Biografien
Die Anti-Group; Kybernetische Forschung mit dem Ziel der Verschmelzung von Geist und Maschine: Eine Audiovisuelle Prothese Die ANTI-Gruppe ist strenggenommen eigentlich keine Gruppe, sondern eine Ansammlung von individuell arbeitenden Psycho-Physikern, die unter dem Code-Namen TAGC arbeiten. Unser Hauptanliegen ist die Erweiterung und Förderung des Bewußtseins durch die Verwendung von Computern und audiovisueller Technologie. Unsere letzten bekanntgewordenen Arbeiten beschäftigten sich mit der ASB Audio-Stimulation des Gehirns, besonders unsere Werke unter demTitel "AAA" (Audio Alpha Activity — Näheres hiezu weiter unten).
Diese Arbeiten wurden aufgezeichnet und sind unter dem Titel "Meontological Research Recording — Record 1" und "Record 2 — 'Teste Tones'" erhältlich. Derzeit beschäftigen wir uns mit der Arbeit an Teil drei der Aufnahmen, die uns weiter und tiefer in die Frage der Rolle von Frequenz und Rhythmus führen wird, besonders der Kodifizierung jener rhythmischen Strukturen, die im Voodoo zur Herbeiführung von Trancezuständen eingesetzt werden. Der Hauptschwerpunkt der Arbeit wird allerdings auf den Pionier-Experimenten liegen, die von Michael Bertiaux durchgeführt werden. Er lebt derzeit in Haiti und arbeitet mit "La Couleuvre Noire". Er hat ein System des "Esoterischen Engineerings" entwickelt, eine Art mathematischer Realität. Michael Bertiaux hat weiters Geräte zum Empfang von Impulsen aus Raumgebieten jenseits des Neptun konstruiert:. Die meontologische Serie basiert auf seinem Neologismus MEON. Ontologie ist die Wissenschaft von der Metaphysik des Seins, deshalb geht die MEONTOLOGIE über diese Bereiche hinaus in eine Erweiterung der Parapsychologie in die vierte Dimension und betrifft Bereiche jenseits der gängigen Landkarten, die scheinbar schon vor dem Menschen der Gegenwart existiert haben. Ihre Bezüge auf die Erweiterung des Bewußtseins gestalten sie ganz besonders relevant im Hinblick auf ESB-Entwicklungen, BFT, Cyberspace und Virtuelle Realität.
Sam Auinger, Komponist und Musiker aus Linz, Österreich. Er realisiert als Konzeptkünstler und unter dem Namen "swap" mit Werner Pfeffer künstlerische Projekte.
"Musik in 1000 Informationen", Ars Electronica 1986; AkustikDesign für die oö. Landesausstellung 1987, "Arbeit, Mensch, Maschine"; Hörbilder, Ausstellungen in Berlin im Rahmen der E 88 und in Warschau. "Experiment 501" sinfonische Klangarchitektur und CD-Produktion für Chemie Holding, uraufgeführt Okt. '89; Theatermusik für Turrinis "Minderleister", Theater Phönix, Linz, 1990.
Studio Azzurro, arbeitet seit einigen Jahren auf dem Gebiet der audiovisuellen Forschung an Werken der Fotografie, des Kinos, Videos und Theaters. Das Studio Azzurro wird Ende der 70er Jahre in Mailand gegründet. Zu Anfang noch ein Fotostudio, erweitert die Gruppe ihre Aktivitäten, als unter anderem Armando Bertacchi, Gianni Basso, Maurizio Fabbri und Massimo Sangiorgi Mitglieder des Studio Azzurro werden. 1982 erarbeiten Fabio Cirifino, Paolo Rosa und Leonardo Sangiorgi ein Projekt mit Video und Film. Seitdem sind Videoinstallationen und Performances das spezielle Arbeitsfeld der Gruppe (darunter "Il Nuotatore", "Vedute", die Zyklen "Storie per corse" und "Osservazioni sulla natura"). Die Erfahrungen aus dem Umgang mit Video führen konsequent zur Interaktion mit anderen Systemen und deren Synthese.
1985 beginnt die Zusammenarbeit mit Giorgio Barberio Corsetti mit der Video-Oper "Prologo", "Correva corne un lungo segno bianco" und "La camera astratta", zur Eröffnung der documenta 8, Kassel 1987 aufgeführt, UBU Preis für das Theater 1988. Mit dem doppelten Video "Il combattimento di Ettore e Achille", Musik von Giorgio Battistelli, und "Delfi", Musik von Piero Milesi, entsteht musikalisches Video-Theater.
Fabio Cirifino gelernter Fotograf, arbeitet mit Fotografie auf dem Gebiet der audiovisuellen Forschung.
Paolo Rosa Diplom an der Accademia di Belle Arti di Brera, Mailand, beschäftigt sich mit visueller Kunst und Regie.
Leonardo Sangiorgi Diplom an der Accadèmia di Belle Arti di Brera, Mailand, beschäftigt sich mit audiovisueller Kommunikation und Produktion.
Weitere Mitarbeiter sind: Mario Coccimiglio, Cinzia Rizzo, Luca Scarzella, Katja Noppes, Elmar Bartlmae
Klaus Balzer, geboren am 30.04.1946 in Kassel, Deutschland. Musikstudium in Wien (Konzertgitarre, Elektroakustik,vergleichende Musikwissenschaft), Bombay (Sitar, Tabla, Vina) und Berlin (Musikwissenschaft). Lebt seit 1987 als freier Komponist in Berlin. Auftragsarbeiten für Film, Theater (Burgtheater Wien, Schillertheater Berlin, Schauspielhaus Bochum etc.), Fernsehen und Rundfunk. Live-Performance mit div. freien Gruppen in Österreich, Deutschland, Holland, Frankreich usw.
