Sky Art Conference ´82 - Statements, Biografien
Die Konferenz wird in zwei Teilen gehalten: Der erste Tag ist Sky Art, der zweite Telecommunication gewidmet. Was Sky Art anstrebt – in der physischen Umwelt expressive Botschaften, Zeichen und Symbole anzubieten, in großen Dimensionen und für und mit einem großen, allgemeinen Publikum – strebt Telecommunication an, mit Hilfe von "immateriellem" Transport elektronischer Art, indem sie den charakteristischen "dritten Maßstab" verwendet: große Verbreitung (weltweit, "weltenweit"), die zu meistens kleinen, aber zahlreichen "Displays" führt. Der persönliche, subjektive Charakter der Botschaften der Sky Art ist das spezifische Anliegen der Sky Artists. Sie spiegeln eine moderne Notwendigkeit wider: Rollenverteilung und Pooling von Kenntnissen und Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Ingenieuren. Die Präsentationen und Podiumsdiskussionen teilen persönliche Leistungen mit und einen Fundus von Erfahrungen, Ideen und Absichten sowohl, als auch Perspektiven zur Kollaboration mit bestehenden und zukünftigen Systemen, Vehikeln, Forschung und Organisationen. Raumbehörden, Medienverwaltung und Wirtschaft sind Partner, mit denen Sky und Telecommunication Artists arbeiten und kritische Beurteilung austauschen werden.
VORTRÄGE UND DISKUSSIONEN (ORF-Studio) Montag, 27. September: SKY ART
MODERATOREN: Pierre Restany und Bazon Brock
TEILNEHMER: Horst H. Baumannm, Lowry Burgess, Jürgen Claus, Joe Davis, Dale Eldred, Anders Holmquist, Gyorgy Kepes, Rockne Krebs, Heinz Mack, Otto Piene, Steve Poleskie, Tom Van Sant, Tal Streeter, Howard Woody, Jose Maria Yturralde
Dienstag, 28. September: TELECOMMUNICATION
MODERATOREN: Edwin Taylor und Otto Piene
TEILNEHMER: Joe Davis, Herbert Francke, Rus Gant, Bernd Kracke, Charlotte Moorman, Nam June Paik, Vera Simons, Stan VanDerBeek
STATEMENTS, BIOGRAFIEN Horst H. Baumann. Laser-Künstler, geboren 1934 in Aachen, Deutschland
SKY WORK: Laserinstallationen in Deutschland, den Niederlanden, England, Jugoslawien, den Vereinigten Staaten, seit 1968
Bill Bell.Künstler, Techniker, Erfinder. Geboren 1928 in Pittsburgh, Pennsylvania
Ausbildung: Princeton Universität, Princeton, New Jersey, A. B., Physik, 1949
SKY WORK: Bill Bell fand mit "Lightstick 1" erste Anerkennung als Künstler, im Rahmen der Sky Art Conference 81 am Center for Advanced Visual Studies, Massachusetts Institute of Technology, in Cambridge, Massachusetts, 1981.
"Lightstick 2" ist gegenwärtig in Arbeit für ein amerikanisches Museum und soll im Freien ausgestellt werden.
"Lightstick 3" war eine Auftragsarbeit für die japanische Veranstaltung "Art, Light and Illusion" am Isetan Museum of Art im April 1982.
Gegenwärtig arbeitet Bill Bell an "Lightstick 2", ein "sakkodoskopischer", Bilder erzeugender Lichtstab, der bei schneller Augenbewegung Wörter und Bilder im Raum schweben läßt. "Lightstick 2" enthält mehrere Tausend Licht aussendende Dioden und einen programmierten Blinker; es ist 195 Zentimeter hoch und soll im Freien aufgestellt werden.
Joan Brigham. Bildhauer mit dem Werkstoff Dampf; Fellow am C.A.V.S. seit 1975. Geboren 1935 in Tulsa, Oklahoma
Ausbildung: Harvard Universität, Cambridge, Massachusetts. M.A. (Master of Arts) 1965
Gegenwärtige Positionen: Assistant Professor of Fine Arts, Emerson College, Boston, Massachusetts, Fellow am Center for Advanced Visual Studies, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts
SKY WORK (auszugsweise): "Fog, Mist and Dreams", 1975
"Centerbeam", ein Projekt des C.A.V.S./M.I.T., für die Documenta 6, Kassel, Deutschland, 1977, und Washington, D.C, 1978
"Steamshuffle", mit Christopher Janney, Cambridge, Massachusetts, 1981
"Sun Wheel", für die Sky Art Conference 81 am Center for Advanced Visual Studies, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts, 1981
"Sun As Source", Portland, Oregon, 1981
"Art Quake", Portland, Oregon, 1981
Bazon Brock. Ästhetiker. Geboren 1936 in Stolp/Pan.
