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Ars Electronica 1990
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Festival 1979-2007
 

 

Meine Realität


'Vincent Katz Vincent Katz

am gras im park
hat die aussicht etwas englisches
das wetter ist freundlicher, nimmt mich an die brust – weiße erwachsene kinder hauen mit schlägern nach bällen, dunkle kinder versuchen den globus mit ihrem körper zu lenken, nicht eine wolke am himmel, was ist der kern deiner sexualität? ist es, was die anderen von dir denken, vergnügen das du brauchst, oder wie deine liebhaber reagieren eine schöne frau geht mit einem nicht schönen mann, hat eine kamera, war ein optimismus und eine schönheit einst die meine – wird es eines tages wieder sein, ich könnte bald zu den dunkelhäutigen kindern gehen, ich möchte den globus steuern, meinen körper fühlen, und ich mag ihre spiele, die im kreis gehen (die anderen gehen gerade dahin) ein gefühl daß ein jahrhundert passiert,

freust du dich nicht, daß du eines tages für immer sterben wirst? atheist ist eine negative definition ich umarme meinen tod und den tod von allem was ich liebe (inklusive dem Parthenon – wie sähe das menschliche leben aus ohne es?) du kannst nach toronto fahren und dinge finden die du liebst – Elvis, einen großen blumenstrauß, die lichtreklame der 50er – die seen und wälder der welt können auf die zerstörung zugehen und du solltest versuchen das zu verhindern, aber dein inneres leben ist wichtiger – schöner gefolterter getöteter Elvis.

"Wir verurteilen den rassismus wo immer er auf der welt zu finden ist."
wir haben den A-Wagen genommen, sind bei der 125. ausgestiegen und plötzlich auf einen tag langer gnade gestoßen, er hatte regnerisch begonnen, aber wie sonnige morgen manchmal mit regen enden so kam er klar und voll wie eine feierliche messe, kleine kinder blicken scheu empor wo auf der markise des Apollo steht" … Mrs. Mandela Wir Lieben Sie!” und die menge steht stramm, also zur 124. – ein ältliches trio beim essen mit tisch und stuhl, brüder verkaufen t-shirts, anstecker, dann sind wir plötzlich am Africa Square! rein unter die 80.000 und ein gefühl von vertrauen und optimismus – tatsächlich ist da plötzlich nichts als hoffnung! nach 27 jahren im gefängnis ist Nelson Mandela hier in Harlem! er spricht genau dort, wo Malcolm lebte (der baute die Organisation für Amerikanische Einheit hier auf und verkaufte zu anderen zeiten kühlschränke), hier wo Powell und Holiday gesprochen haben, Bird und Flash, und nun empfängt uns Chuck D und Betty Shabazz sagte sie wolle "hierbleiben und tausend jahre lang weinen", Winnie Mandela sprach mit ökumenischer stimme, die warnte, und Nelson Mandela "forderte" das publikum, wie es ihn so sagte er viele jahre zuvor gefordert hatte, dann war da viel reggaemusik, tanz, funk und ein Basar-effekt bis hin zur Lenox Avenue, eine große verausgabung schlüpfte hinauf zu einem nachthimmel voller stil, energie und vertrauen.
Lieber Cousin Frank!
wie kommt es, daß wir harfe gespielt haben?
und wenn unsere musik nur einen augenblick lang jemanden weniger rastlos gemacht hat, so laß das in uns einbinden weil wir wenigstens in der lage waren diesen sonnigen regnerischen tag zu schaffen.
Vincent