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Weblogs and Emergent Democracy


'Joichi Ito Joichi Ito

Einführung in die Demokratieentwicklung und deren Beziehung zu Japan und DISRUPTION
Im Jahr 2001 schloss ich mich einer Bewegung an, die die Verabschiedung des Grundgesetzes zum Einwohnermeldewesen und somit die Einführung eines landesweiten Identifikationssystems für Japan verhindern wollte. In jahrelanger Arbeit versuchten wir, das Bewusstsein der Öffentlichkeit im Hinblick auf das schlecht durchdachte, mangelhaft ausgeführte, risikoreiche und problembehaftete System zu schärfen. Kurz vor dessen Einführung wurde unserem Anliegen schließlich erhöhte Aufmerksamkeit zuteil. Wir schlugen vor, die Verabschiedung des Gesetzes aufzuschieben, um Zeit für eine öffentliche Debatte zu dem Thema zu gewinnen. Eine Woche vor dem Stichtag war die öffentliche Meinung mehrheitlich auf unserer Seite, ebenso wie die meisten Gruppen innerhalb der Regierungspartei und zahlreiche Anhänger der Opposition. Bevölkerung und Politiker waren sichtlich besorgt; viele meldeten sich zu unserer Unterstützung zu Wort und unterzeichneten Petitionen. Abgesehen von dem für dieses Projekt zuständigen Minister schienen nur sehr wenige Personen – und niemand davon offen – die Einführung des neuen Systems zu befürworten. Doch gerade als die Protestbewegung den Sieg davonzutragen schien, wurde das System in Betrieb genommen, als hätte es uns nie gegeben.

Später fragte ich jemanden, der in die Regierungsarbeit eingebunden gewesen war, warum wir nicht in der Lage gewesen waren, die Einführung dieses Systems zu verhindern, obwohl wir die klare Mehrheit der öffentlichen Meinung sowie die Unterstützung der meisten wichtigen Politiker gewonnen hatten. Die Antwort war, dass dies zu viel Verwirrung gestiftet hätte. In dem Moment erkannte ich, dass die japanische Demokratie entweder gebrochen war oder nie wirklich funktioniert hatte. Ich begann, mich mit Korruption und Machtverhältnissen in Japan zu befassen. Dabei kam ich immer mehr zu der Erkenntnis, dass Japan nie eine wirkliche Demokratie gewesen war. Die derzeitige Verfassung war uns nach dem Zweiten Weltkrieg von den Vereinigten Staaten vorgegeben worden, und nicht einmal die Meiji-Restauration war von einer Volkserhebung begleitet gewesen. Tatsächlich hat das japanische Volk – obwohl es wählt und die Rolle der Öffentlichkeit in einer Demokratie wahrnimmt – nie um seine Freiheit gekämpft, sondern die Demokratie von oben, von den jeweiligen Herrschern, verordnet bekommen. Die Bevölkerung Japans war nie wirklich an der Macht, und das Konzept der Demokratie erscheint ihm etwas abstrakt und unwirklich. Die Vereinigten Staaten, die den Einfluss Russlands auf Japan fürchteten, entschieden sich für eine eindeutig konservative Sicht der japanischen Politik und unterstützen (und benutzten) die Regierungspartei, um die Liberalen und den linken Flügel auszuschalten. Sie behielten die Bürokratie aus der Vorkriegszeit bei und unterstützten ein politisches Einparteiensystem, das Absprachen mit der Industrie traf, sobald sich die japanische Wirtschaft nach dem Krieg wieder zu erholen begann. Heute haben wir es in Japan mit einem System zu tun, dessen Gerichtswesen, Wahlsystem und Gesetzgebungsprozess nicht funktionieren. Im Großen und Ganzen handelt es sich nach wie vor um ein Einparteiensystem, und Korruption und die Verflechtung diverser angestammter Rechte sind so tief verwurzelt, dass sie kaum nachvollziehbar sind, geschweige denn von der Öffentlichkeit angesprochen werden können.

Gemeinsam mit meinen Kollegen von „Global Leaders for Tomorrow“ präsentierte ich unsere Ansicht zur traurigen Lage der japanischen Demokratie am Weltwirtschaftsforum 2003 in Davos. Beim alljährlichen japanischen Dinner anlässlich dieses Treffens wiederholten wir unseren Protest. Die meisten Zuhörer zeigten Verständnis, hatten aber keine Lösungen parat. An einem Abend in Davos erklärte mir Frau Sadako Ogata, die ehemalige UN-Hochkommissarin für Flüchtlingsfragen, ich würde mich zu sehr auf Japan konzentrieren, und schlug vor, ich sollte mich mit dem Thema Demokratie nicht nur aus meiner beschränkten lokalen Perspektive, sondern aus globaler Sicht auseinandersetzen.