Gegenwärtige Position: Professor für Ästhetik und Gestaltungstheorie, Wuppertal, Deutschland
SKY WORK: Diskussionsmoderator, Sky Art Conference 82
Prof. Bazon Brock (Wien / Bonn): "DAS ICH – VERBAL, AUDIELL, VISUELL, KOMMUNIZIERT" Bazon Brock integriert wissenschaftliche und künstlerische Arbeiten (Filme, Theater, Hörspiele, Ausstellungen) über Formen der Vermittlung, die er "Actionteaching" nennt – vor allem interessiert an Fragen der Alltagsästhetik: Wie lassen sich künstlerische und wissenschaftliche Arbeitsweisen als Kulturtechniken im Alltagsleben der Bürger so einsetzen, daß deren Fähigkeiten zur Bewältigung der Lebensanstrengungen erhöht werden? In diesem Sinne versteht Brock seine "Besucherschulen", die er vielerorts, zum Beispiel bei den documenten 1968/72/77 in Kassel, einrichtete.
Gegenwärtige Arbeitsschwerpunkte: - FUNKTION DER AVANTGARDEN – "Avantgarde ist nur das, was uns zwingt, Traditionen neu zu bilden"
- RUINENTHEORIE – "Schöpfermythos der vollendeten Werke stellt die Welt mit Dingen voll; dem Problem der Endlagerung.
Entsorgung kann im kulturellen Bereich nur dadurch begegnet werden, daß man die Produktion von funktionstüchtigen Ruinen erhöht". Zur Bio- und Bibliographie: Bazon Brock "Ästhetik als Vermittlung – Arbeitsbiographie eines Generalisten", hrsg. von Karla Fohrbeck, 1096 Seiten mit 4 Registern, Köln, DuMont-Verlag, 1977.
Lowry Burgess. Künstler; Fellow C.A.V.S. 1971–78. Geboren 1940 in Philadelphia, Pennsylvania
Ausbildung: Pennsylvania Academy of Fine Arts, Philadelphia, Pennsylvania 1961; Institute Allende San Miguel, Mexiko, 1959
Gegenwärtige Position: Professor und Leiter des Graduate M.F.A. Programms am Massachusetts College of Art, Boston, Massachusetts
SKY WORK (auszugsweise): "Listening for Light Hinge", 1971
"Star Pits – Waiting-for-Light-Planes", 1973
"The Quiet Axis", seit 1968
Chefberater der Sky Art Conference 81 am Center for Advanced Visual Studies, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts, 1981
Chefberater und Ausstellungskoordinator für die Sky Art Conference 82
Lowry Burgess: STATEMENT "Gate Into Aither" – "Tor zum Äther"
Zwischen diesen leeren Händen ein vollkommener Atemzug. Verstreuter Staub, in dem verbrannte Flüsse sich vereinen. Ein Kranz von Wassern durch Erinnerung gehoben. Nun Angesicht zu Angesicht im Schwanken und Gekräusel glitzernder Ozeane. (HÖRT DIE EKSTATISCHE STILLE) Der Rand der Welt schlingt eine üppige Girlande Mit Zweigen voller Keim und Ernte um alle Meerestiefen So daß der Garten überflutet glüht. SEHT WIE GRÜN DIE ERDE WIRD! Das "Gate Into Aither" ist die dritte Arbeit im Rahmen der "Stillen Achse", einer ausgreifenden visionären Achse, die von der Erde in den Kosmos reicht. Die ersten zwei Teile der "Stillen Achse" sind vollendet. Sie sind: der "Geneigte Galaktische Lichtsee" in Bamiyan, Afghanistan (1968–74) und das "Utopische Schiff" auf dem Meeresboden im Pazifik nahe Rapa Nui (Osterinsel) (1974–78).
"Das Tor zum Äther" ist ein Torus mit einem halben Meter Durchmesser. Dieser Ring aus Eis besteht aus achtzehn Sektionen gefrorenem Wasser, das den Mündungen von achtzehn großen Flüssen der Welt entnommen wurde (Donau, Rhein, Nil, Euphrat und Tigris, Kongo, Indus, Ganges, Yang Tzu, Amazonas, Mississippi etc.). Die Konturen der einzelnen Teile sind parabolisch und hyperbolisch und stehen in einer gedrehten Moebiussequenz zueinander. Zwischen den einzelnen gefrorenen Teilen sind sonare Hologramme (Hologramme von Tonwellen), die den ekstatischen Gesang von Menschen und Kreaturen darstellen. NASA hat die Zustimmung erteilt, daß das "Tor zum Äther" oberhalb des "Utopischen Schiffes" im Pazifik durch das Space Shuttle 1986–87 im Weltraum plaziert wird. Das ausgesetzte "Tor zum Äther" wird sich im Weltraum in Wasserkristalle sublimieren und dann verschwinden.
Donald Burgy. Medienkünstler. Geboren 1937 in New York, N. Y.
Ausbildung: Rutgers Universität, New Brunswick, New Jersey, M.F.A.
