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Strom ohne Wiederkehr
Für eine Dialektik kultureller Modernisierung

'Peter Rantasa Peter Rantasa / 'Andreas Hirsch Andreas Hirsch

Das Verhältnis von kultursymbolischer Arbeit und Globalisierung ist voller Widersprüche. Mit kultureller Symbolproduktion befasste Subjekte finden sich aktuell in prekären und turbulenten Verhältnissen, die bisweilen als hybrid charakterisiert werden. Sie müssen mit diesen zurecht kommen, wollen sie als solche überleben und sich bei dieser Gelegenheit nicht selbst verlieren.

Versucht man, den Prozess der Modernisierung in die Zukunft fortzuschreiben, ohne dabei bereits Errungenes aufzugeben – will man also Tradition und Modernisierung versöhnen –, so finden sich kaum Punkte, an denen sich ein Hebel im herkömmlichen Sinne ansetzen ließe. Denn ein solcher Hebel würde stabile Haltepunkte erfordern, er würde ein Fundament verlangen, auf dem sich das Argument entwickeln ließe, auf dem eine – politische – Praxis aufbauen könnte.

Flüchtige und unübersichtiche Verhältnisse sind nicht neu, sie stellen vielmehr ein Charakteristikum von Zeiten des Überganges dar und sind mit der Abwesenheit einer verbindlichen Erzählung verbunden. Auch die aktuelle Wandlung von Informations- zu Wissensgesellschaften ist von Kämpfen um die Verteilung der Modernisierungsgewinne begleitet. Das Agieren der Kämpfer in diesen Verteilungs- und Emanzipationskämpfen ist von deren Bemühungen geprägt, ihre jeweiligen Erfahrungen verbindlich zu halten und ihre Besitzstände zu wahren.

In diesen Zeiten von Copyright-Wars, Spam-Attacken und Domain-Hijacks lassen sich die Anzeichen für eine „Verflüssigung“ der Verhältnisse nicht mehr übersehen; es wird unabweislich, dass bislang scheinbar festgefügte Strukturen sich längst in liquid structures verwandelt haben und althergebrachte Abgrenzungen und Grenzbereiche eher als liquid frontiers begriffen werden müssen. Die in solchen gesellschaftlichen Aggregatzuständen auftretenden Dynamiken lassen sich dementsprechend eher nach den Begriffen von Hydro- und Aerodynamik verstehen und können eher in Bildern von Flüssen oder Wildbächen, Meeresströmungen oder Auf- und Abwinden beschrieben werden.

Sucht man unter solcherlei Strömungsbedingungen nach dem angemessenen Umgang mit den eingangs erwähnten, allgegenwärtigen Widersprüchen, so findet man sich Phänomenen wie Rückstaus und Turbulenzen, Strömungsabrissen und Strudeln in der internationalen kulturellen Debatte gegenüber. Die Autoren möchten in die Debatte um diesen „Strom ohne Wiederkehr“, der die Modernisierung ist, als flüchtige Orientierungsmarken Elemente eines dynamischen Prozessbildes einbringen und sich einige Anregungen erlauben, wie unter solchen Verhältnissen zu handeln ist, wo solches Handeln anknüpfen kann und erhofftenfalls Verbündete finden.

Dialektisches Denken statt Metaphern des Hybriden

Es ist höchste Zeit, nicht nur theoretisch, sondern vor allem mit der politischen Praxis am Kern der sich eröffnenden Widersprüche zu arbeiten. Es scheint auch die Zeit gekommen, den Begriff „Dialektik“ in zwei seiner Bedeutungen wieder in die Debatte einzuführen: Der internationalen Diskussion stünde es wohl an, wieder vermehrt auf die „Kunst des philosophischen Streitgespräches“ zurückzugreifen – anstelle der unheilvollen Mischung aus taktischen Medienansagen und gekauften Gutachten, die gegenwärtig dominiert. Das Hantieren mit Metaphernsets – wie etwa jenem des „Hybrids“ – wiederum vertrüge es in dieser Situation, durch dialektische Denkbewegungen ersetzt oder doch zumindest ergänzt zu werden, die an die Hegel’sche Denkmethode anknüpfen.

