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Ars Electronica 1998
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Festival 1979-2007
 

 

Biographien




Robert Adrian (CDN/A) geb. 1935, Künstler, war mit seinen Installationen, Bildern, Skulpturen und Telekommunikationsprojekten bei der Biennale in Venedig (1980, 1986) genauso vertreten wie bei der Biennale von Sydney und zahlreichen anderen internationalen Ausstellungen. Einzelausstellungen in Europa und Nordamerika. Adrian ist in Sammlungen internationaler Museen vertreten und hat einige Großprojekte im öffentlichen Raum realisiert. Seit 1979 beschäftigt er sich in Theorie und Praxis auch mit der Kunst in den Neuen Kommunikationstechnologien.

John Arquilla (USA) ist Professor für Verteidigungsanalysen an der United States Naval Postgraduate School und Seniorberater für die RAND Corporation. Er hat fünf Bücher zu einer Vielzahl von militärischen und sicherheitspolitischen Themen geschrieben bzw. herausgegeben und mehr als ein Dutzend Artikel in führenden wissenschaftlichen Magazinen veröffentlicht. Er hat einen Doktortitel für Internationale Beziehungen von der Universität Stanford. Bekannt wurde er durch seine gemeinsame Arbeit mit David Ronfeldt über die Informationsrevolution, die mit Cyberwar is Coming! ihren Anfang nahm.

Ute Bernhardt (D) geb. 1962, hat Philosophie, Informatik und Psychologie an der Universität Bonn studiert. 1984–1990 hat sie im Forschungszentrum für Informationswissenschaften gearbeitet. Seit 1990 ist sie Geschäftsführerin und Mitglied des Aufsichtsrats der Non-Profit-Organisation “Forum InformatikerInnen für den Frieden und gesellschaftliche Verantwortung” (FifF), wo sie auch als Herausgeberin von Büchern und einer Zeitschrift über Computer und Gesellschaft fungiert. Arbeitsschwerpunkt sind die sozialen und politischen Auswirkungen der Informationstechnologie, v. a. Computer und Militär.

Manuel DeLanda (USA) ist Autor der beiden philosophischen Bücher War in the Age of Intelligent Machines (1991) und A Thousand Years of Nonlinear History (1997) sowie zahlreicher philosophischer Aufsätze, die in den verschiedensten Fachzeitschriten veröffentlicht wurden. An der Columbia University hält er ein Seminar zum Thema “Theorien der Selbstorganisation und der Stadtgeschichte” und hält auf der ganzen Welt Vorlesungen über Wissenschafts- und Technikphilosophie.

Kunda Dixit (NEP) ist Journalist und Direktor des The Panos Institute South Asia in Kathmandu, Nepal. Er war Redakteur des Asia-Pacific Regional von Inter Press Service und ist Autor des Buchs Dateline Earth: Journalism As If the Planet Mattered.

Timothy Druckrey (USA) ist unabhängiger Kurator, Kritiker und Autor, der sich mit Themen der Geschichte, Repräsentation und Technologie auseinandersetzt. Er lehrt international über die sozialen Auswirkungen der digitalen Medien, über die Transformation der Repräsentation und über Kommunikation in interaktiven und vernetzten Umgebungen. Er war Mitorganisator des internationalen Symposiums “Ideologies of Technology” am Dia Center of the Arts (sowie Mitherausgeber des Buchs: Culture on the Brink: Ideologies of Technology, Bay Press). Er war mitverantwortlich für die Ausstellung “Iterations: The New Image” am International Center of Photography und war Herausgeber des bei MIT Press veröffentlichten Buches. Zur Zeit arbeitet er an einer Studie über die Beziehungen zwischen Technologie und Fotografie mit dem Titel Photography, Technologie and Representation (erscheint bei Manchester University Press) und hat eine Sammlung von Aufsätzen über die sozialen Auswirkungen digitaler Technologie herausgegeben: Electronic Culture: Technology and Visual Representation (Aperture). Er ist auch Herausgeber der bei MIT Press erscheinenden Reihe mit dem vorläufigen Titel Electronic Culture: History, Theory and Practice.

J. Doyne Farmer (USA) ist leitender Wissenschaftler bei der Prediction Company, die sich auf die Anwendung nichtlinearer Vorhersagemethoden für Finanzmärkte spezialisiert. Sein Studium der Physik absolvierte er an der Stanford University sowie als Mitglied des Dynamical Systems Collective an der University of California in Santa Cruz. An der Hochschule arbeitete er als Mitglied von Eudaemonic Enterprises bei der Entwicklung und Konstruktion der ersten Wearable Computers mit, welche dazu dienen sollten, heimliche, physikalisch gestützte Vorhersagen für das Roulettespiel zu machen. Von 1981 bis 1991 arbeitete er im Los Alamos National Laboratory, wo er Oppenheimer Fellow des Center for Nonlinear Studies war und die Complex Systems Group in der Theorieabteilung gründete. Er veröffentlichte mehr als 50 Beiträge zum Thema Chaos und komplexe Systeme, sowie zu Problemen der Theorie dynamischer Systeme, zu Fraktalen, Zeitreihenmodellen, theoretischer Immunologie, Neurophysiologie und den Ursprüngen des Lebens.

