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Ars Electronica 2007
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Festival 1979-2007
 

 

Mein Museum - Dein Museum


'Nicoletta Blacher Nicoletta Blacher

Welche veränderte Rolle nimmt der Betrachter bei interaktiven künstlerischen Projekten ein, die einen direkten physischen Zugang erlauben und wo aktive Beteiligung des Nutzers integrativer Bestandteil ist? Wie erfolgen die Raumbesetzungen im Spannungsverhältnis von utopischen Entwürfen im Verhältnis zu den realen Lebenswelten? Wie kann die Erweiterung um den virtuellen Raum kreativ genutzt werden? Bekanntes erscheint in einem anderen Licht, und fremde Welten rücken in die Nähe.

Kooperationen zwischen Museen und unterschiedlichsten Partnern in der Region bieten hier zahlreiche Möglichkeiten, den Ort des Museums bewusster als Teil des städtischen Umfelds und als Teil des eigenen Lebens wahrzunehmen, und bieten Identifikationsmöglichkeiten, die die baulichen Hüllen aufbrechen und den Transfer von Wissen und Erfahrungen ermöglichen.

Mit dem diesjährigen Festival startet das Ars Electronica Center eine Kooperation mit dem Oberösterreichischen Landesmuseum, dem OK Offenes Kulturhaus Oberösterreich und dem Stifterhaus. Bei Führungen und Workshopangeboten sind die BesucherInnen eingeladen, den vielfältigen Formen aktueller künstlerischer Produktion nachzuspüren. In den jeweils spezifischen Ausstellungssituationen können unterschiedlichste Formen der Interaktion ausprobiert werden.

Drei Ausstellungen des Oberösterreichischen Landesmuseums widmen sich dem Thema „Kinder“. (1) Utopische Aktionsräume, Entscheidungs- und soziale Handlungsräume öffnen sowohl Kindern wie auch Erwachsenen vielfältige Möglichkeiten der Interaktion. Im Stifterhaus werden Entdeckungsreisen in literarische Welten geboten, und die Ausstellung Cyberarts im OK und im Ars Electronica Center präsentiert Installationen, die das Thema der Erweiterung der Sinne zwischen realem und virtuellem Raum ins Zentrum stellen. So auch der Beitrag „Dialog Medien: Kulturen“, ein halbjähriges Jugendprojekt, bei dem die aktive und kreative Auseinandersetzung mit den Kategorien des Prix Ars Electronica und der Einfluss auf die Entstehung von Ausstellungen im Ars Electronica Center, im Zentrum stand. Die Beiträge von über 50 Jugendlichen aus drei Schulen und einem Jugendzentrum werden auf einer Webplattform präsentiert.(2)

Das Museum nicht nur als Ort der Präsentation, sondern als Ort der Auseinandersetzung und des Dialogs. Das Museum als Ort für individuelle Erfahrungswelten und Weltentwürfe zwischen realem und virtuellem Raum:Das Museum der Zukunft begreift sich als erweiterten Lernraum, wo ein Transfer von zumeist im Bildungsbereich noch marginal behandelten Themen und Arbeitsformen möglich wird. Der Museumsbesuch selbst ist nicht mehr ein besonderes Ereignis, sondern eine Selbstverständlichkeit: Man geht bewusst ins Museum, um etwas zu erfahren und auszutesten.

http://www.aec.at/center

u 19 – freestyle computing

Rufen Sie doch Wikipedia an! Die diesjährige Goldene Nica geht an das Projekt VoIPWiki. Die dreiköpfige Schülergruppe der HTL Mössingerstraße entwickelte gemeinsam mit dem Kärntner Blindenverband dieses Projekt, bei dem die Informationen aus der Online-Enzyklopädie über Telefon, Handy oder über Sprachausgabe direkt am Rechner abrufbar sind. Vor allem mit zwei Schlagworten lässt sich dieses Projekt charakterisieren:Web 2.0 und Social Software. Überhaupt ist die Vermittlung und Förderung von Medienkompetenz in einem sehr professionellen und gleichzeitig lustvollem Ansatz ein zentrales Thema. In ihrer Kombination von traditionellen Medien, in der Vernetzung der Systeme und der zunehmenden Nutzung von Open-Source-Programmen zeigen die Kinder und Jugendlichen praxisorientierte Einsatzmöglichkeiten. Eine sehr eigenständige Handschrift bei der Entwicklung von Spielewelten, Animationen,Webseiten und Installationen wird sichtbar.

Mit der Ausstellung der Gewinnerprojekte von u19 – freestyle computing im Ars Electronica Center kann die große Bandbreite des kreativen Schaffens gut aufgezeigt werden. Von Gaming über Animation und Grafikdesign bis hin zu Fog Painting, einem Objekt, das Gefühle in einer Lichtinstallation sichtbar macht, ist bei u19 alles dabei, und deshalb wird die seit zwei Jahren bestehende permanente Ausstellung im u19-Bereich aktualisiert und durch Präsentationen im SimulationLab und Projektspace ergänzt.

u19 – freestyle computing, Österreichs größter Computerwettbewerb für Kinder und Jugendliche, der im Rahmen des internationalen Prix Ars Electronica durchgeführt wird, geht in sein zehntes Jahr – ein Anlass mehr, die vielfältigen Arbeiten der jungen Kreativen auch auf Reisen zu schicken. Geplant ist für Oktober eine Ausstellung im neuen net.culture.space (Telekom Austria und Ars Alectronica) im Museumsquartier in Wien, gemeinsam mit KulturKontakt Austria und dem BM:UK.

http://www.u19.at

MUSEUM ONLINE ist eine Projektinitiative von KulturKontakt Austria und des Bundesministeriums für Bildung,Wissenschaft und Kultur (bm:bwk) zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Museen und Schulen unter Einsatz innovativer Technologien.


(1) http://www.landesgalerie.atzurück

(2) http://www.aec.at/museumonline oder http://www.museumonline.atzurück


Mehr Informationen zu den Entwicklungen von u19 - freestyle computing wurden von Sirikit Amann (KulturKontakt Austria) im Rahmen der internationalen Fachkonferenz JugendMedienKulturen im Ars Electronica Center präsentiert. http://www.aec.at/center

KulturKontakt Austria, BMUK