In der Tat aber ist natürlich nicht eine Methode die stets angemessene, sondern zeigt ein Blick auf die mehrfach gebrochenen Dichotomien, die uns hier beschäftigen, die Notwendigkeit, unterschiedliche Beschreibungsmodelle zur Hand zu nehmen. Die Widerspruchsszenarien reichen von dem – in zahllosen internationalen Dokumenten beschworenen – „dualen Charakter kultureller Güter und Dienstleistungen“ über Polarisierungstendenzen zwischen Forderungen nach internationaler Solidarität und der Forcierung nationaler Identitäten – bisweilen hochstilisiert zum „Kampf der Kulturen“ – oder auch nach der Schließung oder zumindestens Überbrückung der „digitalen Kluft“ zwischen Nord und Süd, die im Spannungsfeld einer neuen, vom Primat des Ökonomischen geprägten Hegemonie stattfinden muss, die die Geschichte eines „Kolonialismus mit anderen Mitteln“ fortschreibt.

So wenig jene in maschinenstürmerischer Absicht in englischen Textilmaschinen geworfenen Holzschuhe die Industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts aufzuhalten vermochten, so wenig sind protektionistische Reflexe in der Lage, regressive Formen der Globalisierung und ihre Effekte auf die Kulturen weltweit zu verhindern. Protektionismus – der selbst Züge des Regressiven trägt – vermag nicht, emanzipatorischen Fortschritt zu fördern oder kulturelle Vielfalt zu sichern.

Vor dem Hintergrund dieser Widerspruchs- und Problemlandschaft sind es genau die eingangs angesprochenen Intellektuellen, die digerati und WissensarbeiterInnen, die sich wohl der Herausforderung werden stellen müssen, selbst in das Geschehen einzugreifen und sich an den laufenden internationalen politischen Prozessen mit konkreten Handlungen zu beteiligen, die über die reine Symbolproduktion ihres täglichen Geschäftes hinausgehen.

Der janusköpfige Charakter des Kulturellen

Wenn in internationalen Debatten von kultureller Vielfalt oder Solidarität die Rede ist, so ist damit stets die Verteilung von Geld gemeint. Die janusköpfige Gestalt des Kulturellen, der sogenannte „duale Charakter“ kultureller Güter und Leistungen wird dabei oftmals ausgeblendet. Es ist jedoch genau die nicht-ökonomische Seite des Kulturellen, die dieses von anderen verhandelbaren Sphären unterscheidet, die sich so schwer fassen und zugleich so leicht missbrauchen lässt. Sie verfügt daher auch über keine wirklich gewichtigen Fürsprecher in der Debatte.

Der duale Charakter kultureller Güter und Leistungen erzeugt einen Widerspruch im kulturellen Gegenstand selbst, ein Gegenstand, der sich – wie die sich entwickelnden Wissensgesellschaften – in einer Phase der Wandlung befindet. Dieser inhärente Widerspruch arbeitet ausgerechnet jenen traditionellen Kräften in die Hände, die das Kulturelle – wie etwa rund um die GATS-Verhandlungen und die Aktivitäten der WTO deutlich wird – auf seine ökonomische Dimension reduzieren wollen, um es ohne Hindernisse handelbar und verhandelbar zu machen.
Möglichkeiten haben selten Fürsprecher, die Akteure auf diesem Feld agierten – als sie sich entschieden hatten, sich in die laufenden Prozesse einzuschreiben – zumeist noch aus Möglichkeitsräumen vergangener Gegenwarten heraus, die längst geschlossen sind.

