Bandkonzerte
' Instituut voor Sonologie Utrecht
Instituut voor Sonologie Utrecht
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'Larus Grimsson
Larus Grimsson
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'Robert Nasveld
Robert Nasveld
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'Jaap M. Vink
Jaap M. Vink
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'Roland Kayn
Roland Kayn
Das Institut für Sonologie entwickelte sich aus dem Studio für elektronische Musik, das 1961 an der Universität von Utrecht eröffnet wurde. Die erste Ausstattung kam aus dem Physiklabor der Firma Philips, wo schon Komponisten wie Badings, Raaijmakers, Dissevelt, De Leeuw und Varèse gearbeitet hatten, und wurde von zwei ehemaligen Angestellten der Firma Philips betreut, dem Ingenieur R. Vermeulen und Dick Raaijmakers. Man erstellte ein künstlerisches Konzept und engagierte Fachleute. Bald wollte man nicht nur den Komponisten die Anlagen des Studios zur Verfügung stellen, sondern sich auch der Lehr- und Forschungstätigkeit zuwenden. Hier teilten sich die Meinungen: Raaijmakers ging nach Den Haag und Vermeulen trat in den Ruhestand, ernannte jedoch noch Henk Badings zu seinem Nachfolger. Unter der Leitung von Badings (1962–64) wurde den Utrechter Musikwissenschaftstudenten ein Kurs für praktische Ausbildung im Studio für elektronische Musik geboten. Nachdem Badings jedoch auch eine Professur an der Stuttgarter Musikhochschule angenommen hatte, und es ihm seine anderweitigen Verpflichtungen nicht erlaubten, all seinen Aufgaben an der Universität nachzukommen, wurde ein neues Zweierdirektorium, bestehend aus Gottfried Michael Koenig (künstlerischer Leiter) und Frank de Vries (administrativer Leiter), eingesetzt. Sie richteten einen Ausbildungskurs für akustisches Design ein und erweiterten den Lehrplan, so daß nun auch Unterricht in Komposition und Analyse, Produktionstechnik sowie Übungen in Tonproduktion, Elektroakustik und Mathematik geboten wurden. In der Zwischenzeit (1967) hatte das Studio einen neuen Namen erhalten, nämlich Instituut voor Sonologie, um so dem erweiterten Tätigkeitsgebiet Rechnung zu tragen. Die jährlich in Utrecht und Amsterdam veranstalteten Konzertreihen für elektronische Musik wurden um Instrumental- und Vokalstücke erweitert, und eine audio-visuelle Reihe "Musik und Bild" wurde aufgenommen. Die Zahl der Studenten nahm ständig zu. Die Zusammensetzung der Studentenschaft wie auch der anreisenden Komponisten war schon immer international. Besonders attraktiv für die zahlreichen amerikanischen und sonstigen ausländischen Studenten scheint die Verbindung eines breitgefächerten Lehrplans mit den Einrichtungen für Forschung und künstlerische Betätigung zu sein, die von Komponisten wie Schat, Shinohara, Koenig, Boehmer, Halffter, Kagel, Kunst, Weiland, Kelemen, Stibilj, Ponse, Kaegi, Eisma, De Marez Oyens, Giltay, Ten Holt, Vink und vielen weiteren entwickelt wurde.
Mit der Aufstellung des ersten Computers, einem PDP-15, im Institut im Jahre 1971 wurde eine neue Entwicklungsphase eingeleitet. Eine Reihe theoretischer Probleme erforderte eine digitale Rechenanlage, und gleichzeitig erwies sich der Computer als unentbehrlich für die Tonproduktion. Man widmete der sonologischen Forschung mehr Aufmerksamkeit und zwar nicht auf Kosten der Musik, sondern indem man das Institut weniger als "Open Workshop" führte. Hauptanliegen eines Universitätsinstituts muß ein festgelegtes Forschungsprogramm und die Bereitstellung der dafür notwendigen Einrichtungen sein, und gleichzeitig muß Raum bleiben für Komposition und andere künstlerische Projekte. Dadurch kommt es unvermeidlich zu einem Selektionsprozeß bei den einlaufenden Bewerbungen für Forschungs- und Kompositionsprojekte. Neben der Forschungs- und Kompositionstätigkeit unter Einbeziehung des Computers wurden im vergangenen Jahr Kompositionen auf Band produziert von Roland Kayn, Peter Gusack, Frank Sacci, Paul Berg, Jaap Vink, Ivan Patatich, Rick Banks, Steve Holtzman und von Frits Weiland, der als Filmemacher auch audiovisuelle Experimente machte. Auf diesem Gebiet betätigen sich auch noch Alain Schumacker, Klas Torstensson, Theo Coolsma, Makoto Shinohara, Peter Struycker, Reinhard Necas, Trevor Batten, Floris Teunissen van Manen und Hans Ponse. Dem Institut steht ein Exekutivausschuß vor.
Larus Grimsson "VETRAROMANTIK" (Winter-Romantik) in drei Teilen: - Hjarnfjuk
- Skammdegisorar
- Himingglaetur
Grundgedanke: Ein Mensch liegt im Dunkeln im Schnee und betrachtet den Himmel. Der erste Teil stellt die Kälte dar, im Schnee symbolisiert. Der zweite Teil stellt das Dunkel dar und handelt von bildhaften Vorstellungen von Dingen, die nicht wirklich vorhanden sind. Der dritte Teil stellt den unendlichen Himmel dar mit seinen gewaltigen Transformationen, die für uns als Nordlicht, Wolken und Licht als solche sichtbar werden.