Paul Garrin (USA) ist Medienkünstler und hat lange mit Nam June Paik zusammengearbeitet. Seine Dokumentation des “Tompkins Square Riot” 1988 in New York City wurde zum auslösenden Funken der “Camcorder-Revolution”. Er war Artist-in-Residence beim Berliner Videofest 1990 und hat mehrere internationale Preise erhalten.

Michael Geyer (D/USA) ist Professor für Gegenwartsgeschichte an der University of Chicago. Sein Hauptinteresse gilt der modernen Militärgeschichte, konzeptuellen Problemen der Globalisierung, der Theorie und Praxis von Menschenrechten unter besonderer Berücksichtigung von Kriegsgesetz und Verletzungen der Menschenrechte mit traumatischen Folgen sowie der Philosophie der Geschichte des Informationszeitalters. Seine wichtigsten Publikationen sind: “German Strategy in the Age of Machine Warfare, 1914–1945,” in: P. Paret (Hrsg.): Makers of Modern Strategy, Princeton University Press, Princeteon 1986) “Eine Kriegsgeschichte, die vom Tod spricht”, in: Mittelweg 36.4 (April/Mai 1994) “Kurze Rede über die Zukunft der Vergangenheit im Cyberspace”, in: Comparativ 6.2 (1996).

Chris Hables Gray (USA) ist Außerordentlicher Professor für Computerwissenschaften und für kulturwissenschaftliche Wissenschafts- und Technologiestudien an der University of Great Falls in Great Falls (Montana, USA). Er ist Autor von Cyborg Citizen (Routledge, 1989) und Postmodern War (Guilford/Routledge, 1997) und war Hauptherausgeber von The Cyborg Handbook (Routledge, 1995). Gray ist Eisenhower Fellow (Tschechien), NASA History Fellow und Fellow at the Oregon State Center for the Humanities. Abgesehen von seiner akademischen Laufbahn schreibt er auch SF- und Kriminalromane, ist fanatischer Gärtner, ehrt die Erde, spielt Fußball und trainiert seine beiden Söhne in dieser Sportart und versucht anarchistisch-feministische Politik zu betreiben. Weitere Informationen erhalten Sie unter: http://www.ugf.edu/CompSci/Cgray/istpg.htm

Friedrich Kittler (D) Prof. Dr. phil., Studium der Germanistik, Romanistik und Philosophie an der Universität Freiburg/Breisgau, seit 1993 Inhaber des Lehrstuhls für Ästhetik und Geschichte der Medien am Institut für Ästhetik, Humboldt Universität zu Berlin. Veröffentlichungen u. a.: Aufschreibesysteme 1800/ 1900, München 1985, 3. Aufl. 1995; Grammophon Film Typewriter, Berlin 1986; Dichter Mutter Kind, München 1991; Draculas Vermächtnis. Technische Schriften, Leipzig 1993.

Geert Lovink (NL) geb. 1959, studierte Politologie an der Universität Amsterdam. Er ist Mitglied von Agentur Bilwet zur Förderung Illegalen Wissens, einer Vereinigung von im Medienbereich arbeitender Intellektueller. Er ist sowohl Medientheoretiker als auch -aktivist und Mitbegründer der “The Digital City”, des Amsterdamer “Freenet” und von “Press Now”, einer holländischen Unterstützungskampagne für unabhängige Medien im früheren Jugoslawien. Er war Mitorganisator von “The Next Five Minutes”, einer Serie von internationalen Konferenzen über Public Access und Medienaktivismus (Amsterdam, 1993/96/99), Metaforum I/II/III (Budapest, 1994–6), Interface 3 (Hamburg, 1995) über die Kultur von Computernetzwerken, sowie von “Next Five Minutes II”. Gemeinsam mit Thorsten Schilling und Pit Schultz war er Projekt-Koordinator des “Hybrid WorkSpace” während der Documenta X (1997) in Kassel. 1995 gründete er gemeinsam mit Pit Schultz “nettime” (http://www.desk.nl/~nettime). Seine Texte können unter http://thing.desk.nl/bil’wet abgerufen werden.

