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Ars Electronica 2008
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Festival 1979-2007
 

 

Kulturelle Platzangst




In den letzten fünfzehn Jahren hat eine Gruppe von Wissenschaftlern die Ökonomen letztlich von etwas überzeugt, was für Nicht-Ökonomen ohnehin offensichtlich ist: Die „Verhaltensökonomik“ hat nachgewiesen, dass Menschen nicht so handeln, wie es die Wirtschaftstheorie prognostiziert. Doch man freue sich nicht zu früh. Dies war nicht die Rehabilitierung der Weisheit des Volks und ihr Triumph über die Intellektuellen. Die Abweichungen vom „rationalen Verhalten“ entpuppten sich nicht als jene wunderbare Vielfalt menschlicher Motivationen, die Ihnen vielleicht vorschweben mag, sondern es waren deutliche Muster zu erkennen. So neigen wir tendenziell dazu, das Verlustrisiko zu überschätzen und die Gewinnchance zu unterschätzen, während wir bei der Einordnung von Problemen einer vereinfachenden Heuristik vertrauen, selbst wenn die Fakten dagegen sprechen. Manche dieser Muster sind liebenswert; etwa die angeblich „irrationalen“ Sorgen um die Verteilungsgleichheit der Ressourcen, auf der alle bis auf z. B. die Wirtschaftstheoretiker und die extreme Rechte bestehen. Aber die meisten beruhen schlicht auf kognitiver Voreingenommenheit. Man könnte von diesen Voreingenommenheiten profitieren, wie etwa von jenen, die uns aberwitzig teure und irrationale Garantien für Konsumgüter verkaufen. Oder diese Verhaltensmusterkorrigieren, wie ein Pilot, der bei einem Flug durch dichte Wolken darauf trainiert ist, eher seinen Instrumenten als seinen trügerischen Wahrnehmungen zu vertrauen. Es gibt allerdings ein kognitives Vorurteil, das die Verhaltensökonomen noch nicht erkannt haben. Nennen wir es Aversion gegenüber Offenheit. Kulturelle Agoraphobie. Wir tendieren dazu, die Bedeutung, Entwicklungsfähigkeit und Produktivkraft offener Systeme, offener Netzwerke und non- proprietärer Produktion zu unterschätzen.
Eine Aversion gegen Offenheit?
Testen Sie sich selbst anhand der folgenden Fragen. Wir sind im Jahr 1991und Sie wissen nichts über die Folgejahre. (Was für so manchen durchaus angenehm sein mag.)Sie sollen ein internationales Computer-Netzwerk entwerfen. Eine Gruppe von Wissenschaftlern beschreibt ein System, das grundsätzlich offen ist – mit offenen Protokollen und offenen Systemen, sodass sich jeder einklinken und der Welt Informationen oder Produkte anbieten kann. Eine andere Gruppe – Wissenschaftler, Geschäftsleute, Bürokraten – weist auf die Probleme hin. Jeder kann sich mit dem System verbinden! Was könnte nicht alles geschehen! Das System würde die User nicht auf einige wenige erlaubte Aktionen oder genehmigte Verbindungen beschränken. Es gäbe Pornografie und Raubkopiererei, Viren und Spam. Terroristen könnten Videos zeigen, in denen sie sich selbst glorifizieren. Ihr Nachbar könnte auf seiner Website der New York Times oder der amerikanischen Regierung Konkurrenz machen und den Irakkrieg kommentieren. Da lobt man sich doch ein gut betreutes System, in dem eine offizielle Genehmigung erforderlich ist, umeine Homepage einzurichten, in dem die Netzwerkprotokolle nur einige wenige ausgewählte Aktivitäten zulassen, die meisten von uns lediglich Informationsempfänger sind und Spam, Viren und Raubkopieren (aber auch Innovation, partizipatorische Kultur und anonyme Meinungsäußerung) unmöglich sind. Für