Diesem Rat folgend, konnte ich feststellen, dass Japan mit seinen Problemen durchaus nicht alleine dastand. Damals setzte ich mich intensiv mit Weblogs und sozialer Software auseinander und erkannte, dass so manche Probleme unserer heutigen Demokratien, die nur auf mangelnder Transparenz und der Unfähigkeit, Komplexitäten zu erfassen, beruhen, möglicherweise über das Internet und durch den Einsatz von sozialer Software lösbar sein könnten. So bot ich über mein Weblog Interessenten die Möglichkeit, dieses Thema zu diskutieren. Mehrere Dutzend Interessierte diskutierten in diesem Rahmen über die Beziehung zwischen emergentem Verhalten, Internet und Demokratie, und ein Online-Dialog war geboren. In einem ersten Versuch, einige der in diesem Forum geäußerten Gedanken festzuhalten, verfasste ich die Urversion von Emergent Democracy. Dann stellte ich das Dokument auf meine Wiki-Page und bekam jede Menge Rückmeldungen. Seit damals haben verschiedene Personen das Dokument redigiert und Beiträge dazu verfasst. Es wurde in verschiedene Sprachen übersetzt und entwickelt sich ständig weiter. Dieses Dokument ist nicht das Werk eines Einzelnen, sondern einer Gemeinschaft. Es ist kein Ding, sondern ein Ort. Und es hat außerdem Anregungen für eine Reihe ähnlicher Abhandlungen geliefert. Dieser Vorgang ist ein gutes Beispiel für einen wohlüberlegten Dialog, wie er erst durch das Internet ermöglicht wird. Ausschlaggebend sind der Komplexitätsgrad sowie die Inklusivität, die dieser Prozess erreichen konnte.

Die emergente Demokratie besitzt die Fähigkeit, die angestammten Rechte und verfestigten Machtverhältnisse kommerzieller und politischer Gebilde aufzubrechen, die die Basis der Demokratie gefährden und so ihre Fähigkeit zur Selbstkorrektur grundlegend demontieren. Außerdem bin ich überzeugt, dass durchlässige, offene Märkte und Kommunikationsmöglichkeiten Fluktuation und Störungen verstärken. Meiner Ansicht nach verfügt das emergente Verhalten der neuen demokratischen Systeme über das Potenzial, zur Kontrolle des Chaos beizutragen und die Auswirkungen dieser Verstärkung zu dämpfen.
Einleitung
Die Entwickler und Befürworter des Internet hatten gehofft, dass sich das Netz zu einer Plattform für intelligente Lösungen entwickeln würde, die dazu beitragen könnten, die existierenden Ungleichgewichte und Ungleichheiten zu glätten. Heute jedoch ist das Internet zu einer lauten Umgebung geworden, die eine relativ starke Machtkonzentration aufweist. Das gleichberechtigte, ausgewogen demokratische Internet, das sich viele erträumt hatten, ist nicht Wirklichkeit geworden.

Im Jahr 1993 schrieb Howard Rheingold: (1)
Wir haben temporär Zugang zu einem Werkzeug, das Geselligkeit und Verständnis in unser Leben bringen und uns dabei behilflich sein könnte, die öffentliche Welt neu zu beleben. Dieses Werkzeug jedoch kann bei unsachgemäßem, unkontrolliertem Gebrauch zu einem Instrument der Tyrannei werden. Die Vision eines von den Staatsbürgern gestalteten und kontrollierten weltweiten Kommunikationsnetzwerks stellt eine Version des technologischen Utopismus dar, die wir als eine Vision von der „elektronischen Agora“ bezeichnen könnten. In der Urform der Demokratie in Athen war die Agora der Marktplatz, aber auch mehr als das: Sie war der Ort, wo die Bürger sich trafen, um miteinander zu reden, zu tratschen und zu streiten, sich gegenseitig herauszufordern und durch Debattieren die Schwächen der anderen im Hinblick auf politische Ideen zu erkennen. Auf die falsche Nutzung des Internet könnte sich jedoch eine andere Vision beziehen, die Schattenvision eines weniger utopischen Orts – des Panoptikums.
Rheingold wurde Naivität vorgeworfen, (2) doch das Internet ist eindeutig zu einer globalen Agora, zu einem weltweiten Versammlungsort geworden. Die effektive globale Konversation und Diskussion steckt zwar noch in den Kinderschuhen, denn wir stehen erst am Anfang des Erwachens des Internet – eines Erwachens, das die Entwicklung eines neuen demokratiepolitischen Modells (Rheingolds Revitalisierung der öffentlichen Welt) ermöglichen könnte. Andererseits könnte es dadurch Großkonzernen und Regierungen auf der ganzen Welt ermöglicht werden, ihre Wähler bzw. Angestellten zu kontrollieren, zu beobachten und zu beeinflussen. Damit wäre der Einzelne den Mächtigen der Welt ausgeliefert und unter ständiger Überwachung wie in einem globalen, elektronischen Panoptikum.