Gegenwärtige Position: Chairman der Fakultät für Medien und Darstellende Kunst, Massachusetts College of Art, Boston, Massachusetts
SKY WORK (auszugsweise): Conference on the Total Environment, New York, und Puerto Rico, 1972
"Art World", Whitney Museum, New York, 1976
"Art Access /Network", Bath, England, 1980
"Context Completion Ideas"
seit 1974 Teilnehmer an der Sky Art Conference 81 C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Harriet Casdin-Silver. Künstlerin und Holographin; Fellow C.A.V.S. seit 1976. Geboren 1935 in Worcester, Massachusetts
Ausbildung: Universität von Vermont, Burlington, Vermont, B.A., 1956; Columbia Universität, Neue Schule für Sozialforschung, New York, N. Y., wissenschaftliche Arbeit, 1956–58; Cambridge-Goddard Graduate School for Social Change, Cambridge, Massachusetts, 1974
Gegenwärtige Positionen: Fellow am Center for Advanced Visual Studies, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts; Fellow und Consultant der Rockefeller Foundation
SKY WORK (auszugsweise): "Equivocal Forks II" eine Reihe solargelenkter Hologramme
"Centerbeam" für Documenta 6, Kassel, Deutschland, 1977, und "Centerbeam D.C", Washington, D.C, 1978
Holographie-Installationen
Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Christo. Künstler. Geboren 1935 in Gabrovo, Bulgarien
Ausbildung: Akademie der Schönen Künste, Sofia, Bulgarien, 1952–56
SKY WORK (auszugsweise): "Air Package" und "Wrapped Tree", Stedelijk van Abbemuseum, Eindhoven, 1966
"42,390 Cubic Feet Package", Walker Art Center, Minneapolis School of Art, Minneapolis, Minnesota, 1966
Projekt "Wrapped Coast", 1968
Projekt "Valley Curtain", riesiger, in der Luft hängender Stoffvorhang, Colorado, 1971
Jürgen Claus. Künstler. Geboren 1935 in Berlin, Deutschland
Ausbildung: Universität Marburg und Universität München, Deutschland, Theaterwissenschaft 1954–70 Gegenwärtige Position: Herausgeber von SUBMARIN, einer Unterwasserzeitschrift in München, Deutschland
SKY WORK (auszugsweise): "Die La Parra Blume", eine künstliche Seeanemone, in zwölf Meter Tiefe im Mittelmeer bei Simeria, Spanien, verankert, 1974
"The Chalwin Flower", mit 120 Studenten der Kunstfakultät der Universität von Sydney, mit Wasser gefüllte, schwimmende Skulpturen an der Küste von Sydney, Australien, 1974
"Die Gärten von Sharm", zusammen mit dem Unterwasserfotografen André Foulon, Unterwassergärten bei Sharm-el-Sheik an der Ostküste des Sinai im Roten Meer, 1978
"Planet Ozean", Unterwasserkunstwerk bei Long Island, Bahamas, 1979
Diese Events wurden in einem Fernsehfilm für das deutsche Fernsehen festgehalten und in Duisburg bei der Ausstellung "Schwimmende Skulpturen", 1979, und bei der Bundesgartenschau in Kassel, Deutschland, 1981, gezeigt.
TREFFPUNKT KUNST, ein Buch vom Keil Verlag, Bonn, verlegt, mit einem Kapitel "Wiederkehr der Elemente", in welchem fliegende Kunstwerke genannt und besprochen werden, 1982.
UMWELTKUNST – Buch mit einem Kapitel über Sky Art, das 1982 im Interform Verlag, Zürich, erscheinen soll.
EXPANSION DER KUNST, revidierte Auflage, Ullstein Verlag, 1982
Teilnehmer an der Podiumsdiskussion der Sky Art Conference 82
Jürgen Claus: HIMMEL UND MEER Aus den Tiefen des Meeres grüße ich die Freunde im Weltall. Sowohl die inneren wie die äußeren Räume der Erde spiegeln unsere gegenwärtigen Erfahrungen.
Diese beiden Räume befreien uns von unseren alltäglichen Lasten. Sie machen uns geistig und körperlich frei. Der innere und der äußere Raum haben unsere visuelle Konzeption dieses Planeten und des gesamten Planetensystems verändert. Diese Metamorphose vollzieht sich in uns – in der Tiefe unserer Psyche und in unserem neuen Wissen.
Persönlichkeiten wie Auguste Piccard haben uns mit der Erforschung von Himmel und Meer Neuland eröffnet. Wir Künstler verschmelzen die wissenschaftliche Erforschung des Himmels und Meeres mit menschlichem Erleben. Wir Künstler haben das Material für visuelle Abenteuer in beiden Räumen entwickelt – nämlich Licht, aufblasbare Objekte, Schwerelosigkeit und Freiheit der Bewegung, die Integration der Natur und ihr Kunstpotential.