welches Netzwerk-Design hätten Sie sich entschieden? Denken Siedaran, dass Sie noch nichts über Blogs, Mash-ups oder Google wissen und keinerlei Erfahrung mit dem Web haben. Nur Sie und Ihre kognitiven Filter sind für die Entscheidung maßgeblich. Stellen Sie sich eine Software vor, die jeder kopieren und verändern kann und in deren Lizenzvereinbarungen von den nachfolgenden Programmierern verlangt wird, dass sie ihre Software zu denselben Bedingungen anbieten. Stellen Sie sich Heerscharen von Programmierern auf der ganzen Welt vor, die ihre Kreationen als Gemeingut zur Verfügung stellen. Ist diese anarchistischanmutende Produktionsmethode ein ökonomisch gangbarer Weg? Könnte sie im Wettbewerb mit hierarchisch organisierten Konzernen bestehen, die einen proprietären, geschlossenen Codeproduzieren, welcher sowohl rechtlich als auch in technischer Hinsicht geschützt ist? Seien Sie ehrlich! Nun stellen Sie sich abschließend die Aufgabe, das größte Nachschlagewerk zu erstellen, das je die Welt gesehen hat. Die Vorgabe lautet, dass es vom besten thailändischen Restaurant in Durham bis zur jährlichen Reisproduktion Thailands, von den besten Plätzen, um Blauwale zu sehen, bis zur Geschichte der Blue Dog Coalition alles enthalten muss. Würden Sie eine riesige Organisation mit bezahlten Experten aufziehen, denen jeweils ein Thema zugewiesen wird, die hierarchisch organisierten Redakteuren unterstehen und eine Sammlung enzyklopädischer Bände mitrigorosem Urheberrechts- und Markenschutz produzieren? Oder würden Sie auf Amateure, Regierungen, Wissenschaftler und freiwillige Enzyklopädisten setzen, die eine Fülle an Informationen beisteuern, die von Suchmaschinen organisiert und klassifiziert werden? Ich weiß, worauf ich 1991 gesetzt hätte. Aber ich weiß auch, dass ich eine Enzyklopädie zuletzt 1998 konsultiert habe. Und Sie? Offenheit ist nicht immer empfehlenswert. Oft sind auch starke Urheberrechtsgesetze nötig, Datenschutzkontrollen sowie Netzwerke, die eine Authentifizierung verlangen. Wir brauchen eine Balance zwischen Offenem und Geschlossenem, Proprietärem und frei Verfügbarem, wobei wir diese Balance geradezu systematisch zum Kippen bringen. (Wie erging es Ihnen beim Test?)Teilweise ist dies darauf zurückzuführen, dass wir die Form von Eigentum, die in Netzwerkengegeben ist, immer noch nicht verstehen. Wir haben hauptsächlich Erfahrung mit greifbarem, materiellem Besitz. Etwa, dass sich ein paar Sandwichs nicht unter hundert Leuten verteilen lassen. Oder dass Felder überweidet werden, wenn der Tierbestand nicht kontrolliert wird. Für diese Form von Eigentum ist Kontrolle sinnvoller. Ist man mit der Schwerkraft aufgewachsen, dann taugen unsere Reflexe nicht für den freien Fall – nicht einmal bei Astronauten. Jeffersons berühmte Worte waren für Getreideheber und Hopper Boys (Mehlkühlrechen) zutreffend. Aber in unserer Welt geht es im Verhältnis von immateriellem und materiellem Besitz um ganz andere Größenverhältnisse. Die Tendenz, geistiges und materielles Eigentum zu verbinden, ist in einervernetzten Welt noch gefährlicher. Jeffersons Worte haben heute mehr Relevanz denn je. Jede meiner zuvor gestellten Fragen bezieht sich auf das World Wide Web. Nicht auf das Internet, wie das gesamte Phänomen, einschließlich der zugrunde liegenden Methoden des Sendens und Empfangens von Datenblöcken, genannt wird. Einige Versionen des Netzwerks, auf dem das Ganze basiert, gibt