Biografien Teil 1
bis S. 146
Peter Weibel, Geb. 1945 in Odessa, lebt in Wien. Studien der Literatur, Medizin, Logik und Philosophie in Paris und Wien. 1976–81 Lektor für "Theorie der Form", seit 1981 Gastprofessor für Gestaltungslehre und Bildnerische Erziehung an der Hochschule für angewandte Kunst. 1981 Gastprofessor am College of Art and Design, Halifax, Canada. 1979/80 Gastprofessor für "Medienkunst", 1981 Lektor für "Wahrnehmungstheorie". 1983 Professor für Fotografie an der Gesamthochschule Kassel. Seit 1985 Associate Prof. for Video and Digital Arts, Center for Media Study, New York State, University of Buffalo.
1984 Arte Austriaca, Museo d'Arte Moderna, Bologna Museum of Modern Art, New York "Recent Acquisitions" 1. Festival Nacional de Video, Circulo de Bellas Artes, Madrid Clio-Award, New York 31. Festival Cannes, Prix National "New Narration", American Film Institute, National Video Festival, Los Angeles Organisation des 1. Europäischen Musikvideo-Festivals "Der künstliche Wille", elektronische Medienoper, Brucknerhaus Linz, Ars Electronica
1985 "Zeit – die 4. Dimension", Museum moderner Kunst Wien AIVAC, Locarno Video Festival "Alles und noch viel mehr" Kunstmuseum und Kunsthalle Bern "Brainworks", Municipal Art Gallery, Los Angeles Die neue Dimension der Skulptur, Forum Stadtpark, Graz
1986 Video Installation "The legacy of logos", Galleria d'arte moderna, Bologna, April Video performance und Installation, Museo d'arte contemporeaneo, Madrid, Juni Berliner Film Festival 1986 1. Biennale de Fotographie d'Art, Paris Skulpture in Austria. Galerie Insam, Vienna New Forms in Art. State Unversity of San Francisco Künstlerphilosophen Kunsthaus Zürich Ars Electronica, Linz, Brucknerhaus
Daniel Charles, geboren am 17. November 1935 in Oran (Algerien), studierte Musik und Humanistik in Paris. 1956 Abschluß an der Sorbonne in Literatur, Philosophie und Ästhetik. Im selben Jahr erhielt er den ersten Preis der Olivier Messiaen-Klasse für Musiktheorie am Pariser Konservatorium Nat. Sup. de Musique. 1958 Abschluß in Anthropologie 1959 Agrégation in Philosophie 1977 Promotion summa cum laude (Thema: Neue Musik und das Problem der Temporalität) 1968 bis 1969 Begründer der Abteilung für Musik (Paris VIII Vincennes), seither Vorsitzender dieser Abteilung. Unterrichtete an Universitäten quer über den Erdball, hielt Vorlesungen über Philosophie, experimentelle und angewandte Psychologie, Ästhetik u.a. Zahlreiche Publikationen über John Cage, Duchamp, Musik der Neuzeit …
Soun-Gui Kim, geboren am 5. Juli 1946 in Dai-Jon (Korea), lebt und arbeitet in Frankfurt seit 1971; französische Staatsbürgerschaft seit 1983 Ausbildung: 1966 bis 1970 Studium an der Fakultät der schönen Künste, Malereiklasse an der Nationaluniversität Seoul. Abschluß mit dem Magister Artium. 1971 bis 1973 Studium an der Kunsthochschule in Nizza (Diplom) 1978 Doktorat an der Univ. Provence in Aix 1979 Diplom für orientalische Medizin am Institut für orientalische Medizin in Jong-souk. (Seoul, Korea) Seit 1972 umfassende Arbeit als Multimediakünstlerin (Malerei, Design, Performance, Installation, Video) und Theoretikerin (zahlreiche Publikationen auf dem Gebiet der Ästhetik und Semiotik). Zusammenarbeit u.a. mit Nam June Paik, Frigo, Daniel Charles.
Reinhard Oehlschlägel. 1936 in Bautzen geboren, studierte Chemie, Musik, Musikwissenschaft, Soziologie und Philosophie in Braunschweig, Hannover, Göttingen und Frankfurt u.a. bei Rudolf Stephan, Theodor W. Adorno, Max Horkheimer und Jürgen Habermas. 1964–1970 Mitarbeiter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, 1970–1971 der Frankfurter Rundschau Seit 1972 Musikredakteur am Deutschlandfunk Köln 1981 Gründungs- und Vorstandsmitglied (bis 1984) der Kölner Gesellschaft für Neue Musik seit 1983 Initiator und Mitherausgeber der Zeitschrift MusikTexte 1983–1986 Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Neue Musik (BRD-Sektion der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik). Veröffentlichungen in Anthologien, Zeitschriften und Zeitungen wie "Musik im Übergang", "Neue Musik und Festival", "Die Zeichen", "LUST am Komponieren", "Metamorfosi nella Musica del Novecento", Musica, Nutida Musik, Music/Realtà, Melos, Ballade, MusikTexte, Süddeutsche Zeitung und Frankfurter Rundschau.
Douglas Kahn ist ein Klang-Künstler, dessen Werk in den USA häufig im Radio gesendet wird. Er verfaßt Artikel und hält Vorträge über Themen aus dem Bereich Kunst und Massenmedien, Kunst und Politik, Avantgarde-Kunst und befaßt sich gegenwärtig vor allem mit dem künstlerischen Einsatz der Phonographie und der digitalen Klangtechnologie. Er studierte Post-studio Art an der Cal-Arts-Hochschule und experimentelle Komposition an der Wesleyan-Universität, wo Alvin Lucier sein Lehrer war, und schloß seine Studien jeweils mit dem akademischen Titel Master ab. Derzeit lehrt er am Inter-Arts-Center der staatlichen University von San Francisco.
BIBLIOGRAPHIE: JOHN HEARTFIELD: ART AND MASS MEDIA (New York: Tanam Press, 1985). Mitherausgeber von CULTURES IN CONTENTION (Seattle: Real Comet Press, 1985). Zu seinen kürzlich erschienenen Essays gehören "The Non-History of John Heartfield", eine Darstellung der Vernachlässigung von Heartfield in der Geschichtsschreibung der Anglophonen Nationen (SPOT Journal of the Houston Center for Photography, Winter 1987) und "A Resounding of Malcolm Goldstein", der sich mit dem Werk des Geiger/Komponisten in dem Buch FIRE OVER WATER auseinandersetzt (New York: Tanam Press, 1986). Essays, die sich insbesondere mit der Audio Art befassen, sind "The Tradition of Audio Art" (New York, EAR MAGAZINE, Februar 1987), "New Instruments for X Sample" (EAR MAGAZINE, Juni 1987) und der Essay "Audio Art in the Deaf Century", der in dem Buch SOUND BY ARTISTS erscheinen wird (Toronto: Art Metropole, demnächst).
