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Ars Electronica 1986
Festival-Programm 1986
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Festival 1979-2007
 

 

3. Klang-Labor
Terminal Kunst – 2. Ausstellungsabschnitt



"Sollte das Wort Musik heilig sein", meinte John Cage in einem Vortrag bereits 1937, "und den Instrumenten des 18. und 19. Jahrhunderts vorbehalten, können wir dafür ein sinnvolleres setzen: Klangorganisation." Man kann diesen Satz getrost auch über die Klangproduktionen bildender Künstler in unserem Jahrhundert stellen. Tatsache ist, daß es heute oft nur eine kleine Schwelle zwischen musikalischem und bildhaftem Objekt und dazu gehöriger Aktion gibt. Musik, Klangerzeugung, wurde zu einem Medium der bildenden Kunst. Umgekehrt hielten visuelle Vorstellungen einen nachhaltigen Einzug in die aktuelle Musik.

Der Klang-Raum, den der deutsche Künstler Peter Vogel bei "TERMINAL KUNST" inszeniert, ist auch ein kybernetisches Werk, das die Teilnahme des eintretenden Besuchers voraussetzt. Generell sind kybernetische Skulpturen und Räume ein wichtiger Teil der gegenwärtigen Gestalttechnologie. Es sind Skulpturen im weiten Sinn, die auf Teilnahme aus sind. Das kann geschehen durch Reaktionen auf Ton, Licht, Schatten, auf Abschreiten eines Raumes durch Einbeziehen elementarer Kräfte, etwa des Lichtes.

Kybernetische Skulpturen sind so angelegt, daß sie Veränderungen schon in das Konzept eingebaut haben. Im engeren Sinn arbeiten kybernetische Skulpturen mit Steuerungsvorgängen, -prozessen, mit Wirkungs- oder/und Regelkreisen. Im Falle von Peter Vogel wird der Besucher durch mehrere Sensoren, die mit der Skulptur verbunden sind, lokalisiert und moduliert durch seine Bewegungen die Klangereignisse. Die Natur der Musik hängt von der Natur der Bewegung des Besuchers ab.