www.aec.at  
Ars Electronica 2007
Festival-Website 2007
Back to:
Festival 1979-2007
 

 

Siren


'Ray Lee Ray Lee

Siren ist ein wild wirbelndes Spektakel aus mechanischer Bewegung, elektronischem Sound und Licht. Neunundzwanzig bis zu drei Meter hohe Metallstative wurden mit von Elektromotoren angetriebenen rotierenden Armen ausgestattet. Handgefertigte E-Ton-Generatoren speisen die Lautsprecher, die am Ende eines jeden Arms angebracht sind und als außergewöhnliche Klangtextur ein pulsierendes elektronisches Brummen erzeugen. Kleine LED-Anzeigen am Ende jedes Arms zeichnen durch die rasche Bewegung Lichtkreise und sorgen so für faszinierende visuelle Eindrücke. Eine Absperrung garantiert den nötigen Sicherheitsabstand zwischen den rotierenden Armen und dem Publikum, das sich ansonsten frei im Raum bewegen und so verschiedene klangliche und visuelle Perspektiven dieses Werks kennen lernen kann. In der Zwischenzeit bewegen sich die Performance-Künstler inmitten der wirbelnden Metallmaschinerie, betätigen die Geräte und stellen die Oszillatoren ein, um die musikalische Komposition zu verändern, während sie den wild rotierenden Armen ausweichen.

Während die exakt aufeinander abgestimmten Oszillatoren eine reichhaltige, durchdringende Klangwelt produzieren, entsteht aufgrund der Rotation für den Zuhörer, ähnlich dem Doppler- Effekt, ein pulsierender Sound. Da die Klangimpulse durch die unterschiedlichen Drehgeschwindigkeiten in einer sich stetig weiterentwickelnden polyrhythmischen Struktur gegenphasig verlaufen, ergibt sich eine minimalistische Phasenverschiebung der rhythmischen Impulse. Durch die eng beieinander liegenden Tonhöhen der Einzeltöne entsteht eine Reihe verblüffender Obertöne, die den Eindruck eines himmlischen Chors erwecken.

„Ein Chor rotierender Sirenen, deren schrille Einzelstimmen in einem kräftigen, mutierenden Akkord verschmelzen, der die Zuhörer mit seinem zähen Fluss in den Bann zieht.“ David Toop, The Wire

Aus dem Englischen von Susanne Steinacher


www.invisible-forces.com

Supported by Arts Council England and Oxford Brookes University