Kevin Concannon ist Koordinator für öffentliche Programme am Neuberger Museum der State University of New York in Purchase. Seine Beiträge über Klangkunst erscheinen regelmäßig in MEDIA ARTS, einer Kunstzeitschrift, deren Redaktionsteam er angehört. Zurzeit arbeitet er mit Bill und Mary Buchen von Sonic Architecture an einer Radioreihe über Klangkunst. Im Jahr 1984 hatte er die Leitung der Ausstellung "On the Wall/On the Air : Artists Make Noise" ("An der Wand/In der Luft : Künstler machen Lärm") im Auftrag des Committee on the Visual Arts am Massachusetts Institute of Technology.
Hugh Davies, 1943 geboren in Exmouth, Devon. Komponist, Performance-Künstler, Instrumentenerfinder und Musikologe mit dem Spezialgebiet "elektronische Musik" und "Instrumente des 20. Jahrhunderts" . Herausgeber des "International Electronic Music Catalog" (MIT Press 1968) 1967 begann er neue Instrumente zu bauen, er entwarf Klangskulpturen und musikalische Spielsachen – Aufführungen von über 130 Soloperformances. 1968 bis 1975 Mitglied der Performance-Gruppe Gentle Fire 1969 bis 1972 Mitglied bei der "Music Improvisation Company" 1971 bis 1973 Mitglied bei "Naked Software" Performances in Belgien, Kuba, Italien, Holland, Österreich und BRD Konferenzteilnehmer bei zahlreichen Symposien über elektronische Musik (Italien, Frankreich, Bourges, Stockholm, Groningen, Alden Biesen)
AUSSTELLUNGEN, Solo- und andere PERFORMANCES (Auszug): 1970 Oxford, 1973 Birmingham, 1974 Bonn, London, 1976 Bourges, 1977 Stockholm, 1978 London, Brüssel, 1979 Utrecht, Wien, 1980 Bern, 1981 St. Donat's, London, 1982 Rimini, 1983 Berlin, 1984 Apollohuis, Eindhoven, 1986 Biennale Venedig
Kaja Silvermann. 1977 Dissertation an der "Brown University" (Providence) zum Thema "Zentralisation und Dezentralisation in der Poesie des John Donne" 1972 Magister für Englisch an der University of California (Santa Barbara) Beschäftigt sich in ihren Büchern und Vorlesungen hauptsächlich mit der Rolle und dem spezifischen Rollenverhalten der Geschlechter.
BÜCHER: "Der akustische Spiegel: die Stimme der Frau in Psychoanalyse und im Kino" (1983) "Das Subjekt der Semiotik" (1983) Zwei weitere Bücher sollen noch dieses Jahr vollendet werden.
SEMINARE, VORTRÄGE (Auszug): - "Freud und der Feminismus" 4-Wochen-Kursus an der Universität von Toronto (1987)
- "Klarmachung: Hollywood, Zweiter Weltkrieg und männliche Subjektivität" – Berkeley und Santa Cruz University (1987)
- "Die Muttersprache" – Irvine University (1986)
- "Theorie des Feminismus und die Filme von Douglas Sirk" Ontario Art Gallery (1985)
- "Körpersprache" – Colloquium an der Tulane University (1984)
- "Die Avantgarde und ihre Beziehung zum Unkonventionalismus" – Kalifornien (1981)
- "Faschismus und seine dekadente Subversivität" – zweiter Internationaler Semiotikkongreß in Wien (1979)
PREISE: - Phi Beta Kappa "Teaching Fellowship" der Unversität von Kalifornien 1972–1973
- "Teaching Fellowship", Brown University, 1974–1976
- "Junior Faculty Research Grant", Trinity College, 1978, 1981
- "President's Research Grant", Simon Fraser University, 1982
- Stipendium des Pembroke Center, 1982–1983
- Preis für hervorragende Unterrichtsmethoden, Simon Fraser University, 1984–1985
Gerlinde Beck, 1930 in Stuttgart-Bad Cannstatt geboren 1949–1956 Akademie der bildenden Künste (Stuttgart) Feinblechner-Lehre
PREISE: - 1961– Hugo-von-Montfort-Preis (Österreich)
- 1962–2. Preis beim 3. Internationalen Grand Prix für Plastik, Monaco
- 1967– Kunstpreis der Böttcherstraße 1967, Bremen
- 1977– Stipendium "Cité Internationale des Arts", Paris
- 1986– Bürgerpreis der 3. Triennale Fellbach für Kleinplastik
- 1984– Verdienstkreuz am Band des Verdienstordens
seit 1965 im Künstlerbund Baden-Württemberg seit 1966 im Deutschen Künstlerbund Berlin seit 1955 Beteiligung an Gruppenausstellungen im In- und Ausland seit 1972 Arbeit an der "Klangstraße" (Klangskulpturen), Aufnahmen auf Kassette und Schallplatte.
Bill und Mary Buchen. künstlerische Leiter von Sonic Archrtecture, für ihre Arbeit auf dem Gebiet der Klangwelt bekannt. Sie schufen zahlreiche Windharfen, Klanginstallationen und komponierten Tanz-, Film- und Fernsehmusik. Ihre Platte "M-M-M-Manhattan" läßt ein klangliches Porträt von New York City entstehen, mit Preßlufthämmern und der Brooklyn Bridge. Sie haben unter anderem folgende Preise und Stipendien erhalten: GAPS (82), New York Foundation for the Arts Fellowships (85), National Endowment for the Arts Fellowships sowie mehrere Preise für Einzelprojekte ihrer Organisation, der Sonic Architecture. Ihre Arbeit befaßt sich mit Synergie der sonischen und visuellen Künste und verbindet das Studium ethnomusikologischer Formen in aller Welt mit den neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet neuer Technologien. Zu den Projekten für 1987 gehört ein sprechendes Flipperspiel, das die Buchens für Rochester NY machen werden, eine Installation mit Uhrwerken für das Staten Island Children's Museum NYC, ein Klangobservatorium in San Francisco und eine Radioserie über die Geschichte der Hörkunst. 1986 waren Bill und Mary Buchen mit der Durchführung von SOUND WAVE, einer Reihe über Audioart in New York City betraut, an der über 40 Künstler teilnahmen.
