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Ars Electronica 2004
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Landscape of Memory


' Ars Electronica Futurelab Ars Electronica Futurelab

Den Ausgangspunkt für die Archivinstallation bildet die Studie „25 Jahre Ars Electronica - ein Überblick als Gedächtnistheater“ von Gerhard Dirmoser. Der Linzer Theoretiker erstellte im Rahmen einer mehrjährigen Studie eine thematische Kartierung aller Sichtweisen und Aspekte, die für die Ars Electronica relevant erscheinen. Sämtliche Beiträge, KünstlerInnen, Texte und Projekte, die auf der Ars Electronica vertreten waren, sind in den ca. achttausend Einträgen zu finden.

Das so generierte großformatige Wanddiagramm bildet dabei gleichzeitig das Portal zu einem weiteren Informationsraum von vergleichbarem Umfang: dem digitalen Projektarchiv der Ars Electronica. Das Projektarchiv bietet einen vollständigen Überblick über die seit 1996 in Zusammenhang mit dem Ars Electronica Center realisierten Projekte. Das aus den Ergebnissen eines Forschungsauftrages entwickelte Datenbank-Design basiert auf der Idee einer Hybridlösung. Über die technische Realisierung einer plattformunabhängigen, netzwerkfähigen Online-Datenbank entstand ein neues Modell der historischen Aufarbeitung und begleitenden Dokumentation.

Mit speziellen Werkzeugen wird es den BesucherInnen ermöglicht, durch die analoge Informationsoberfläche des Wanddiagramms hindurch Zugang zu den dahinter verborgenen digitalen Daten zu erhalten. Die virtuelle Information kann mit modifizierten PDAs (Personal Digital Assistants) durch Annäherung an die gedruckten Textelemente des „Gedächtnistheaters“ abgefragt werden. Auf diese Weise werden Querverbindungen zwischen den einzelnen Einträgen geschaffen und weiterführende Informationen in Form von Texten und Videos bereitgestellt.

Die technische Grundlage für das Interface bilden RFIDs (Radio Frequency Identification Tags), die die entsprechenden Stellen auf dem Diagramm markieren und mit den PDAs gelesen werden können. Diese Technik birgt über die hier vorgestellte Installation hinaus großes Potential: Die Grenzen des so markierten architektonischen Raumes werden zur durchlässigen Oberfläche, zum Interface eines Datenraumes. Dieser ist nicht an die Beschränkungen konventioneller Interfaces gebunden, sondern kann den räumlichen Maßstab des physischen Raumes einnehmen. Wichtige Grundlage dieser Installation ist das IST-Projekt SCALEX (Scaleable Exhibition Server), an dessen Entwicklung das Ars Electronica Futurelab maßgeblich beteiligt war.

Text: Dietmar Offenhuber

Information on the SCALEX project
http://www.scalex.info

Works by Gerhard Dirmoser
http://tristessedeluxe.blogger.de/stories/103407/
http://www.servus.at/kontext/ausstellungskunst/art_in_context.htm