Für die abschließende Sky Art Conference im Jahr 1984 erhoffe ich die Realisierung eines Wechselspiels zwischen dem Menschen im Weltraum und dem Menschen im Meer. Ich werde darauf hinarbeiten.
An Bord des Lufthansa-Fluges 793 am 27. August 1981
Betsy Connors. Videokünstlerin; Fellow am C.A.V.S. seit 1977. Geboren 1950 in Cambridge, Massachusetts
Ausbildung: Universitäten von Massachusetts, Amherst und Boston, Massachusetts, B.A., 1973 Ecole des Beaux Arts und Ecole du Louvre, Paris, Frankreich, 1973
Gegenwärtige Position: Fellow am Center for Advanced Visual Studies, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts
SKY WORK (auszugsweise): "Batteries Not Included", Video-animation mit Raumsymbolik, 1979
Künstlerische Mitarbeit am "Interfaces" Telekommunikationsevent (Teil der "Centervideo" Ausstellung des C.A.V.S.), einer gemeinsamen Arbeit des American Center, Paris, Frankreich, und des C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Video für "Icarus", Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Video für "Icarus", Sky Art Conference 82
Betsy Connors: STATEMENT Die "Video Skyspace" ist eine Videoinstallation mit drei Monitoren, die durch ein Videofenster von drei Monitoren natürliche und künstlich geschaffene Himmelslandschaften erfaßt. Sie besteht aus der Bewegung eines einzelnen Bildes innerhalb der drei Monitoren wie aus drei verschiedenen Bildern in langsamem, übertriebenem und auch lebhaftem Rhythmus. Eine Tonbandaufnahme begleitet die Vorführung mit Außengeräuschen von den verschiedensten Örtlichkeiten, teilweise sind diese manipuliert.
Douglas Davis. Videokünstler und Schriftsteller; Fellow am C.A.V.S. 1973–75. Geboren 1933 in Washington, D.C
Ausbildung: Rutgers Universität, New Brunswick, New Jersey, M.A., 1958
Gegenwärtige Position: Künstlerischer Direktor, International Network for the Arts
SKY WORK (auszugsweise): "Die letzten neun Minuten", gemeinsam mit Joseph Beuys und Nam June Paik, internationale Satelliten-Fernsehübertragung für die Eröffnung der Documenta (6), Kassel, Deutschland, 1977
Vortragender und Diskussionsteilnehmer bei der Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Videotapes für die Sky Art Conference 82
Joe Davis. Künstler; Fellow C.A.V.S. seit 1982. Geboren 1950 in Wilmington, Delaware
Ausbildung: Mt. Angel College, Mt. Angel, Oregon, B.A., 1973
Gegenwärtige Positionen: Fellow am Center for Advanced Visual Studies, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts; Gastkünstler am New College, Sarasota, Florida
SKY WORK (auszugsweise): "New Wave Ruby Falls", erste Kunstfracht für das Space Shuttle.
STS Payload 266A Launch Agreement 1145-001-00, für September 1983 terminisiert
"Projekt Blitze", ein Projekt zur Veränderung der Blitzfärbung und Beeinflussung von Gewittern, soll auf Spoil Island im Golf von Mexiko stattfinden.
Teilnehmer an der Sky Art Conference 82
Sarah Dickinson. Performerin, Medienkünstlerin. Geboren 1943 in Milwaukee, Wisconsin
Ausbildung: Wheaton College, Norton, Massachusetts, B.A., 1965; Massachusetts Institute of Technology, Center for Advanced Visual Studies, Cambridge, Massachusetts, Master of Science of Visual Studies – Programm seit 1981
SKY WORK: "Artists' Use of Telecommunications" ("Künstler arbeiten mit Telekommunikation"), mit Aldo Tambellini und COMMUNICATIONSPHERE, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
"Tele-Sky", auch mit Aldo Tambellini und COMMUNICATIONSPHERE, Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts; in Zusammenarbeit mit Eric Gidney, Metro-Television, Sydney, Australien, 1981
Dokumentar-Videotape, Satellitenempfangsstation für JPL und Space Shuttle Bilder, Spring Valley, Illinois, 1982, in Arbeit
"Skygram" (für Marconi), Slow-Scan Telekommunikationen, Sky Art Conference 82 (mit Aldo Tambellini)
Peter Droege. Architekt, Stadtplaner, Environmentkünstler; Fellow am C.A.V.S. seit 1981. Geboren 1952 in Würzburg, Deutschland
Ausbildung: Technische Universität München, Deutschland, Diplomingenieur, 1976 Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts, M.Arch.A.S., 1978
Gegenwärtige Position: Fellow C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts
Paul Earls. Komponist und Medienkünstler; Fellow C.A.V.S.; 1970. Geboren 1934 in Springfield, Missouri
Ausbildung: Universität von Rochester, Rochester, New York, M.M. und Doktorat in Komposition und Musikwissenschaft, 1959
Gegenwärtige Positionen: Fellow am Center for Advanced Visual Studies, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts Dozent, Abteilung für Architektur, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts
SKY WORK (auszugsweise): "Weather", M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1973
"A Grimm Duo", zwei Opern, Boston und Cambridge, Massachusetts, 1976–77
"Centerbeam", C.A.V.S./M.I.T. Zusammenarbeit für Documenta 6, Kassel, Deutschland, 1977
"Icarus", eine Himmelsoper, mit fliegenden Objekten von Otto Piene; "Centerbeam" D.C, in der National Mall, Washington, D.C, 1978
"Icarus Festival", Guadalajara, Mexiko, 1979
"Flug des Daedalus", Szene aus "Icarus", Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
"Modulations", Hayden Gallery, M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1982
"Icarus", mit Otto Piene und anderen für die Sky Art Conference 82
Harold Edgerton. Wissenschaftler, arbeitet auf dem Gebiet der Stroboskopie, Höchstgeschwindigkeitsfotografie. Geboren 1903 in Fremont, Nebraska
Ausbildung: Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts, Doktorat 1931
Gegenwärtige Position: Institute Professor Emeritus, Abteilung für Elektrotechnik am Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts
SKY WORK (auszugsweise): Ehrenvorsitz der Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Dale Eldred. Künstler, Fellow C.A.V.S. seit 1982. Geboren 1934 in Minneapolis, Minnesota
Gegenwärtige Positionen: Chairman der Abteilung für Bildhauerei, Kansas City Art Institute, Kansas City, Missouri Fellow C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts
SKY WORK (auszugsweise): Mehrere Sonnenlicht-Werke in Des Moines, Iowa; Houston, Texas; St. Louis, Missouri; St. Petersburg, Florida; Corpus Christi, Texas; Phoenix, Arizona
"Sun Structures, Time Incident", The Nelson Gallery und Atkins Museum, Kansas City, Missouri, 1980
"Time Incident", eine Installation, Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
"Line of Fire" ("Feuerlinie"), Installation, Sky Art Conference 82
Beth Galston. Bildhauerin, Environmentkünstlerin; Fellow C.A.V.S. seit 1981. Geboren 1948 in Los Angeles, California
Ausbildung: Cornell University, Ithaca, New York, B.A., 1970; Kansas City Art Institute, Kansas City, Missouri, B.F.A., 1977; Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts, S.M.Vis.S. in Environmentkunst, 1981
Gegenwärtige Position: Fellow C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts
SKY WORK: "Light Images" (Licht-Bilder), eine Installation und Performance, C.A.V.S./M.I.T., 1980
"Sun Arc" (Sonnenbogen), Sennott Park Spielplatz, Cambridge, Massachusetts, ab 1982
Rus Gant. Künstler, Forscher; Fellow C.A.V.S. seit 1982. Geboren 1947 in Ft. Richardson
Ausbildung: Florida State University, Tallahassee, Florida, B.F.A., Cinematographie, 1971
Gegenwärtige Positionen: Gründer, Kreativer und Technischer Direktor der Vision Machine Research, Cambridge, Massachusetts Fellow C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts
SKY WORK (auszugsweise): "Centerdisc", mit Otto Piene und Vin Grabill, Sky Art Conference 82
"Vision Machine", Ausstellung, Sky Art Conference 82
Rus Gant: STATEMENT Meine Arbeit hat sich um Lehrmaschinen gedreht, um die Welt in visuellen Begriffen zu sehen und darzustellen, welche uns, als Individuen und Künstler, den anderen Medien ebenbürtig erscheinen. Dazu benützte ich die neuesten optischen Speichersysteme und Soft- und Hardware zur Bilddarstellung. Es war mein Ziel, den Computer sowohl als Medium wie als Gehilfen des Künstlers einzusetzen, so daß der kreative Prozeß ohne Qualitätsverlust beschleunigt werden kann. Ich möchte zeigen, was visuelle Computer zum kreativen Prozeß beitragen können, aber auch diese Maschinen auf die menschlichen Bedürfnisse abstimmen. Wir müssen den Kunstprozeß in unseren Maschinen fest integrieren, um sie erfolgreich als Mitarbeiter in unserer intellektuellen Evolution verwenden zu können.