STIPENDIEN UND PREISE: - Nationale Kunststiftung (1985)
- New York Kunststipendium (1985)
- CAPS-Musikkomposition-Stipendium (1982)
- "Meet The Composer" (1979–1985)
- Jerome Stiftung (1986)
- New York State Council of The Arts (1980–1986)
- Nationale Kunststiftung (1984 und 1986) für Multimediale Produktionen
- Stiftung für zeitgenössische Performance-Kunst
- Minnesota State Arts Board
TONTRÄGER: "M-M-M-Manhattan" (EP 1985)
Waltraut Cooper. Studium der Mathematik in Wien und an der Sorbonne Paris. Lehrauftrag an der University of California, Santa Barbara. Studium der Malerei und Grafik in Lissabon und Frankfurt. Lehrauftrag an der Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz.
Gerhard Eduard Winkler, geb. 1959 in Salzburg, humanistisches Gymnasium, daneben Kompositionsstudium an der Hochschule "Mozarteum" in Salzburg bei Helmut Eder (Diplom 1980); Musikwissenschaftsstudium an der Universität Salzburg (Abschluß 1986 mit der Dissertation "Das 'Magnificat' von Krzysztof Penderecki und seine Stellung im Vokalschaffen des Komponisten; ein Beitrag zur Geschichte der Klangflächenkomposition"). Zeitweilig freier Mitarbeiter des ORF und Lehrer für Musiktheorie am Salzburger Musikschulwerk, Staatsstipendium für Komponisten 1984. Polen-Aufenthalt 1985, Förderungspreis für Musik des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst 1985. Aufführungen u.a. bei den Salzburger Festspielen (1987), dem Cardiff Festival of Music (1983 und 1986), der Biennale Paris 1982, dem Internationalen Rostrum of Composers (Paris 1980). Lebt derzeit in Salzburg. Werke für Orchester (u.a. Symphonie Nr. 1, "Alexanderschlacht"), Kammermusik (u.a. "AL-KIMIYA" für Streichquartett, Klavierquintett, "Gainsborough-Etüden"), Gesangswerke (u.a. "Luther-Kantate" für 11 Solostimmen und Orgel), Solowerke (u.a. "Mesokosmos I" für Klavier, "Monophonien", "Initium" für Violine, "Male" für Violoncello, etc.).
Julius. 1939 in Wilhelmshaven geboren/lebt in West-Berlin/Studium in Bremen und an der Hochschule fur bildende Künste, Berlin/seit 1975 mit neuer Musik/bildender Kunst beschäftigt/1983 Aufenthalt in New York, PS 1.
AUSSTELLUNGEN UND INSTALLATIONEN (Auszug): 1980–1987 Für Augen und Ohren, Akademie der Künste Berlin/pro musica nova Bremen/Afrikan. Klavierkonzert No. 2 – Konzert für eine große Wiese – Elefantenmusik, mit Galerie Giannozzo, Berlin/Concert For A Long Time im PS 1, NYC/Institute of Contemporary Art, Boston, Mass./Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen/The Images of Sound 1, Het Apollohuis, Eindhoven/Experimental Intermedia Foundation, NYC/Musik für eine Landschaft INVENTIONEN Berlin/Junimusik Moltkerei, Köln/Musik für dieses Gebäude und den Platz davor, Künstlerhaus Bethanien, Berlin/Small Music no. 5, new music america '85, Los Angeles/unausgewogen, Kölnischer Kunstverein, Köln, documenta 8, Kassel.
Edmund Kieselbach, 1937– geboren in Brezno (Polen) 1957–1962 Studium an der Werkkunstschule in Wuppertal seit 1963 Beschäftigung mit Klangerscheinungen und Klangobjekten 1965– erstes Multimedia-Projekt 1966 – Teilnahme an der Biennale Paris mit dem Konzert "Chant Liturgique" ab 1964 – Beteiligung an zahllosen Gruppen- und Einzelausstellungen, die ihn 1984 bis nach Tokio führten. (Objekte, Performances in Multivision und Multimedia) 1973/74– Konzeption und Organisation von "Aktien am Arbeitsplatz" für den Deutschen Künstlerbund 1975 Stipendium des BDI Gründung der Gruppe "Multi" mit Glasmeier und Geldmacher, lebt in Bochum
Christina Kubisch, 1948 geboren in Bremen 1967 Kunstakademie Stuttgart 1968–1974 Musikstudium an den Musikhochschulen von Hamburg, Graz (Jazzakademie) und Zürich. Diplom in Pädagogik und Querflöte. 1974–1975 Weiteres Studium am Konservatorium Mailand (Komposition und elektronische Musik) lebt und arbeitet seither in Italien. 1976–1980 Performancereihe mit dem Videokünstler Fabrizio Plessi, Tournee in Europa und den USA. Seit 1980 Klangräume, Klanginstallationen und musikalische Environments für Innen- und Außenräume. Entwicklung eines eigenen Sound-Systems, basierend auf elektromagnetischen Klangfeldern (Publikum wird durch Interaktion am Geschehen der Komposition beteiligt) Installationen in Wäldern, Schiffswerften, Klöstern, Parks … Teilnahme an internationalen Festivals mit speziell dafür entworfenen Klangräumen: Biennale Venedig, Biennale Paris, Wiener Festwochen, Ars Electronica … 1985 Gründung der Gruppe R(and)OM Memories mit Roberto Laneri und Ricardo Sinigaglia. Seit 1985 Beschäftigung mit MIDI-gesteuerten Instrumenten (Computer)
SCHALLPLATTEN: - "Two & Two" Mailand 1978
- "Tempo Liquido" Mailand 1976
- "On air" Cassette
- "Night Flights" Mailand 1987
Seit 1987 Licht-Klang-Räume – imaginäre Räume im Raum veränderbar durch Standpunktänderung.
