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NOISIA | VISION
Virtuelle Klangkörper

'Sabine Seymour Sabine Seymour

Die Netzinstallation NOISIA | VISION ist Teil des Projekts NOISIA MEN | NEW VISION – Wiener Klangkörper, einer Koproduktion von Gernot Ursin, Wolfgang Krsek, Ludwig Gris, Tom & Domino Blue in der Inszenierung des BlauMondTheaters. Die Zielsetzung ist die Verschmelzung und Verflechtung einzelner Kunstgattungen und Medien wie moderner Tanz, klassischer Gesang, elektronischer Klang und Musik sowie reale und virtuelle Raumgestaltung. Durch die Synergien und Kombinationen von bildender und darstellender Kunst soll künstlerisches Neuland erschlossen werden.

Die Installation ”NOISIA | VISION” von Tom Blue und Sabine Seymour beinhaltet den virtuellen Symphonie Space – abgeleitet aus dem Symphony Space in New York, wo die Aufführung ”NOISIA MEN | NEW VISION – Wiener Klangkörper” stattfindet. Im Rahmen des Stücks Tanz der Kontinente (Aufführung im Symphonie Space Theater in New York im November 1998), werden Tanzsequenzen live mittels Großbildprojektionen übertragen. Der Symphony Space ist die eigentliche Theaterbühne und wird im Netz als dreidimensionale Abbildung des Klangkörpers dargestellt.

Eine weitere Komponente sind die Kompositionen auf den spielbaren virtuellen Klangkörpern. Der User wirkt als kreativer Faktor im Rahmen der realen Bühneninszenierung mit seinen Kompositionen im virtuellen Raum und mit dem Bespielen des dreidimensionalen Klangkörpers interaktiv mit. Die Vernetzung der User bewirkt eine interessante Zufallhaftigkeit der eigentlichen Klänge und Wirkungen und bestimmt das eigentliche Klangerlebnis.

Musik, Tanz und Bühnenbild sind einem künstlerischen ”Ursachen&Wirkung”-Regelkreis unterworfen – d. h. Choreographien, Kompositionsteile und Bühnenbildsequenzen fügen sich interaktiv in die Theaterinszenierung und beeinflussen die Live-Performance und diese wiederum die interaktiven Zuspielungen. NOISIA | VISION wird zu einem völlig integrierten Teil der Live-Performance – kann aber auch alleine im Rahmen der Vernetzung sowie als individuelles Klangerlebnis bestehen.

Die vom verstorbenen Bildhauer Ludwig Gris gefertigten Stahl-Klangkörper gehören sowohl optisch als auch akustisch zu den bemerkenswertesten Klang-Formgebilden der Neuzeit. Durch das Bespielen der Klangkörper entsteht eine Dualität zwischen Form und Klang.