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Ars Electronica 1995
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Festival 1979-2007
 

 

Horizontal Radio - 24 Stunden live




24 Stunden live:
auf den Sendefrequenzen von 22 Radiostationen in Afrika, Australien, Kanada, Europa, USA im Internet und an den Netzwerkknoten in: Athen, Belgrad, Berlin, Bologna, Bozen, Budapest, Denver, Edmonton, Helsinki, Innsbruck, Jerusalem,. Linz, London, Madrid, Montreal, Moskau, München, Neapel, New York, Quebec, Rom, San Marino, Sarajewo, Sydney, Stockholm, Vancouver.

22. Juni. 12:00. bis 23. Juni. 12:00 – MEZ

Eine Koproduktion der Ars Acustica-Experten der EBU, mit TRANSIT – ORF Landesstudio Tirol, ORF-Kunstradio. Ars Electronica '95 – ORF Landesstudio OÖ, KAPSCH AG.
Konzeption, Projektkoordination: Gerfried Stocker – x-space, Heidi Grundmann – ORF Kunstradio
HORIZONTAL RADIO – KOMMUNIKATION ALS KYBERNETISCHES SYSTEM
horizontal radio ist ein telematisches Radio-Netzwerk-Projekt. Es findet simultan an entfernten Orten, in verschiedenen Medien, auf unterschiedlichen Bandbreiten statt.

Ausgangspunkt ist das analoge Leitungs- und Sendenetz der EBU (European Broadcasting Union), das den primären telematischen Aktionsraum von horizontal radio spannt. Diesem überlagert ist das Internet, als Zugriffs- und Distributionsebene weit über die Reichweiten der Radiostationen hinaus.
"EBU: European Broadcasting Union – ein Dachverband der öffentlich rechtlichen Runkfunkanstalten Europas, (assoziierte Mitglieder sind: Kanada, Australien und National Public Radio – USA)"
Aus Konfrontation und Zusammenspiel dieser medialen Antipoden (Distribution versus Interaktion, analog versus digital, synchron versus asynchron) entsteht ein hypermediales Netzwerk, das die durch Live-Performances an den Knoten entstehenden lokalen Schauplätze/Klangräume zu einem interaktiven Daten-Raum verbindet. Eine "virtuelle Bühne" basierend auf Interaktion und Telepräsenz, auf der sich die Akteure/Künstler vorübergehend treffen.

Die Institution Radio wird über ihre Funktion der Ausstrahlung von Programm hinaus zu Instrument und Werkzeug künstlerischer Aktion, in der es darum geht, lokale künstlerische Events – im ständigen Austausch mit den anderen Stationen – zu gestalten, ein Publikum zu adressieren, das zwar real vorhanden, jedoch nur virtuell anwesend ist, das darüber hinaus augenblickiich die Fronten wechseln kann, um seinerseits aktiv einzugreifen.
"Die für unsere abendländische Kultur signifikante Gewaltenteilung in Sender und Empfänger, in Bezeichnen und Interpretieren, in Politik und Öffentlichkeit wird in der Realität vernetzter Telekommunikations-/informationssysteme aus den Angeln gehoben. Produktion, Kollektion, Distribution und Supervision (durchaus im Sinne von Surveillance) fallen zusammen in ein vernetztes 'Hypermedium'.
Die potentielle Egalität von Sender und Empfänger, die Möglichkeit, beliebig zwischen diesen Rollen zu wechseln, gewinnt aber erst dann gesellschaftspolitische Relevanz, wenn der soziale Kontext, in dem diese Operationen stattfinden, das davon bestimmte Referenzsystem, sich ändert."


NETWORKDESIGN: KONFIGURATION DER KOMMUNIKATION
Ein Projekt wie horizontal radio erfährt seine Gestaltung im wesentlichen durch die Konfiguration der Leitungen und Kanäle, der Gateways und Interfaces, durch die Festlegung von Bandbreiten und Zugriffsrechten. Diese nur vordergründig technische Struktur determiniert den Spielraum der Akteure und so in hohem Maße Kontext und Gehalt, der Kommunikation.