Wir müssen daher die Entwicklung dieser Werkzeuge und Technologien beeinflussen und sie zur Unterstützung der Demokratie einsetzen, denn sonst werden die Konzerne, totalitären Regime und Terroristen dieser Welt sie gegen uns verwenden. Zu diesem Zweck müssen wir die Vorgänge und Implikationen verstehen, die für eine emergente Demokratie erforderlich sind. Dieses neue politische Modell muss die grundlegenden Eigenschaften der Demokratie unterstützen und die Erosion der demokratischen Prinzipien umkehren, die im Zug der Machtkonzentration innerhalb von Konzernen und Regierungen eingesetzt hat. Die neuen Technologien können die Entstehung eines funktionalen, direkteren demokratischen Systems ermöglichen, das komplexe Themen erfolgreich steuern kann. Brauchbare Technologien für eine direkte Demokratie werden die derzeitigen repräsentativen Demokratien unterstützen, verändern oder auch ersetzen. Mit direkter Demokratie ist nicht nur einfach eine Mehrheitsregierung gemeint, sondern ein System, das sich vom weit verbreiteten Stil des kontrollierten Konsens weg entwickelt und einen demokratischen Stil des kollektiven Konsens hervorbringt, der sich aus der „n-zu-n“-Konversation ableitet.
Demokratie
Laut Lexikon ist Demokratie ein „Regierungssystem, in dem das Volk durch freie Wahlen entweder direkt oder über gewählte Vertreter an der Machtausübung im Staat teilhat“. Eine funktionierende Demokratie wird von der Mehrheit regiert und wahrt die Rechte der Minderheit(en). Um dieses Gleichgewicht zu halten, stützt sie sich auf einen Wettbewerb der Ideen, welcher wiederum Redefreiheit und die Möglichkeit, die Machthabenden ohne Angst vor Vergeltungsmaßnahmen kritisieren zu können, voraussetzt. In einer erfolgreichen repräsentativen Demokratie muss außerdem die Macht auf unterschiedliche Autoritäten aufgeteilt werden; nur so kann man ein ausgewogenes Regierungssystem garantieren und widersprüchliche Interessen in Einklang bringen.
Der Wettbewerb der Ideen
Die Demokratie ist an sich ein unvollständiges und emergentes politisches System, und die Anpassung an neue Ideen und gesellschaftliche Normen liegt in ihrer Natur. Ein Wettbewerb der Ideen ist Voraussetzung dafür, dass eine Demokratie, in der die Machtausübung mittels Mehrheitskonsens erfolgt, der Verschiedenartigkeit ihrer Bürger gerecht werden und die Rechte der Minderheit wahren kann.

Um diese für den Erfolg einer Demokratie wesentliche Grundlage zu schaffen, sind im Ersten Amendment der amerikanischen Verfassung drei Rechte verankert, die gezielt den Wettbewerb der Ideen ermöglichen sollen: Redefreiheit, Pressefreiheit und das Recht auf friedliche Versammlung.
Wo die Diskussion an ihre Grenzen stößt
Ein Wettbewerb der Ideen erfordert eine kritische, weithin vernehmbare Debatte, die unterschiedlichen Teilnehmergruppen offen steht. Obwohl uns zahlreiche Instrumente zur Durchführung solcher Debatten zur Verfügung stehen, gibt es immer mehr Barrieren, die uns an einer Teilnahme hindern.

Obschon Ideen theoretisch keinem Urheberrecht, Warenzeichen oder Patentschutz unterliegen, setzen immer drakonischere Gesetze zum Schutz geistigen Eigentums in der Praxis dem Handlungsspielraum und der Bedeutung des Innovationsflusses und Fair Use dieser Innovationen enge Grenzen. Das hat dieselben Auswirkungen, als wären Ideen das geistige Eigentum von Konzernen und würden von diesen kontrolliert. Auch der Code, der Computern und Netzwerken zugrunde liegt und die Übertragung und Reproduktion von Information steuert, unterliegt diesen Schutzbestimmungen – ebenso wie die Zuteilung von Frequenzen, durch die bestimmt wird, ob gewisse Informationen dem Einzelnen zugänglich gemacht oder großen Konzernen zugewiesen werden, die urheberrechtlich geschütztes geistiges Eigentum verbreiten dürfen. (3) Insbesondere wegen der wenig reizvollen Aussicht auf drohende Gerichtsverfahren haben solche Gesetze eine enorme Breitenwirkung.
Die Rolle der Medien
Analog zum technischen Fortschritt hat sich auch der Wettbewerb der Ideen weiterentwickelt. Durch die Erfindung der Druckerpresse z. B. stand der breiten Bevölkerung nicht nur plötzlich mehr Information zur Verfügung, es wurde auch der Grundstein für Presse und Journalismus gelegt, sodass sich die Menschen besser Gehör verschaffen konnten. Inzwischen haben die von Großunternehmen kontrollierten Massenmedien diese Funktion übernommen, weshalb im Ideenwettbewerb von heute weniger Diversität und mehr Internalisierung herrscht. Weblogs, kurz „Blogs“, sind Websites, die Hyperlinks und persönliche Kommentare in umgekehrter chronologischer Reihenfolge enthalten. Dank einiger einfacher Content-Management-Systeme, die das Weblog-Format unterstützen, sind Blogs inzwischen zur Norm für Mikro-Publishing und Kommunikation im Internet geworden. (4)

