www.aec.at  
 

 

TeleZone
An Architecture for Net Architecture

1996

Telezone Team (AT)
Ken Goldberg
Wolfgang Beer
Volker Christian
Oliver Frommel (DE)
Rene Pachernegg
Jörg Piringer
Nestor Pridun
Christian Retscher
Markus Seidl (AT)
Martin Wiesmair
Ursula Kürmayr
Pascal Maresch (AT) (CH)

Ein mit dem Internet verbundener Roboter ermöglicht es Usern des WWW, über die "TeleZone"-Website Architektur zu planen und zu bauen. Der Roboter ist als Kristallisationspunkt für eine sich selbst organisierende Community zu verstehen, deren gemeinsames Handeln seine Entsprechung sowohl in der realen als auch in der virtuellen Welt findet. Im Entwicklungsprozess von der leeren Fläche zu einer komplexen Architekturstruktur werden die Organisation und Kommunikationsprozesse der Gemeinschaft visualisiert. Die dabei entstehenden Architekturen werden nicht nur vom Roboter real gebaut, sondern auf der "TeleZone"-Website auch als VRML-Welt dargestellt.

"In August 1999, the Ars Electronica Center, in cooperation with Telekom Austria AG, has released a new project to the users of the Internet. The 'TeleZone' is a telerobotic art installation that creates a parallel between the real and the virtual. Visitors design architectural structures using a CAD interface. These structures are carefully constructed by an industrial robot arm which cements 1cm rectangular elements within a 2 meter building area. Structures thus exist in two forms: within the virtual space of a 3D simulator, and within the real space of the Ars Electronica lobby. The result will reflect both the complex social interactions of the builders and the contrast between the Cartesian world of pure design and the realities of mass, gravity, and imprecision."

(Ken Goldberg)


Kommunikation, Handel und Dienstleistungen lösen sich zunehmend aus dem urbanen Raum und verlagern sich in die Datennetze. Diese Entwicklung spiegelt sich in der Adaption des World Wide Web als Raum sozialen Handelns wieder.

Ein in diesem Zusammenhang beobachtbares Phänomen ist die Entstehung von "Virtual Communities". Fragen nach Möglichkeiten der Expansion des menschlichen Wirkungsfeldes in Verbindung mit "neuen" Medien und der Rolle des Individuums in diesen Gemeinschaften stellen sich zur Diskussion. Mit der "TeleZone" wird eine experimentelle Situation geschaffen, die Aspekte der Entstehung und Entwicklung von Virtual Communities aufgreift und beleuchtet.

Ein mit dem Internet verbundener Roboter ermöglicht es Usern des WWW, über die "TeleZone"-Website Architektur zu planen und zu bauen. Der Roboter ist als Kristallisationspunkt für eine sich selbst organisierende Community zu verstehen. Das gemeinsame Handeln der Community findet seine Entsprechung sowohl in der realen als auch in der virtuellen Welt.

Im Entwicklungsprozess von der leeren Fläche zu einer komplexen Architekturstruktur werden die Organisation und Kommunikationsprozesse der Gemeinschaft visualisiert. Die dabei entstehenden Architekturen werden nicht nur vom Roboter real gebaut, sondern auf der "TeleZone"-Website auch als VRML-Welt dargestellt.

Durchaus im Sinne der Zielsetzung des Projektes ist die Möglichkeit einer Abweichung des realen Modells von der Datenvorgabe durch zuvor nicht absehbare Umstände. Der Community wird ein Framework an Regeln mitgegeben, die im Wesentlichen durch "physikalische Randbedingungen" definiert sind. Die Offenheit des Regelwerkes kommt dem systemimmanenten Streben zur Selbstorganisation als Bestandteil des Experiments entgegen. In regelmäßigen Abständen werden die Beteiligten dazu aufgerufen, in demokratischen Abstimmungen über Modifikationen der Regeln zu entscheiden. Die Konzeption der "TeleZone" motiviert den User, mit anderen Beteiligten des Projektes zu interagieren, um den Rahmen seines Agitationsspielraumes zu erweitern.

Das Interface zur "TeleZone", die "TeleZone"-Website, ist so angelegt, dass sie von jedem User individuell, nach seinen momentanen Bedürfnissen, arrangiert werden. So lassen sich das "Construction Tool", unterschiedliche Kameraeinstellungen auf das reale Modell, Chat Channels, spezifische Help-Funktionen und weitere Features situationsbedingt in einem Fenster anordnen.

Zur theoretischen Aufarbeitung der Ergebnisse wird die "TeleZone" von Wissenschaftern mit unterschiedlichen Ansätzen und Herangehensweisen interdisziplinär begleitet. Brennpunkt des Interesses ist – neben der Beobachtung von Prozessabläufen innerhalb virtueller Gemeinschaften – das Verhältnis von Architektur und Netzwerk.

Zu Beginn des Projekts wurde eine Reihe internationaler Architekten eingeladen, das Areal der "TeleZone" nach ihren Vorstellungen zu gestalten und einen architekturtheoretischen Diskurs zu initiieren.


Prix Ars Electronica 2000: Auszeichnung in der Kategorie .net


"TeleZone" ist ein Projekt von Ars Electronica Center und Telekom Austria AG mit Unterstützung von Wittmann Roboterbaureihen und Automatisierungsanlagen.


Wissenschaftliche Begleitung

Lehrgang für Medientechnik und Design an der Fachhochschule Hagenberg, DI Dr. Wilhelm Burger

Lehrgang für Software Engineering an der Fachhochschule Hagenberg, Univ.-Prof. DI Dr. Jacak Witold

Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung der TU Wien, Univ.-Ass. DI Dr. Peter Purgathofer

Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaften der Universität Wien, Fachbereich Elektronische und Neue Medien, Univ.-Ass. Mag. Gerit Götzenbrucker

Zentrum für Alterswissenschaften und Sozialpolitikforschung an der Niederösterreichischen Landesakademie St. Pölten, Bereich Soziales und Gesundheit, Mag. Bernd Löger