Der hier bestimmenden Konzeption liegt die Zielsetzung zugrunde, eine möglichst heterogene Medienstruktur entstehen zu lassen.
Als Versuchsanordnung in dem aus den unterschiedlichen Übertragungs-/Kommunikationsqualitäten erwachsenden Spannungsfeld zwischen klassisch isosynchroner Charakteristik von Radio und dem asynchronen, kontext- bzw. abfragegesteuerten (on demand, random access, caching) Verhalten digitaler Datennetze.

Diversifikation aber auch als Strategie, um die Teilnahme auf möglichst vielfältiger und breiter Basis, d.h. auch mit einfachsten Mitteln, zu ermöglichen:

horizontal radio: Anstelle vertikal hierachischer Demarkation von Sender und Empfänger eine Plattform wechselseitiger Transmission.
"Transmission: Vorrichtung zur Energieübertragung von einer Maschine auf eine andere. Durchgang von Strahlen durch ein Medium ohne Frequenzänderung."
Jeder Radiostation fällt die Auswahl der in ihrem Bereich agierenden Künstler und die daraus abgeleitete Rolle im Gesamtnetz zu.
REGIONALE SUBNETZE – "BACKBONE" VON HORIZONTAL RADIO:
Ein Grundgerüst von einigen auf technisch hohem Niveau miteinander verbundenen Stationen, als Stützpunkte. Dockingstations für weitere Teilnehmer, die sich so auch mit geringem technischen Aufwand anschliessen können. Solchen "dockingstations" fällt die Aufgabe zu, die in dem gesamten Netzwerk zirkulierende Information weiterzuleiten und zu verteilen, zu routen.
"Ein Router (Wegwähler) kommt in Netzen zum Einsatz, die lokale und überregional Architekturen koppeln, um die verschiedenen Stationen zu verbinden und die Informationen richtig zu verteilen."
Nicht nur als Brücken über den geographischen Raum sondern auch Gateways (Übergabestellen) zwischen unterschiedlichen Medien, und Bandbreiten. In weiterer Folge ergeben sich so die Voraussetzungen für die angestrebte dezentrale Struktur, in der nicht jede Station zu allen anderen eine direkte Leitung aufbauen muß, um mit allen verbunden zu sein.

Als Trägermedien zum Einsatz kommen:
  • Analoge Audio-Qualitätsleitungen

  • ISDN- und Standard Telefonleitungen

  • Datenleitungen zum ferngesteuerten Zugriff auf Computer-Musikequipment, Klanginstallationen etc.

  • Internet als Datenpuffer, Kommunikations- und Interaktionsträger, als Distributions- und Konferenzmedium.

  • Transponder auf EUTELSAT II F4.

  • Sendefrequenzen auf UKW, MW und KW
Die daraus resultierenden unterschiedlichen technischen Klangqualitäten werden gleichermaßen zu Gestaltungsmittel und Navigationshilfe zwischen den medialen und geographischen Räumen von horizontal radio: "klangräumliche" Signaturen, die der akustischen Identifikation der Absender dienen.
"Hier ist ein Beispiel dafür, wie es funktionieren könnte. Man wählt einen gemeinsamen Ausgangspunkt (ein Thema? einen Text? einen Begriff? ein Bild? eine Theorie?), von dem aus alles beginnt. Der Empfang anderer Dinge fügt dann unseren Gedanken und Handlungen etwas hinzu. Wir könnten auch selbst etwas hinzufügen, oder einfach alles unverändert weitersenden. Der Zuhörer könnte dann im Verlauf der Stunden oder des ganzen Tages die geographischen und kulturellen Distanzen durch die kulturelle und technische Filterung des akustischen Inhalts nachempfinden."

