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Ars Electronica 1996
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The Machine in the Garden


'Nancy Paterson Nancy Paterson

The Machine in the Garden ist eine interaktive Installation, die sich mit Glücksspiel und Spiritualität auseinandersetzt. Die Schnittstelle dieser Arbeit ist ein für ein Casino angefertigter einarmiger Bandit. Wenn der Besucher den Arm des Spielautomaten nach unten drückt, beginnt auf drei Flüssigkristallbildschirmen [LCDs] an der Vorderseite der Maschine jeweils eine bestimmte Abfolge von Videobildern zu laufen. Dieselben Videobilder sind gleichzeitig auf großen Farbmonitoren über und hinter dem Spielautomaten zu sehen. Den Videomonitoren sind drei verschiedene Themenbereiche zugeordnet: Kriegsaufnahmen, die Köpfe sprechender Politiker und Showmaster sowie kommerzielles Kinderfernsehen. Analog zur Funktionsweise eines einarmigen Banditen bewegen sich die Bilder auf den drei Monitoren immer schneller und kommen schließlich zufällig auf einer von drei Endpositionen zum Stillstand. Diese drei Endbilder stellen alle das Gesicht einer Frau dar, die sich entweder die Augen, die Ohren oder den Mund zuhält. Die Verwendung des buddhistischen Motivs "Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen" unterstreicht unsere postmoderne Besessenheit von Glücksspiel und Spiritualität: Wir hoffen immer öfter auf Wunder.

Einsteins Relativitätstheorie hat Newtons Illusion des absoluten Raums und der absoluten Zeit hinweggefegt, und die Forschung auf dem Gebiet der Quantenmechanik und Chaostheorie haben die Schwachstellen in unserem Glauben an die Vorhersagbarkeit der Realität gezeigt. So unweigerlich, wie wir uns in unserem Sehnen nach Beschwichtigung angesichts unserer Sterblichkeit den organisierten Religionen oder zahllosen anderen Glaubensgemeinschaften zuwenden, die uns Wunder versprechen, fühlen wir uns auch von Glücksspielen, bei denen der Zufall Regie führt, angezogen. Spiritualität und unsere augenscheinlich unbekümmerte Haltung gegenüber der Technologie lassen sich leichter unter einen Hut bringen, wenn wir anerkennen, daß beide nur verschiedene Seiten ein und derselben Sache sind. Auf Risiko zu spielen und auf Sieg zu wetten, ist eine eindeutig postmoderne Antwort auf das Schwinden unseres Glaubens an die Utopien der Technologie. Diese Installation stellt dem Optimismus und der passiven Bereitschaft, die von Frauen in Bezug auf Technologie erwartet werden, die tatsächlichen Auswirkungen auf ihr Leben gegenüber. Die Gegenüberstellung von alter und neuer Technologie bringt den Betrachter dazu, eine Verbindung zwischen Massenkultur und der gegenwärtig stattfindenden Revolution in der Mikroelektronik herzustellen.

Drei Laserdisc-Player der Marke PIONEER LD-V8000 und ein speziell angefertigter Controller stellen die Hardware dieser Installation dar. Die Ausstattung wurde von PIONEER und CASINO beigestellt. THE MACHINE IN THE GARDEN wurde mit der Unterstützung von The Canada Council und Ontario Arts Council hergestellt.