Das Gleichgewicht zwischen dem Relevanten und dem Irrelevanten ist kulturellen Vorurteilen unterworfen und schwierig aufrechtzuerhalten. Daher brauchen wir Mechanismen, um Filter auf Korruption oder gewichtete Perspektiven zu überprüfen. Eine Reihe von ausgewogenen Kontrollmechanismen sowie diverse Methoden und Medien können jene Perspektiven bieten, die wir für eine ausgeglichene Sichtweise der aktuellen Ereignisse benötigen.
Emergenz
Der Begriff „Emergenz“ stammt aus dem Studium komplexer Systeme. Mit Emergenz hat man dann zu tun, wenn die relativ einfachen Interaktionen ziemlich simpler Teile eines Systems im Zeitverlauf komplexe Resultate hervorbringen. Emergente Verhaltensweisen sind Verhaltensweisen, die nicht von Systemen dirigiert und kontrolliert werden, sondern aus subtilen, komplexen Interaktionen entstehen. Als typische Beispiele gelten Vogelschwärme, etwa Enten, die konzertiert handeln, ohne dass es ein designiertes Leittier gibt, oder Ameisenkolonien, die auf Basis ihrer gemeinsamen Erfahrung als Gruppe, verstärkt durch Pheromone, Routen zur Futtersuche anlegen.

Können sich Staatsbürger selbst organisieren, um komplexe Themen demokratisch anzudenken und zu diskutieren, ohne dass auch nur einer von ihnen das Ganze kennen bzw. verstehen muss? Darin besteht die Quintessenz der Emergenz – in der Art und Weise, wie Ameisenkolonien „denken“ können oder wie Zell-DNS einen komplexen menschlichen Körper hervorbringt. Wenn die Informationstechnologie den Bürgern einer Demokratie Instrumente zur Verfügung stellen könnte, die Selbstorganisation und emergentes Verständnis auf der Basis von Partizipation und Interaktion ermöglichen, so könnte sich eine Form emergenter Demokratie entwickeln, die imstande wäre, die mit demokratischer Governance zusammenhängenden Fragen der Komplexität und Skalierbarkeit zu lösen.

In komplexen Systemen besteht die Rolle der Führungsperson nicht darin, die Richtung vorzugeben und die Anhänger zu steuern und zu kontrollieren. Sie sorgt vielmehr für die Wahrung von Integrität, die Mediation des Willens der vielen, die Kommunikation mit Peers und anderen Führungspersonen und sie übt Einfluss auf diese aus. (5) Statt einer Machtgestalt wird die Führungsperson eher zu einem Verkehrsknotenpunkt, einer „Nabe“. Sie ermöglicht und überwacht das Funktionieren des Prozesses. Sie ist Katalysator, leitet die kritische Auseinandersetzung oder repräsentiert eine Gruppe, die an einer kritischen Auseinandersetzung teilnimmt. (6)

Oft fällt ihr die Rolle der Botschafterin zu, die einer anderen Schicht oder Gruppe den Konsens ihrer Gemeinde überbringt. Wird eine Führungsperson benötigt, um die Entwicklung einer Meinung oder Idee hin zu einem komplexen Thema zu steuern, so lässt sich mit Hilfe der Informationstechnologie durch Ad-hoc-Auswahl rasch eine solche ermitteln bzw. eine einstimmige Meinung im Rahmen einer größeren Diskussion repräsentieren.
Weblogs und Emergenz
In Emergence, schreibt Steven Johnson:
Die Technologien, die hinter dem Internet stehen – angefangen vom Mikroprozessor in jedem Web-Server bis hin zu den offenen Protokollen, die die Daten selbst steuern – wurden auf geniale Weise dafür erdacht, ein dramatisches Größenwachstum zu bewältigen, doch stehen sie der Erschaffung einer höheren Ordnung gleichgültig, wenn nicht sogar feindlich gegenüber. Wie zu erwarten war, gibt es ein neurologisches Äquivalent für das im World Wide Web herrschende Verhältnis zwischen Wachstum und Ordnung, doch ist es nicht besonders erstrebenswert: Es heißt Gehirntumor.
Emergence stammt aus dem Jahr 2001. Doch bereits im Jahr 2000 begann sich das Internet zu ändern. Weblogs, die wir als persönliche Websites mit seriellem, in umgekehrter chronologischer Reihenfolge präsentiertem Inhalt definiert haben, sind zahlenmäßig gewachsen und haben an Einfluss gewonnen. Sie sind immer besser imstande, eine Vielzahl an Aufgaben zu bewältigen, und die laufenden Veränderungen im Weblog-Management deuten klar auf emergentes Verhalten hin. Johnsons liefert folgende Erklärung dafür, warum Webseiten sich nicht selbst organisieren können:
Selbstorganisierende Systeme verwenden die Rückkopplung, um sich selbst eine geordnetere Struktur zu verleihen. Und nachdem das Web auf rückkopplungsintoleranten Einwegverbindungen aufbaut, hat es keine Möglichkeit zu lernen, während es wächst. Genau deshalb ist das Internet so abhängig von Suchmaschinen, die sein natürliches Chaos beherrschen.
Er beschreibt auch, wie im Fall der Ameisen deren zahlreiche einfache, lokale, zufällige Interaktionen zur Entstehung von emergentem Verhalten beitragen.