Jocelyn Robert (CAN)
Für die künstlerische Konzeption bedingt eine solche Netzwerkumgebung notwendigerweise das Zurücktreten primär produzierender Aspekte zugunsten einer dialogischen Verwaltung, Verteilung.
MIGRATION – ÜBERGEORDNETE THEMATIK DES PROJEKTES

"… [zu lat. migratio,Umzug] (Wanderung), eine dauerhafte Abwanderung (Emigration) oder dauerhafte Einwanderung (Immigration) einzelner oder vieler Individuen aus einer Population in eine andere Population der gleichen Art. Je nach den Verhältnissen kann es durch Isolation zu einer neuen Unterart oder (später) Art kommen.
Zuwanderungen ohne Ansiedlung werden als Durchzug (Durchwanderung, Permigration) bezeichnet.
Einen Sonderfall der Migration bildet die Invasion."
Migration, zum einen als Synonym für die sich im Wandel befindlichen Gesellschaften, für den Übergang in eine Kultur der Telekommunikation und Telepräsenz, in der
"das Bevölkern der Transmissions- und Transportzeiten das Bevölkern des Raumes der Wohngebiete verdrängt"
(P. Viritio).
Vor allem aber auch als Auseinandersetzung mit der Migration von Menschen, der damit verbundenen Wanderung von Ideen, sozio-kulturellen Paradigmen/Identitäten.
Die Metapher ist die Reise, die Permigration, als Strukturprinzip für die künstlerische Arbeit im Netz, als Organisationsmodell für den permanenten Datenfluß.

Die ins Netzwerk eingespeiste Information durchwandert:
  • verschiedene Ebenen (Aggregatzustände) ihrer technischen, medialen Reproduktion.

  • verschiede Ebenen interaktiver und künstlerischer Bearbeitung (Manipulation).

  • den durch Zugriffs bzw. Distributionsradius der engagierten Medien erschlossenen geographischen Raum.
KONFERENZEN, KOMMUNIKATIONS-INTERVALLE – DIE ZEITLICHE ORGANISATION DES NETZWERKES
Die offene Netzwerkstruktur, die Divergenz der involvierten Medien hinsichtlich ihres Zeitverhaltens, die über den unmittelbaren Informationszugriff hinaus vor allem in den Rezeptions- (Interaktions-)praktiken evident wird, bedingen eine zeitliche Organisation des Events, die von der klassischen Art des Sendeschemas mit lange im voraus determinierten Zeitscheiben völlig abgeht und auf Kommunikations-Intervallen aufbaut.

Die Aktionszentren (die Gravität) des Systems verschieben sich entlang thematischer Leitlinien (Übereinstimmungen), fokussieren sich auf bestimmte Regionen des Netzes.

horizontal radio: ein zeitlicher Rahmen von 24 h innerhalb dessen Stationen:
  • sich für einen bestimmen Zeitraum einloggen.

  • wiederholt für kurze Interventionen einschalten, oder auch

  • die gesamte Zeit online sind.
Zur Verständigung über die zeitliche Organisationsstruktur wurde der Begriff der Konferenzen eingeführt.

Inhaltliche Schwerpunkte, die von teilnehmenden Rundfunkstationen eingebracht werden, die dafür, gleichsam als Gastgeber (Host) auftretend, temporär zum Zentrum des Netzwerkes werden. Man meldet sich für bestimmte Konferenzthemen an, trifft sich zu privaten Diskursen am Rande, mischt sich in Podiumsdiskussionen ein, oder hört einfach zu.
"DIE GLOBALE INFORMATIONSMASCHINE"
horizontal radio ist als unmittelbare Weiterentwicklung vorausgegangener telematischer Simultan-Projekte der 90er Jahre zu sehen, insbesondere der bereits für TRANSIT und ORF-KUNSTRADIO realisierten Projekte: "Chipradio" ('92), "Realtime" ('93) und "State of Transition" ('94) – Projekte, die von simultan stattfindenden Live-Performances an vernetzten Orten ausgehend den Einsatz unterschiedlicher Medienqualitäten (Radio, TV. Telefon, Datennetze) als Testfall für das kommunikative Potential von Massenmedien erprobten.

