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Ars Electronica 2005
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Festival 1979-2007
 

 

Computer Animation Festival


'Dietmar Offenhuber Dietmar Offenhuber / 'Christine Schöpf Christine Schöpf

Dass die Computervisualisierung der Bewegungskurven eines dreimensionalen Objektes, konkret der eines Balles, in der Mitte des vorigen Jahrhunderts als die Geburtsstunde der Computeranimation gesehen wird, ist wohl nur mehr für Chronisten von Bedeutung.
Im aktuellen Zeitalter der visuellen Kommunikation erfahren wir die uns umgebende Welt, unseren Alltag über Bilder: Orientierungs-Icons, E-Government-Anwendungen, Werbeclips, Lifestyle-Performances, Musikvideos, wissenschaftliche Simulationen, künstlerische Exploration, Cartoons, Visual Effects in Holly- und Bollywoodproduktionen, Mobiltelefonie, Organisationssysteme, Gaming, die Erforschung der Hemisphären und des Alltagslebens, GPS-Leitsysteme – wir erfahren fast alles, was unser Leben beschreibt, über eine Welt der Bilder.

Seit 1987 lobt das Festival Ars Electronica mit dem internationalen Wettbewerb Prix Ars Electronica Preise aus für besondere Leistungen in den unterschiedlichen kulturellen Bereichen, die die technologischen Entwicklungen nutzen, um mit neuen künstlerischen Gestaltungsformen zu experimentieren.

Dem Bereich der visuellen Gestaltung kommt hier eine gesamtgesellschaftlich besonders relevante Bedeutung zu, denn wenn wir heute Produkte der visuellen Kommunikation sehen und beurteilen, geht es dabei längst nicht mehr um die Auflistung der dabei eingesetzten Hard- und Software – alles Faktoren, die in den 1980er und 1990er Jahren bedeutungsvoll waren –, sondern wir sehen Bilder und Stories, an denen wir unser Verständnis von Welt, aber auch unseren Umgang mit und unsere Interpretation von Technologie (und weniger von Wirklichkeit) festmachen und manchmal auch karikieren.

Dieser Umgang ist und war auch immer über die Realität legitimiert – man denke nur an andere visuelle Techniken wie die Fotografie. Wir gehen also mit Bildern und Stories um, die unser Leben in einem umfassenden Sinn beschreiben, und weniger mit den damit verbundenen Techniken.

Über 450 Filme, VX, Werbeclips etc. wurden zur Kategorie „Computeranimation / Visual Effects“ des Prix Ars Electronica 2005 eingereicht. 15 dieser Arbeiten gelangten in die Endrunde, drei wurden mit Geldpreisen ausgezeichnet.

Zum ersten Mal wird beim Festival Ars Electronica 2005 eine Filmshow präsentiert, die über diese enge Selektion hinausgeht und am Beispiel der Einreichungen den aktuellen Stand der visuellen Gestaltung und in ihre Trends illustriert. Die Selektion des Prix Ars Electronica 2005 bietet eine spannende und leidenschaftliche Zeitreise durch aktuelle Technologieentwicklung, visuelle Gestaltung, Sichtbarmachung wissenschaftlicher Phänomene, künstlerischer Erforschung und Storytelling über die Themen der Zeit mit den Mitteln der Zeit.


prix selection: visual effects
Gefälschte Realitäten und synthetische Wahrnehmungen – die visuellen Effekte aus aktuellen Filmproduktionen und Commercials zeugen von der Lust an der Manipulation gewohnter Sehweisen.

prix selection: waveforms
Das Programm vereint visuell hervorstechende Musikvideos aus der Kategorie „Computeranimation / Visual Effects“ sowie visuell unterstützte Kompositionen aus der Kategorie „Digital Musics“ sowie synästhetische Explorationen im Feld der visuellen Musik.

prix selection: digital skin
Von der Transformation und Deformation des menschlichen Körpers bis hin zu neuen digitalen Lebensformen: Der digitale Körper ist ein konstantes Thema der Computeranimation. Das Programm zeigt die vielen Facetten der digitalen Characteranimation, darunter auch den Gewinner der Goldenen Nica, Fallen Art, von Tomek Baginski.

prix selection: narration
In den letzten Jahren ist eine Renaissance der narrativen Animation zu beobachten. Spielerische Experimente und die Verbindung von analogen und digitalen Tricktechniken bzw. selbst geschriebene Software lassen Kurzfilmen mit ausgeprägter individueller Handschrift entstehen.

prix selection: motion
Visuelle Landschaften, visionäre Bilderwelten – Animation im ursprünglichsten Sinn des Wortes. Bewegung, Licht und Form sind die Hauptthemen der breit gestreuten Auswahl dieses Programmes.

realtime (curated)

In diesem Programm fungiert der Rechner nicht nur als Produktions-,
sondern auch als Darstellungsmedium – die präsentierten Animationen werden in Echtzeit errechnet, oft mit interaktiven Eingriffsmöglichkeiten. Gezeigt werden erste Höhepunkte des jungen Genres Machinima, also in Game Engines erstellte Echtzeitanimationen, Software Art, Beiträge aus der Demo-Szene sowie ästhetische Experimente, die sich schwer in gängige Kategorien einordnen lassen.

japanese animation (curated)

Eine Selektion von japanischen Animationen, ausgewählt vom Japan Media Arts Festival in Tokio.

flashkino (curated)

Flash hat sich in den letzten Jahren vom Eyecandy für Webseiten zu einem Werkzeug für No-Budget-Animationsfilme entwickelt, die über das Medium Internet ein großes Publikum erreichen. Flashkino ist eine Initiative von zwei Medienkünstlern aus Berlin (Husemann und mrtz). Sie durchforsten das Internet nach interessanten Animationsfilmen und stellen sie in thematischen Blöcken auf großer Leinwand vor. http://www.flashkino.info/

prix selection: making of

Ein Blick hinter die Bildschirme der Studios gibt Aufschluss über den aktuellen State-of-the-Art der Animationsproduktion und zeigt einfallsreiche Tricktechniken und verblüffende Lösungen für die paradoxen Anforderungen filmischer Illusion.