Lorlilee Garbowska. Bildhauerin, Performance-Künstlerin. Geboren 1955 in Southampton, New York
Ausbildung: The Cooper Union for the Advancement of Science and Art, New York, N. Y., B.F.A., 1977; Massachusetts Institute of Technology, Center for Advanced Visual Studies, Cambridge, Massachusetts, S.M.Vis.S., 1982
SKY WORK: "The Passage of Zeppelin" (Die Reise des Zeppelin), Doktorarbeit-Show, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1982
Gregory Patrick Garvey. Künstler. Geboren 1952 in Appleton, Wisconsin
Ausbildung: Universität von Wisconsin, Madison, Wisconsin, M.F.A., 1980; Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts, S.M.Vis.S. in Environmental Art 1982
SKY WORK (auszugsweise): Lichtdesign für die Sky-Oper "Icarus" von Paul Earls, für die Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., 1981
Elizabeth Goldring. Schriftstellerin, Fellow C.A.V.S. 1975. Geboren 1945 in Forest City, Iowa
Ausbildung: Harvard Universität, Cambridge, Massachusetts, M.A., 1977
Gegenwärtige Positionen: Fellow Center for Advanced Visual Studies, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts; Direktor für Ausstellungen und Projekte, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts
SKY WORK (auszugsweise): Ko-Direktor der Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Ko-Direktor der Sky Art Conference 82
"International Alarm", Sky Art Conference 82
Elizabeth Goldring: STATEMENT Ich glaube, es ist etwas sehr wichtig an dem Erlebnis, das nicht für immer dauert, das nicht für immer bleibt, das vorübergeht – wichtig mit Bezug auf die Energie, die dafür nötig ist. Man muß dieses Erlebnis irgendwie ergreifen, muß sich bemühen, es auf irgendeine Weise zu erwischen. Wäre es immer hier, müßte man nicht diese Art von Energie dafür aufbringen.
Ausschnitt aus "Himmel und Raum: Kunst, Information und Bildung", eine Podiumsdiskussion bei der Sky Art Conference 81
Vin Grabill. Künstler; Fellow C.A.V.S. seit 1981. Geboren 1949 in Boston, Massachusetts
Ausbildung: Oberlin College, Oberlin, Ohio, A.B., 1971 Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts, S.M.Vis.S. in Environmental Art, 1981
Gegenwärtige Positionen: Fellow am Center for Advanced Visual Studies, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge; Massachusetts Video Consultant, The Listening Studio, Boston, Massachusetts
SKY WORK (auszugsweise): Künstlerische Mitarbeit am "Interfaces" Telekommunikationsevent (im Rahmen der C.A.V.S.-Ausstellung "Centervideo"), ein gemeinsames Projekt des American Center, Paris, Frankreich und des C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Videodirektor für "Icarus", Sky-Oper bei der Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Film und Video Koordinator; Videotapes: Sky Art Conference 82
"Centerdisc", mit Otto Piene und Rus Grant, Sky Art Conference 82
Vin Grabill: STATEMENT "Visual Music Re-Creation" – "Visuelle Musik-Nachschöpfung" von Vin Grabill gemeinsam mit Clark Johnsen
…
Es sollte ein Wort geben für diesen schwer faßbaren Begriff, eine gelungene Verschmelzung der beiden Bedeutungen, denn der richtige Vereinigungseffekt erzeugt mehr als die Summe der Teile unserer Sensibilität.
…
"Videomusik" beginnt mit irgendeinem Ton oder Akkord, der Eigenschaften von Bild als auch Ton enthält und die Grundlage bildet für Motive und größere Strukturen.
Der visuelle Effekt wird weniger dominant und wird ein Bestandteil der Musik.
Wolfgang Hahn. Künstler. Geboren 1953 in Anrath, Westdeutschland
Ausbildung: Pädagogische Hochschule Rheinland, Aachen, Deutschland, Staatsexamen 1976; Universität Kassel, Atelier Kramer, Kassel, Deutschland, 1976–81; Massachusetts Institute of Technology Center for Advanced Visual Studies, Cambridge, Massachusetts, wissenschaftliche Arbeit, 1981–82
SKY WORK: Projekt "Fliegenfänger", 1979–82
Wolfgang Hahn: LEIMBILDER, FLIEGENFÄNGER – MIT DEM WIND MALEN Ein Vorschlag für die zweite Sky Art Konferenz in Linz, Österreich. Auf dem Gelände des Brucknerhauses werden drei bis sechs mit Insektenfangleim getränkte und auf Rahmen gespannte Leinwände installiert. Jedes dieser gerahmten Bilder hat das Format drei mal vier Meter und erinnert durch seine Kantenverhältnisse, seine Größe und durch die Stellage, von der es getragen wird, an eine freistehende Plakatwand.
Der aufgetragene Leim durchtränkt das Gewebe, macht die gespannte Leinwand transparent und klebrig. Einflüsse durch Witterung machen sich bemerkbar. Insekten, vom Wind getragene Teilchen, setzen sich nieder, bleiben haften. Sie tragen zu einem Prozeß bei, der von der sich verändernden Leinwand abzulesen ist.
Wandel und Veränderung, die säkularisierten Versionen der idealen Größe, Bewegung, werden als Resultat des Zusammenspiels von Zeit und Raum sichtbar. Dem Betrachter bieten sie ein statisches Bild, trotzdem erzählen sie von der Unmöglichkeit des Stillstandes. Wie sie heute sind, werden sie morgen nicht mehr sein.