horizontal radio bezieht sich aber ausdrücklich auch auf die Pionierzeit der Telekommunikationskunst, die man für Österreich auf die Zeit von 1979 bis 1986 datieren könnte. Es ist auch kein Zufall, daß mit Robert Adrian X (Wien) und Art Pool (Budapest) Künstler an horizontal radio mitwirken, die mit dieser Pionierzeit eng verbunden sind. Art Pool war an dem ersten Telekommunikationsprojekt beteiligt, das Künstler über die Grenze zwischen West- und Osteuropa hinweg miteinander verband. ("Telefonmusik", 1983), Robert Adrian X initiierte dieses und eine Reihe von Projekten, die davor und danach stattgefunden haben.

horizontal radio spiegelt also nicht nur die durch die technologische Entwicklung inzwischen stark veränderte Medienlandschaft, sondern auch die politischen Veränderungen wieder, wenn heute Rußland und Ungarn, aber auch Radiostationen aus dem ehemaligen Jugoslawien an einem Telekommunikationsprojekt teilnehmen können, in dem mehr als – aus Sarajevo und anderen Orten vielleicht aber doch wieder nur – "Telefonmusik" übertragen werden kann.

Ganz bewußt spannt horizontal radio mit seiner 24-Stunden-Struktur einen Bogen zu einem ganz bestimmten Projekt, das im Jahre 1982 bei der Ars Electronica stattgefunden hat: "Die Welt in 24 Stunden."
"Für die Positionierung künstlerischer Produktion innerhalb eines medialen Handlungsfelds – ein Handlungsfeld, das … eminent durch apparative Faktoren vorstrukturiert und fixiert ist – ist das Projekt "Die Welt in 24 Stunden", entwickelt und geleitet von Robert Adrian X, nach wie vor exemplarisch: diese 'mediatisierte Situation' … verband Künstler in 16 Städten auf drei Kontinenten 24 Stunden lang miteinander. "

Reinhard Braun in: Medien.Kunst.Passagen. 2/94
"Die Welt in 24 Stunden" war das aufwendigste und ambitionierteste Kunstprojekt, das bis dahin mit Low Tech, also im internationalen Telefonnetz, versucht wurde. Zunächst einmal mußte ein weltweites Netz von teilnehmenden KünstlerInnen und Gruppen geschaffen werden, die jeweils einen Beitrag zu gestalten hatten, der auf die Medien Slow Scan TV, FAX, Computer Mailbox/Konferenz oder einfach Telefon oder zumindest eines von diesen Medien zurückgreifen sollte. Jede Station wurde um 12 Uhr Mittag Lokalzeit von Linz aus angerufen – das Projekt begann also am 27. September um 12 Uhr Mittag MEZ und endete, der Sonne rund um die Erde folgend, am 28. September wieder um 12 Uhr MEZ.
"Die Ausgangssituation und der Ablauf – die Installierung einer Vielzahl von Apparaten zur Datenübertragung und ihr unausgesetztes Betreiben -zeigt bereits an, daß der 'Event', als der 'Die Welt in 24 Stunden' gesehen werden muß, nicht dahingehend konzipiert war, besondere Objekte oder Ergebnisse zu schaffen – 'Kunstwerke', etwa über Fax – sondern dahingehend, dialogische Austauschverhältnisse als solche herzustellen und zu betreiben, d.h. besondere Verhältnisse zwischen den Teilnehmern zu konstruieren, kommunikative Ereignisse zu produzieren'. In gewissem Sinn stellte bereits die Konstellation des Projekts selbst das eigentliche Werk dar.
… Der Gegenstand eines Projekts wie 'Die Welt in 24 Stunden' ist also die globale Informationsmaschine, wie sie Richard Kriesche bezeichnet. "


Reinhard Braun. Medien.Kunst.Passagen. 2/94
1995 ist die Frage nach der Kunst selbst noch drängender geworden. Und auch heute bleibt das Thema von Projekten wie horizontal radio die globale Informationsmaschine.
NETZWERKMONITOR LINZ – "CACHING SERVER" FÜR HORIZONTAL RADIO
Linz ist nicht Mittelpunkt dieses Netzwerks, wenngleich ein Großteil der Netzwerkverbindungen dort zusammenläuft gibt es keine zentrale Regiestelle, die die Fäden der künstlerischen Aktivitäten in Händen hält.

