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Ars Electronica 1988
Festival-Programm 1988
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Festival 1979-2007
 

 

Szenen/Räume


' Ausstellung Kunsthochschule Linz Ausstellung Kunsthochschule Linz

Meisterklasse Metall an der Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz

Norbert Artner
Rainer Atzlinger
Sabine Bitter/Pepi Maier
Stefan Brandtmayr
Christiane Friedrich
Harald Hinterreithner
Hannes Karl
Andreas Sagmeister

Koordination: Stefan Brandtmayr

Mit freundlicher Unterstützung von:
Kulturamt der oberösterreichischen Landesregierung
Oberösterreichische Landes-Hypothekenbank
Hofmann Ofenbau
Krenmayr Baugesellschaft mbH
Auftragswerk von Ars Electronica (Brucknerhaus Linz)

NORBERT ARTNER
Besucher reagieren mit der auf dem Brett gegebenen Figurenkonstellation. Die Figuren (deren Charaktere) und die am Spielfeld agierenden Menschen lösen über ihre Berührungspunkte visuelle Szenerien aus.
RAINER ATZLINGER
Je zwei Türme mit Monitoren zeigen ein rhythmisches Stakkato, ein permanent ablaufendes Durcheinander von Nachrichten, Spielfilmen, Werbung etc. Wir können das zu Hause bunt gemixt, wie einen Cocktail, rund um die Uhr konsumieren. Die fortlaufende Fütterung via Medium Fernsehen relativiert Fiktion und Wahrheit. Man kann nur erahnen, welche Bilder hier gezeigt werden. Von zwei Lauflichtbahnen hineingezogen, wird man zum "Konsument" und in diesem Spannungsfeld einem nicht mehr differenzierbaren Bilderbombardement ausgesetzt.
SABINE BITTER
PEPI MAIER
Ohne Titel
(Jede Beschleunigung hat seine Bremse)
3 Panzersperren + Betonwand (350 X 200 X 40) auf Rädern.
STEFAN BRANDTMAYR
15 RUNDEN FRED UND GINGER
1988
Der Kampfplatz wird zur Bühne. Männliche Rituale als Schauspiel von Heldentum und Sehnsucht mit absoluten Zielen ersetzt durch das Spiel des Tanzes. Ästhetik der Gewalt im Gegensatz zur scheinbaren Harmonie sentimentaler Hollywoodromantik.

Über einem Boxring schwebt ein aus Metallgittern gefertigter Ring. Dieser dient als Bildträger für filmische, sich pausenlos wiederholende Sequenzen des mit seiner Partnerin Ginger Rogers tanzenden Fred Astaire. Parallel dazu Kampfgeräusche aus einer Sportarena.
CHRISTIANE FRIEDRICH
MITTSOMMERNACHTSTRAUM
Zum Sommernachtstraum

Shakespeare steht für mich an der endgültigen Wende zum Patriarchat mit seinem verstandesbetonten, naturwissenschaftlichen Weltbild. Er verwendet die alten Symbole ohne gefühlsmäßigen Bezug, aus einer ironisierenden Distanz heraus. Der fehlende Bezug zu den Yin-Werten Natur Gefühl Hingabe wird uns heute schmerzlich bewußt. Das Vertrauen in diese Werte fehlt und läßt sie als einen gläsernen Wald erscheinen. Mit jeder Bewegung, die man in dieser Welt wagt, kann man verletzen, verletzt werden.

Oberons Machtwille steht gegen Titanias Liebesfähigkeit. In einem Streit fordert er die Herausgabe ihres Pflegesohns, der nach matriarchalen Gesetzten der nächste Herrscher im Feenreich wäre. Durch Oberons Zauber wird Titania gezwungen, ihr heilendes, fruchtbarmachendes Ritual in einer grausamen Parodie zu vollziehen. Das Stück endet mit einem Happy-End. Das Lachen erstirbt zu Glas.
HARALD HINTERREITHNER
Über die Jahrzehnte ihrer Verwendungsdauer hinweg, verändern sich steril normierte Schulbänke zu Bildträgern. Linien, Namen, Herzen, Genitalien usw., Zeichen, auf mannigfaltigste Weise ins Holz graviert, gezeichnet oder geschrieben, zeugen von Emotionen innerhalb eines Systems, das kaum Freiraum bietet. Die Installation besteht aus sechs auf Sockel gestellten Bänken, deren Tischplatten in die Vertikale gekippt sind, und kaum wahrnehmbarer Schulakustik.
HANNES KARL
Auf speziell fluoreszierenden Oberflächen von Leinwänden wird mittels eines vorher angekündigten Blitzes ein Schattenbild projiziert. Dieses Bild bleibt für einige Sekunden sichtbar, um wieder zu verschwinden und Platz zu machen für ein neues Szenarium. Dem Akteur und zugleich Betrachter bleiben unendlich viele Möglichkeiten, sein Schattenbild in einer Rolle zu betrachten.
ANDREAS SAGMEISTER
STILISIERTE UND ZEICHENHAFTE FIGUREN AUS METALL SIND IN DIE VOM PUBLIKUM STÄNDIG GEBILDETEN SZENEN EINGEBUNDEN. DIE VENUS VON MILO VOR EINEM SPIEGEL IN DER GARDEROBE. EINE SCHLANKE FIGUR REAGIERT MIT AKUSTISCHEN WORTSIGNALEN AUF DIE ALLGEMEINE KUNSTDISKUSSION UND IM KONZERTSAAL SITZT EINE FESCHE HERAUSGEPUTZTE.