es in der einen oder anderen Form schon viel länger. Es erregte aber nur öffentliche Aufmerksamkeit, revolutionierte die Welt erst, als das World Wide Web dazukam – das Netzwerk aus Protokollen, Homepages und Hyperlinks, das durch Tim Berners- Lees Arbeit am CERN 1991 entstand und aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken ist. Meine Tochter wird das College im Jahr 2011 abschließen. (Zumindest hoffen wir das beide.) Sie ist älter als das Web. Wenn sie ihre Ausbildung abschließt, wird das Web noch nicht einmal seinen zwanzigsten Geburtstag feiern. Zu Weihnachten 2012 hat es das Alter erreicht, ab dem Alkoholgenuss in den Vereinigten Staaten erlaubt ist. Selbst für mich, der ich diese Sätze schreibe, ist das kaum zu glauben. Man kann sich gut an ein Leben ohne Web erinnern und es gleichzeitig doch nicht mehr wirklich nachvollziehen. Es scheint ein so natürlicher Bestandteil unserer Welt zu sein und ist so fest integriert, dass man sich kaum vorstellen kann, dass es erst so kurze Zeit existiert – als ob jemand behaupten würde, all die Straßen und Gebäude ringsum wären erst in den letzten fünfzehn Jahren entstanden. Manche von Ihnen werden diese Worte unverständlich finden, weil sie ein einfaches glückliches Leben im Sinn Thore ausführen – ohne jeden Kontakt mit Computernetzwerken. Wenn das so ist ,ziehe ich meinen Hut vor Ihnen. Die Welt des weiten Himmels und der Mühen des Alltags, der Bücher, des Sports und des Lachens ist mir nicht weniger wertvoll als Ihnen. Einen Avatar in einervirtuellen Welt zu haben ist ähnlich interessant wie Zahnchirurgie. Ich interessiere mich für das Web nicht, weil ich darin mein Leben verbringen möchte, sondern wegen all der Errungenschaften, die es uns ermöglichte, und des Potenzials, das es für eine offene Wissenschaft und Kultur hat. Diese Dinge hätten, wie ich meine, Thoreau (und sogar Emerson) sehr interessiert. Nun, wie ich schon früher erwähnte, zweifle ich ernsthaft daran, dass wir das Web heute entwickeln würden – zumindest wenn die politischen Entscheidungsträger und Marktführer rechtzeitig wüssten, wohin die Technik sich entwickelt, um ihr Einhalt gebieten zu können. Ich möchte kein düsteres Szenario à la Breakages, Limited entwerfen, jenes Unternehmens in George Bernard Shaws Stück Der Kaiser von Amerika, das jede technische Innovation im Keimerstickte. Ich weise lediglich auf das Ungleichgewicht unserer intuitiven Wahrnehmung von den Vorzügen und Gefahren offener und geschlossener Systeme hin, ein Ungleichgewicht, das offengesagt auch bei mir vorherrscht. Ich denke, wir würden versuchen, ein gezähmteres, kontrollierteres Web zu erfinden als jenes, das wir heute haben, und das Netzwerk, auf dem es basiert, zu verändern. (Diese Befürchtung teilen Autoren, die eloquenter als ich darüber geschrieben haben, insbesondere Lawrence Lessig und Yochai Benkler.) Wir würden den offenen Zugang beschränken, die Anonymität vermindern und die Anzahl der Aktivitäten, die ein User im Netzwerk durchführen kann, begrenzen. Die Vorteile wären unleugbar. Es gäbe weniger Spam, Viren und illegalen Datenaustausch. Gleichzeitigwürde das ikonoklastische, technische, kulturelle und politische Potenzial des Webs unterminiert, einer neuen Technik, von neuen Services, die auf offenen Netzwerken und offenen Protokolle basieren, auf die man ohne Einverständnis der Regulatoren, etablierter Marktakteure oder auch der Betreiber der