Weblogs unterscheiden sich auf vielfache Weise von herkömmlichen Webseiten. Sie verwenden Content-Management-Werkzeuge, die das Hinzufügen von Einträgen beträchtlich erleichtern; dadurch wiederum steigen Anzahl und Häufigkeit der veröffentlichten Inhalte. Dabei handelt es sich im Allgemeinen um kleine Einträge, die unterschiedlichen Informationstypen zugeordnet werden können (etwa Texte, Fotos, Audiodateien und Videos) und als Mikro-Content bezeichnet werden. (7) Die Weblog-Kultur ermutigt Weblog-Betreiber, so genannte Blogger, dazu, Kommentare zu Einträgen auf anderen Weblogs zu verfassen und diese mit der Quelle zu verlinken. Einige Systeme arbeiten mit einem Protokoll, das interaktives Verlinken unterstützt, d. h. veröffentlicht ein Blogger einen Eintrag mit einem Hyperlink zu einem anderen Weblog, linkt auch dieses andere Weblog automatisch zum Eintrag des Bloggers. Zusätzlich zu HTMLInhalten erzeugen Weblogs oft XML-Dateien, (8) die auf dem Standardprotokoll RSS (9) beruhen, mit dessen Hilfe Computer über spezielle Clients wie Feedreader (10) für Windows und NetNews-Wire (11) für den Macintosh automatisch aggregierte Weblog-Updates erhalten. Diese Clients überprüfen dabei laufend die als Favoriten vorgemerkten Weblogs des Benutzers nach neuen Einträgen.

Wenn man auf einem Weblog neue Einträge veröffentlicht, kann man auch eine Benachrichtigung an Dienstleister wie weblogs.com (12) senden, die Weblog-Updates in Echtzeit überprüfen. Diese Informationen werden von einer Vielzahl neuer Services genutzt, um Meta-Informationen über Weblogs zu erstellen, z. B. von Blogdex, (13) das Weblogs auf bestimmte Beiträge überprüft und diese nach der Anzahl der Weblog-Referenzen reiht, und Technorati, (14) das anhand der Hyperlinks, mit denen Weblogs auf bestimmte andere Weblogs bzw. Weblog-Einträge verweisen (ausgehende Verbindungen), sowie jener Hyperlinks, die von anderen Weblogs und Weblog-Einträgen auf das ursprüngliche Weblog zurückverweisen (eingehende Verbindungen), eine Reihung der Weblogs vornimmt.

Besonders Technorati liefert Ergebnisse, die wie Diagramme von Netzwerken nach dem Prinzip einer „Kleinen Welt“ (Small World) aussehen. (15) Die Hyperlinks von Weblogs gehorchen sehr ähnlichen Regeln. Sie bilden ein skalenfreies Weblog-Netzwerk, in dem Freunde Verbindungen zueinander herstellen, in dem jedoch einige Weblogs als prominente Knoten, so genannte Hubs, eine viel höhere Anzahl an Verbindungen aufweisen, etwa zu völlig neuen Weblog-Clustern und zu anderen Internet-Inhalten. (Es wäre interessant, das Muster dieser Weblog-Verbindungen mit der Struktur der Hyperlink-Verbindungen im gesamten Internet zu vergleichen. Sind Weblogs eine selbstorganisierende Struktur oder nur einer von vielen Clustern in den Weiten des Internet?)

In dieser Hinsicht stellt uns die Struktur von Weblogs vor dasselbe Problem wie Johnson mit seiner Behauptung, das World Wide Web sei nicht selbstorganisierend. Durch den oben beschriebenen Rückkopplungseffekt und die Kombination eingehender und ausgehender Verbindungen zeigen Weblogs ein emergentes, selbstorganisierendes Verhalten.
Potenzgesetz (Power Law)
In einer weit verbreiteten und vielfach verlinkten Abhandlung führt Clay Shirky aus, dass Weblogs derzeit eine gewisse Ordnung aufweisen, da die Gemeinde noch sehr klein ist. Sobald sie wächst, werde diese Ordnung zerbröckeln, wie es bei anderen Online-Gemeinden in der Vergangenheit der Fall war (z.B. Usenet-News Groups, Mailing-Listen und Bulletin Boards). In „Power Laws, Weblogs, and Inequality“ (16) weist Shirky darauf hin, dass die Verteilung der auf einem Weblog eingehenden Verbindungen standardmäßig einem Potenzgesetz (Power Law) folgt. Dabei beträgt der Wert jeder Einheit 1.n des Werts, der der Einheit in der Gesamtreihung zugeordnet wurde. Das zweitgereihte Weblog weist also im Vergleich zum erstgereihten die Hälfte (1.2) der eingehenden Hyperlinks auf, das drittgereihte Weblog 1.3 usw.