Seit 1986 Entwicklungsarbeit für Kompositionssoftware und Software für Klangerzeugung mit Prof. Dr. Bernd Streitberg. 1987 Gründung der Gruppe "Ars Electrologica" (Balzer—Lepinat—Streitberg). Vorträge und Vorführungen ICMC 1988 in Köln und Steirischer Herbst 1989 in Graz.
Giorgio Battistelli, geboren am 25. April 1953 in Albano Laziale (Rom). Studienabschluß am Konservatorium "A. Casella" in Aquila im Fach Komposition bei Giancarlo Bizzi; gleichzeitig belegt er Musik-Analyse und -geschichte bei Claudio Annibaldi und Klavier bei Antonello Neri.
1974 ist er Mitbegründer der Experimentier- und Forschungsgruppe "Edgar Varèse" und der Instrumentalgruppe "Beat 1972" in Rom.
1985—86 Studienaufenthalt in Berlin als "Composer in Residence", auf Einladung des DAAD.
Die Kompositionen von Giorgio Battistelli umfassen Werke für das "Musiktheater", für Orchester, für Chor und Orchester, für Soloinstrument und Orchester; dazu kommen Kammermusik, Werke für Singstimme, für Solisteninstrumente, wie auch elektronisch-akustische Musik und Kompositionen für den Rundfunk.
Seinem fast streng wirkenden Kompositionsstil liegt die Suche nach Ausdrucksmöglichkeiten zugrunde, die neuartige Instrumentaltechniken wie auch die multimedialen Künste miteinbezieht; diese Suche entwickelt eine durchaus eigenständige Ästhetik, die sich aus der Vielfalt poetischer Elemente ergibt.
Seine Kompositionen sind auf zahlreichen internationalen Festivals zur Aufführung gelangt, nicht nur in Europa, sondern auch in den Vereinigten Staaten von Amerika und in Japan. Zur Zeit erfüllt er einen Lehrauftrag am Konservatorium von Perugia.
Samm Bennett, geboren 1957 in Birmingham, Alabama. Er reiste in Nord- und Westafrika, wo er bei verschiedenen führenden Percussionisten studierte.
Weiters lernte und spielte er mit vielen bekannten amerikanischen Schlagzeugern, wie Andrew Cyrille, Milford Graves und Berry Altschul. Er spielte mit Musikern wie John Zorn, Butch Morris, Elliott Sharp, George Lewis, Ned Rothenberg, Zeena Parkins, und in Soloauftritten in Nordamerika, Westeuropa und Japan. Mit seiner eigenen Gruppe Chunk arbeitet er zur Zeit an einer Plattenaufnahme, die im Frühjahr 1991 erscheinen wird. Samm Bermett erhielt Preise von der New York Foundation für Komposition. Er lebt in New York.
Timothy Breese Baßbariton aus New York. Bereits während seiner Highschoolzeit erste Erfahrung im Musical Theater, weitere Gesangsausbildung in verschiedenen amerikanischen Colleges, Spezialisierung auf klassischen Gesang (klass. Liedrepertoire und Opernliteratur), danach Engagements in verschiedenen amerikanischen Opernhäusern, z.B. Miami Oper: Gulgielmo in Mozarts "Cosi Fan Tutte", Minnesota Oper: Escamillo in Bizets "Carmen", Houston Oper: eine Hauptpartie in der Uraufführung der Philip Glass Oper "The Making of the Representative for Planet 8" .
Seit September 1988 Mitglied des Wiener Opernstudios, wirkte bei Premieren, z.B. als Strschnjew in Mussorgskis "Chowanschtschina", als Alcalde in Verdis "La Forza del Destino" sowie bei Repertoirestücken der Wiener Staatsoper mit. In der Saison 1989/90, weiterhin Mitglied des Wiener Opernstudios, daneben ab November 1989 Engagement als Raoul in Das Phantom der Oper im Theater an der Wien und Raimund Theater.
Joe Chung ist Absolvent des MIT Medienlabors und programmiert derzeit für Apple Computers Inc. Er hat viele fortgeschrittene und originelle interaktive Computerprogramme für Ton- und Videosysteme entworfen und implementiert, die in großem Ausmaß von Richard Teitelbaum, Tod Machover und anderen Komponisten verwendet wurden.
Alvin Curran wurde am 13. Dezember 1938 in Providence, Rhode Island (USA) geboren. Er lernte schon in jungen Jahren Klavier und Posaune und fühlte sich besonders von den populären Musikformen für Blaskapellen, Tanzorchester und von der jüdischen Liturgie angezogen, mit der sein Vater, Martin Curran, beruflich zu tun hatte. Das war die Grundlage für sein allgemeines Interesse an jeder Art improvisierter Musik — amerikanischer Unterhaltungsmusik und insbesondere Jazz. Er studierte Komposition an der Brown University bei Ron Nelson (Bachelor of Music 1960) und an der Yale School of Music bei Elliott Carter und Mel Powell (Abschluß als Master of Music 1963). 1963 erhielt er gleich zwei Preise für Komposition — den Bearns und den BMI Composition Award — und wurde von Carter nach Berlin für das erste Jahr des DAAD Programms eingeladen. 1965 übersiedelte er nach Rom, wo er gemeinsam mit Richard Teitelbaum und Frederic Rzewski die MEV-Gruppe (Musica Elettronica Viva) gründete.
Currans Musik seit 1970 zeigt immer wieder den Einfluß der kollektiven Prozesse, die diese anfängliche experimentelle Arbeit der Gruppe MEV mit sich brachte. Sie greift auch die Vorliebe der Gruppe auf, Elektronik, traditionelle Instrumente, unausgebildete Musiker (meist Vokalisten) und "natürliche" Klänge zu kombinieren.