Homepages zugreifen kann. Man stelle sich im Gegensatz dazu ein Internet und ein World Wide Web vor, das sich präsentiert wie America Online um 1996 oder Compuserve oder der französische Online-Dienst Minitel. Stimmt, Sie würden von Penisvergrößerungstechniken, unverständlichen Börsentipps und den mittellosen Söhnen nigerianischer Ölminister verschont bleiben. Das klingt verlockend. Aber die Vorstellung, dass die AOL-Suchmaschine von Yahoo und dann Google ersetzt würde, ganz zuschweigen von Google Maps? Dass neue Instant-Messaging- Dienste Compuserves E-Mail ablösen würden? Dass Dissidenten aus China Zugang zu anonymen Internet-Diensten hätten, Sie von Ihrem Computer aus gratis in die ganze Welt telefonieren könnten oder ein Blog wie Boing Boing mehr Zugriffe als viele große Zeitungen hätte? Vergessen Sie es. Verabschieden wir uns von der radikalen Idee, dass jeder ohne Genehmigung Zugriff auf jede Homepage im Netz hat. In einem reformierten Netz könnte eine konträre Zugangsregelung festgelegt und sogar standardmäßig eingeführt werden. In einem eingeschränkteren Netz könnte Content, insbesondere urheberrechtlich geschützter, viel besser kontrolliert werden. Sie könnten nach wie vor das Video über den Herrn, der seltsame Dinge mit Mentos- Bonbons und Sodaflaschen anstellt, beziehen, würden aber nicht über dessen virale Verbreitungsmethode verfügen. Vergessen Sie George Bush Doesn’t Care about Black People und alle Ihre Lieblings-Mash-ups. Die Kontrolle der Netzwerk- Links und der limitierte Zugangwürden nie so eine geniale kollektive Faktensammlung hervorbringen, wie wir sie aus dem Webkennen. Microsoft Encarta und Encyclopedia Britannica könnten Sie gegen eine Gebühr online konsultieren. Aber was wäre mit dem „Universum auf Mausklick“, mit dem Wissen über die Welt, das von Fremden gesammelt, auf vergleichsweise offenen Sites weltweit ausgetauscht und mittels Suchmaschinen abgerufen werden kann? Gäbe es Wikipedia? Ich glaube nicht. Das Kontrafaktische, das ich hier einbringe, ist nicht nur kontrafaktisch. Ja, wir haben das Web. Es hat sich zu schnell ausgebreitet, als dass man es zu der reiferen, gesetzteren „nationalen Informationsinfrastruktur“ zähmen könnte, die der US-Regierung unter Clinton vorschwebte. Doch wie Lawrence Lessig bereits vor Jahren aufzeigte, lässt sich die Beschaffenheit eines Netzwerks immer verändern. Der Kampf um die Kontrolle und das Design des Netzwerks und des vernetzten Computers ist ein nicht enden wollender. Als ich dies schrieb, waren gerade die Auseinandersetzungen um trusted computing und net neutrality in Gang. Trusted Computing ist ein in das Betriebssystem integriertes Feature, das es unmöglich macht, Prozesse durchzuführen, die nicht von eineräußeren Instanz genehmigt und digital signiert wurden. Es würde tatsächlich dazu beitragen, den Computer vor Viren und anderen Bedrohungen zu schützen und darüber hinaus erschweren, Dinge zu kopieren, von denen der Content-Besitzer nicht will, dass sie kopiert werden (vielleicht sogar, wenn Sie das Recht dazu hätten). Es würde dazu beitragen, die Macht jener, die eine bestimmende Position bei Betriebssystemen und populären Programmen hatten, zu beschränken. (Microsoft ist ein großer Verfechter davon.) Es würde Open-Source-Software, die den Benutzern ermöglicht, Programme zu modifizieren, suspekt erscheinen lassen. Es würde tatsächlich, wie Jonathan Zittrain aufzeigte, das Wesen des Allzweck-Computers, den man so programmieren kann, dass er alles tut, verändern – und zurück zum Terminal führen, das Ihnen sagt, welche Funktionen erlaubt sind. Denken Sie nur an den DVD-Player.Net Neutrality hingegen ist ein Versuch jener Unternehmen, die die Netzwerke besitzen, legal zwischen gewolltem und ungewolltem Content zu unterscheiden und Ersteren zu bevorzugen.