Ronald Kuivila, 1955 in Boston, Massachusetts, geboren. Er komponiert Musik und entwirft Klanginstallationen mit ungewöhnlichen selbstgebauten oder umgebauten elektronischen Instrumenten. In einem von ihm kreierten Zyklus von Konzertmusik und Galerieinstallationen verwendet er Ultraschallfelder, um Bewegung in Klang umzusetzen. Bei anderen Werken konzentriert er sich auf "gefundene" Klänge (z.B. Umweltklänge, Casio VL-Ton, Radioansagen) und die Verwendung von elektrischen Hochspannungsfeldern. Gegenwärtig arbeitet er an einem Klangbestiarium, dem Linear Predictive Zoo. Kuivila hat mit einer Reihe anderer Künstler, Komponisten und Choreographen zusammengearbeitet, z.B. mit Rudy Burckhardt, Nicolas Collins, Merce Cunningham, Douglas Dunn, Susan Foster, Larry Johnson, Larry Polansky, Mel Wong und Paul Zelevansky. Mit David Anderson, einem Informatiker, erarbeitete er eine Realzeit-Computermusiksprache namens FORMULA, welche interessierten Musikern kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Seine Musik ist bei Lovely Music/Vital Records als LP Going Out With Slow Smoke and Fidelity erschienen und auf Tellus and Slowscan Kassette.
Richard Lerman, 1944 geboren in San Francisco, lebt und arbeitet in Boston, seit 1963 Beschäftigung mit elektronischer Musik, unterrichtet Performancekunst und Film an der "Boston Museum School". Arbeit als Klang-, Film- und Performancekünstler.
EINZELAUSSTELLUNGEN UND AUSSTELLUNGSBETEILIGUNG (Auszug): - 1979 TRAVELON GAMELON bei der Musikbiennale Zagreb
- 1981 Experimental Intermedia Spiel & Klangstraße Festival, Rathaus Essen, PLAZA MUSIC, Kunst Festival, Pittsburgh
- 1982 Holland Experimental Film, Utrecht & Amsterdam (Holland);
- EVENTS (drei Musikabende für MERCE CUNNINGHAM Co, New York); NEW FILTERS, Klanginstallation Helen Shlien Gallery Boston
- 1983 SOUND-SEEN, Projekt für THE ARTS; PAVANE FÜR ZWEI ÄLTERE DAMEN, Post Office Gebäude Washington
- 1984 Sound-Park im Walker Kunstzentrum, Minnesota
- 1985 STITCHING LOGOS, Gent (Belgien)
- 1986 Ausstellung in "The Performance Gallery", Sydney (Australien); EXPO 86, Vancouver (Kanada)
- 1987 A FOOTNOTE from CHERNOBYL, bei Echofest II im Apollohuis, Eindhoven (Holland)
TONTRÄGER: - "New Music for Bicycles (Neue Musik fur Fahrräder)" 1982
- "Sound Sculptors (Klangplastiker)" – ein 6-Minuten-Stück für den NPR-Satelliten
PREISE (Auszug): - Stipendium für Komposition 1978
- New England Stipendium für Filmproduktion (1985)
- Mellonstiftung (1986)
- Stipendium von Massachusetts fur eine Radioproduktion (1986)
Bruce Odland. In einer Welt musikalischer Spezialisten ist Bruce Odland ein sehr vielseitiger Künstler. Er arbeitete im Designteam für einen Park der Künste in Florida mit und machte Klanginstallationen für Flüsse und Gewässer, z.B. für New Music America 1985; war als Manager für die Regie von Laurie Andersons Tournee durch die USA und Japan im Jahr 1984 verantwortlich und machte Klangregie für Peter Sellars, mit dem er kürzlich mit dem Programm AJAX auf Europatournee war. Er ist außerdem Bandleader der Bruce Odland Big Band, einem "großen" Ensemble mit zwei Rock-Schlagzeugern, einer Sängerin und einer fünfköpfigen Jazz-Blasgruppe (horn section). Odland verbrachte seine Kindheit in Wisconsin, studierte Musik an der Northwestern University und suchte darin seinen eigenen Weg. Er belauschte die Natur mit Kontaktmikrophonen und machte Aufnahmen davon. Das führte dann dazu, daß er seine eigenen Instrumente zu bauen begann und sich mit den musikalischen Klängen, die er in der Natur fand, beschäftigte und Klanginstallationen schuf. "Riverworks" wurde gezeigt in: Aspen am Aspen Center for the Visual Arts, in Los Angeles bei New Music America 1985, und gegenwärtig ist eine ständige Installation in Florida in Planung. Odland lebt mit Frau und Sohn in Boulder, Colorado. Er befaßt sich mit Tanz, bildender Kunst, Theater und Rock and Roll. Seine erste CD, "Leaving Eden" wird demnächst bei Arcadian Records erscheinen.
Paul Panhuysen, 21. 8. 1934 in Borgharen geboren. Graduierte an der Jan von Eyck Akademie in Maastricht (1957), studierte Kunstsoziologie an der Staatsuniversität von Utrecht. 1962 bis 1967: Tätigkeit als Direktor an der Akademie für visuelle Kunst in Leeuwarden und als Kustos des Stadtmuseums Den Haag und des Van Abbemuseum Eindhoven. 1965 bis 1974: organisiert "Situasien" und kulturelle Veranstaltungen – intermediale Kunstformen, an denen sich viele Künstler und Zuseher in einer nicht-hierarchischen Struktur beteiligen. Viele Performances in den gesamten Niederlanden in Museen, Theatern, Konzerthäusern und im Freien. 1972 bis 1981 Künstlerischer Konsulent verschiedener Stadtplanungsteams (Zoetermeer, Den Bosch, Nieuweschans, Lunetten) 1980 bis heute: Direktor von Het Apollohuis, einer unabhängigen Plattform für visuelle Kunst, Intermedienkunst und Neue Musik. Johan Goedhart, 1951 geboren in Varik (Holland) 1968–1974 Studium an der Kunstschule Arnhem bei Peter Struycken und Berend Hendriks 1975 Gewinner eines Designwettbewerbs, Platzgestaltung in Eindhoven in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern, Hospitalenvironment für Rotterdam 1977 Design für ein Environment des Kulturzentrums in Amersfoort, Glasstiegendesign für eine U-Bahn-Station in Rotterdam 1978 12 Bildtafeln für die Umversität von Nijmegen in Zusammenarbeit mit Paul Panhuysen 1979–1986 Mitglied einer Gruppe von bildenden Künstlern (Vorschläge zur Neugestaltung eines Stadtviertels von Arnhem 1978/1981 Professor an der Architekturakademie in Arnhem 1980 Ausstellung im Apollohuis (Eindhoven) 1981 Ausstellung De Waag (Almelo) 1982 Erste Saiteninstallation mit Paul Panhuysen; Ausstellung im Apollohuis (Eindhoven); Ausstellung in Frankfurt (BRD) Zusammenarbeit mit Paul Panhuysen und Ausbau der "Saiteninstallation"
Liz Phillips. Seit 16 Jahren macht Liz Phillips Installationen, die Klang als Hauptmaterial verwenden, um Ereignisse, die im dreidimensionalen Raum (und Zeit) stattfinden, darzustellen. Bei jeder Arbeit wird ein speziell entworfenes interaktives Elektroniksystem verwendet, um Klangstrukturen aufzuspüren, zu definieren und dann auf Synthesizer zu produzieren.