Da er nun schon viele Jahre in Italien lebt, konnte sich Curran nicht dem Einfluß der humanistischen Tradition dieses Landes entziehen. Er sagt selbst, daß seine Musik "die Lyrik des mediterranen Raumes mit dem Pragmatismus der Neuen Welt verbindet und gleichzeitig tief in der spirituellen Tradition verwurzelt ist. Sie vermeidet weder Anarchie noch Immobilität und versucht oft beide in Einklang zu bringen." (Frederic Rzewski)
Franz Josef Czernin geboren am 7. jänner 1952 in Wien, lebt in Rettenegg/Stmk. Mitglied der Grazer Autorenversammlung und des Bielefelder Colloquiums für neue Poesie.
Publikationen: "ossa und pelion", edition neue texte 1979; "anna und franz", edition neue texte 1982; "glück? ein fragment der maschine", edition neue texte 1984; "Scherblätter und Scherblettern. Ein Briefwechsel mit Dieter Schwarz", Seedorn 1984; "die kunst des sonetts", edition neue texte 1985; "gelegenheitsgedichte", rainer 1986; "Die Reisen. In achtzig Gedichten um die ganze Welt", Residenz 1987; "Die (Un)Ordnungen (ein fragment der tafel)", Amsterdam 1988.
Serge Dutrieux; Nach der Arbeit in verschiedenen Orchestern (Ensemble Intercontemporain, Itineraire, 2e2m, Orchestre du Capitol … ) leitete er die Ecole Nationale de Musique von Romainville bis 1989. Er nähert sich immer mehr dem Theater und komponiert die Musik zu "Alchimistes du Rève" (Nancy), "A l'Attaque" (Lausanne) … Er gründet die Compagnie "Train de Nuit" zur Produktion seiner eigenen Stücke.
Roy Faudree ist der Direktor des No Theaters von Northampton in Massachussetts. Während der vergangenen sechzehn Jahre arbeitete er mit Jane Karakula und Sheena See an der Schaffung solch neuer Werke wie THE ELEPHANT MAN, DFS (de fiance suction), LAST RESORT, DUST BOWL und PHOTOPLAY, welches kürzlich in Boston aufgeführt wurde.
Heuer führte er bei der Tokio-Inszenierung von Tod Machovers Oper VALIS Regie. Derzeit arbeitet er mit der Wooster Group an ihrer bevorstehenden Produktion BRACE UP!
Shelley Hirsch ist Vokalistin, Komponistin und Performerin und ihr Werk reicht von freien Improvisationen bis zu voll inszenierten Theater- und Multimediastücken.
Ihre Zusammenarbeit mit dem Keyboarder David Weinstein — A CELEBRATION OF THE OBVIOUS — wurde vom Landestheater Stuttgart herausgebracht und ihr neuestes Werk O'LITTLETOWN OF EAST NEW YORK mit Weinstein und dem Filmemacher Eric Muzzy hatte im Dance Theater Workshop in New York Premiere. Sie trat und tritt im Radio, Fernsehen, in Kinos, Konzertsälen, Museen, Clubs und Theatern in ganz Europa, den Vereinigten Staaten und Kanada auf.
Ihre letzte veröffentlichte Aufnahme ist HAIKU LINGO, eine CD mit Duos mit David Weinstein, bei Review Records.
Joan Jonas ist eine Multi-Media-Künstlerin auf den Gebieten Visuelle Kunst und Performance, und tritt seit den späten 60er Jahren überall in den Vereinigten Staaten und in Europa auf. Sie studierte am Mount Holyoke College, wo sie 1958 ihr Diplom als Bachelor of Arts für Kunstgeschichte erhielt. Dann besuchte sie die Hochschule des Museums der Schönen Künste in Boston (1958—1961) und erhielt 1965 ihr Diplom als Master of Fine Arts an der Columbia University. Ihre frühen Studien auf den Gebieten Kunstgeschichte und Bildhauerei bildeten die Grundlage für ihr Interesse an räumlicher Manipulation und Perzeption. Jonas verwendet in ihren Performances verschiedene Elemente aus der Noh- und Kabuki-Tradition des japanischen Theaters, dem modernen Theater, Tanz, Video und den visuellen Künsten. Diese Elemente erzeugen — kombiniert mit ihrem persönlichen Vokabular von Klang, Form und Bewegung Performances, die man auf einer Reihe von Ebenen lesen kann.
Das Video verwendete Jonas zum ersten Mal 1972 in einer Performance und zwar in ihrer Inszenierung von ORGANIC HONEY'S VISUAL TELEPATHY, in der eine Live-Kamera als integrierender Bestandteil der Performance diente.
1984 schuf Jonas in Verbindung mit dem CAT Fund und der Rockefeller Foundation eine "Fernseh-Version" ihrer Performance DOUBLE LUNAR DOGS, die seither in den gesamten Vereinigten Staaten sowie im Ausland ausgestrahlt wurde.
Elisabeth Lang, geb. in Wien, Lehramtsstudium (Musikerziehung und Geschichte) an der Hochschule für Musik sowie an der Universität, Wien; privater Gesangsunterricht bei Frau KS Ruthilde Boesch und KS Olivera Miljakovic, 1988—1990 Mitglied des Wiener Opernstudios, rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland, Mitwirkung bei zahlreichen Produktionen zeitgenössischer Kunst (W. Rihm "Jakob Linz", B. Furrer "Die Blinden", J. Adams "Grand Pianola music" …
Jean-Pierre Larroche, Bühnenbildner, seit 10 Jahren Ausstattungen und Bühnenbild für das Theater. Als Architekt war er unter den 20 Erstgereihten des internationalen Wettbewerbs für die Opéra de la Bastille, Paris. Arbeitet seit 3 Jahren für das Musée des Sciences et de l'Industrie de la Villette an Projekten für bühnenbildnerische Gestaltung und visuelle Kommunikation. Er ist Mitbegründer der Ateliers du Spectacle. 1984 führt er "Traveaux d'Ornithologie" von Bruno Ciolfi mit Mario Gonzales und Alain Salomon, und 1988 "Le Rébus Malheureux" mit Michel Rostain in den Ateliers du Spectacle auf.