Mathias Müller von Blumencron (D) ist SPIEGEL-Korrespondent in den USA, zuständig für Wirtschaft und Finanzen. Er lebt in Washington DC.

Igor Nikolaewitsch Panarin (RU) ist Doktor der Politikwissenschaften, Professor an der Fakultät für Nationale Sicherheit an der Russischen Akademie und Berater des Präsidenten der Russischen Föderation.

Birgit Richard (D) geb. 1962. Studium von Kunst, Geschichte und Philosophie an der Universität Essen, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Kunst- und Design an der Universität Essen. Seit 1998 Universitätsprofessorin für Neue Medien an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Kunstpädagogik. Arbeitsschwerpunkte: Neue Medien, Alltagsästhetik (insbesondere aktuelle Jugendkulturen, Jugendkulturarchiv in Frankfurt/Main), Leben und Sterben von künstlich generierten Lebensformen.
Ausgewählte Veröffentlichungen: Todesbilder. Kunst Subkultur Medien, München 1995; Riskante Bilder (Mitherausgeberin), München 1996; “Icons”, in: Localizer 1.3., Berlin 1998 (Techno-Theorie); “Die Hüllen des Selbst. Mode als ästhetisch-medialer Komplex”, in: Kunstforum International, Band 141 (Herausgeberin) Ruppichteroth 1998.

Patrice Riemens (MC) geb. 1950, ist Net/Culture-Activist. Er ist Mitarbeiter der Society for Old and New Media in Amsterdam und Assistent am Institut für Entwicklungsforschung der Universität Amsterdam.

David Ronfeldt (USA) hat 1971 an der Universität Stanford in Politikwissenschaften promoviert und ist Seniorsoziologe in der International Studies Group der RAND Corporation. Nach vielen Jahren als Sachverständiger für Sicherheitsbelange zwischen den USA und Lateinamerika, beschäftigt er sich heute hauptsächlich mit Themen der globalen Informationsrevolution. In letzter Zeit hat er sich auf Konflikte im Informationszeitalter konzentriert. Er arbeitet auch an einem Modell über die Hauptorganisationsformen, die der langfristigen Evolution von Gesellschaften zugrunde liegen.
Zu seinen Publikationen zählen u. a.: Cyberocracy Is Coming (1992); Cyberwar Is Coming! (als Co-Autor mit John Arquilla, 1993); Tribes, Institutions, Markets, Networks: A Framework About Societal Evolution (1996); The Advent of Netwar (als Co-Autor mit John Arquilla, 1996); als Mitherausgeber: In Athena's Camp: Preparing for Conflict in the Information Age (1997).

RTMark haben seit 1991 Spendengelder in Kanäle zur Sabotage von Konzernprodukten und für intelligente Subversion ganz allgemein gepumpt. Zu ihren bekannteren Projekten gehören die Arbeiten Barbie Liberation Organization's GI Joe/Barbie, Deconstructing Beck und der Hack SimCopter. Als Hauptclearingstelle derartiger Aktionen fungiert RTMARK als alternativer, öffentlicher Raum im Web, der nicht von einem Konzern beeinflußt wird.

Douglas Rushkoff (USA) ist Autor und Medientheoretiker. Seine Bücher, darunter Cyberia, Media Virus, Children of Chaos und der Roman Ecstasy Club wurden in zwölf Sprachen übersetzt. Rushkoff spricht auf der ganzen Welt zu seinem Publikum an Universitäten und in der Wirtschaft optimistisch über die Entwicklung der Global-, Jugend- und Medienkultur. Er ist Kolumnist für politische und soziale Aspekte neuer Technologien, die im Londoner The Guardian, The Age, Telepolis, The Toronto Globe und weiteren Zeitungen veröffentlicht werden. Er lebt in New York und sieht sehr viel fern.

Ernst Schmiederer (A) ist Journalist und lebt in Brooklyn/New York.

Georg Schöfbänker (A) Studium der Psychologie, Publizistik, Philosophie, Ethnologie, Germanistik und Politikwissenschaft in Salzburg und Wien. 1987 Dr. phil. 1987–93 Forschungsprojekte am Senatsinstitut für Politikwissenschaft der Universität Salzburg mit Arbeitsschwerpunkten in den Public-Policy-Feldern: Nuklearpolitik und Nukleargeschichte, Risikoanalyse, Rüstungskontrolle, nukleare Proliferation. 1993–95 Forschungsauftrag zum Gegenstand der Neuen Informations- und Kommunikationstechnologien des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung. Gründung eines gemeinnützigen Vereins für Internet-Kommunikation. 1996–98 Wissenschafter am Österreichischen Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung/Stadtschlaining mit Arbeitsschwerpunkten: Rüstungskontrolle, internationale Beziehungen, nukleare Proliferation, Nuklear- und Militärpolitik. Wissenschaftliche Politikberatung und Konsulententätigkeit.

