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Ars Electronica 1984
Festival-Programm 1984
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Festival 1979-2007
 

 

Live-Konzerte


'Alvin Curran Alvin Curran

„CANTI ILLUMINATI“ (Uraufführung)
für Stimme, Synthesizer, Digitalelektronik und Tonband

Das Wesentliche dieser Version von CANTI ILLUMINATI ist die unbegrenzte Projektion eines einzelnen gesungenen Tones mittels digitaler Verzögerung (etwa 4 Sekunden) und Feedback. Durch ständiges Hinzufügen einstimmiger Töne zum Original (ähnlich dem gleichmäßigen Atmungseffekt bei Bläsern) setzen sich allmählich mikrotonale Unregelmäßigkeiten durch und deuten neue vokale Modulationen, Rhythmen, und durch das Entstehen von Harmonien selbst Melodien an. Obwohl so die Einstimmigkeit erhalten bleibt, wird das System unvorhersehbar instabil und erlaubt mir, damit, darüber, darin gefühlsmäßig zu "improvisieren" – kurz gesagt, die Akustik des Raumes, die harmonischen Eigenheiten der Elektronik und der Lautsprecherkuppel und meine Stimme vermischen sich und werden zugleich zum System wie auch zur Musik. Zusätzlich zu dieser Grundstruktur werde ich den SERGE MODULAR Synthesizer einsetzen, in seinen Anwendungsmöglichkeiten von komplexer Tonangabe bis zum Spannungsumwandler, gleichzeitig mit Bandaufnahmen des eigenartigen "Singens" der Brooklyn Bridge und einer Mischung von fast 200 lyrischen Opern, die gleichzeitig zu hören sind.