Für eine Kritik regressiver Globalisierung

In einem Moment, da fundierter und differenzierter Kritik der regressiven Formen der Globalisierung größte Bedeutung zukäme, dominiert nach wie vor ein diffuser Anti-Globalisierungs-Reflex das diskursive Feld. Dieser Effekt ist allerdings weniger den globalisierungskritischen ProtagonistInnen selbst zuzuschreiben als vielmehr einem von wirtschaftsliberalen Kreisen forcierten Lagerdenken, das bewusst einer künstlichen Polarisierung Vorschub leistet, um realen Alternativen zu einem nur scheinbar und vorgeblich konkurrenzlos-siegreichen Modell jeglichen Möglichkeitsraum zu nehmen.
In solchen, wie den hier beobachteten Vorgängen – so meinen wir – zeigen sich eher dialektische Muster, denn hybride Formen. Das Denken in Hybriden läuft zumindest in diesem Zusammenhang Gefahr, eine politische Sichtweise der Verhältnisse eher zu erschweren.

Für globale Erinnerungskultur statt Kult des Kulturerbes

Das Konzept der cultural heritage, wie es auch von der UNESCO vertreten wird, erweist sich in einer Situation des Liquiden als Stein, der von der Strömung abgeschliffen oder erodiert wird. Es gilt hier, zu einem weitaus dynamischeren Konzept „kultureller Erinnerung“ und „globaler Erinnerungskultur“ überzugehen, die auf die „Weitergabe des Feuers“ und nicht auf die Hinterlassung der Asche setzt. Erinnerung – in der Dialektik mit Vergessen – fließt mit dem Strom der Modernisierung und hat weitaus höhere Chancen auf Bestand durch Transformation als das nur bedingt flexible Konzept des „Kulturerbes“ und sein Imperativ der Konservierung.

Mit Differenz- statt Identitätspolitiken
zu lebendiger kultureller Vielfalt

So wenig wie es bekanntlich möglich ist, zweimal in ein und denselben Fluss zu steigen, so wenig taugen Konzepte kultureller Identität im Prozess der Modernisierung und ihrer Versöhnung mit der Erinnerung. Nationalstaatliche oder ethnische Identitätspolitiken entfalten leider allzu leicht das ihnen innewohnende Potenzial der Verteufelung des Anderen. Die Suche nach kollektiver Identität mag zwar in liquiden und damit unübersichtlichen und verunsichernden Verhältnissen menschlich verständlich erscheinen, ist aber in höchst problematischer Weise mit der Abwertung anderer Kollektive dialektisch verbunden.

Eine Betonung und Untersuchung kultureller Differenz, wie sie noch zu leisten wäre, eignet sich hier weit besser für ein dynamisiertes Verständnis der Lage der Kulturen der Welt. Die Wertschätzung kultureller Differenz födert eine Kultur der globalen Akzeptanz und wirkt damit dem Identitätskult entgegen. Kulturelle Differenz verdient es auch – unter Einbeziehung und Nutzung auch der egoistischen Motive im Handeln der Menschen – als wesentlicher Faktor für Wohlstand und menschliche Entwicklung begriffen zu werden und auch auf diesem Wege dem aktuellen Rückgang kultureller Vielfalt ein Bild lebendiger Vielfalt entgegenzusetzen.

Strudel im Strom – Wirbelnder Stillstand

Im Strom der Modernisierung, dessen Richtung keineswegs so ausgemacht ist, wie das scheinen mag und dessen Gestaltung eine wesentliche Aufgabe ist, finden sich so manche Strudel, wo sich Strömungsenergie in wirbelnden Stillstand verwandelt, wo regressive Formen der Globalisierung aktuell die Oberhand haben, de facto jedoch Emanzipationskämpfe toben, deren Ausgang noch nicht entschieden ist.

Hegemoniekämpfe um das Internet

Erkennt man das Entstehen globaler Medienwirklichkeiten als die zentrale Neuerung der vielzierten Globalisierung, deren globale Ströme von Menschen und Gütern bereits einige Jahrhunderte weit zurückreichen, dann bildet das Internet den exemplarischen Schauplatz der erwähnten Hegemoniekämpfe. Die Entwicklungsbewegung des Internet weist eine bemerkenswerte Figur auf: Aus dem Militärischen kommend, entwickelte es sich lange unter Ausschluss einer breiteren Öffentlichkeit im wissenschaftlichen Bereich, um schließlich die Sphäre des Kommerziellen und des Öffentlichen zu erobern, diese nachhaltig zu prägen und gleichzeitig vom Kapitalismus massiv vereinnahmt und beinahe zerstört zu werden. Erst nach der Ernüchterung im Gefolge des Zusammenbruches überhitzter kommerzieller Erfolgsphantasien konnte die mittlerweile sprichwörtliche „soziale Rückeroberung des Netzes“ erfolgen und den Akteuren einer entstehenden globalen Zivilgesellschaft neue Möglichkeiten und Aktionsfelder bieten.

