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Ars Electronica 1986
Festival-Programm 1986
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Festival 1979-2007
 

 

Queen Zero


'Bernd Kracke Bernd Kracke

Die Vergangenheit der Zukunft ist die Gegenwart, denkt Queen Zero und erinnert sich.

Das Projekt "Still Life – Queen Zero" ist ein Medienmärchen, eine elektronische Bildergeschichte, die in assoziativer, nicht-linearer Weise die Existenz der Queen Zero beschreibt.

Ein Erzähler tritt vermittelnd zwischen das Publikum und die Bildgeschichten, um Hinweise auf die Figur der "Queen Zero" zu geben, die als Herrscherin eines immateriellen Reichs elektronisch gespeicherter Erinnerungen charakterisiert wird.

1. Akt
"QUEEN ZERO – HERRSCHERIN DES NICHTS"


DIN-Norm / Weltall / born outside; in. Being human. Nor OR not.
Pro-grammiert, Visions-Absorber, Sphäre, All-heit, Compatible. Being human, no OR not.
Sterotype Strukturale, Subsystemes
Diesseits / Jenseits.
Laser konsultiert Membrane, peripheres Plasma.
– Didn't you? Being human. No OR not.
Netzhaut überwacht Kontrast. Digitale Existenz.
No OR Not. But always ZERO:
Round the Pool of nothingness. No skome. – No smell. No touch / No stop.
Materie ist nichts. Mega-Byte regiert.
She's the Queen. On top of Zero.

Die von Queen Zero aktivierten Erinnerungen werden als elektronische "Still Lifes" visualisiert, die ihre Spannung aus dem Gegensatz scheinbaren Stillstandes in der Erinnerung und dem reaktivierbaren Leben in ihnen beziehen.

2. Akt
"ELECTRONIC TRIBALISM – NEW PRIMITIVISM"


Materie deiner Seele, codiertes Bewußtsein.
Komplex relaxed. Trillionen im Speicher.
ZERO – Catch the News!
Organ deiner Quanten, gekoppelte Affekte.
Dynamik aktiviert.
Reaktionen im Zeitplan.
ZERO – feel my voltage. Tribal. Loyality.

Die Doppeldeutigkeit des Begriffs "Still Life" für elektronische Speichermedien, in denen sich Ansprüche langfristiger Dauerhaftigkeit und kurzlebiger Vergänglichkeit paaren, wird in kompositorisch durchgearbeiteten "Video Paintings" visualisiert.

3. Akt
"REFLECTIONS IN THE DIGITAL MIRROR"


A–4 24 ZERO 1 ZERO 5 / 7 3 ZERO ZERO 329 6 2 2/B–5 7 ZERO 9 / 114 ZERO 5 3 4 / C–8481 / ZERO 3 – WAS ZÄHLT – 21 ZERO 5/93 1 C–2ZERO ZERO 715 / 314 ZERO 25714 / 493 ZERO / A–315 ZERO1– IST NICHT DIE – 643 ZERO / 23 57 / B–444 ZERO / 1273 1 2 ZERO ZERO 8 / C–573 ZERO 4 / 31336 / B–1577 ZERO 91 – EXISTENZ
DIE
VISION
DER VISION
IST DIE REALITÄT

Queen Zero verkörpert ein Energiefeld Zeit und Raum überbrückenden Wahrnehmungsvermögens und unbegrenzter Vorstellungskraft. die zur Voraussetzung ihrer medialen Existenz werden.

4. Akt
"MEMORIES: PAST – PRESENCE- FUTURE"


Subjektivität braucht neue Formen. Die erste Ökonomie-Kategorie des Nichts ist die Idee der Selbstgeburt. Seine operative Präsenz ist offen, leer, ganz, zwischen der linearen Identität. Mit dem Nichts als zirkuläre Figur und elementare Kontextur wird alles zur tabularen Kenogrammatik.

URSPRUNG – NICHTS
NICHTS – VERGNÜGEN
ETABLIERT – NICHTS
NICHTS – MECHANISMUS
FUNKTIONAL – NICHTS
NICHTS – KREIS
NICHTS-ZERO-NICHTS
DREIMAL GLEICHES KENOGRAMM.

Queen Zero braucht weder Fernbedienung noch Mattscheibe, weder Keyboard noch Festplatte: sie ist das Programm Ihrer eigenen Wahl. Das Umfeld paßt sich als interaktiv-reagierendes Environment Ihren Vorstellungen und Phantasien an.

5. Akt
"IMAGINATION"


GREAT SECRET, ZERO-TIME.
WINNEBAGO.
ZHANSHI!
ARTE FACTUM EST.
VON MENSCHHEIT GEFERTIGTE FLÜGEL TAUGEN NICHTS, WEISS IKARUS.
ZERO VERNICHTET DAS NICHTS:
PLAYING, PLAY,
QUEEN ZERO.
(Textzitate zu den Akten von Stefan Sauer)

Still life Queen Zero

MITWIRKENDE:
Queen Zero: Romy Haag
Erzähler: Wolfgang Scheid
Media man: Bernd Kracke
E-Kameras: Karl Benedikter, Peter Puluj, Ferdinand Rabeder
Ton: Walter Buchmann
MAZ-Schnitt: Alfred Kastenhuber
Musik: Roland Götz, Michael Gerlach, Eberhard Fortmann
Texte: Romy Haag (Songtexte) , Stefan Sauer (Texte für den Erzähler)
Kostüme: Prof. Istvan Ekrich, Jens Krüger, Martina Glomb, Brigitte Stepputtis, Dina Rugam
Maske: Axel Wilms
Regieassistenz: Ingrid Haimböck
Produktionsassistenz: Susann Swoboda
Redaktion: Dr. Christine Schöpf
Buch und Regie: Bernd Kracke