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Titanen

2005

Zelko Wiener (AT)
Ursula Hentschläger (AT)
Zeitgenossen (AT)

Ein archaischer Schöpfungsmythos im digitalen Zeitalter – als hybride Wesen bevölkern die antiken Titanen die Fassade des Ars Electronica Center und bilden eine künstliche Brücke zwischen den Zeiten.

Am Anfang war das Chaos. Ihm entsprang die Erdmutter Gaia und dieser wiederum Uranos. Gemeinsam zeugten sie das Göttergeschlecht der Titanen, die die Welt beherrschten, bis Zeus, der Sohn des Titanen Kronos, sie stürzte und in den Tartarus verbannte.

Als Erster der sechs Titanen entstand Okeanos als Meeresgott. Ihm folgte zunächst Koios, dann Hyperion als Licht- und Sonnengott und später Kreios. Iapetos ist vor allem als Vater des Atlas, der das Himmelsgewölbe auf seinen Schultern trägt, und des Prometheus, der den Menschen das Feuer brachte, bekannt. Kronos erlangte Bedeutung im Kampf gegen den Vater Uranos und gegen die eigenen Kinder rund um Zeus.

Thetys ist die Erste von sechs Titaninnen. Rhea gilt als Verkörperung der großen Göttin, ihrer Mutter. Themis erscheint als Göttin der Gerechtigkeit und der Ordnung. Mnemosyne wird zur Mutter der neun Musen. Phoibe wird als Mondgöttin besungen, ebenso wie Theia.

Schöpfungsmythen haben auch in digitalen Zeiten nichts an Aktualität verloren, denn das dahinterstehende Phänomen von der Erfindung eines Mythos, der Bildung einer Religion und der Koppelung fiktiver Wertschöpfungsmodelle mit realen machtpolitischen Interessen ist zeitlos.