Die Netzwerkkomponenten (der Radio- wie auch der Datenebene) sind so konfiguriert, daß von außen auf sie zugegriffen werden kann. D.h., daß die an Linz andockenden Stationen aus der Ferne die Verschaltung ihrer Leitungen, die Mischung der Audiokanäle vornehmen können.

Im ORF-Studio Linz stellt sich horizontal radio als multimedialer "Netzwerkmonitor" dar. Eine Installation die Positionen und Aktivitäten der einzelnen Stationen lokal repräsentiert.
Nicht das Erzeugen von Datenströmen steht im Mittelpunkt, sondern deren Beobachtung, Interpretation.
Der elektronisch/telematische Raum erschließt sich nicht durch die Überbrückung von Distanz, sondern durch das Öffnen und Freischalten von Übertragungskanälen und Bandbreiten.

Das Raster der Leitungen, das sich diesem Raum einschreibt, definiert jedoch lediglich einen Rahmen seiner Möglichkeiten, nicht aber tatsächliche Gestalt und Ausdehnung (Reichweite). Diese wird durch das Auftreten von Evidenz und Koinzidenz bestimmt und ist und somit den Parametern der Zeit unterworfen.

Dort, wo Kommunikation stattfindet, entsteht ein Raumknoten, dessen Koordinaten und Vektoren werden erfaßt und in der Installation dargestellt. Nicht die Inhalte der Kommunikation werden wiedergegeben, sondern der Kontext ihres Entstehens.

Die Spuren, die Datenströme (und ihre Verursacher) im Netz hinterlassen, werden nachgezeichnet und als akustische "mappings" dem realen Raum (Foyer des ORF-Studio Linz) aufgeprägt. (Ähnlich der Methode des "texturemappings" in der Produktion von Computergrafik.)

Die unterschiedlichen Transmissionsgeschwindigkeiten und Bandbreiten, Raumparameter des gemeinsamen Datenraumes zwischen den geographischen Orten werden so zu akustischen Raumqualitäten des lokalen Klangraumes der Installation in Linz.

Darüber hinaus übernimmt Linz die Rolle eines temporären Datenpuffers ("caching server") zur Synchronisation der einzelnen Stationen.

Die Überwindung des geographischen Raumes durch elektromagnetische Transmission hat die auf Trennung basierende Identität des Ortes diffus werden lassen. Der elektronische Raum des (an den Paradigmen der industriellen Revolution orientierten) Einweg-Mediums Radio, ist noch starr (isosynchron) an die Zeitachse gebunden. Durch den Einsatz der Technologien digitaler Kommunikationsmedien kommt es zu jenen für multidirektional vernetzte Systeme typischen Kontinuitätsbrüchen der Zeitstruktur. Synchronisiert wird nicht entlang periodischer, linearer Impulse, sondern an Punkten der Übereinstimmung.

Diese Divergenz ermöglicht eigentlich keine wirklich transparenten Übergänge zwischen den von den beiden Medien etablierten Parallel-Realitäten. Die Installation in Linz schafft jedoch osmotische Interfaces, zwischen den Medien. Die Aktion des Datenübertritts (Transmission) hinterläßt Spuren ähnlich dem vom Auftreffen des Kathodenstrahls evozierten Auf-und Nachleuchten der Phosphorschicht von Bildröhren.
"The other languages – suoni arabi, greci, ebraici, italiani, spagnoli … '
Im mediterranen Subnetz von horizontal radio sind Italien, Griechenland, Israel, Palästina, San Marino und Spanien 24 h verbunden. Von Bozen bis Neapel erstreckt sich das Netz in Italien auch über den gesamten dazwischen liegenden sozialen und kulturellen Raum.
In Bologna kommt es zur Zusammenarbeit der RAI mit drei unabhängigen Radiostationen, eine große Zahl von Schriftstellern, Musikern, Schauspielern und Regisseuren beteiligen sich an dem Bestreben, Netzwerke als öffentlichen Raum mit freien Zugängen zu etablieren.
In der Verbindung zu Israel und Palästina kommt es zu der bemerkenswerten Situation, daß palästinische Künstler als Gäste der staatlichen Rundfunkstation in Jerusalem gemeinsam mit israelischen Künstlern teilnehmen werden.
Durch die Zusammenarbeit mit der Tageszeitung "il manifesto" entsteht ein ganz besondere medialer "link". Die Zeitung, die sich immer schon der "cultura dell'informazione" verschrieben hat und auch im Internet präsent ist, wird als Medium für horizontal radio zum Einsatz kommen."


