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Ars Electronica 1988
Festival-Programm 1988
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Festival 1979-2007
 

 

… horrend honorige Hommage … zur Eröffnung von Ars Electronica 88




– inhaltlose Silbenfolge – durch verschiedene Sing- und Sprechweisen werden beim Publikum unterschiedliche Emotionen und Assoziationen geweckt.

– dadaistisches Gedicht – Bruchstücke von Sätzen und Wörtern werden durch ungewöhnliche Kombination und Überlagerung in eine neue Inhaltlichkeit gebracht.

– Rede – Kurze zusammenhängende Eröffnungsrede; Zwischenrufe vom "Publikum" begleiten diese.

Rhythmische Klangbilder – Ein Satz wird in Teile zerlegt. Die Wortgruppen werden durch oftmalige Wiederholung von ihrer Inhaltlichkeit gelöst und erwachsen zu rhythmischen Klangbildern. (Stimmliche Qualitäten treten in den Hintergrund. Die Lautfolgen wirken wie Produkte eines Drum-Computers.)
Unsere Wünsche stimmen für unser Stimmgewicht private Wunschformulierungen mit Öffentlichkeitsrecht.

– Lexikon der Sprachstörungen – verzerrte Rede; zur Erklärung unverständlicher Sequenzen wird die allgemeine Unklarheit durch eine genaue definierte Sprachstörung beseitigt.

– Publikumsausschnitt – Eine Geschichte aus dem Leben eines unaufmerksamen Zuhörers übertönt die Eröffnungsrede.

Gruß an die Welt – Zum Schluß letztendlich ein Gruß an die Welt mittels nun endgültig rasselnder Bronchien und Violine.

DIE ÜRFÄHRWÄNDCHÖRE!
Die Ürfährwändchöre waren ursprünglich gedacht als Zusammenschluß von 13.000 international unbekannten Sängerinnen und Sängern. Die Nullen sind nicht erschienen, übriggeblieben sind 13.

Schon 1984 traten die experimentellen Stimm-musiker/innen im Rahmen des Stadtwerkstattbeitrages zur Ars Electronica auf. Generalprobe für eine gefürchtete Uraufführung (beim Anrücken der für den Abbruch des Hauses Friedhofstraße 6 bestimmten Bagger und Raupen).

In neuer Formation, einem Sextett, wurden wir heuer (1988) mit "Warning Ohrgeschichten" zum Zyklus der Tonspuren in die Stadtwerkstatt eingeladen.

Die Mitglieder der Ürfährwändchöre:
Chris Althaler, Michaela Bauer, Elisabeth Baumgartner, Rosa Bramsteidl, Thomas Steiner, Rita Schmalnauer.

Die Ürfährwändchöre verstehen sich überhaupt nicht, daraus ergeben sich interessante Stimm-Ungen.

SIE erheben ihre Stimmen, um dem alpenländischen Erbe eine neue Dimension, zu geben.

… verfremden vorgefundene Klangmuster.
… schaffen ungewöhnliche Assoziationsbrücken.
… lösen schwergewichtige Inhalte in rhythmischen Klangbildern auf.
… ersetzen spielend hohe Festreden.
… erklingen aus Fenstern, Wänden, Abbruchhäusern, Parklücken, kuriosen Installationen und verdächtigen Institutionen.
… spielen gurgelnd, stöhnend, hoch wie tief, schrill oder harmonisch mit ihren Stimmen und erfreuen selten jodelnd jung und alt.