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Ars Electronica 1984
Festival-Programm 1984
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Festival 1979-2007
 

 

Die digitale Kunst - Programm, Teilnehmer




Sonntag, 9. bis Dienstag, 11. September 1984
ORF, Landesstudio Oberösterreich

DIE DIGITALE KUNST
Zukunftsperspektiven in der Computerkunst

BERATUNG:
Prof. Dr. Herbert W. Franke
Prof. Dr. Peter Weibel

DAS DIGITALE BILD
Sonntag, 9. September 1984, 10–16 Uhr

MODERATOR:
Dr. Wulf Herzogenrath (Köln)

REFERENTEN:
PETER WEIBEL (Wien): "Die Ästhetik des digitalen Bildes"

JANE VEEDER (Chicago): "Von der Videokunst zum digitalen Bild" (mit Beispielen aus dem "Chicago Circle")

SHERRY McKENNA (Los Angeles/Digital Productions): "Möglichkeiten digitaler Bilder in Film, Werbung und Fernsehen"

ERIC GIDNEY (Sydney/Sydney College of Advanced Education): "Kunst und Technologie in Australien"

Montag, 10. September 1984, 9–12 Uhr

Dr. WALTER KROY (Messerschmidt-Bölkow-Blohm, Forschungsabteilung/BRD): "Die Anwendung der Lasertechnik in der Kunst"

MIKE HENTZ (Lyon): "Die philosophische Datenbank von Minus Delta T im Himalaja, Sommer 1984". Präsentation einer Teilarbeit des Bangkok-Projektes
JÜRGEN CLAUS (München): "Expansion der Medienkunst – Was bleibt vom elektronischen Zeitalter?"

DER DIGITALE KLANG
Montag, 10. September 1984, 14–16 Uhr

MODERATOR:
Dr. Heinz Josef Herbort (Hamburg)

REFERENTEN:
ISAO TOMITA (Tokyo): "Die Zukunft der elektronischen Musik"
Dr. ROBERT MOOG (New York): "MIDI und seine Bedeutung in der elektronischen Musik"

Dienstag, 11. September 1984, 10–16 Uhr

JAMES DASHOW (Boston/Rom, M.I.T./Studio di Musica Elettronica Sciadoni, Rom): "Der Komponist und der Computer"

KLAUS BUHLERT (Berlin): "Computer im Orchester – Musiktechnologie oder Technologiemusik?"

MIKE BEECHER (London/Electro Music Research): "Möglichkeiten und Zukunft der Personalcomputer und Softwareentwicklung in der Musik"

JEAN-BAPTISTE BARRIÈRE (Paris/IRCAM): "Möglichkeiten und Zukunft des Computers am Beispiel des IRCAM"

LEO KÜPPER (Brüssel/Studio de Recherches et de Structurations Electroniques Auditives): "Klangraum – Raumklang. Möglichkeiten des Hörerlebens im Raum durch Elektronik"

Eric Gidney:
KUNST UND TECHNOLOGIE IN AUSTRALIEN – aus eigener Anschauung
Die Hochtechnologie ist weitgehend nicht in Australien selbst entstanden, und so sind noch viele Künstler unsicher, ob sie die Technologie in ihre Arbeit einbeziehen sollen. Einige jedoch stellen sich der Auseinandersetzung mit dem Neuen und erproben die neuen Medien und die damit verbundenen Relationen und Werte. Im März 1984 wurde im Rahmen des Festivals von Adelaide die erste australische Ausstellung von Kunst und Technologie "Interface" veranstaltet. Von dieser Ausstellung werde ich einige Unterlagen bringen und auch einen Querschnitt durch weitere Arbeiten australischer Bildhauer, Holographen und Computerkünstler.

Bei meiner eigenen Arbeit hat die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern, Komponisten, Schriftstellern und Technikern immer eine Rolle gespielt. Vor einigen Jahren habe ich als Mitglied der in Sydney beheimateten Gruppe "Watt" mit dem Künstler George Gittoes und dem Komponisten Martin Wesley-Smith an der Produktion großer Multimediaaufführungen im Freien mitgewirkt. Gemeinsam mit der Gruppe "TREE" entwickelte Gittoes allmählich Veranstaltungen, die nun alle zwei Jahre im Royal National Park bei Sydney stattfinden. An diesen Veranstaltungen nehmen bis zu 150 Künstler teil, und sie werden vom Strand aus von etwa 5000 Zuschauern verfolgt.

Derzeit befasse ich mich mit dem Einsatz von Telekommunikation und werde Ausschnitte aus einigen Veranstaltungen zeigen, wie auch Video und Dias von "Night Satellite", einer Simultanveranstaltung von Komponisten von Computermusik in Tokyo, Sydney und Vancouver im Rahmen von "Digicon '83".

In mancher Hinsicht ist Australien das ideale Land für den Einsatz von Telekommunikation. Nicht nur ist es so weit von den anderen Teilen der Welt entfernt, sondern auch innerhalb Australiens sind die Distanzen zwischen den einzelnen Städten so groß. Mit meiner Arbeit hoffe ich, einen Beitrag zum Gespräch über Kunst und Technologie zwischen den isolierten australischen Städten und der übrigen Welt zu leisten.
Walter Kroy:
DIE ANWENDUNG DER LASERTECHNIK IN DER KUNST
Zusammenfassung:
Mit dem starken Eindringen der Digital-Verfahren in die Methoden der Bildverarbeitung und der Entwicklung neuer steuerbarer Lichtquellen, wie z.B. Laser ergeben sich auch für künstlerisches Arbeiten und Gestalten eine Vielzahl bisher unbekannter Möglichkeiten.

Langfristiges Ziel aus der Sicht der Technologie ist es dabei, dem Künstler ein Werkzeug zur dynamischen und räumlichen Steuerung von Lichtobjekten in die Hand zu legen. Die verschiedenen technischen Möglichkeiten, die zu diesem Zweck heute oder in Zukunft verfügbar sind, werden beschrieben und in ihrer Wirkung erläutert. Neben den physikalischen Prinzipien werden auch die derzeitigen technologischen Grenzen aufgezeigt. Es werden die verschiedenen Lichtquellen, Displayverfahren, Projektionsarten, Projektionsflächen und Projektionsräume behandelt. Es zeigt sich dabei, daß einige der bisher eingeführten Begriffe wie z.B. Form, Gestalt, Farbe in ihrem Sinngehalt, Wirkung und Bedeutung neu überdacht bzw. erweitert werden müssen. Manche Begriffe, wie Luminanz oder Kohärenz werden hinzukommen.

Am Schluß des Vortrages werden einige Verfahren der Laserprojektion und der räumlichen Projektion (Holografie) im Experiment vorgestellt. Die Aufgabe, mit gezielt steuerbarem Licht neue Kunstformen zu entwickeln, wird formuliert.