Cheese
Bitte recht freundlich!
2004
Christian Möller (DE) (US) Sean Crowe (US)
Lachende Gesichter überall, in der Werbung, auf Plakaten, in Hollywoodstreifen. "Cheese" blickt hinter die Maske der allgegenwärtig scheinenden Freundlichkeit.
Die Anregung zu "Cheese" kam von den ständig freundlich lächelnden Gesichtern der Unterhaltungsindustrie Hollywoods. Am Beginn stand ein Inserat in einer branchenspezifischen Fachzeitschrift: "Schauspielerin gesucht, Marke Nachrichtensprecherin, für Videoporträts", auf das sich mehr als 800 junge Schauspielerinnen meldeten.
Vor laufender Kamera versuchten sechs Schauspielerinnen, so lange wie möglich zu lächeln – bis zu eineinhalb Stunden lang. Jedes dieser Dauerlächeln wird vom Wahrnehmungssystem eines Computers überprüft und sobald die zur Schau gestellte Freundlichkeit unter ein bestimmtes Niveau absinkt, werden die Schauspielerinnen mittels Alarmsignal aufgefordert, größere Aufrichtigkeit an den Tag zu legen.
"Cheese" inszeniert eine Mensch-Computer-Interaktion, in der der Computer den dominanten Part übernimmt. Das reale emotionale Unbehagen der Schauspielerinnen, das sie durch ihre überzeugende schauspielerische Leistung verbergen, bricht nur während der Pausen, die notwendig sind, um die angestrengten Gesichtszüge zu entspannen, durch.
Die Arbeit basiert auf den Forschungen zum Thema Emotionserkennung der Machine Perception Laboratories der University of California in San Diego.
Modelle: Melissa Berger (USA), Laura Clumeck (USA), Natasha Desai (USA), Kyra Locke (USA), Susan Marshall (USA), Cameo Cara Martine (USA)
Besonderer Dank gilt Pierre Moreels (F), Pietro Perona (I), Javier Movellan (ESP), Marni Bartlett (USA), CALTECH, dem California Institute of Technology, dem Center for Neuromorphic Systems Engineering in Pasadena und dem Machine Perception Laboratory des Institute for Neural Computation an der University of California in San Diego.
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