Roberto Paci Daló

"The Russian Metaphysics of Sound" Group will work with soundscapes from the city of Moscow and with Russion language. Their participation will be broadcasted by Radio I Ostankino. Two synchronized transmitting networks comprise 65 long and medium wave, 12 short wave and 183 ultrashort (FM) transmitters. This provides the reception in each ten hour zones. An audience of 300 millions can receive the programme, even in Africa and the Middle East."

Radio 1 Ostankino (Russia)

Sender Freies Berlin:
"In einem alten Straßenbahndepot in Berlin-Moabit errichtet der Berliner Künstler Martin Daske eine sequenzergesteuerte 'Klanginstallation' zurn Thema Migration, die mit vorproduzierten und/oder vor Ort erstellten Beiträgen anderer in Berlin lebender Künstler 'ergänzt' wird. Dazu kommen Texte, die in mehreren Sprachen live gelesen werden. Durch den gleichzeitigen (mehrkanaligen) Empfang all dessen, was die anderen an diesem Projekt beteiligten Rundfunkanstalten ausstrahlen, – und die räumliche Ausstrahlung dieses Materials im Straßenbahndepot kann das Publikum sich seine individuelle Mischung 'erwandern'.
Für die Berliner Sendung wird aus allem ankommenden und vor Ort produzierten Material eine Mischung imaginär (am Mischpult) 'erwandert'


ON AIR: 22.6.: 12.00 – 16.00, 23.00 – 24.00; 23.6.: 6.00 – 12.00

"Downlink, samplers and ISDN-Lines are working tools to recompose and recycle the horizontal radio sendings. We'll recycle, and add characteristic finnish soundscapes. Midsummer fires and the magic rites of water take their sendings into land of shamans."

Proton Sound Art Group – (FIN) YLE

"at 24:00 (CET) London will launch the European Menagerie of Wild Birds and Musical Instruments."

Rex Brough. Matt Thompson (GB) BBC

"Our idea is to create, in our theatre FOURNOS, on installation with interactive sound systems, in which will take place a live performance from musicians (connected with Italy), based even in Greek sounds."

Manthos Santorineos (Greece)

"Radio B92 is an independent station which besides the radio programme is also a publisher for books, magazines, CDs."

"My yoiking has some elements of the old style yoiking, such as the voice technique and the throat technique. I can also do some traditional yoiks, but accompaniment doesn't quite suit them. When I yoik and the boys play I have to do something new." (Yoik is traditional Somi music – an archaic mode of solo singing.)


Wimme Saari (FIN). YLE

SIR – Sverige Radio
"Soundscapes from around the Radiohouse, spotted mikes in parks, streets and other public places. All sources being electronically treated by Anders Blomqvist together with material coming from Linz. "

"horizontal radio, eine Reisegesellschaft auf Kreuzfahrt. An den Häfen, die sie anläuft, kommen Passagiere hinzu, andere verlassen das Schiff, für Erkundungen des Landesinneren wird das Transportmittel gewechselt, vorübergehend übernehmen lokale Reiseführer die Regie."



