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Ars Electronica 1986
Festival-Programm 1986
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Vienna Calling – Computerkunst Wien




Die Meisterklasse Peter Weibel und das expandierende Umfeld

Keine großen Worte. Wien ist in". Und nicht erst, nachdem "art" aus Hamburg der Stadt und ihrer Kunstszene im Februar 1986 die Titelgeschichte widmete. War Wien schon ein gutes Pflaster für den Experimentalfilm und die Medienkunst in den sechziger Jahren, so präsentiert sich Wien im Computer-Dreieck zwischen dieser Stadt, dem "steirischen herbst" in Graz und der Ars ELEGTRONICA in Linz als Schmelztiegel vieler Aktivitäten, wobei die Leistungen der Galerien und Museen, die kunstförderliche Berichterstattung in den elektronischen und Printmedien eine Rolle spielen.

An erster Stelle sind es jedoch die Impulse von Personen. Für die "TERMINAL KUNST"-Ausstellung wurden Beispiele aus der Meisterklasse von Peter Weibel an der Hochschule für angewandte Kunst und das Umfeld in Wien ausgewählt. Durch die Anstrengungen Weibels hat seine Meisterklasse heute zwei Lehraufträge für Computerkunst, die von Michael Huber und Peter Kotauczek besetzt sind. Erwähnenswert ist, daß die Hochschule unter Leitung von Professor Oberhuber mit dem Engländer Roy Ascott einen zweiten Medienprofessor engagiert hat, der durch Telekommunikationsereignisse hervorgetreten ist und der die Wiener Position von Robert Adrian X verstärken wird. (Robert Adrian X, der 1982 "Die Welt in 24 Stunden" bei der Ars Electronica in Szene setzte, ist leider für die "TERMINAL KUNST"-Ausstellung nicht zu engagieren gewesen, da er intensive Ausstellungsbeteiligungen zu der Zeit in Australien hat.)

Im Brucknerhaus stellt sich die Meisterklasse von Peter Weibel mit einigen Aspekten computergenerierter Kunst dar. Unter dem Titel "Vienna Calling – Computerkunst Wien" ist die Klasse, aber auch das erweiterte Umfeld, durch Arbeiten von "Red Error", das sind Martin Drexler und Michael Nader; durch die Computer-Video-Installation von Ruth Schnell und Gudrun Bielz durch die Installation "Transformation der Bewegung" von Franz Xaver Mittermair; schließlich durch Arbeiten von Helmut Rainer, Constanze Ruhm und anderen vertreten. Um es nochmals klar zu sagen: Die Klasse, aber auch das Umfeld, das heißt Künstlerinnen und Künstler, die mit der Klasse einmal verbunden waren oder in Beziehung dazu standen, heute jedoch schon ihre eigenen künstlerischen Wege gehen.

Peter Weibel und Peter Kotauczek haben für den vorliegenden Katalog kurze Texte geschrieben, die ich durch einige weitere Texte ergänze, damit Begriff, Ästhetik und Darstellung der Computerkunst in dem Zusammenhang erscheinen, wie er heute zu diskutieren ist.