdaten und ihre Prognose sind heute vor allem in
Agrarkulturen
oder extremen Klimazonen lebensrelevante Informationen. In der westlichen
Erlebnisgesellschaft
besitzt Wetter hingegen primär Informationswert für Freizeitverhalten.
Klimakonverter stellt diese Dimensionen des Wetters einander gegenüber.
Vor Ort
werden sowohl objektive Daten über das Wetter als auch deren masssenmediale
Aufbereitung
(subjektive Daten) in einen sinnlichen Erfahrungszusammenhang konvertiert.
Die objektiven Daten und Sonagramme der Moderation weltweiter TV-Wetter-Shows
werden visualisiert und in ein künstliches Klima übertragen;
das Reden über das
Wetter wird als ein Spiel mit der Installation initiiert. Es entsteht
ein Auditory Imagery
aus Feuchtigkeit, Licht, Temperatur, Wind usw., dessen Lebenswert
durch das Gedeihen
bzw. Sterben von Pflanzen angezeigt wird.
Unterstützt von Stadt Graz / Kultur; Land Steiermark / Kultur; Bundeskanzleramt
Sektion Kunst
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