Stefano Leone, 1958 in Genua geboren, studierte Musik und klassische Philologie in seiner Heimatstadt. 1981 Doktorat der Philologie an der Universität von Genua, Dissertation über "Estetica e Fisica del Suono alle origini della Rivoluzione Scientifica". Er beschäftigte sich lange Zeit mit der Musiktheorie in der Renaissance und arbeitete bei Prof. Paolo Aldo Rosso an der Abteilung für Epistemologie der Philosophischen Fakultät Genua über die Beziehung zwischen Naturwissenschaft und Musik.
Er verfaßte und publizierte Artikel und Essays in Fachzeitschriften und Zeitungen, hielt Vorträge in Italien und Frankreich und nahm an Symposien über Geschichte, Musik und Geistesgeschichte teil.
Seit 1983 ist er Professor für Musikgeschichte und Musikästhetik am Staatlichen Musikkonservatorium "A. Vivaldi" in Alessandria und arbeitet weiterhin mit Prof. Aldo Rossi an der Universität von Genua. 1988 publizierte er ein Buch "Le armonie del mondo — la trattatistica musicale nel Rinascimento: 1470—1650".
Rolf Maedel, 1917 in Berlin geboren. Musikstudium in Berlin und Salzburg. Seit 1947 Lehrer am Mozarteum in Salzburg. Konzertreisen als Dirigent und Pianist (auch mit eigenen Kompositionen) durch ganz Europa. Unter Paumgartner Assistent am Opernstudio. Seit 1947 unterrichtet Rolf Maedel am "Mozarteum" und wurde 1976 zum ordentlichen Hochschulprofessor ernannt. Seit 1970 beschäftigt er sich zusammen mit R. Richter Herf mit der Erweiterung der Tonalität und der Systemisierung der Mikrotöne und ist Mitbegründer des Institutes für musikalische Grundlagenforschung. Seine Arbeiten wurden in mehreren Publikationen veröffentlicht und im ORF und ZDF wiederholt vorgestellt.
Mesias Maiguashca, geboren 24. Dezember 1938 in Quito (Ecuador); dort von 1950—1958 erstes Musikstudium am Conservatorio Nacional; 1956—1963 weitere Ausbildung an der Eastman School of Music in Rochester NY, Hauptfächer: Klavier und Komposition; 1963—1965 zwei Studienjahre in Buenos Aires als Stipendiat des Instituto Di Tella mit Schwerpunkten auf Elektroakustik und elektronischer Musik; 1965—1966 Lehrtätigkeit in Komposition und Klavier am Nationalkonservatorium Quito; 1966: Reise nach Deutschland, Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, im Jahr danach Besuch der Darmstädter Ferienkurse und der Kölner Kurse für Neue Musik; 1968—1972 technisch-musikalischer Mitarbeiter am Elektronischen Studio des Westdeutschen Rundfunks Köln; dazwischen, parallel dazu und danach: 1969—1975 Mitarbeiter des "Collegium Vocale" Köln, und des von Maurice Béjart geleiteten "Ballets XXème siècle", 1970 Mitglied der Stockhausen-Gruppe bei der Weltausstellung Osaka, 1972 Mitbegründer der "Gruppe Oeldorf"; seit 1978 am "Centre Européen pour la Recherche Musicale" Metz tätig; 1981 und in folgenden Jahren mehrfache Einladungen von IRCAM Paris zu Produktionen und Vorträgen; seit 1985 Lehrauftrag für Komposition und elektronische Musik an der Musikhochschule Freiburg/Br.; lebt in Baden-Baden.
Shunsuke Mitamura, geboren am 13. Juni 1936, in Gifu, Japan. Pädagogische Universität Tokio (heute Universität Tsukuba), 1964 Bachelor of Arts. Studien an der Königlichen Akademie der Schönen Künste, Stockholm, 1967, 69—70 und an der Accadèmia di Belle Arti di Firenze, 1968. Seit 1987 Professor am Institute of Art & Design", Universität Tsukuba. Arbeitet an 3-D-Konstruktionen, mit dem Haupttitel "RE-SERIES". Dazu gehören die folgenden kleineren Serien: 1966—: "re-flection series" unter Verwendung von Spiegeln 1969—: "re-construction series" nach der Gegenlinienmethode 1974—: "re-construction series" mit dem Gesamtsystem 1978: Beginn der "re-fraction series" unter Verwendung von Hologrammen und Laserdisplays.
Bruce Odland, Komponist und Performer aus Colorado, USA. Mit Kompositionen, Aufführungen und Klanginstallationen erwirbt sich Bruce Odland einen internationalen Ruf als Sound-Innovator. Produktionsmanager für Laurie Andersons "Mr. Heartbreak" Tour 1984, USA, und Japan; Theatermusik für Peter Sellars "Ajax" und "Idiot's Delight"; Filmmusik unter anderem für den mehrfach ausgezeichneten Film "Watuna" von Stacey Steers; Recordings mit der Bruce Odland Big Band; Sound Installation "Riverworks", Ars Electronica 1987.
Officina Musicale Italiana; Die Officina Musicale Italiana wurde 1984 als "Ensemble Barattelli" gegründet mit dem Zweck, vorwiegend abruzzesischen Musikkräften eine Heimat zu geben. Die OMI verfolgt umfangreiche Konzertaktivitäten in Italien und im Ausland, arbeitet mit der Società Aquilana die Concerti zusammen und hat sich auf die Ausführung von modernen und zeitgenössischen Musikwerken spezialisiert.
Mary Oliver (Violine, Viola) geboren in La Jolla, Kalifornien, studierte Violine an der San Francisco State University und am Mills College. Derzeit unterrichtet sie theoretisches/experimentelles Musikprogramm an der University of California, San Diego. Mary Oliver ist Mitglied der Ensembles SONOR und KIVA. Sie ist bei vielen internationalen Festivals aufgetreten, u.a. bei The North American New Music Festival, Xenakis Festival in Buffalo und bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik 1988 und 1990.