Dies geschieht just in dem Moment, da die Regierungen und internationalen Organisationen sich ihrerseits anschicken, das Medium endgültig unter ihre Kontrolle zu bringen.
Damit ist das Internet in seiner Entwicklung und seinem aktuellen Zustand exemplarisch trisektoral, allerdings ebenso exemplarisch geprägt von den Hegemoniekämpfen zwischen den drei Sektoren, wobei sich hier eine oft problematische Allianz von Regierungen und globalem Kapital formiert, der nunmehr die Akteure der Zivilgesellschaft alleine gegenüberstehen. So gelangte das Internet, das seinem – in den grundlegenden technischen Protokollen verankerten – Charakter nach offen und grenzenlos sein sollte in einen heiklen hybriden Zustand, in dem sich reglementierte und unreglementierte Zonen mischen. Es ist dies ein prekär regressiver Zustand, in dem sich ein System gewissermassen „nicht entscheiden kann“, die nächste Ebene der Komplexität zu erreichen.

Krise der Demokratie – alle haben Butter am Kopf

Auch in anderen Bereichen zeigen sich Blockaden, wenn es darum geht, die nächste Ebene der Komplexität in der Entwicklung zu erreichen: Das Modell der repräsentativen Demokratien, lange Zeit Exportschlager westlicher Hegemoniebestrebungen, weist gewisse Krisenerscheinungen auf, die inbesondere im Naheverhältnis mit den Subjekten deutlich werden. Die sich daraus entwickelnden Legitimitätsdefizite tangieren auch die sich letztlich auf solche demokratische Legitimität gründenden zwischenstaatlichen Prozesse.

So ist die globale Zivilgesellschaft trotz zahlreicher, verdienstvoller Bemühungen in die zwischenstaatlichen Prozesse nach wie vor nur marginal eingebunden. Ihre Präsenz in den entsprechenden Prozessen – vom Prozess des Weltgipfels für die Informationsgesellschaft (WSIS) bis zur Arbeit der UNESCO an einer „Konvention zum Schutz kultureller Vielfalt“ – stellt unverändert eher ein legitimatorisches Feigenblatt dar, denn eine gleichberechtigte Teilnahme aller Stakeholder. Ihre VertreterInnen dürfen im besten Falle auf der „Eselsbank“ Platz nehmen, ihre Gremien ringen um insgesamt oft nur wenige Minuten Redezeit, um zwischen den Vertretern der Nationalstaaten zumindest symbolisch zu Wort zu kommen.

Es bleibt allerdings auch eine Aufgabe der Akteure der Zivilgesellschaft selbst, sich aktiv in diese Prozesse einzuschalten, auf ihrer Teilnahme zu bestehen und zugleich die Rückkopplung zu den Stakeholders und Subjekten aufrecht zu erhalten.
Die organisatorische, soziale und politische Herausforderung einer Steuerung der Ströme der Globalisierung verlangt zunächst die Anerkennung der Defizite aller bisherigen Systeme, denn schließlich haben alle Akteure „Butter am Kopf“: Die von konservativer bis neoliberaler Seite gepredigte Steuerungsfunktion des Marktes und des Fortschritts aus den Netzwerkeffekten von – ihre Eigeninteressen verfolgenden – Akteuren ist gescheitert. Es hat sich als theoretisch nicht haltbar erwiesen und als praktisch höchst missbrauchsanfällg – man denke nur an Beispiele wie Enron – und in vielfältiger Weise schädigend – siehe etwa massive Umweltzerstörung als in Kauf genommener Kollateralschaden.