Diese Verteilung kann kontraintuitiv sein. Shirky zufolge werden die erstgereihten Weblogs letzten Endes zu Massenmedien werden, während die Weblogs am unteren Ende der Kurve darum kämpfen müssen, überhaupt bemerkt zu werden. Diese Weblogs werden also kaum mehr als eine lokale Konversation unter Freunden sein. Laut Shirky wird es immer schwieriger werden, die erstplatzierten Websites zu verdrängen, und seine Daten zur Verteilung von Weblog-Verbindungen untermauern diese Behauptung.

Shirkys Analyse könnte jedoch einige wichtige Faktoren vernachlässigt haben. Weblogs bilden ein skalenfreies Netzwerk, in dem einige Knoten echte Hubs sind, d.h. eine weitaus höhere Anzahl an Verbindungen aufweisen als andere. Dies deutet in der Tat darauf hin, dass die Verteilung dieser Verbindungen einem Potenzgesetz folgt. Dennoch kann hier eine Dynamik entstehen, die dieses Potenzgesetz nicht erfasst. So können sich z. B. einzelne Weblog-Subnetzwerke verbinden, wie während des Irak-Kriegs, als so genannte Warblogger (ein Subnetzwerk bzw. eine Untergruppe von Bloggern, die den Irak-Krieg befürworteten) mit Antiwar-Bloggern debattierten und so Verbindungen zwischen den beiden Netzwerken entstanden. Dieses Konzept erinnert an die emergenten Interessensgemeinschaften von Valdis Krebs, der beweist, wie sich Subnetzwerke durch einander nahe stehende Punkte (Affinity Points) miteinander verbinden können. (17)
Das Ökosystem nach Mayfield
Ross Mayfield, Leiter des Social-Software-Unternehmens SocialText, hat eine alternative Sichtweise der politischen Ökonomie von Weblogs vorgeschlagen. Er weist darauf hin, dass nicht alle Verbindungen dieselbe Wertigkeit haben. Seiner Erklärung nach kristallisieren sich bei Weblogs drei verschiedene Netzwerktypen heraus: kreative, soziale und politische Netzwerke. Ein kreatives Netzwerk ist ein flaches Netzwerk einer produktionsorientierten Gruppe von Teilnehmern, die in einem Naheverhältnis zueinander stehen, die einander völlig vertrauen und sich sehr rege austauschen. Was die Größe eines solchen Netzwerks betrifft, so sind angeblich zwölf Personen ideal – wie auch für eine Dinner-Konversation oder eine wirklich enge Teamarbeit. (18)

Ein Weblog im herkömmlichen Sinn bildet ein soziales Netzwerk. Dem Gesetz der 150 (19) folgend können Menschen im Durchschnitt 150 persönliche Beziehungen aufrecht erhalten. Wendet man dieses Gesetz auf Weblogs an, so ergibt sich eine glockenförmige Verteilungskurve, bei der einigen Weblogs ein höherer Grad an Aufmerksamkeit zuteil wird als anderen und die die Qualität der Weblogs relativ getreu abbildet.

Ein politisches Netzwerk hingegen folgt dem von Shirky definierten Potenzgesetz. Es gleicht einer repräsentativen Demokratie, in der von Tausenden Weblogs auf ein bestimmtes Weblog verwiesen wird. Jeden Hyperlink kann man sich als Wählerstimme vorstellen. Die Weblogs am Maximum dieser Potenzkurve sind besonders einflussreich.
Die Stärke der schwachen Verbindungen
In The Strength of Weak Ties befasst sich Mark Granovetter (20) mit der Bedeutung schwacher Verbindungen in Netzwerken. Starke Verbindungen bestehen zur Familie, zu Freunden und anderen Personen, mit denen man enge Beziehungen unterhält. Unter schwachen Verbindungen versteht man jene Beziehungen, die sowohl gesellschaftlich als auch geografisch über die Grenzen lokaler Beziehungen hinausgehen. Eine von Granovetter durchgeführte Studie zeigt, dass man etwa bei der erfolgreichen Jobsuche eher auf die schwachen als auf die starken Verbindungen zurückgreift.