Moni Ovadia; Sänger, Schauspieler, Regisseur, Produzent, wurde als Abkömmling einer jüdisch-sephardischen Familie am 16. April 1946 in Plovdiv, Bulgarien, geboren. 1948 übersiedelte er nach Mailand. Im Alter von 12 Jahren begann er seine Studien klassischer Musik (klassische Gitarre). Mit 17 Jahren erste professionelle Erfahrungen als Musiker und Sänger bei der Gruppe del Almanacco Popolare.
1972 gründet er die Gruppo Folk Internazionale/Ensemble Havadià und bleibt bis 1982 deren Leiter. Die Aktivitäten der Gruppe gipfeln in der Aufführung von "Il Nonno di Jonni" und "Specchi/Mirrors/Miroirs/Spiegeln" in Theatern in ganz Europa, wie etwa im De Doelen (Rotterdam), in der Alten Oper in Frankfurt, in der "Fabrik" in Hamburg, der Hala Tivoli (Ljubljana) und am Teatro Lirico in Mailand. Zusammenarbeit mit Wolf Biermann für eine Platte der Deutschen CBS mit Eva Maria Hagen. 1986 arbeitet er in verschiedenen Funktionen am Teatro alla Scala in dessen Produktion von Debussys "Der Fall des Hauses Usher" unter der Regie von Pierluigi Pieralli.
1987 inszeniert Moni Ovadia zusammen mit Mara Cantoni "Dalla sabbia … dal tempo (Vom Sand … von der Zeit)", ein Musiktheaterstück basierend auf der osteuropäischen jüdischen Kultur für das Festival jüdischer Kultur im Salone Perilombardo in Mailand.
Aufgrund seines kosmopolitischen Hintergrundes und vielleicht auch wegen seines natürlichen Talents kann Moni Ovadia in Italienisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Sephardischem Spanisch, Bulgarisch, Russisch, Jiddisch, Neugriechisch und verschiedenen italienischen Dialekten auftreten. Zahlreiche Plattenveröffentlichungen.
Friederike Pezold, Körperspracheerfinderin, Videopionierin, Performancekünstlerin, Filmemacherin, Kamerafrau, Fotografin, Grafikerin, Bildhauerin, Autorin.
Lebt in Wien. Arbeiten von Friederike Pezold wurden bei den wichtigsten internationalen Festivals, den Biennalen Paris und Venedig, der Documenta in Kassel sowie in den Museen Centre Georges Pompidou in Paris und dem Museum of Modern Art in New York gezeigt.
Pool Processing, seit 1988 auf verschiedenen Medienfestivals aktiv. In offensiver Entwendung ästhetischer und textueller Produktionsweisen durch die Verknüpfungs- und Vernetzungsmöglichkeiten des Computers. Hypertext-Environments mit Beteiligung von Besuchern, Zuschauern, Festivalzeitungen und Dokumentationen. Workshops, Vorträge. Zur Zeit Arbeit an einer Buch/Disketten-Veröffentlichung: Buch-Utopien und literari-Visionen sowie experimentelle literarische Produktionsformen werden in Form eines Hypertext-Programms für den Leser verfügbar gemacht.
Veröffentlichungen: Ars Electronica, Im Netz der Systeme, Merve-Verlag 1990, S. 123—140 Rötzer, Florian, Der digitale Schein, Suhrkamp 1990: "Kunstnetzwerke: Ideen als Objekte" "Von Hypertext in der Kunst zur Kunst des Hypertext", Tagungsband von Hypertext/Hypermedia 90, Springer Verlag 1990.
Heiko Idensen; Studium Germanistik/Psychologie. Ausbildung zum Organisationsprogrammierer. Seit 1986 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hildesheim: Aufbau des Computersystems Kulturpädagogik, Arbeit an Interdisziplinärer Promotion: Dialog—Intertext—Hypertext.
Künstlerische Praxis in den Bereichen Theater, Performance, Copy-Polaroid, Lesungen, Videomagazin—Videovoyeur, Computergrafik und Animation, interaktive Informationsenvironments.
Matthias Krohn; Dipl.-Kulturpädagoge, seit 1988 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hildesheim. Einsatz von digitalen Medien im kulturellen Ausstellungssektor, freier Mitarbeiter bei Computerherstellern. Künstlerische Praxis im Theaterbereich, Musik-Performance, Hörspiel, Computeranimationen, interaktive Informationsenvironments.
Rötzer Florian, Der digitale Schein, Suhrkamp ed. 1990: "Kunstnetzwerke: Ideen als Objekte", "Vom Hypertext in der Kunst zur Kunst des Hypertext", Meeting paper of Hypertext/Hypermedia 90, Springer ed. 1990.
Michel Rostain, Gründer des Théâtre du Spectacle als Arbeits- und Produktionsstruktur zur kreativen Erneuerung des Musikschaffens.
Werkauswahl: 1982: "Récitations" (Georges Aperghis); 1984: un opéra Japonais "Kéça et Morito" (Susumu Yoshida); 1985: un opéra jazz "La Baraque Rouge" (Gérard Marais); 1986: "Les Portes de l'Enfer" (Susumu Yoshida), "Champs de Blé avec Corbeaux" (Michelle Reverdy); 1987: "Moi, Veuve de l'Empire", tragédie musicale cornique de Sony Labou Tansi; 1988: "La Belle Maguelone" (J. Brahms/Michel Vittoz), "Accroche-toi — Dernier concert Classique avant l'autoroute", Drame musical électronique (Serge Dutrieux), "Le Rébus Malheureux" (Jean-Pierre Larroche); 1989: "Jumelles", Fait divers lyrique (James Giroudon, Pierre Alain Jaffrennou).
