flip-flop
'Horst Rickels
Horst Rickels
Mai 1987 Flip-Flop ist eine räumliche Licht-Klang-Komposition. In theatraler Ambiance läßt die Installation abwechselnd ihren räumlich-bildenden und ihren räumlich-akustischen Aspekt sehen und hören.
Licht – Stille Dunkel – Klang
Die Installation umfaßt mindestens drei unabhängig voneinander funktionierende Systeme, ein jedes bestehend aus: einem Luftkompressor, Röhrenmaterial, einem Flip-Flop-Schalter, Lichtspots und Stimmpfeifen mit durchschlagenden Zungen.
Als Basissystem fungiert die "Rundführung". Diese ist spezifisch für den betreffenden Raum entworfen und trägt damit den Charakter des Stationären. Die Luftleitungsröhren dieses Systems laufen über den Fußboden. Ihre Linie folgt den den Raum begrenzenden Mauern und markiert weiterhin Öffnungen, Türen, Fenster und andere für den Raum typische Merkmale. Mit dem Ziel optimaler Klangverteilung werden auf Abzweigungen der Rundführung die Stimmpfeifen gesetzt.
Die anderen Systeme sind ambulant, werden also als "Besucher" im Raum installiert und der Rundführung gegenübergestellt.
Alle Systeme werden separat ausgeleuchtet. Lichtspots und Kompressor eines jeweiligen Systems werden zusammen über einen Flip-Flop-Schalter gesteuert:
Ist das Licht an, dann ist der Kompressor aus, also Stille. Ist das Licht aus, dann ist der Kompressor an, die Luft im Röhrensystem wird verdichtet und die Stimmpfeifen produzieren Klang.
Jedes System ist in Bild und Klang autonom und zeigt regelmäßige Patterns von Licht + Stille/Dunkel + Klang. Die gesamte Installation zeigt die Bewegung der sich untereinander verschiebenden und überlagernden rhythmischen Patterns, wobei Bilder sowie Klänge zeitweilig separat erscheinen, zeitweilig miteinander veschmelzen. Während der Performance wird der Automat eingestimmt und die Zeitintervalle der einzelnen Systeme nach und nach ausbalanciert.
|