Robert Nasveld "NEW YORK", (Uraufführung, 1981–1984), Dauer: ca. 13'
Jaap M. Vink „TIDE I", (Version 1984), Dauer: 18'
Wie meine vorhergegangenen Kompositionen basiert auch TIDE auf meiner Vorliebe für sich wiederholende Vorgänge. Das klingt kompliziert, ist aber in Wirklichkeit sehr einfach. Es heißt nur, daß ein Ton und seine Ableitungen, wenn man es will, übereinander aufgenommen werden können, so daß die Tonstruktur mehr oder weniger geschlossen wird. Dies ist abhängig vom von außen kommenden Eingreifen des Komponisten. Die abgeleiteten Töne ergeben die Färbung. Diese Farbgebung kann schnell oder langsam geschehen. Für TIDE I entschied ich mich für langsam, da ja der Ablauf der Gezeiten auch ein relativ langsamer Vorgang ist, der etwa 6,5 Stunden dauert. Um die Geduld der Zuhörer nicht zu sehr auf die Probe zu stellen, verkürzte ich TIDE auf etwa 45 Minuten.
TIDE II ist der letzte Teil von TIDE und stellt eine unabhängige Komposition dar. Meine Vorliebe für sich wiederholende Vorgänge beruht darauf, daß der Komponist direkten Zugang zum Material hat und so die Ausdruckskraft des Tones stimulieren kann. Ein weiterer Vorteil, der beim Zuhören sofort klar wird, ist, daß der Ton akustisch zunimmt und den Bereich seiner Herkunft, den elektronischen Ton, hinter sich läßt.
Roland Kayn "READY-MADE, DÉCOLLAGE“ Die beiden Stücke READY-MADE entstanden im Sommer 1982 in den Studios 2 und 3 des Instituut voor Sonologie, als die Vorbereitungen zu einem neuen, zyklisch angelegten Projekt getroffen wurden. Sie sind als ein "Vorecho" zu einer noch zu realisierenden Komposition zu werten, wobei das anvisierte Vorhaben noch außerhalb der Konkretisierung lag. Im Gegensatz hiezu erwuchs die Décollage gleichsam aus einer Wiederaufbereitungs-Prozedur im Nachgang zu dem genannten Projekt.
Der Fortgang der Arbeit im Studio zeigte, daß der Komponist im Dialog mit der Maschine – oder besser mit vermaschten Schaltkreisen unterschiedlicher Systemorientierung – seinen ästhetischen Standort stets korrigieren muß, um zu Lösungen, die für ihn gültig sind, zu kommen. Simulations-Modelle, auf der Basis retroaktiver Schaltungen, eröffneten hiebei weit mehr den Zugang zu neuen ästhetischen Kategorien als etwa gerichtete Produktionsverfahren. Bei der Freilegung des Unterbewußten, dem Finden des Unbekannten – mit technischen Mitteln – ergab sich zwangsläufig ein Kommunikationsspiel zwischen Subjekt und Objekt, das unmittelbar in den wirklichen Endzustand, das fertige Produkt, mündete.
Prozeß-Steuerungen mit nicht zielorientierter Planung, wie sie hier zur Anwendung kamen, erwiesen sich im Hinblick auf ihre Zeitgestalt als unwiederholbar. Das singuläre Ereignis, als ein im voraus nicht kalkulierbares Phänomen elektroakustisch zu generieren, erschien mir momentan als das spannendste Abenteuer des gegenwärtigen Komponierens. Bei den READY-MADE waren keine Verbindungsstränge zu dem Bereich der bildenden Kunst, etwa zu denjenigen eines Marcel Duchamps, gegeben, die ihre künstlerische Realität infolge des Wegrückens der ursprünglichen Funktion des Objekts erhielten. Vielmehr standen hier im elektroakustischen Feld der Musik mehr oder weniger gesteuerte Suchprozesse mit einem hohen Grad an Unwahrscheinlichkeit im Vordergrund. Die Décollage ging aus dem Klang-Residuum, das sich bei meiner Komposition "Scanning" (Utrecht, 1982-83) ergab, hervor. Den Abschluß bildet das Zitat des "Deutschlandliedes" in der Fassung von Karlheinz Stockhausen (vgl. K. Stockhausen "Hymnen", Studio für Elektronische Musik, Westdeutscher Rundfunk, Köln), allerdings mit der Interpolation des von Hanns Eisler komponierten "Solidaritätslieds".
Die READY-MADE habe ich meinem Freund Jaap Vink, der meine Arbeit in den Studios des Instituuts voor Sonologie der Rijksuniversiteit, Utrecht, über lange Jahre förderte und begleitete, gewidmet. Schließlich schien es mir wichtig, mit der Zueignung "for Johannes Theodor Baargeld", einem deutschen Künstler europäischer Prägung, der zum Kölner Kreis um Max Ernst in den zwanziger Jahren gehörte, posthum meine Reverenz zu erweisen.
Tom Willems "LOIN D´ICI" "Loin d'ici" ist ein Versuchsband für ein Tanztheaterstück in der Choreographie von William Forsythe, das in der nächsten Saison an der Frankfurter Oper zur Aufführung gelangen wird. Alle Klänge werden aus einem 10-Sekunden-Ton einer Oboe hervorgebracht. Die Gesamtdauer des Stückes beträgt zwei bis zweieinhalb Stunden.
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