Veröffentlichung der Bücher "Aujourd'hui l'Opéra" und "L'Opéra mort ou vif" (Editions Recherches 1980/1982), gemeinsam mit Marie-Noel Rio.
Ben Rubin, macht Filme und entwickelt Medientechnologie in Cambridge, Massachusetts. Sowohl bei seiner künstlerischen als auch seiner beruflichen Arbeit geht es um die Verschmelzung von Computertechnologie mit audiovisuellen Medien.
Er erhielt 1989 sein Master-Diplom vom MIT Medienlabor. Seine Diplomarbeit befaßte sich mit der Schaffung und Produktion einer interaktiven Videoplatte. Er assistiert derzeit Steve Reich und Beryl Korot bei ihrem Musiktheaterwerk THE CAVE, das 1992 in Westdeutschland vorgestellt werden soll.
Ferdinand Schmatz, geboren am 3. Februar 1953 in Korneuburg/NÖ (Studium der Germanistik und Philosophie in Wien). Lehraufträge in Tokyo, Linz und Wien (Hochschule für angewandte Kunst). Herausgeber der Werke von Reinhard Priessnitz. Mitglied der Grazer Autorenversammlung und des Bielefelder Colloquiums für neue Poesie. Publikationen (u.a.): "der (ge)dichte lauf", edition neue texte 1981; "die wolke und die uhr", edition neue texte 1986; "Die Reise. In achtzig flachen Hunden in die ganze tiefe Grube", gemeinsam mit Franz Josef Czernin, edition neue texte 1987; "Die Kunst der Enzyklopädie", gemeinsam mit Heimo Zobernig, Pakesch/Dürr/Schilcher 1989; zahlreiche Aufsätze zur Literatur und bildenden Kunst (West Zobernig u.a.) in diversen Zeitschriften und Katalogen.
SLP/Selection, Selektion besteht seit 1982, zunächst als Zusammenschluß von Musikern, die in Abgrenzung zur Label-Politik der Großfirmen eigene Organisations- und Vertriebswege suchten. Seit 1984 ist Selektion eine "Gesellschaft zur Produktion und Distribution von Informationsträgern".
Im Laufe der Arbeiten an ersten Projekten ergab sich eine notwendige Ausweitung auf nunmehr zwei Bereiche: Selektion Akustik und Selektion Optik. Selektion Optik arbeitet hauptsächlich in den Bereichen Video und Copy-Art. Einzelne Projekte — so auch SLP — entstehen in Zusammenarbeit beider Selektions-Gruppierungen; manche Künstler arbeiten sowohl im Bereich Optik als auch im Bereich Akustik. Die Arbeit in den verschiedenen Aktionsfeldern — Planung, Konzeption, Distribution und Produktion — erfolgt weitgehend dezentral; Selektion arbeitet arbeitsteilig.
Die Selektions-Mitglieder sind nicht nur als bildende Künstler und Musiker tätig, sondern auch in verschiedenen anderen Berufen.
SLP wurde 1988 konzipiert und das erste Mal während der Internationalen Ferienkurse für neue Musik in Darmstadt aufgeführt, zu den folgenden Aufführungen wurde SLP jeweils neu überarbeitet, die jetzige Version ist seit Mitte 1989 unverändert.
Ned Rothenberg, Komponist/Holzbläser Ned Rothenbergs Stücke variieren stark in den rhythmischen und emotionalen Umgebungen, die sie erzeugen. Ein starkes bestimmendes Element seines Werks ist die Erweiterung der Sprache des Holzblasinstruments um Polyphonie und eine exakte mikrotonale Strukturierung durch die Manipulation von Multiphonik, rundes Atmen, Obertöne und unorthodoxe Fingertechniken. Das ist nicht nur ein Vokabular der Effekte, sondern eine Reaktion auf die vielen musikalischen Fragen, die der internationalen Folklore und den zeitgenössischen Formen innewohnen, die sich nicht leicht an die normalen Möglichkeiten westlicher Blasinstrumente anpassen. Das Ergebnis ist keine Imitation anderer Traditionen, sondern eine einzigartige und persönliche Musik.
Ned Rothenberg spielt hauptsächlich Altsaxophon und Baßklarinette. Darüber hinaus verwendet er Tenorsaxophon, Flöte und selbstentworfene Instrumente. Er ist Absolvent von Oberlin und arbeitete mit Anthony Braxton, John Zorn, Derek Bailey, David Moss, George Lewis, Richard Teitelbaum, Kirk Nurock, Pooh Kaye und vielen anderen. Er ist Gründungsmitglied von "New Winds" (mit Robert Dick, Flöten, und J. D. Parran, Rohrblattinstrumente) und spielt häufig in einem Trio mit Eliot Sharp, Gitarren, und Samm Bennett, Schlagzeug.
Richard Teitelbaum wurde 1939 in New York geboren. Er machte seinen Bachelor of Arts am Haverford College und den Master of Music in Yale. Nachdem er im Rahmen eines Fulbright-Stipendiums zwei Jahre lang bei Luigi Nono und Goffredo Petrassi in Italien studiert hatte, brachte er den ersten Moog-Synthesizer nach Europa, spielte über 200 Konzerte damit und gründete 1966 in Rom gemeinsam mit Frederic Rzewski, Alvin Curran und anderen die Pioniergruppe auf dem Gebiet der elektronischen Live-Musik "Musica Elettronica Viva".
1970 kehrte er in die USA zurück und gründete dort die World Band mit Meistermusikern aus Japan, Korea, Indien, Java, Ghana und anderswo, die im Rahmen des World Music Programms an der Wesleyan University studierten. 1971—72 gehörte er zum Lehrkörper der Musikfakultät an der kalifornischen Kunsthochschule Cal Arts. 1972—73 unterrichtete er am Art Institute of Chicago, wo er das Studio für elektronische Musik gründete und leitete. 1973—76 unterrichtete er an der York-Universität in Toronto und arbeitete als Co-Direktor der Studios für elektronische Medien. 1976—77 verbrachte er im Rahmen eines weiterführenden Fulbright-Stipendiums ein Jahr in Japan und studierte traditionelle und zeitgenössische Musik. Damals schrieb er BLENDS für Shakuhachi, Synthesizer und Schlagzeug, für seinen Lehrer, den Shakuhachi-Meister Katsuya Yokoyama.
