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Ars Electronica 2007
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hanahana


'Kyoko Kunoh Kyoko Kunoh / 'Motoshi Chikamori Motoshi Chikamori / 'Kakehi Yasuaki Kakehi Yasuaki

hanahana ist eine interaktive künstlerische Installation zur Visualisierung von Düften. Das Wort hanahat im Japanischen zwei Bedeutungen: Es bezeichnet einerseits das Sinnesorgan Nase und andererseits eine duftende Blume. Die Installation hanahana – ein Kompositum aus diesen beiden hanas – visualisiert flüchtige Duftbotschaften, indem das Bild einer Blume an die Wand projiziert wird, wobei Größe, Farbe und Transparenzgrad der Blume variieren.

Um die Welt von hanahana zu genießen, trägt der Betrachter Parfüm auf einen blattförmigen Teststreifen (la mouillette) auf und befestigt diesen an dem in der bereitstehenden Vase befindlichen Blumenstängel. An der Silhouette des Stängels erblüht sodann – an die Wand projiziert – das Bild einer Blume. Farbe und Form dieser Blume ändern sich je nach Intensität und Art des auf das Papier aufgetragenen Dufts.

Mit der Farbe und Transparenz der Blume ändern sich auch die temporären Duftvariationen, die dem Publikum geboten werden. Überschreitet die Intensität des Dufts ein gewisses Maß, so erscheinen rund um die Blume die Umrisse von Insekten und Tieren, als würden sie von dem Duft angelockt.

hanahana kann auch eigenständige Blüten treiben, da die Installation nicht nur auf vorbereitete Düfte reagiert, sondern auch auf Gerüche aus dem Publikum, wie etwa Parfüm, Lebensmittelaromen oder auch Mundgeruch. Durch die Projektionen werden dem Publikum Düfte und Gerüche bewusst gemacht, die im Alltag oft zu flüchtig sind, um wahrgenommen zu werden.

Die Technik der Echtzeit-Erkennung von Gerüchen beruht auf einer Anordnung von Geruchssensoren, die üblicherweise für quantitative Messungen bei chemischen Experimenten und Produktevaluationen verwendet werden. Diese Sensoren können Gerüche identifizieren und die Intensität eines Dufts in Echtzeit messen. Durch den Einsatz mehrerer Sensoren kann das System die Düfte auch klassifizieren. Die Messdaten werden dann auf einen Computer übertragen, der das dazugehörige Bild in Echtzeit (etwa 60 Bilder pro Sekunde) an die Wand projiziert.

Dieses Projekt bietet unbeschränkte Nutzungsmöglichkeiten und könnte, wie wir meinen, ein neues Interaktionsparadigma etablieren. Die Visualisierung von Gerüchen wird die jeweilige Umgebung von hanahana verändern und ermöglicht dem Publikum eine neue Raumerfahrung. Es ist geplant, das Projekt durch unterschiedlichen Einsatz des Duftmessgeräts auf weitere Anwendungsbereiche auszudehnen.

Aus dem Englischen von Martina Bauer

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