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Ars Electronica 1993
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The Table of the Spirits


'Gideon May Gideon May

Bei der Frage nach dem künstlichen Leben, entschied Gideon May sich für die Visualisierung einer Fantasie anstatt die Realität zu imitieren. Er schuf "The table of the spirits", eine interaktive Videoinstallation, die eine Verbindung von Realität und virtueller Realität darstellt.

Die Installation besteht aus einem Tisch, der mit einer Reihe von Basisformen ausgestattet ist. jede Form hat eine besondere Farbe und eine fixe Position auf dem fünf mal fünf Fuß großen Tisch. An den Ecken des Tisches sind Spotlights montiert. Hinter dem Tisch ist ein Videobildschirm, der die Aufnahmen der Videokamera zeigt.

Wird die Kamera rund um den Tisch bewegt, scheint die Welt auf dem Videobildschirm eine andere zu sein, als jene, die mit dem bloßen Auge gesehen werden kann. Für das menschliche Auge nicht sichtbar sind die Geister, die über den Tisch krabbeln und gleiten, – sie können nur mit der Kamera wahrgenommen werden.

Die Manifestationen der einzelnen Geister stammen von den Basisformen auf dem Tisch und obwohl sie unmittelbar erscheinen, verfügen sie doch über eine Anzahl physischer Qualitäten, etwa eine spezifische Form, Farbe und unterschiedliche Dynamiken.

Jeder Geist ist auf seine eigenen Verhaltensweisen programmiert, aber sie scheinen mehr von Instinkten als von einem Set von Programmierercodes geleitet zu sein. Einige dieser Geister halten sich beispielsweise gerne rund um die Kamera auf, andere sind schüchtern und versuchen, sich hinter den Formen auf dem Tisch zu verstecken. Allen gemeinsam ist ihnen, daß sie mit den Objekten ihrer Umgebung interagieren, sei dies eine statische Form, ein anderer Geist oder ein Besucher mit der Kamera.

"The Table Of The Spirits" stellt den zwielichtigen Bereich der Realität dar und deckt die Welt des Nichtsichtbaren auf.

Bert Haensel


Computerimages: Monique Mulder

Das Projekt wurde am ZKM, Karlsruhe, produziert.