Seit 1980 verwendet er Mikrocomputer zur Steuerung von Synthesizern und akustischen Klavieren, wobei letztere durch ein einzigartiges Echtzeit-Dialog-Multiklavierperformancesystem ("Das digitale Klaviersystem") kontrolliert werden. 1987 erhielt er für dieses System einen Preis des Prix Ars Electronica des österreichischen Rundfunks.
Richard Teitelbaum hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten; unter anderem 1984—85 ein DAAD-Gastkünstlerstipendium der westdeutschen Regierung nach Berlin, sowie Aufträge von der Biennale Venedig, dem Hessischen Rundfunk in Frankfurt, Radio Bremen, dem National Endowment for the Arts und dem New York State Council on the Arts.
1986 verbrachte er im Rahmen eines Stipendiums des Asian Cultural Council sechs Wochen in Japan und komponierte "Iro wa Nioedo", ein Vokalwerk für zwanzig buddhistische Shingon-Mönche, das später beim Inventionen-Festival in West-Berlin uraufgeführt wurde. 1988 schuf er während eines Aufenthaltes am Massachusetts Institute of Technology ein neues Werk und führte es zum ersten Mal auf. Im März 1989 hatte seine im Werden begriffene Medienoper GOLEMS im jüdischen Museum von New York Premiere.
Richard Teitelbaum unterrichtet derzeit Komposition und elektronische Musik am Bard College, wo er Leiter des Studios für elektronische Musik ist, sowie am Vassar College im Staat New York.
Giovanni Trovalusci; Diplomabschluß im Fach "Flöte" am römischen Konservatorium "Santa Cecilia". Meisterkurse für das zeitgenössische Repertoire bei Pierre-Yves Artaud in Paris. Meisterkurse für das Barockrepertoire an der Basler "Schola Cantorum" bei Jesper B. Christensen (Aufführungspraxis, Generalbaß und Ensembletechnik) und bei Oskar Peter (Traversflöte). Geschätzter Solist in Werken des Musiktheaters und der Zeitgenössischen Musik: er arbeitet mit verschiedenen Gruppen Zeitgenössischer und Alter Musik zusammen ("Gruppe di Sperimentazione Musicale "Edgar Varèse", "Duo Echòs", "Gruppe Kuorum", "Orchestra Barocca Italiana", "Gruppo Strumentale II", "Il Teatro Armonico" u.a.). Er hat u.a. in Italien, Frankreich, Österreich sowie in der Bundesrepublik Deutschland und in der Schweiz gastiert.
Er unterrichtet im Fach "Flöte" an der "Scuola Civica di Musica" in Orvieto.
Orazio Tuccella, wurde 1954 in Douai, Frankreich, geboren. Er studierte Komposition bei Giancarlo Bizzi und Dirigieren bei Nicola Hansalik Samale am Musikkonservatorium "A. Casella" in L'Aquila.
Seit ihrer Gründung leitet er die Officina Musicale Italiana.
Er hat die Solisten des Busotti-Opernballetts geleitet, das Ensemble des Philbarmonischen Orchesters Trient und die Percussions- und Forschungsgruppe Ars Ludi, Rom.
Er war Dirigent der Uraufführungen zahlreicher Werke von Sylvano Bussotti und Carlo Crivelli und hat Konzerte in Italien, Deutschland, Kanada, den USA und Argentinien gegeben.
Frances-Marie Uitti hat ihre Ausbildung in den USA bei Leslie Farnas und in Europa bei André Navarra abgeschlossen. Nach ihrem Debut in einem Konzert mit Orchester im Alter von 13 Jahren hat sie viele Preise gewonnen.
1967 nahm Frances-Marie an einer Meisterklasse bei Pablo Casals teil. Im darauffolgenden Jahr erhielt sie den Solistenpreis des National Endowment for the Arts. Frances-Marie Uitti ist auf Werke für Cello solo spezialisiert und ihr Repertoire umfaßt Ricercare aus der Periode vor Bach bis zu Werken zeitgenössischer Komponisten, wie Takemitsu, Osborne, Feldman, Goebajdoelina. Einige weltbekannte Komponisten wie John Cage, Luigi Nono und Per Norgaard haben größere Werke für sie geschrieben.
Die Künstlerin hat eine revolutionäre Technik entwickelt, bei der sie in einer Hand zwei Bogen führt und damit auf dem Cello eine vierstimmige Polyphonie erzielt. Giacinto Scelsi, Sylvano Bussotti, Guys Jansen und weitere Komponisten haben bereits Werke geschrieben, in denen diese Technik Anwendung findet.
Frances-Marie Uitti hat auch neue Stimmsysteme für das Cello entwickelt (bisher über 75) und den Tonumfang durch ausgefeilte Bespannungstechniken erweitert. Sie hat diese Methoden als erste in ihren eigenen Kompositionen eingesetzt. Nono, Louis Andriessen, David Barlow und Scelsi haben diese dann auch in Werken für sie und auch für andere Instrumente aufgegriffen.
Frau Uitti hat Tourneen in den USA, Kanada und Europa absolviert und ist in Soloabenden bei verschiedenen Festivals aufgetreten.
Im Frühjahr 1987 hatte Frances-Marie Uitti als Solistin in einem Konzert mit dem BBC Symphony Orchestra unter Diego Massen außerordentlichen Erfolg. Im Oktober des gleichen Jahres machte sie eine Tournee durch Korea mit Werken zeitgenössischer westlicher Musik und nahm im November an einem Cage-Projekt in München teil. Im Januar 1988 nahm sie für Radio Köln ein Stück für Cello und computerisierte Elektronik auf. 1987 machten sowohl das holländische wie das deutsche Fernsehen eine Dokumentation über Frances-Marie Uitti.
