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Electronic Classroom
Leben und Lernen

1996

In keiner früheren Gesellschaftsform war die Menge an verfügbaren Informationen größer als heute, und auch die Übertragungsgeschwindigkeit hat ein Ausmaß erreicht, das in der Menschheitsgeschichte beispiellos ist. Sich in der unüberschaubaren Informationsflut orientieren zu können und in der Lage zu sein, brauchbare von überflüssigen Informationen zu trennen werden in der Informationsgesellschaft zu lebensnotwendigen Fähigkeiten.

Ein Leben lang lernen

Das Instrumentarium, das in der Gesellschaft von morgen notwendig sein wird, zeichnet sich immer deutlicher am Horizont ab. Damit gehen neue Anforderungen an das Lernen von heute einher. Die rasante Entwicklung der Hard- und Software und auch das immer schnellere Entstehen und Vergehen von Arbeitsgebieten und Anwendungen gestaltet Leben und Arbeiten immer mehr in einen lebenslangen Lernprozess um.

Das Ars Electronica Center arbeitet eng mit Schulen, Universitäten und Bildungseinrichtungen zusammen, um anwenderfreundliche und zukunftsweisende Grundlagen für diesen Lernprozess zu schaffen. Im Museum der Zukunft steht den Schulen vor allem der "Electronic Classroom" zur Verfügung, in dem ein Computernetzwerk als Lern- und Lehrinstrumentarium eingesetzt werden kann.

Die elektronische Schule

Der "Electronic Classroom" bietet Lernenden und Lehrenden eine auf der Höhe der Zeit ausgestattete Arbeitsumgebung. Hier können zum einen unter Anleitung von Mitarbeitern des Ars Electronica Center die Grundlagen des Umgangs mit Computern erlernt werden. Zum anderen ist der Computer im Klassenzimmer auf seine Funktion als Werkzeug reduziert: Er soll in die Umgebung eingebettet sein, ohne das Hauptaugenmerk auf sich zu ziehen.

Selbst die ausgefeiltesten Wissensvermittlungsprogramme können und sollen den menschlichen Lehrer nicht ersetzen. Das Computernetzwerk ist zu nicht mehr und nicht weniger vorhanden, als die Lernumgebung mit einem leistungsstarken Arbeits- und Kommunikationsmittel produktiver und vielseitiger zu gestalten. Im "Electronic Classroom" kommt es, wie in jeder Klasse, in erster Linie auf das Engagement der Lehrenden und der Lernenden an.

Ausstattung

Wer im ergonomischen, mit Flachbildschirmen ausgestatteten "Electronic Classroom" die Schulbank drückt, kann auf einen von insgesamt 16 Pentium-PCs zurückgreifen. Die Rechner sind untereinander über Ethernet, mit der Außenwelt über das ATM-Netz des Ars Electronica Center verbunden. Die Arbeitsplätze können nach Wunsch angeordnet werden: im Kreis oder im Halbkreis, in Kleingruppen oder beliebig über den Raum verteilt.

Pixel-Tafel und Videowand

Wie jedes Klassenzimmer ist auch der "Electronic Classroom" mit Tafeln ausgestattet, nur dass es sich im Museum der Zukunft mit zwei so genannten "Smartboards" um einen neuen Typus von Präsentationsfläche handelt. Auf den Smartboards können die Daten eines Rechners präsentiert werden. Dazu muss der Vortragende aber nicht am Computer sitzen bleiben, denn die berührungsempfindliche Oberfläche der Smartboards erlaubt es, die Programmwerkzeuge mit dem Zeigefinger auf der Leinwand zu steuern.

Das elektronische Tafelbild kann mit farbigen Spezialstiften bemalt, beschrieben und kommentiert werden. Zu den gewohnten Qualitäten der kreidebeschrifteten Tafel kommen beim Smartboard auch die Vorzüge moderner Projektions- und Präsentationstechnik dazu. Die Videowand im Klassenraum lässt sich nicht nur zur Videovorführung, sondern auch für Videokonferenzen einsetzen. Das flimmerfreie, hochaufgelöste Bild ist auch aus extremen Sichtwinkeln gut einsehbar, wodurch die Videowand zu einem hochwertigen und vielfältig einsetzbaren Instrument im "Electronic Classroom" wird.