Imago
' Stadtwerkstatt
Stadtwerkstatt
Ein Stück für einen Sänger über multimediale Repräsentation und Reproduktion. Es erfolgt die Reduktion des Sängers auf Gesicht und Stimme und seine Stilisierung als Tryptichon: in der Mitte der reale Kopf des Sängers, links und rechts flankiert von seinen dreidimensionalen Abbildungen.
Der Sänger entäußert sich bis zur Selbstaufgabe. Digitale Maschinen zerlegen, transformieren, vervielfältigen seine Stimme, fusionieren sie schließlich in ihrer Frequenzdomäne mit fremden Klängen. Das rekursive Verhältnis zwischen Stimme und Maschine führt zur sukzessiven Auflösung des Unterschieds zwischen analoger und digitaler Klangquelle für Zuhörer und Sänger.
Der Sänger bleibt zwar vordergründig Schöpfer und Kontrollorgan der akustischen Ereignisse, die vermeintliche Erweiterung und Bereicherung des stimmlichen Ausdrucks gerät aber zu Manipulation und Entfremdung. Fortgesetzt wird dieser Prozess von Repräsentation, Reproduktion und Entfremdung auf der visuellen Ebene. Die digitalen Portraits des Sängers beginnen ein Eigenleben zu entwickeln. Sie geben ihre Funktion als normierte Selbstdarstellungen auf. Unter dem Einfluss der Musik verändern und deformieren sie sich. Es besteht der Verdacht, dass die Deformationen die tatsächlichen Zustände beziehungsweise den Kontrollverlust des Sängers repräsentieren. Letztlich dominieren sie den Sänger und löschen ihn aus.
A production of STWST for Ars Electronica 2005 Programming, animation: Joreg, target=blank class=link>http://joreg.ath.cx; http://vvvv.meso.net Modelling: Diane + Team / MESO Max/Msp/KYMA programming, audio processing, multichannel mix: Michael Strohmann / Fuckhead, XDV.ORG Voice: Dietmar Bruckmayr / Fuckhead Production management: Olivia Schütz, Dagmar Schink / STWST Sponsoring 3D Scan: Institut für Diskrete Mathematik und Geometrie an der Technischen Universität Wien
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