Die Künstlerin hat für sich zwei besondere Auftrittsformen entwickelt. Das eine ist das Cello Marathon, bei dem sie stundenlang verschiedenste Werke aufführt. 1982 hat sie in New York 7 Stunden lang gespielt und 1987 in Nizza 5 Stunden. Das zweite ist die sogenannte Museum Cello Tour. Dafür bereitet sie ein eigenes Programm vor, das sich mit den Kunstwerken des jeweiligen Museums auseinandersetzt. So hat sie unter anderem im County Museum of Art in Los Angeles und im Stedelijk Museum in Amsterdam ein beeindruckendes, aufsehenerregendes Programm gestaltet.
Im Juni 1989 hat Frau Uitti mit dem Residenzorchester in Den Haag und beim Contemporary Music Festival in Middelburg Luciano Berios Werk für Cello und Orchester aufgeführt. Im September spielte sie mit dem Radio Philharmonic Orchestra das für sie komponierte Cellokonzert von Per Norgaard. Und im Dezember 1989 stand eine Aufnahme für das spanische Fernsehen auf dem Programm.
Zurzeit ist Frances-Marie Uitti an einem Filmprojekt von Frik van Zuyten beteiligt, bei dem Klang und Bild auf ungewöhnliche Weise verschmelzen. Soloaufnahmen von Frances-Marie Uitti sind bei CRI, Chrystal Records, Attacca, Raretone, Mode Records und Memoria Spa erschienen.
Steina Vasulka, (1940 in Island geboren) besuchte von 1959 bis 1963 das Prager Musikkonservatorium, 1964 wurde sie Mitglied des Isländischen Symphonie Orchesters. Im Jahr darauf ging sie in die Vereinigten Staaten und hat sich seit 1970 mit der Entwicklung der elektronischen Kunst beschäftigt. Sie ist Mitbegründerin von The Kitchen, einem wichtigen Ausstellungszentrum in New York City, und setzt sich ständig mit den Möglichkeiten der Erzeugung und Manipulation des elektronischen Bildes mittels vielfältiger technischer Geräte und mit ästhetischen Anliegen auseinander. Ihre Bänder sind in den USA und in Europa vielfach gezeigt und gesendet worden. 1978 stellte sie an der Albright Knox Art Gallery in Buffalo, New York ihr Werk Machine Vision aus. Sie erhielt verschiedene Stipendien zuerkannt und war 1976 Fellow der Guggenheim-Stiftung.
Seit ihrem Umzug nach Santa Fe, New Mexiko, im Jahr 1980 hat sie eine Reihe von Videotapes gemacht, die sich auf das Land beziehen und eine Installation mit dem Titel The West. Zur Zeit arbeitet sie an einer weiteren Installation unter dem Titel Geomania. Vor kurzem verbrachte sie sechs Monate in Japan und arbeitet nun an einer Videoinstallation, die auf Bildern basiert, die sie aus dem Orient mitgebracht hat.
Iannis Xenakis Komponist, Architekt, Zivilingenieur; Diplom des Polytechnikums bei Athen; Kompositionsstudien bei Hermann Scherchen, Olivier Messiaen. Doktor der Philosophie, Universität von Paris I (Sorbonne), 1976. Griechischer Widerstandskämpfer während des Zweiten Weltkriegs; zum Tode verurteilt; politischer Flüchtling in Frankreich seit 1947; französische Staatsangehörigkeit, 1965. Mitarbeiter in Baukunst von Le Corbusier für 12 Jahre in Paris. Erfinder der stochastischen und symbolistischen Musik durch das Einführen der Wahrscheinlichkeitsrechnung und der Einheitstheorie in die instrumentalische, elektro-akustische und computerkonstruierte Komposition.
Erfinder von mehreren Kompositionstechniken, die die lingua franca der Avant-Garde bilden. Er hat mehrere Polytopen (Licht- und Tonkomposition) ausgeführt. Begründer des Centre d'Etudes de Mathématique et Automatique Musicales (CEMAMu: seit 1966, Paris) und des Center of Mathematical und Automated Music (1967—1972), Universität von Indiana; associate Musikprofessor, Universität von Indiana (1967—1972); Mitglied des Centre National de Recherche Scientifique, Frankreich (1970—1972); Professor an der Universität I von Paris. Ehrenmitglied der American Academy and Institute of Arts and Letters, 1975. Beethoven-Preis, 1977. Mitglied des Französischen Instituts, 1983. Mitglied von mehreren anderen Akademien.
Carlos Zingaro, als Abkömmling eines Landes, das der Welt einige große Seefahrer geschenkt hat, die ihrem Durst nach der Entdeckung neuer Welten gefolgt sind, hat auch Carlos Zingaro einen unausgesetzten Entdeckergeist in der Musik geerbt. Er will für sich kein Etikett und versteht sich keineswegs als Free-Jazzer, sondern vielmehr als ein Musiker der Leidenschaften: Für seine Geige, seine Saiten, sein Holz, seine Akustik.
Das Instrument Zingaros bewahrt all seinen handwerklichen Reichtum neben der "High-Tech" Richard Teitelbaums. Zingaro, der schon mit Anthony Braxton und Roscoe Mitchell gearbeitet hat, tut sich mit Teitelbaum zusammen, um uns eine einhüllende, großzügige Musik zu bieten.
Bildnachweis Biografien: Maurizio Buscarino (M. Ovadia); Ralph A. Fassey (I. Xenakis); Jeanne Gailhoustet R. (S. Dutrieux, J. P. Larroch, M. Rostain); Horace, Paris (C. Zingaro); Erkki Huhtamo (J. Jonas); Roberto Masotti (R. Teitelbaum)
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