(In einem Witz wird eine Analogie zu einer Telefongesellschaft hergestellt, deren Mitarbeitersagt: „Haben Sie bitte etwas Geduld, Sie werden in sechzig Sekunden mit Ihrem Pizzaservice verbunden. Wenn Sie aber sofort zu unserem bevorzugten Pizzalieferanten durchgestellt werden wollen, wählen Sie jetzt bitte die Neun!“) All diese Vorschläge ließen die Kontrolle über den Computer wieder in die Hände der Besitzer von Content und Betriebssystem fallen, die Kontrolle derUser-Präferenzen in die Hände der Person, die die Bandbreite verkauft. Gleichzeitig gibt es unzählige Vorschläge zum Thema geistiges Eigentum, etwa dass neue Schutz- und Urheberrechte eingeführt oder die bestehenden erweitert werden. So sieht Aversion gegenüber Offenheit konkret aus. Nun, vielleicht gefallen Ihnen die „geschlossenen“ Alternativen immer noch besser. Vielleicht liegt Ihnen nicht so viel an dieser Art technischer Dynamik, an freier Meinungsäußerung oder an jenem kulturellen Ferment, das die Internet-Experten so fasziniert. Vielleicht machen Sie sich mehr Gedanken über die Risiken, die mit dieser Freiheit verbunden sind. Ein durchaus vernünftiger Standpunkt. Schließlich birgt Offenheit tatsächlich Gefahren; die Freiheit, die dem Innovator, dem Künstler und dem Dissidenten eingeräumt wird, wird auch dem Betrüger und dem Kriminellen zuteil. Wann immer in der Geschichte ein Kommunikationsnetzwerk aufgebaut oder das Wahlrecht ausgeweitet oder die Alphabetisierung vorangetrieben wurde, haben sich vernünftige Menschen Gedanken um die möglichen Folgen gemacht. Würden erweiterte Lese-und Schreibkenntnisse zu einer Banalisierung der Literatur führen? (Manchmal vielleicht. Aber es würde darüber hinaus zu Neuem führen bzw. hat bereits zu einer Literatur und Kultur geführt, wie wir sie uns niemals erträumt hätten.) Würde ein erweitertes Wahlrecht die Kontrolle des Staats in die Hände der Ungebildeten fallen lassen? (Ja, außer wir hätten freie staatliche Bildungssysteme. „Jetzt müssen wir unsere Lehrer erziehen“, lautete der Slogan der Bildungsreformer nach der Erweiterung des Wahlrechts in Großbritannien im neunzehnten Jahrhundert. Offenheit erzeugt mitunter Offenheit.) Würde eine Übersetzung der Bibel aus dem Lateinischen in die Volkssprache unorthodoxe und häretische Interpretationen hervorbringen und eine abtrünnige Kirchengemeinde, weil diese ja nicht mehr auf einen priesterlichen Mittler mit privilegiertem Zugang zum Text angewiesen wäre? (Aber ja, natürlich.) Würden TV und Radio Demagogen in die Hände spielen? (Ja, und dazu beitragen, deren Machenschaften aufzuzeigen.) Offenheit ist keineswegs immer richtig. Aufgrund früherer Erfahrungen scheinen wir so konditioniert zu sein, dass wir Gefahren tendenziell besser erkennen als Vorzüge. Wir brauchen eine intellektuelle Bewegung, eine Geisteshaltung, ein gedankliches Bezugssystem, die uns helfen, dieser Tendenz entgegenzuwirken. Wie der Pilot in den Wolken, der seinen Instrumenten vertraut, könnten wir lernen, im Unsicheren zu navigieren.
Aus dem Englischen von Martina Bauer.