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Gulliver’s Box

2003

Hirokazu Kato (JP)
Adrian David Cheok
Christopher Lindinger (AT)
Horst Hörtner (AT)
Nina Wenhart (AT)
Gerfried Stocker (AT)
Dan Borthwick
Simon Prince
Pascal Maresch (AT) (CH)
Andreas Jalsovec
Gernot Ziegler (AT)
Roland Haring
Wolfgang Ziegler (AT)
Stefan Feldler (AT)
Rudolf Hanl (AT)
Martin Honzik (AT)
Gerold Hofstadler (AT)
Martin Sturm (AT)
Scott Ritter (AT) (US)
Robert Praxmarer (AT)
Christine Pilsl (AT)

Gestalten Sie Ihr eigenes Theater, in dem Sie die Hauptrolle spielen, Charaktere erfinden oder der Regisseur sind. In “Gulliver's Box“ können Sie alleine oder mit Freunden eine ganze Geschichte entwerfen und in einer virtuellen Realität erlebbar machen.

Wie in der Welt der Riesen und Zwerge in "Gullivers Reisen" von Jonathan Swift ist es das Spiel mit Maßstäben und Relationen, die gewohnte Sehweisen aufbrechen. Die zentrale Herausforderung dieses Projektes bestand in der Positionierung eines neuartigen Mediums zwischen Theater, Film und Installation.

“Gulliver's Box“ besteht aus zwei Bereichen. Im Recording Room können die Besucher Aufnahmen von sich selbst machen, wobei für ca. zehn Sekunden alle ihre Aktionen audiovisuell aufgezeichnet werden. Diese Aufnahmen können anschließend im Stage-Bereich abgespielt werden.

Dort stehen dem User eine Reihe von transparenten Boxen – das Tangible Interface “Magic Cup“ – zur Verfügung, in denen seine eigene im Recording Room aufgenommene Figur, weitere animierte Charaktere und verschiedene Theaterkulissen beheimatet sind. Nachdem er sich für eine der Kulissen entschieden hat, die er durch das Verschieben der Theaterkulissen-Box verändern kann, platziert er seine Charaktere auf der Bühne und bewegt sie durch Positionsänderungen ihrer jeweiligen Box. Nähern sich zwei Figuren einander an, kommt es zu Interaktionen.

Der User kann zudem aus zwei unterschiedlichen Umgebungen für seine Szene wählen – einer Standard- und einer Musik-Umgebung. In der Musikversion sind den einzelnen Figuren Sounds zugeordnet, die harmonisch zu klingen beginnen, wenn man mehrere zusammenstellt. Mit einem Kameraobjekt wird die Szene aus dem Blickwinkel der Figuren auf einen Screen übertragen.

Bei “Gulliver's Box“ erscheinen die animierten Charaktere und die Aufnahmen der Besucher mittels Head Mounted Displays auf der Bühne, in diesem Fall einem Tisch. Das Tangible Interface “MagicCup“ besteht aus einem schlichten transparenten Würfel, dessen Position und Bewegungen von einem optischen System erkannt und interpretiert werden. Der User nimmt den Würfel, setzt ihn über ein eingeblendetes virtuelles Objekt und kann es so aufheben, bewegen und absetzen, kopieren oder löschen. Der Wechsel zwischen den einzelnen Funktionen erfolgt durch einfaches Schütteln des Würfels.

Die Möglichkeit der Beobachtung und Manipulation der Szene von einer erhöhten und frei wählbaren Position aus erscheint im Medienkunstkontext einzigartig. Das Ergebnis dieses Projektes ist eine Infrastruktur, die Künstlern neue Möglichkeiten bietet, audiovisuelle Information zu transportieren, und Kreative jeder Disziplin dazu ermutigen soll, mit diesen neuen Ansätzen zu arbeiten.

3D-Live System: Adrian David Cheok, Simon Prince, Dan Borthwick (SGP)
Supported by the funding of DSTA Singapore and the National Arts Council Singapore