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inTouch

2001

Hiroshi Ishii (US) (JP)

Angela Chang
Matthew Malcolm
Victor Su
Rujira Hongladaromp
Scott Brave (US)
Andrew Dahley (US)

Tangible Media Group
Phil Frei

Das Projekt "inTouch" erforscht neue Formen interpersonaler Kommunikation durch Berührung. Zwei Personen an unterschiedlichen Orten können Rollobjekte aktiv bewegen und gleichzeitig passiv fühlen, wie der andere das Objekt manipuliert. Force-feedback ermöglicht neue Formen zwischenmenschlicher Kommunikation durch Berührung.

Durch eine spezielle Kraftrückkopplungstechnik entsteht die Illusion, dass räumlich getrennte Personen tatsächlich mit denselben physischen Objekten (so genannten "Distributed Shared Physical Objects") interagieren. Jeder der beiden identischen "inTouch"-Mechanismen verwendet drei frei drehbare Walzen.

Jede einzelne Walze wird durch Kraftrückkopplung mit der entsprechenden Walze des räumlich entfernten zweiten Mechanismus synchronisiert; wird eine "inTouch"-Walze bewegt, so dreht sich auch die entsprechende Walze des zweiten "inTouch"-Mechanismus. Wird der Bewegung einer Walze ein Widerstand entgegengesetzt, wird dieser auch auf die entsprechende andere Walze übertragen. So wird das berührungsgesteuerte Zusammenspiel zweier räumlich getrennter Benutzer möglich: Durch das Bewegen der Walzen fühlen sie die Präsenz des anderen.

"inTouch" ist eine einzigartige Schnittstelle, die keine Grenze zwischen "Input" und "Output" kennt (die Holzwalzen sind Kraftanzeigen und zugleich Eingabevorrichtungen). Der Tastsinn spielt eine entscheidende Rolle, da man über die Hände Informationen zugleich senden und empfangen kann. Bisherige Kommunikationsmedien – etwa die Videotelefonie – zielten darauf ab, die menschliche Stimme oder das Abbild eines menschlichen Gesichts so realistisch wie möglich zu reproduzieren, um die Illusion des "Da-Seins" zu erzeugen.

"inTouch" verfolgt den gegenteiligen Ansatz, indem es den BenutzerInnen die andere Person bewusst macht, ohne sie explizit körperlich darzustellen. Unserer Ansicht nach erzeugt "inTouch" eine "geisterhafte Präsenz". Wenn wir sehen und fühlen, wie ein Objekt sich wie von Menschenhand gelenkt selbständig bewegt, stellen wir uns einen geisterhaften Körper dazu vor. Das Konzept der geisterhaften Präsenz liefert uns einen neuartigen Ansatz zur herkömmlichen Auffassung von Telepräsenz.