Shen Weiguang (VR China) geb. 1959, arbeitet zur Zeit im Finanzkommittee des Nationalen Volkskongresses. Futurologe und InfoWar-Spezialist. Erste Veröffentlichungen 1979. 1985 formulierte Shen weltweit zum ersten Mal den Begriff “Informationskrieg”. 1987 erschien der Artikel Xinxizhan de jueqi (“Die Vorboten des Informationskrieges”) in der maßgeblichen chinesischen Militärzeitung Jiefangjun bao. 1990 erschien das Buch Xinxi zhan (“Der Informationskrieg”). 1992 formulierte er erstmals den Begriff des “Kriegs des Denkens” und veröffentlichte im Volksverlag (Beijing) Der Krieg des Geistes. 1997 erschien Xin zhanzhenglun (“Eine neue Theorie des Krieges”).

George J. Stein (USA) ist Fakultätsmitglied am USAF Air War College und Vorsitzender des Department of Future Conflict Studies. Dr. Stein machte seinen MA an der Penn State University und seinen Ph.D. an der Indiana University. Bevor er 1991 ans Air War College ging, unterrichtete er 15 Jahre an der School of Interdisciplinary Studies, an der Miami University und in Oxford (Ohio). Dr. Steins Lehr- und Forschungstätigkeit umfaßten Sicherheit in Europa, klassische chinesische Strategie und Studien zu zukünftigen Konflikten. Sein jüngstes Buch US Information Warfare wurde von Jane's verlegt. Dr. Stein wurde 1995 mit der Meritorious Civilian Service Medal für seine Forschungsarbeit im Zuge der Space Cast 2020-Studie für den USAF-Oberbefehlshaber und nochmals 1997 für die Leitung des InfoWar-Forschungsteams für die Air Force 2025-Studie ausgezeichnet.

Gerfried Stocker (A) geb. 1964, Medienkünstler. 1991 gründete er x-space, ein Team zur Realisierung interdisziplinärer Projekte, das zahlreiche Installationen und Performance-Projekte im Bereich Interaktivität, Robotik und Telekommunikation durchgeführt hat. Stocker war auch für die Realisierung zahlreicher Radio- und Netzwerk-Projekte sowie für die Organisation des weltweiten Radio- und Netzwerk-Projekts Horizontal Radio verantwortlich. Seit 1995 ist Gerfried Stocker künstlerischer Leiter des Ars Electronica Festival und Geschäftsführer des Ars Electronica Center in Linz.

Michael Wilson (IRL) hat 15 Jahre Erfahrung als Experte für infrastrukturelle Kriegsführung im Feldeinsatz. Er ist geschäftsführender Teilhaber bei 7 Pillars Partners, wo er und die Firmenmitarbeiter in Belangen defensiver und offensiver IWar-Operationen sowie nachrichtendienstlichen Angelegenheiten für multinationale Konzerne und Führungskräfe in Europa, Asien und im Nahen Osten beratend zur Verfügung stehen. Eine Reihe seiner Schriften können über die Firmen-Website unter http://www.7pillars.com abgerufen werden. Seine veröffentlichten Schriften haben großen Beifall gefunden. Für seinen “innovativen, kreativen und bedeutenden Beitrag zum Verständnis der Informationskriegsführung” wurde Wilson der Sun Tzu Art of War Award der School of Information Warfare des Institute for National Strategic Studies an der US National Defense University zuerkannt. 1998 wurde er mit dem Distinguished OSINT Professional Award der US G21 Open Source Community ausgezeichnet.

Paul Virilio (F) geb. 1932, gilt als der Theoretiker der Geschwindigkeit. Begründer der Dromologie, einer Wissenschaft, in der sich Technikgeschichte, Kriegsstrategie, Urbanistik, Ästhetik, Physik und Metaphysik überlagern. Leiter der École spéciale de l’architecture in Paris, Gründungsmitglied des Interdisziplinären Zentrums für Friedensforschung und Strategiestudien.
Publikationen (Auswahl): Der reine Krieg (gemeinsam mit Sylvère Lotringer), 1984; Ästhetik des Verschwindens (1986); Krieg und Fernsehen (1993); Krieg und Kino (1994); Der negative Horizont. Bewegung, Geschwindigkeit, Beschleunigung (1995); Die Eroberung des Körpers (1996); Fluchtgeschwindigkeit (1996).

Wei Jincheng (VR China) Angehöriger der Volksbefreiungsarmee. Zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema Informationskrieg.

Wieland Wagner (D) lebt in Tokio und ist Japan-Korrespondent des Nachrichtenmagazins Der Spiegel.