Exkurs Wie das Boot im Fluß, wenn es sich mit der gleichen Geschwindigkeit wie das Wasser stromabwärts bewegt, unsteuerbar wird, so ist es uns nicht möglich, unseren eigenen Wandel in der Permanenz der Bewegung zu erfahren– eben weil Betrachter und Objekt im gleichen Zeitfluß schwimmen. Was wir erfahren, sind die Resultate der Veränderung: Stadien. Sie sind punktuell und somit statisch.
Cambridge, Mai 1982.
Anders Holmquist. Vexillograph. Geboren in Stockholm, Schweden
Ausbildung: Lundsbergs Schule Schweden
SKY WORK (auszugsweise): Permanent Flag Environment (Ausgestaltung mit Fahnen), Pennsylvania Station, Baltimore, Maryland, 1978
Cosanti Festivals, 1976–79
Cousteau Society Involvement Fair, 1979
Xerox Sales Meeting, Florida, 1981
Arcosanti Festival Riverwalk, 1981
"Wind Chapel" für die Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Fahneninstallationen für die Sky Art Conference 82
Ron Hays. Video- und Medienkünstler; Fellow C.A.V.S. 1976–78. Geboren 1945 in Omaha, Nebraska
Ausbildung: Northwestern University, Evanston, Illinois, B.S., 1968
SKY WORK (auszugsweise): "Music-Image" – verschiedene Arbeiten zur Visualisierung von Musik unter Verwendung von Computern, Lasern, Video- und Filmtechniken
"Odyssey", erste Videomusikplatte mit Computer und Filmanimation
"Star Wars Concerts", in der Hollywood Bowl und dem Olympiastadion von Montreal, integrierte Breitwandprojektionen von Musik-Bildern mit Feuerwerken, Sondereffekten und Laser
"Cinema Theater of the Future", ein Multimedia-Film, Paramount Studios, Hollywood, California
Diskussionsteilnehmer bei der Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Visualisierung für "Icarus" und Diskussionsteilnehmer bei Sky Art Conference 82
Ron Hays: STATEMENT … Es war eigentlich so, daß am Ende des Konzertes mein zweisprachiger Assistent zu mir, der ich mit 80 Leuten reden mußte, damit die Show ablaufen konnte, sagte:
"Mr. Hays, drehen Sie sich doch bitte herum." Ich hatte den Himmel wirklich nicht erlebt. Ich saß in einem Drehstuhl, mit zwei Paar Kopfhörern am Kopf, und schaute auf und dann wurde ich ein Teil dieses Erlebnisses, denn es war einfach – es gibt kein anderes Wort dafür – wunderbar.
Der Raum, der bisher immer für Baseballspiele und andere Sportveranstaltungen verwendet worden war, war plötzlich verzaubert und erfüllt mit Licht und Ton. Am liebsten hätte ich Lou Friedmans Planetenbilder auf den 90 Fuß großen Schirm projiziert zu Holsts Musik "Die Planeten", die wir spielten, so wie ich es mit Mars Lander ohnehin gemacht habe, dazu noch frühe Künstlerfotografien vom Jupiter und diese zwei Lieder. Ich hätte diesen Menschen (Paul MacCready) in seinem Flugzeug (Gossamer Albatross) durch das Stadion fliegen lassen zu einem der Musikstücke.
Ich hätte Elizabeth Goldring auf jedem Rang des Olympiastadions etwas ausstellen lassen, so daß die Leute in der Pause nicht nur statt süßem Zeug Säfte trinken gingen, sondern etwas sehen würden, was Elizabeth schön fand. Ed Taylor hätte ich gebeten, es auf Videotape aufzunehmen, und Lowry Burgess hätte ich gebeten, ein Werk der Concept-art zu liefern, das vielleicht im Stadion sein könnte – überhaupt, der Geist dieses Mannes fasziniert mich absolut. Außerdem war ich schon immer in Otto Pienes "Neon Rainbow" verliebt und wollte diesen Regenbogen schon immer einmal bei einem meiner Konzerte in einem Stadion aufblasen, und die Menschen ihn bewundern lassen, eingebaut in eine Choreographie mit Lasern und Feuerwerken.
Das sind Feiern, und dabei verwenden wir die Werkzeuge der Technik wie den Computer zur Steuerung, ich werde nächstes Jahr eine Reihe davon durchführen und hoffe zu jedem Symphonieorchester in den Vereinigten Staaten zu kommen, so daß es schließlich wie eine himmlische Symphonie zum Repertoire der Orchester gehören wird.