Sunspots (1979) und frühere Klanginstallationen messen und beschreiben Distanzen zwischen Publikum (Figur), Objekt (Sensor) und Boden. Ihre neuesten Installationen, Sound Syzygy (1982) und Sonar Eclipse (1983) verwenden Echo aus drei sonischen Entfernungsmessern (von der Polaroid Corp. für automatische Fokuseinstellung bei Kameras entwickelt), um entlang drei 35 Fuß (10,5 m) langen Linien die Publikumsanwesenheit zu "hören". Ein in Sound Syzygy geschaffenes Bild zeigt ausgehauene Pfade, die dann vom Publikum erforscht werden.
Windspun (1980) und Come About (1981) schaffen eine sich ändernde Landschaft und Klanglandschaft durch Impulse von natürlicher Energie. Windgeschwindigkeit und Richtung werden elektronisch erfühlt und lassen eine sich ständig neu entwickelnde Klangskulptur entstehen.
Diese Installationen wurden unter anderem in folgenden Museen gezeigt: Walker Art Center, Minneapolis, San Francisco Museum of Modern Art; Neuberger Museum, Purchase, N.Y.; Aspen Center for the Visual Arts; Akademie der Künste, Berlin, Deutschland; Stedelijk Museum, Amsterdam, und Hagues Gementemuseum, Den Haag, Niederlande. Ihre Installationen waren oft im Radio und Fernsehen zu hören wie auch auf öffentlichen Plätzen wie: eine Geschäftspassage im Zentrum von Tulsa, der Wasserturm in Chicago, Peavy Plaza in Minneapolis, Blossom Music Center in Ohio, City University Graduate Center Mall in New York City und im Windturbinengenerator im New Yorker Stadtteil Bronx. In New York wurden ihre Werke von folgenden Organisationen präsentiert: Parabola Arts Foundation, Creative Time, Artists Space, The Merce Cunningham Dance Company, P. S. 1, Media Study und the Kitchen. Außerdem vom Cleveland Orchestra, New Music America '80, '81 und '82, the Walker Art Center in Minneapolis, The May Festival and Living Arts of Tulsa in Oklahoma.
Zur Zeit arbeitet sie an einer neuen Installation, Cymbal, bei der die ganze Elektronik in einem freistehenden Triptychonrahmen untergebracht war. Neun sonische Entfernungsmesser ahnen, wo sich das Publikum befindet. Ein Computer unterstützt die Aufzeichnung von Publikumswegen in einem dreidimensionalen Rahmen und reflektiert diese Pfade in sonischer Form mit akustischer Perspektive. Diese Installation wird in New York vom Lower Manhattan Cultural Council gezeigt und in San Diego durch das San Diego Council on the Arts anfangs 1985.
Thomas Rother, Jahrgang 1937 in Frankfurt/Oder geboren, lebt als Journalist, Schriftsteller und Bildhauer in Essen. Für seinen Roman "Das plötzliche Verstummen des Wilhelm W." wurde ihm 1981 der Luise-Rinser-Preis verliehen. Als Bildhauer baut er Naturobjekte aus Holz, Stein, Tau, Tiersehnen, Fellen; wenn er Metall verwendet, dann immer im Zusammenspiel mit einem der Naturmaterialien. Viele seiner Objekte sind als Klangobjekte konzipiert worden bei Konzerten, Aktionen; mehrere europäische Komponisten haben dafür Kompositionen geschrieben.
AUSSTELLUNGEN (Einzel- und Beteiligungen, Auszug): - 1981 Spiel- und Klangstraße, Rathaus Essen; Galerie Günther & Schwan, Essen; Margarethensee, Gruga Essen
- 1982 Spiel- und Klangstraße, Rathaus Essen
- 1983 Künstlerbund Bottrop; Fachwerkhaus Düsseldorf
- 1984 Vario-Hall, Tokio; Drama Center, Seoul; Centre Pompidou, Paris; Fabrik, Hamburg; Spiellinie Kiel
- 1985 Goethe Institut Belgrad; Musikhochschule Amsterdam; Alte Oper, Frankfurt; Messe Essen; Galerie Heimeshoff, Essen
Franz XaverAusstellungen in diesem Sinn - 1984 Wels – Zeitmaschinen
Bielefeld Laserinstallation "hautnah"
- 1985 Studium "visuelle Mediengestallung" – Peter Weibel, Wien
- 1986 Ars Electronica "Transformation der Bewegung"
Umsetzung Analog-Digital Realtimeverarbeitung eines Raumes
- 1986 Galerie V & V, Wien "Konsum und Kommunikation"
Konsum: Mathematische Annäherung an einen Punkt Kommunikation: Schleife zweier Personen über digitales Bild
- 1987 Hochschule für angewandte Kunst, Wien
"Im Bauch des Biestes" IBM Charlie Chaplin wird zu einem elektronischen Signal. Diesem Signal wird über ein Computerprogramm ein Fehler überlagert.