Weblogs schöpfen ihr Machtpotenzial aus der Fähigkeit, in allen drei von Mayfield definierten Clustern bzw. Netzwerken zu funktionieren und sich über die dazwischen liegenden Grenzen hinwegzusetzen. Ein einziges Weblog bzw. ein einziger Eintrag in einem Weblog kann einen operationellen oder sozialen Zweck erfüllen und zugleich Auswirkungen auf ein politisches Netzwerk haben. Erinnern wir uns nur an daran, dass Emergenz auf der Kommunikation einzelner Elemente mittels einer Vielzahl an Mechanismen basiert. Mit einem Weblog-Eintrag über „Emergent Democracy“ kann ich etwa eine kreative Botschaft an eine kleine Gruppe von Forschern senden, die zu diesem Thema arbeiten, aber zugleich auch eine gesellschaftliche Botschaft an eine größere Gruppe von Freunden, die an diesem Thema Anteil nehmen und das Konzept dahinter verstehen wollen, und mich auf politischer Ebene an mir unbekannte Leser wenden, von denen ich hoffe, dass ich sie für meine Aussagen zu dieser neuen Art von Politik gewinnen kann.

Viele Blogger stellen ihre Weblogs ins Netz, um mit Gleichgesinnten, zu denen sie starke Verbindungen unterhalten, zu kommunizieren. Sie sind auf der kreativen Ebene mit dieser kleinen Gruppe verbunden und kommunizieren untereinander. Irgendwann wird einer der Teilnehmer eine Information oder Ansicht entdecken, die auch auf der nächsten, der gesellschaftlichen Ebene Anklang findet. Dann werden immer mehr Bekannte auf dieser sozialen Ebene jene Einträge aufgreifen, die sie auch für andere in ihren jeweiligen gesellschaftlichen Netzwerken für interessant befinden. So kann eine kleine Gruppe, die sich auf ein sehr spezielles Thema konzentriert, eine schwache Verbindung erzeugen, die nützliche Informationen auf die nächste Ebene überträgt. Stoßen diese Informationen bei weiteren Bloggern auf Interesse, so wird die Informationsquelle rasch immer mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Und die Person oder Gruppe, die den ursprünglichen Kommentar oder Eintrag geschaffen hat, wird weiterhin an der Konversation teilnehmen, da sie die laufende Entwicklung sämtlicher Hyperlinks zur ursprünglichen Information über Technorati oder Blogdex mitverfolgen kann.

Weblogs erzeugen ein positives Rückkopplungssystem. Mit Analysewerkzeugen wie Technorati können wir die Bedeutung von Informationen auf der politischen Ebene dadurch messen, dass wir ihre Entwicklung entlang der schwachen Verbindungen zwischen einzelnen Netzwerken und Netzwerkebenen mitverfolgen.

Lärm wird im System unterdrückt, Signale werden verstärkt. Auf der Ebene der kreativen Netzwerke nach Mayfield tauschen eine Handvoll Gleichgesinnter operationelle Hinweise aus. Auf der Ebene der gesellschaftlichen Netzwerke scannen Blogger die Weblogs von 150 Bekannten und leiten die Informationen, die ihnen wichtig erscheinen, an die politischen Netzwerke weiter. Diese wiederum weisen eine Vielzahl lokaler Maxima auf, die wieder eine neue Ebene darstellen. Aufgrund des Phänomens der Sechs-Grad-Entfernung (der Beobachtung, dass wir mit jedem beliebigen Menschen auf dieser Welt über nicht mehr als sechs Bekanntschaften verbunden sind) sind nur sehr wenige Verbindungen nötig, bis es ein Eintrag von globaler Bedeutung an den höchsten Punkt der Potenzkurve geschafft hat. So wird auf der kreativen Ebene ein hoher Grad an Spezialisierung und Vielfalt möglich, ohne dass es dadurch auf der politischen Ebene zu Störgeräuschen kommt.
Schlussfolgerung
Dieser Beitrag untersucht die Konzepte Demokratie und Emergenz, ihre Beziehung zueinander sowie die Frage, inwiefern praktische Anwendungen der beiden Konzepte durch soziale Technologien unterstützt werden. Dabei zeigt sich, dass emergente Demokratie uns effektiv einen Schritt weiter in Richtung einer stärker partizipatorisch geprägten Regierungsform bringen kann, einer Regierungsform, die sich die enormen Fortschritte, die die Kommunikationstechnologie im vergangenen Jahrhundert gemacht hat, zunutze macht. Die traditionellen Formen der repräsentativen Demokratie kommen mit Ausmaß, Komplexität und Geschwindigkeit heutiger Fragestellungen kaum zurande. Den Vertretern souveräner Staaten, die miteinander in einem globalen Dialog verhandeln, sind bei der Lösung globaler Probleme Grenzen gesetzt. Die monolithischen Medien mit ihrer zunehmend vereinfachenden Darstellung der Welt sind nicht mehr in der Lage, den Wettbewerb der Ideen zu liefern, der zur Erlangung eines informierten, funktionierenden Konsens unabdingbar ist. Die Entwickler sozialer Software und anderer Kommunikationswerkzeuge sollten also dazu ermutigt werden, sich über die potenziell positiven Auswirkungen auf demokratische Prozesse ebenso Gedanken zu machen wie über die Gefahr, durch ihre Werkzeuge dem emergenten Terrorismus, der Herrschaft des Mobs sowie der Überwachungsgesellschaft Vorschub zu leisten.