Participating Radiostations

ABC Radio The Listening Room. Andrew McLennan BBC Radio 3 / Nightwave. Matt Thompson – BBC Radio 4 / Short Story. Pam Fraser Solomon – CBC – SRC / Mario Gauthier Magyar Radio / Experimental Studio, Janos Decsenyi – New Radio & Performing Arts New York, Helen Thorington – ORF / Österreich 1 Kunstradio, Heidi Grundmann – ORF / Osterreich I Zeitton, Christian Scheib – ORF / Landesstudio Tirol, Wolfgang Praxmarer – Radio 1 Ostankino / Radio Theatre, Dimitry Nicolaev – Radio CittA 103 – Radio B92 – Belgrade, Veran Matic – Radio Città del Capo – Radio DRS 11 / Studio Basel, Stefan Heilmann – Radio Kappa Centrale – Radio KOL Israel, Ilana Zuckermann Radio Popolare Network (Milano. Bologna, Firenze, Roma) – Radio Sarajevo RAI Radio Uno / Audiobox, Pinotto Fava und Pino SanLo – RNE Radio 2 / Ars Sonora, Jose Iges – RTV San Marino, Pino Cesetti – SFB – Sender Freies Berlin / Manfred Mixner – Sveriges Radio (SR) / P2 Musik – Studio Torsdag,. Berndt R. Berndtson – YLE Experimental Studios, Pekka Siren – YLE I Documentary Group, Jouko Blomberg

Participating Artists

Robert Adrian X – Dimothenes Agrafiotis – Jackie Apple – Art Pool – Sam Auinger – Stefan Beck – Jose Manuel Berengner – Bensch/ Cassani – Bisca 99 Posse – Luther Blisset – Jouko Blomberg – Anders Blomqvist – Blues Mobile – Isabella Bordoni – Andras Borgo – Harvey Branscomb – Rex Brough – Sheila Concari – Contained – Stefano Contanibbi – Stefan Daske – Janos Decsenyi – Barbara Doser – Patrizio Esposito – Spiros Faros – Makis Faros – Gabriele Frasca – Takumi Fukushima – Mario Gauthier – Paolo Grandi – Alberto Grih – Gerhard Gruber – Angelika Hensler – Kurt Hofstetter – Rupert Huber – Jose Iges – Arsenije Iovanovic – Concha Jerez – Dimitri Kamarotis – Christine Köck – Mikko Laakso – Claudio Lanteri – Juan Antonio Lle Machine for making sense – Leila Maglietta – Marco Manchisi – Hannes Mariacher – Alberto Masala – Norbert Math – Sergio Messina -Metaphysis of sound group – Christof Migone – Amal Mocus – Elisabeth Nicolussi – Jaakko Nousiainen – Adolfo Nunez – Bruce Odland – Roberto Paci Dalo – Maria Pambouki – PAPA String Quartet – Vasilis Papavisitiou – Harald Pröckl – Proton Group – Jocelyn Robert – Banda Roncati – Wimme Saari -Mato Santek – Manthos Sartorineos – Andi Schiffer – Martin Schiller – J.F. Sebastian – Massimo Simonini – Pekka Siren – Sodomka/Breindl – Fabrizio Spora – Ivana Stefanovic – Gerfried Stocker – Matt Thompson – Helen Thorington – Itkka Toiviainen – Juha Valkeap – Agnieszka Waligorska -Gregory Whitehead – Hanno Winder – Gunter Zechberger – Elisabeth Zeller – Stefano Zorzanetto – Ilana Zuckerman

Realisation des Radionetzes: Gerhard Blöchl – Harry Domittner – Christiane Veigl – Enrico Giardino -Gernot Gökler – Edith Kiesling – Hans Soukup – Gerhard Wieser – Elisabeth Zimmermann

Realisation der Internet-Events: Oliver Frommel – Enrico Giardino – Arno Heimgarten – Andi Kleen – Peter Riedelsperger – Martin Schiller – Hermann Schmidt – Gerfried Stocker -Contained

Co-Producers. Sponsors, Credits: Cineca Bologna – Comune di Bologna – Galleria Toledo – GewiLAB (Uni-Graz) -Giardini Pensili Rimini (Italy) – il manifesto – Kapsch AG (Austria) -link Bologna – Medien Labor München – Kulturreferat der Stadt München -Ministerio de Cultura. CDMC (Spain) – Telefonica (Spain) – Theatre Fournos Athen (Greece) – Tumultimedia (Austria) – X-ART (Austria) – x-space Graz (Austria) – SGAE – Telefonica – La Muse en Circuit