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The Five Reactive Books

2000

John Maeda (US)

"The Five Reactive Books" sind eine Buchedition mit Digital- und Printkomponenten. Mit diesen Arbeiten hat John Maeda Pionierarbeit im Bereich des interaktiven Screendesign geleistet und eine ganze Generation von jungen Designern und Künstlern beeinflusst. Spielerische Einfachheit, temperiert durch technische Harmonie, ist das Markenzeichen Maedas, der als Professor am MIT Medialab in Massachusetts die aesthetics + computation group leitet.

Mit Hilfe eines konventionellen Computers schuf Maeda insgesamt 52 Kompositionen, die das ausdrückbare Spektrum der interaktiven Medien umreißen.

Die "Reactive Books" entstanden über einen Zeitraum von fünf Jahren, und da viele der von Maeda aufbereiteten Themen sowohl im Web als auch in anderen Arbeiten im Bereich Neue Medien Nachahmer fanden, ist ihr Einfluss heute sehr deutlich spürbar.

Ein Stil der Einfachheit, temperiert durch technische Harmonie, ist das Markenzeichen Maedas in einem Zeitalter des übermäßigen Technologieaufwands für etwas, das begierig als Kunst klassifiziert zu werden trachtet. Der Computer ist eine multidimensionale Leinwand – in Form einer Lichtprojektion oder einer bedruckten Fläche –, über die wir auf zwei verschiedene Arten vollkommene künstlerische Kontrolle ausüben können. Einerseits durch direkte physische Mittel, wie den Hand-Maus-Kontakt, bei dem unsere Gesten den Veränderungen auf der Leinwand eins zu eins entsprechen.

Dieser Ansatz ähnelt dem herkömmlichen Vorgang der bildlichen Darstellung – dem Aufbringen von Pigment auf Papier durch körperliche Interaktion mit dem Medium – und ist insofern etwas ganz Natürliches. Andererseits gibt es aber das eindeutig nicht-physische Ausdrucksmittel der Komputation, bei dem ein von einem Programmierer/Künstler definiertes Computerprogramm der Leinwand explizite Befehle erteilt, wo und wie die virtuellen Pigmente auf dieselbe aufzutragen sind. Abgesehen von der Eingabe der Programmbefehle in den Computer kommt der Künstler mit dem Medium nicht körperlich in Kontakt.

Jedes einzelne Buch entstand in einer einjährigen Ideenentwicklung auf Papier und einer einwöchigen Programmumsetzung am Computer. Technisch gesehen ist das Werk selbst nicht schwierig herzustellen; Maedas einzige Botschaft ist die Essenz, nicht die Technologie.