Weiters sollte untersucht werden, auf welche Weise diese neue Form des demokratischen Dialogs in die Tat umgesetzt wird und wie sie mit dem derzeitigen politischen System interagiert. Wir können der emergenten Demokratie auf die Sprünge helfen, indem wir vorhandene und in Entwicklung begriffenen Werkzeuge nutzen und konkrete Beispiele für emergente Demokratie liefern, wie etwa die internationalen Weblog-Communities, Ad-hoc Advocacy-Coalitions und Aktivistennetzwerke. Auf solchen Beispielen beruht das Verständnis, wie sich emergente Demokratie generell in die Gesellschaft integrieren lässt.

Gekürzte Fassung Aus dem Englischen von Susanne Steinacher.

(1)
Rheingold, Howard: Virtuelle Gemeinschaft, 1994, Titel des englischen Originals: Virtual Community, 1993, Originalzitat: http://www.rheingold.com/vc/book/, abgerufen am 18. 02. 2003 zurück

(2)
Rheingold, Howard: „Rethinking Virtual Communities“, in The Virtual Community, MIT Press 2001, Kapitel 11, S. 323 zurück

(3)
Siehe Frankston, Reed und Freunde: „The Intellectual Property Meme“, http://www.satn.org/archive/2003_01_26_archive.html – 90254497, abgerufen am 16. 02. 2003 zurück

(4)
Einen guten Überblick über Weblog-Systeme bietet Microcontent News unter http://www.microcontentnews.com/articles/blogware.htm. zurück

(5)
Hock, Dee: „Leader-Follower. Future Positive“, 1999, http://futurepositive.synearth.net/stories/storyReader$173, abgerufen am 16. 02. 2003 zurück

(6)
Ito, Joichi: „Leadership in an emergent democracy“, Joi Ito’s Web 2003, http://joi.ito.com/archives/2003/02/16/leadership_in_an_emergent_democracy.html, abgerufen am 16. 02. 2003 zurück

(7)
Weinberger, David: „Small Pieces Loosely Joined“, http://www.smallpieces.com/,, abgerufen am 18. 02. 2003 zurück

(8)
Extensible Markup Language (XML) ist ein einfaches, höchst flexibles Textformat, das sich von SGML (ISO 8879) ableitet. XML war ursprünglich dazu gedacht, elektronisches Publishing in großem Rahmen zu unterstützen; heute spielt es eine immer wichtigere Rolle beim Austausch verschiedenster Daten im Internet und in anderen Medien. Englisches Original unter http://www.w3.org/XML/ – Intro, abgerufen am 16.03.2003 zurück

(9)
RSS steht für Really Simple Syndication. Es handelt sich dabei um ein Format zur Syndizierung von Internet-Inhalten. RSS ist ein Dialekt von XML. Alle RSS-Dateien müssen der Spezifizierung XML 1.0 entsprechen, die auf der Website des World Wide Web Consortium (W3C) veröffentlicht wurde. Auf der obersten Ebene ist ein RSS-Dokument ein -Element mit einem zwingenden Attribut, Version genannt, das die RSS-Version spezifiziert, der das Dokument entspricht. Englisches Original unter http://backend.userland.com/rss, abgerufen am 16.02.2003 zurück

(10)
http://www.feedreader.com/ zurück

(11)
http://ranchero.com/software/netnewswire/ zurück

(12)
http://www.weblogs.com/ zurück

(13)
http://blogdex.media.mit.edu/ zurück

(14)
http://www.technorati.com/ zurück

(15)
Watts, Duncan und Strogatz, Steven H.: „Collective dynamics of ,small-world‘ networks“, Nature, Bd. 393, S.440–442. Juni 1998 zurück

(16)
Shirky, Clay: „Power Laws, Weblogs, and Inequality“, in: Clay Shirky’s Writings About the Internet, 2003, http://www.shirky.com/writings/powerlaw_weblog.html, abgerufen am 16. 02. 2003 zurück

(17)
Krebs, Valdis: „The Social Life of Books: Visualising Communities of Interest via Purchase Patterns on the WWW“, Orgnet.com, 1999, http://www.orgnet.com/booknet.html zurück

(18)
Gladwell, Malcolm: The Tipping Point: How Little Things Can Make a Big Difference, Newport Beach, Kalifornien, Jänner 2002, dt. Wie kleine Dinge Großes bewirken, Verlag 2000, Berlin 2000 zurück

(19)
Das Gesetz der 150 stammt von Robin Dunbar, einem britischen Anthropologen und Professor für Psychologie an der University of Liverpool. Dunbar, R.I.M: "Neocortex size as a constraint on group size in primates", in: Journal of Human Evolution, Bd. 20, S. 469-493, 1992 zurück

(20)
Granovetter, Mark: „The Strength of Weak Ties“, in: American Journal of Sociology, 78 (Mai)
S. 1360-1380,1973 zurück