- 1987 Junge Szene Wien – Wiener Secession
Kopffüßler, Kopfhändler Digitales Auge – Verbindung Bildschirmausschnitt/Computergrafik Fünf Wochen Live-Übertragung eines faulendes Apfels
- 1987 Galerie MAERZ – Datenschmuck/immaterielles Design
Visualisierung des programmierten Mikrochip Schmuck-Einfärbung des menschlichen Schattens Earl Howard hat während der vergangenen zwölf Jahre seine Kompositionen in den USA und in Europa zur Aufführung gebracht. Seine neueren Kompositionen sind sowohl elektronische Tonbandmusik wie auch Musik für Elektronik und Instrumente. Durch Earl Howards Methode, mittels Elektronik orchestrierte Klänge zu schaffen und dazu improvisierte Live-Performance hinzuzufügen, entsteht eine einmalige vielschichtige Musik, die das Publikum im Whitney Museum, The Kitchen, Roulette und der Carnegie Recital Hall begeistert hat. Howards persönliche Vision läßt sich so wirkungsvoll auf die Ensemblesituation übertragen, daß sogar der Eindruck der Spontaneität bestehen bleibt, obwohl das Musikmaterial klar durchkomponiert ist. Earl Howard ist nicht nur Komponist, sondern auch ein Meister auf dem Saxophon, der seine Kompositionen in den USA, in Europa und Japan gespielt hat; außerdem auch beim Metamusik Festival in Berlin und bei New Music America 1984 & 1985 in Hartford und Los Angeles. Kritiken über sein Auftreten fanden sich in vielen Magazinen, wie THE NEW YORKER, THE NEW YORK TIMES, THE VILLAGE VOICE, HI FIDELITY und EAR MAGAZINE.
Mehrere Musiker haben seine Musik aufgeführt oder Aufnahmen davon gemacht, so Anthony Davis mit seiner Einspielung von "Particle W" für Klavier und Tonband und Gerry Hemingways "HHD" für Schlagzeug. Shem Guibbory und Richard Stoltzman haben auch seine Kompositionen für Solo aufgeführt. Von Ursula Oppens und Anthony Davis erhielt Earl Howard den Auftrag "Monopole", ein Stück für zwei Klaviere, zu komponieren, das sie dann in der Carnegie Recital Hall spielten. Auch für Film- und Videoarbeiten von Nam June Paik, Mary Lucier, Ril Kanzaki, Bill Brand und Bob Harris hat er Musik produziert.
Derzeit ist das Episteme Ensemble mit seinem "Quarks II" auf Tournee, das er im Auftrag der Parabola Arts Foundation mit einer Subvention des New York State Council on the Arts geschaffen hat. "Quarks I" hatte seine Erstaufführung im Whitney Museum im Jahr 1985. Dieses Stück besteht aus einer Folge täuschend einfacher musikalischer Vignetten oder Klanglandschaften, die durch meisterlich subtile Übergänge verbunden sind. "Quarks II", wurde ein Werk "wunderschön kontrollierter Ambiguität und Durchdringung" genannt.
1974 schloß Earl Howard seine Kompositionsstudien am California Institute for the Arts ab. Seine Lehrer waren Phil Sobel, James Tenney und Morton Subotnick. Er hatte Stipendien vom National Endowment for the Arts und dem New York State Council for the Arts. Er ist zur Zeit Musikdirektor der Parabola Arts Foundation.
David Hykes, geboren am 2. März 1953 in Taos, New Mexico, lebte von 1974–1987 in New York, jetzt in Paris. Studierte am Antioch College und an der Universität von Columbia 1975– gearbeitet als Multimediakünstler, Komponist, Sänger, Chorleiter, Forscher auf dem Gebiet der kontemplativen Musik, Workshopleiter; Gründung des "Harmonic Choir" 1978– Mit dem "Harmonic Choir" in Yehudi Menuhins Buch und CBC-TV-Serien DIE MUSIK DES MENSCHEN. Musik für Peter Brooks Film "Treffen mit bemerkenswerten Menschen" Dokumentiert wurden die über 200 Konzerte mit dem "Harmonic Choir" auch durch mehrere Studioaufnahmen: - 1983– HEARING SOLAR WINDS (CD/LP/Cass.)
- 1984– CURRENT CIRCULATION (Celestial Harmonies)
- 1986– HARMONIC MEETINGS (Celestial Harmonies) auf CD/Doppel-LP/Cass.
- 1984– IN LIGHT OF SOUND Video
PREISE UND STIPENDIEN: - Nationale Kunststiftung (1978, 1983, 1984 für "In Light of Sound", 1986)
- Rockefeller-Stiftung (1980, 1981, 1983, 1984 für "In Light of Sound")
- Preis der UNESCO (1982)
- Preis der Xerox Corporation (1985)
- NYSCA (1983, 1984, 1985, 1986 für "In Light of Sound", 1987)
- C. F. Roe-Slade-Stiftung (1985)
- ASCAP (1984, 1985, 1986)
- Peg-Santvoord-Stiftung (1982, 1983)
- Threshold-Stiftung (1981)
- Preis des Asiatischen Kulturamts (1981)
Ständige Präsenz in Rundfunk und Fernsehen quer über den Globus.
Beverly Emmons. Die mehrmals preisgekrönte Lichtdesignerin (1981 TONY AWARD für AMADEUS, mehrere TONY-Nominierungen, LUMEN Award 1977, OBIE 1980, BESSIE Award 1984) studierte am Sarah Lawrence College und an der Lester Polakov School für Bühnenbild und Lichtdesign (Beleuchtungstechnik) bei Jean Rosenthal, Tom Skelton und Tharon Musser. 1974 belegte sie den HARVARD-Kunstadministrationskurs. Lichtdesign - am BROADWAY u.a. für THE ELEPHANT MAN, AMADEUS, DAY IN HOLLYWOOD NIGHT IN THE UKRAINE …
- an verschiedenen Opernhäusern (z.B. Mailänder Scala)
- Theater
Zusammenarbeit mit Robert Wilson, Joseph Chaikin, Martha Graham, Trisha Brown, Meredith Monk, Ming Cho Lee, u.a. Unterrichtete Lichtdesign am Pratt Institute, an der New York University, am Brooklyn College, Barnard College u.a.
Rhys Chatham ist seit Anfang 1970 sowohl solistisch wie mit seinem Ensemble in den USA und in Europa als Komponist und ausübender Musiker aufgetreten. Ende der sechziger Jahre studierte er Komposition bei Morton Subotnick und La Monte Young und begründete 1971 das Musikprogramm am Kitchen Center in New York. Im Verlauf von zehn Jahren produzierte er über 250 Programme mit Werken zeitgenössischer Komponisten. 1979 gestaltete er das gesamte Programm des New Music New York Festivals, das Modell für das spätere New Music America Festival wurde.
