Key Grip
2003
Justin Manor (US)
Verändern Sie sich und Ihre Umgebung – mit “Key Grip“ kann jeder Besucher eine Filmsequenz mit sich selbst als Darsteller in einer dreidimensionalen Umgebung gestalten, scratchen und loopen. Diese Installation vereint die Möglichkeiten von Fernsehen, Videospielen und audiovisueller Performance in einer Plattform.
Der User von “Key Grip“ wird von einer Kamera gefilmt und sein Bild auf einen Screen übertragen. Mittels Konsole, Mikrofon oder eigener Bewegungen kann er nun diese Szene nach seinen Vorstellungen verändern, zu Kugeln aufblasen, zu Wellen drehen oder gefächert über den Bildschirm tanzen lassen.
“Key Grip“ ermöglicht generell die Manipulation von Audiosequenzen und Videos in einer dreidimensionalen Umgebung. Man kann beispielsweise aus einem beliebigen Winkel mit beliebiger Geschwindigkeit in einen winzigen Ausschnitt einer Szene zoomen oder sie in einen virtuellen Raum überführen. Zeitliche Änderungen und dreidimensionale Verzerrungen der Live-Videosequenzen werden fein dosiert oder abrupt vorgenommen, wodurch der Zuseher in eine Welt eintaucht, die zugleich real und irreal ist. Und da sich Performer und Publikum in ein und derselben Umgebung befinden, kann diese beliebig neu interpretiert werden, um bestimmte Merkmale zu überzeichnen oder ihnen eine neue Bedeutung zu verleihen.
Da die für Live-Performances kreierten Visuals immer öfter dreidimensional sind und ständig komplexer werden, eignen sich die Input-Elemente von Videospielen bestens für diese Art der Manipulation – in der Installation wird deshalb ein Arcade-Gamepad verwendet.
Die Realisierung von ”Key Grip” wurde durch das Siemens Artist-in-Residence-Project at Ars Electronica unterstützt. Die Software entwickelte Justin Manor am MIT Media Lab.
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