Dieses System neigt langfristig zur Regression, sein Gegenpol ist zur Zeit das politisch-öffentliche System. Dieses allerdings ist nach wie vor den überkommenen nationalstaatlichen Rastern verhaftet und kämpft mit den oben erwähnten Legitimitätsproblemen und Funktionsversagen repräsentativer Demokratien. Die demokratische Entscheidungsfindung innerhalb dieser Gewaltmonopole ist vielfach von Erosionserscheinungen gekennzeichnet, sichtbar nicht zuletzt an Destabilisierungseffekten, die durch fundamentalistische, rechte oder fremdenfeindliche Radikalpositionen entstehen können.

Die Komplexe der Nationalstaaten und dem internationalen System einerseits und der multinationalen Unternehmen andererseits stehen in einem prekären Verhältnis zueinander, was durch den Umstand verdeutlicht wird, dass von den einhundert reichsten organisatorischen Einheiten der Erde fünfzig Gemeinwesen und fünfzig Konzerne sind.
Jene oft aus der Initiative einzelner Personen oder Gruppen hervorgegangenen, unabhängigen NGOs und Institutionen der Zivilgesellschaft wiederum stehen vor dem Problem, ohne tatsächliche Legitimation agieren zu müssen und meist finanziell von den beiden anderen Sektoren abhängig zu sein.

In ihrem – keineswegs immer erfolglosen – Kampf gegen die Marginalisierung müssen sie sich der Herausforderung stellen, eine Balance der Kräfte zugunsten von Partizipation und Mitbestimmung zu erreichen.
Die Weiterentwicklung von Demokratie wird so zu einem wichtigen Ziel in der Gestaltung des Prozesses der Moderne, denn eine nicht die nächste Stufe der Komplexität erreichende Demokratie droht, wesentliche Errungenschaften dieses Systems, wie insbesondere das internationale System der Menschenrechte durch ein Scheitern an Komplexitätsanforderungen– etwa der Versöhnung von Universalität und kultureller Bedingtheit von Menschenrechten– wieder zu verspielen.

Was tun? Ein Aufruf zur Einmischung

Der – vielzitierte und zuletzt etwas aus der Mode geratene – Engel der Geschichte, den Walter Benjamin auf dem Bild von Paul Klee erblickte, mag zerzaust sein und auf eine Katastrophe blicken, der Wind des Fortschritts aber weht ihn und uns unablässig in die Zukunft. Politisches Engagement – jenseits eines in den letzten Jahren zurückgekehrten radical chic – ist am Übergang zur zweiten Moderne keineswegs überholt, sondern mehr denn je gefragt.

Wir haben mit unseren teilnehmenden Beobachtungen das Bild politischer Hegemoniekämpfe zu zeichnen versucht, deren Nebeneffekte und deren Ausgang alle symbolisch-affektiven und kulturellen ArbeiterInnen, letztlich alle Menschen massiv betreffen. Die im kulturellen Feld Tätigen möchten wir in besonderer Weise zur Einmischung aufrufen. Für solche Einmischung gibt es zahlreiche Gelegenheiten und Foren.
Ein solches, global orientiertes Forum entsteht auch durch die Arbeit der World Culture Forum Alliance (WCFA) und ihrer Partner wie der Ars Electronica. Die WCFA wirkt mit ihrer trisektoralen Architektur – positioniert als Kreuzungspunkt zwischen den zivilgesellschaftlichen Antipoden World Social Forum (WSF) und World Economic Forum (WEF) – für das Ziel einer tatsächlichen Mitwirkung aller Gruppen an der Gestaltung der entstehenden Wissensgesellschaften.

Sie erhebt die Stimme der Kultur in den internationalen Prozessen, bemüht sich insbesondere um einen Brückenschlag zwischen den verschiedenen, oft isoliert ablaufenden Prozessen und tritt mit Anliegen wie etwa der Wahrung der kulturellen Menschenrechte und der Weiterentwicklung der Vielfalt in den Kulturen in die internationale Auseinandersetzung ein. Eine aktuelle und konkrete Möglichkeit zur Anknüpfung bietet sich rund um den WSIS II-Prozess zum Weltgipfel zur Informationsgesellschaft in Tunis im November 2005 und darüber hinaus. (http://www.wcfalliance.org).