Chatham ist mit seinem Ensemble bei zahlreichen großen Veranstaltungen aufgetreten, wie unter anderem bei dem Olympic Arts Festival in Los Angeles, dem Festival d'Automne am Centre Pompidou in Paris, am Institute of Contemporary Art und den Riverside Studios in London, am Moderna Museet in Stockholm, am Museum für Moderne Kunst in Amsterdam, dem Walker Art Center in Minneapolis, beim Lovely Music Live Festival in New York. Er hat einen Lehrauftrag für das California Institute of the Arts und das American Dance Festival und hat Vorträge über zeitgenössische Musik in Europa und Amerika gehalten.
Ende der siebziger Jahre begann sich Chatham mit den natürlichen Obertönen als musikalischem Grundvokabular zu beschäftigen und er schrieb seine erste Komposition in diesem Genre im Jahre 1971. Dann begann seine Beschäftigung mit verschiedenster nicht-notierter Musik, bis er sich schließlich 1976 den elektrischen Instrumenten zuwandte. 1977 setzt Chatham als erster Komponist das elektrische Gitarrenensemble ein, um die extended-time Musik der sechziger und siebziger Jahre mit Hard Rock zu verbinden, 1982 wandte sich Chatham wieder der notierten Musik zu, als er nämlich begann, für Bläser zu schreiben. Als erstes entstand die Komposition "For Brass" für acht Blechbläser und Schlagzeug als Auftragswerk für die Groupe de Recherches Contemporaines Choreographiques der Pariser Oper.
Chatham wurde für seine Zusammenarbeit mit Künstlern aus anderen Bereichen bekannt, z.B. mit den Choreographen Karole Armitage, Lisa Fox, Kenneth King und Yves Musard, mit den Videokünstlern Charles Atlas und Woody & Steina Vasulka, mit den visuellen Künstlern Robert Longo und Michael Zwack. Das neueste interdisziplinäre Werk Chathams "XS: THE OPERA", eine Gemeinschaftsproduktion mit dem visuellen Künstler Joseph Nechvatal, wurde im April 1986 am Bostoner Shakespeare Theater uraufgeführt.
Chathams Solo-LP "Factor X" erschien bei Moers Music; weitere Aufnahmen machte er bei Antartica (im Lovely Music, Ltd. Vertrieb). Chatham erhielt Stipendien von CAPS, dem National Endowment for the Arts, dem Massachusetts Council on the Arts and Humanities, Meet the Composer und dem Fund for Contemporary Performing Arts.
Jeanette Yanikian studierte Piano und Gitarre an der Königlichen Musikhochschule Den Haag. Arbeitete in verschiedenen Avantgarde-Ensembles und Theaterproduktionen. War von der Gründung an Baßgitarristin in Hoketus.
Kees Koeman arbeitete sechs Jahre als Toningenieur für das kulturelle Zentrum "De Ijsbrecker" in Amsterdam. Seit 1986 arbeitet er selbständig.
Harry de Wit ist ein bemerkenswerter holländischer Komponist. Er begann seine Laufbahn als Improvisator auf dem Klavier, aber auch auf Blasinstrumenten und dem Schlagzeug. Er entwickelte sich zu einem Komponisten und Instrumentendesigner. Diese Entwicklung basiert auf seinem Interesse an den Zwischenbeziehungen von Musik, Designkunst, Tanz und Theater.
Seit 1975 hat sich Harry de Wit mit diesen Gebieten beschäftigt und hat die einzelnen Disziplinen miteinander konfrontiert. Es kam zu einigen Kooperationen, bei denen Musiker, Tänzer und bildende Künstler Theaterveranstaltungen in immer wechselnder Zusammensetzung schufen. Oft werden die Kompositionen von de Wit durch das besondere Können der Musiker, die er wählt, inspiriert. Es bestimmt also die Wahl der Instrumentalisten den Charakter der Komposition.
Vielleicht entspringt diese Einstellung de Wits musikalischer Vorurteilslosigkeit. Als Autodidakt entwickelte er ein ausgeprägtes Gefühl für Klangfarbe, Kraft, Rhythmus und Akustik auf seine ganz persönliche Weise, ungehindert durch bestehende Regeln. Diese Vorurteilslosigkeit führt dazu, daß er mit ganz unterschiedlichen Musikern, Tänzern und Dichtern arbeitet: sie zeigt sich auch in seiner Einstellung Musikinstrumenten gegenüber. Zum Beispiel spielt er auf riesigen Messingplatten, während die Tänzer wie gespannte Saiten agieren; er baut und spielt auf hölzernen Orgelpfeifen, die mehr als mannshoch sind und gleichzeitig ein Raumobjekt sind; er entwirft und spielt auf dem "Kostrument", das sind Overalls aus Plastik, die de Wit anzieht und dann rhythmisch darauf klatscht, das Klatschen wird elektrisch verstärkt.
Harry de Wit beschäftigt sich ununterbrochen damit, Elemente der Musik und des Theaters zu kombinieren, Improvisation und Komposition zu vereinen, so daß die Musikpartitur oft einem Drehbuch gleicht. Seit Beginn seiner Tätigkeit als Komponist und Multi-Instrumentalist in der Mitte der siebziger Jahre war Harry de Wit daran interessiert, die Möglichkeiten improvisierter Musik, modernen Tanzes und der visuellen Künste zu integrieren. Seine Zusammenarbeit mit Stichting Dansprodukte Amsterdam bewies seinen Einfallsreichtum auf diesem Gebiet und lieferte Aufführungen, bei denen die Choreographie und die Musik untrennbare Komponenten darstellten. Neben Bandaufnahmen von seinen Bandcollagen und Kompositionen führte de Wit seine Musik oft auch live auf der Bühne auf und gab diesen Auftritten durch seine energiegeladene Interpretation starke persönliche Akzente.
In "Feuilleton", einer Choreographie, die sich mit dem Begriff "Distanz" auseinandersetzt, spielte er z.B. auf Puppenklavieren mit Hilfe von langen Angelruten und auf anderen Keyboards, indem er kleine, an Bindfaden befestigte Gewichte hochzog, und verband so Elemente der Musik und des Theaters. De Wit bringt seine Erfahrung auf dem Gebiet der Musikimprovisation mit auf die Bühne und vermeidet das statische und reproduktive Element, er läßt die Musik ständig wachsen und sich erweitern. Aus dieser Einstellung heraus probiert er ungewöhnliche Klangfarben und Rhythmen aus, entwirft neue Instrumente und entwickelt ein neues Lautsprechersystem, das er "Roterboom" nennt, ein Tripus, auf dem vier rotierende, computergesteuerte Lautsprecher angebracht sind, wodurch die Klangfülle ständig je nach Wahrnehmungsort wechselt. Diese Konstruktion ist durch ihre beeindruckende Höhe nicht nur ein technisches Gerät, sondern auch ein visuelles Objekt, sie wurde in "Wantij", einer Choreographie von Beppie Blankert für Stichling Dansproduktie präsentiert. Vorher aufgenommene Klänge hoher Frequenzen wurden damit reproduziert und das schuf ganz unheimliche Raumeffekte, die der Choreographie entsprachen.
