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Ars Electronica 2007
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Festival 1979-2007
 

 

Phantasm


'Takahiro Matsuo Takahiro Matsuo

Phantasm ist eine interaktive Installation, in der der Teilnehmer Licht in eine kleine, traumartige Fantasiewelt bringt. Nimmt man die schimmernde, ein fahles Licht verbreitende Kugel in die Hand, leuchtet die Projektionsfläche in schwachem blauen Licht auf, und weiße Schmetterlinge flattern aus dem Nichts hervor, begleitet von sanfter Klaviermusik. Die Schmetterlinge bewegen sich langsam und majestätisch in Richtung der Kugel und verfolgen den Spieler, während dieser die Leuchtkugel bewegt. Sie ist gleichzeitig der Schlüssel zur realen wie auch zur Fantasiewelt. Die Teilnehmer können im nostalgischen Gefühl schwelgen, mit den Schmetterlingen zu spielen, indem sie die Kugel bewegen oder hochhalten. Die eleganten weißen Schmetterlinge malen mit ihren Flügelschlägen Pinselstriche in die Luft, wie Symbole in einer Welt der Fantasie; vorsichtig geleiten sie einen in ihre Welt hinein.

Bedeckt man die Kugel mit den Händen und verblasst so langsam das Licht, verschwinden die Schmetterlinge nach und nach; sie hinterlassen eine Stille und ein dahinschwindendes Licht, das einen in die Wirklichkeit zurückholt. Man empfindet ein leichtes Gefühl der Verwirrung, als ob man gerade aus einem flüchtigen Traum erwacht wäre.

Als Lichtquelle dienen LEDs, damit die Kugel gleichmäßig schimmert und durch die Handbewegungen der Teilnehmer gedämpft werden kann. Lichtstärke, Farbton und Position der Kugel werden durch eine an der Decke montierte Sensorkamera überwacht. Die Bewegungen der Schmetterlinge (d. h., ob sie gerade auf die Bildfläche flattern, verschwinden, sich in Richtung Kugel bewegen oder den Spieler verfolgen) werden durch Echtzeit-Computeranimationen erzeugt. Die in Echtzeit computergenerierten Bilder werden mit einem Projektor auf eine durchsichtige Leinwand und durch die Leinwand hindurch auf die dahinter liegende Wand projiziert. Der interaktive Raum umfasst den Bereich zwischen Leinwand und Wand, wodurch der Spieler von den Bildern umgeben wird. Für die außen stehenden Zuschauer entsteht der Eindruck des absoluten Einklangs zwischen Mensch und Bild, als ob die Teilnehmer eine Rolle in einer Filmszene spielen würden.

Aus dem Englischen von Sonja Pöllabauer

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