De Wits einmaliger physischer Einsatz und sein Gefühl für Rhythmus zeigten sich in seiner Duo-Performance mit der Tänzerin Pauline Daniëls unter dem Titel "13". Da trägt er einen grauen Overall aus Kunststoff, der mit Mikrophonen bestückt ist, die den Klang seines Kratzens und Klatschens auf sein "Kostrument" verstärken. Das Ergebnis ist faszinierend und irgendwie futuristisch: jede Bewegung seines Körpers verwandelt sich augenblicklich in donnernde, krachende Klänge. "13" errang bei Aufführungen innerhalb und außerhalb Europas viel Beifall.
Die Idee, den menschlichen Körper als Musikinstrument einzusetzen, wurde im "Taktom", einem anderen neu erdachten Instrument, weitergeführt. Wie auch schon die meisten der vorher genannten Erfindungen, wurde es in enger Zusammenarbeit mit dem Designer Willem Hienekamp entwickelt. Das Taktom besteht aus acht winzigen Sensoren, die an den Fingerspitzen angebracht sind und die das Geräusch jedes berührten Dinges verstärken. Klanghöhe und Lautstärke werden durch Pedale kontrolliert. Das Taktom wurde in "Dagger of Charm" verwendet, einer kollektiven Choreographie der Vals Bloed Dance Company. De Wit sitzt dabei vorne auf der Bühne und spielt sozusagen einen Direktor, kratzt sich am Kopf, hämmert mit den Fingern auf eiserne Dolche, trommelt auf allen möglichen Gegenständen – und das alles produziert unglaublich großartige Klänge, die der ganzen Performance eine einmalige Faszination verleihen. Eine ähnliche Erfindung wird auch in der Theateraufführung "Hetze" des Studio Onafhankelijk Topneel verwendet: eine hohle Tischplatte, an der Mikrophone und Lautsprecher befestigt sind, die jedes Geräusch des Schiebens oder Kratzens auf der Tischoberfläche verstärken.
Sein "Concert pour Centrale Electrique", das in einem riesigen, halb verlassenen Kraftwerk in der Nähe von Rouen, Frankreich, stattfinden soll, wird wohl ein Höhepunkt seiner Einbeziehung von Elektrizität. Diese Rückkehr zu "Happenings in der Umwelt" zehn Jahre nachdem Harry de Wit sein erstes Straßenprojekt für 120 Musiker aufführte, wird im Sommer 1986 mit dem großangelegten Projekt "Architecture Navalis" weitergeführt. Es kann "eine 1 Kilometer lange Oper" genannt werden und ist inspiriert von der Architektur im Hafen der Stadt Rotterdam.
Michel Waisvisz, 1949 in Leiden geboren. Erste Konzerte mit selbstgebauten elektro-mechanischen Instrumenten mit 19 Jahren. Arbeiten im Studio für eiektronische Musik des Königlichen Konservatoriums von Den Haag unter seinem Mentor Dick Raaijmakers. Mit 20 entwickelte er seine ersten elektronischen Musikinstrumente. Bau der elektrischen Klanginstrunnente für die Oper Reconstruction, aus deren Komponistenkollektiv die Gründer von STEIM hervorgingen. Komponierte und spielte verschiedene Werke elektronischer Musik in Live-Performance. Mit dem Filmemacher Frans Zwartjes produzierte er und spielte in einer Reihe musiktheatralischer Arbeiten. Engagierte sich in der westeuropäischen Improvisationsszene. Spielte bei den meisten europäischen Festivals für Free Music, bildete ein Duo mit der Sängerin und Schauspielerin Moniek Toebosch. Mit dem Komponisten und Bassisten Maarten Altena gründete er "Claxon", 1986 organisierten sie zum fünften Mal ihr "Claxon Sound Festival". Gab "Einmannshows", verfaßte und leitete eines der ersten Musiktheaterstücke, das ausschließlich von Robotern gespielt wurde (beim Holland Festival 1981). Wurde künstlerischer Leiter von STEIM. 1984 realisierte er das Werk "Beat Concret" (im Auftrag von YPRO Radio) im Amsterdamer Concertgebouw. In diesem Stück wurden zwei Fairlight CMIs und drei Yamaha DXTs durch ein neues Musiksteuerinstrument von Waisvisz, "The Hands", gesteuert. Erste Kompositionen für "The Hands" und drei DX7 "The Conductor" 1985 (Aufführungen beim Internationalen Festival Elektronischer Musik in Bourges, am Fridricianum Kassel, Vleeshal Middelburg etc.). Kurz vor Bginn des 2. STEIM SYMPOSIUM ON INTERACTIVE COMPOSING IN LIVE ELECTRONIC MUSIC im November 1985 vollendete er sein erstes operationales Computerprogramm. Arbeitet an einem Ensemble automatisierter komponierender Performer "Euterpe" (komponierende Computermusikroboter, die ihre inneren musikalischen Gedanken durch ihre visuelle Erscheinung enthüllen sollen, während sie arbeiten, dirigiert von einem menschlichen Performer an "The Hands"). Premiere im Herbst 1986 mit "Manu Tenersi".
Karin den Boeft, 1960 geboren in Groningen lebt in Rotterdam 1983 erste Arbeiten als Tontechnikerin mit verschiedensten Musikern Seit vier Jahren als Tontechnikerin bei AMPCO, einer der größten PA-Firmen in Holland Arbeit an Theatern, in Radio und Fernsehen, bei Festivals in Holland und Belgien für Peter Gabriel, Tina Turner, Eurithmics, Lou Reed u.a. Juni 1987 Beginn der Zusammenarbeit mit STEIM, als Tontechnikerin für Michael Waisvisz' "Touch Monkeys" Für die Komposition "The Hands" (Waisvisz) entwarf sie ein spezielles Tonübertragungssystem.
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