Auszug aus "Sky and Space: Art, Information and Education" – Himmel und Raum: Kunst, Information und Bildung, Forumsdiskussion bei der Sky Art Conference 81, 26. September 1981
Marek Holynski. Computerwissenschaftler, Schriftsteller; Fellow C.A.V.S. seit 1981. Geboren 1947 in Warschau, Polen
Ausbildung: Technische Hochschule Warschau, Abteilung für Elektronik, Warschau, Polen, M.A., 1970, Polnische Akademie der Wissenschaften, Institut für Computerwissenschaft, Warschau, Polen, Doktorat, 1975
Gegenwärtige Positionen: Fellow C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts; Vorstandsmitglied der Polnischen Computer Gesellschaft; Außerordentlicher Professor an der Abteilung für Mathematik, Universität Boston, Boston, Massachusetts
Pontus Hulten. Direktor des Museum of Contemporary Art, Los Angeles, California Moderator bei der Sky Art Conference 81, Center for Advanced Visual Studies, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts, 1981; Moderator Sky Art Conference 82
Setsuko Ishii. Holograph; Fellow C.A.V.S. seit 1981. Geboren 1946 in Tokio, Japan
Ausbildung: Technische Hochschule von Tokio, Abteilung für Angewandte Physik, Tokio, Japan, B.Sc., 1970; Sokei-Akademie der Schönen Künste, Tokio, Japan, 1971–74; Technische Hochschule von Tokio, Laboratorium für Bildwissenschaft und Technik, Yokohama, Japan, Forschungsarbeit, 1978–81
Gegenwärtige Positionen: Fellow C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts Artist-in-Residence am Museum für Holographie, New York, N. Y.
SKY WORK: Holographische Environmentinstallationen
Christopher Janney. Environmentkünstler und Musiker; Fellow C.A.V.S. 1978. Geboren 1950 in Washington, D.C
Ausbildung: Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts, S.M.Vis.S. in Environment-Art, 1978
Gegenwärtige Position: Fellow C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts
SKY WORK (auszugsweise): "Steamshuffle", gemeinsam mit Joan Brigham; das Orakel für "Icarus", Dampf-Ton-Text-Environment als Teil der Sky-Oper "Icarus" von Paul Earls, Cambridge River Festival, Cambridge, Massachusetts, 1981
"Reach!" Installation für die Sky Art Conference 82
Christopher Janney: STATEMENT Ich habe an einer Reihe von Windharfen gearbeitet, die so groß sind, daß man in sie hineinsteigen oder durchgehen kann. Sie bestehen eigentlich aus zwei Teilen – der Harfe, die in der Form dem traditionellen Instrument ähnlich ist, und einem Tunnel oder einer Kammer darunter, aus Glas oder Plexiglas, also transparent und so groß, daß man durchgehen kann. Wenn man sich in dem Tunnel befindet, ist man akustisch isoliert und hört nur die Töne der Windharfe, eine Überlagerung harmonischer Töne. Dadurch wird die eigene Sicht des Raumes außerhalb grundlegend verändert, man sieht seine Umgebung in neuer, interessanter Sicht.
Jon Jeibmann. Bildhauer. Geboren 1944 in Portland, Oregon
Ausbildung: Museum Art School, Portland, Oregon, Diplom, 1970; Massachusetts Institute of Technology, Center for Advanced Visual Studies, Cambridge, Massachusetts, S.M.Vis.S. Programm, seit 1981
SKY WORK: "Light Grid", computergesteuerte Lichtmatrize, C.A.V.S./M.I.T., 1982
Ich verwende Skulpturen als Werkzeuge zur visuellen Untersuchung ihres Environments.
Gyorgy Kepes. Künstler; Gründer und Direktor des C.A.V.S. 1967–74. Geboren 1906 in Selyp, Ungarn
Ausbildung: Akademie der Schönen Künste, Budapest, Ungarn, 1925–29
Gegenwärtige Positionen: Gründer und emeritierter Direktor des Center for Advanced Visual Studies, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts; Institute Professor Emeritus, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts
SKY WORK (auszugsweise): Vortragender und Diskussionsteilnehmer bei der Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Diskussionsteilnehmer bei der Sky Art Conference 82
Milton Komisar. Bildhauer; Fellow C.A.V.S. 1981–82. Geboren 1935 in Nashville, Tennessee
Ausbildung: University of California, Berkeley, California, M.A., 1964
SKY WORK (auszugsweise): "Nisus", ein zimmergroßes Lichtfirmament, 1981
"Diamond", 1982
Piotr Kowalski. Bildhauer; Fellow C.A.V.S. seit 1978. Geboren 1927 in Lwow, Polen (heute UdSSR)
Ausbildung: Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts, Bachelor of Architecture, 1951 Gegenwärtige Position: Fellow C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts
SKY WORK (auszugsweise): "Durch Dynamitexplosion geformte Solarskulptur", California, 1965
"Light and Steel Pyramid", Bordeaux, Frankreich, 1973
"Light-Tower", Vitry, Frankreich, 1974
"Light Environment", St. Marne la Vallee, Frankreich, 1977–80
"Time Machine II", interaktiver Video- und Tonsatellit zwischen dem M.I.T. und dem California Institute of the Arts, 1981
"Time Machine II", bei der Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., 1981
"Time Machine + Projets", Centre Georges Pompidou
"Beaubourg" – Einzelausstellung, 1981/82
Teilnehmer bei "ALEA(S)", "ARC 2", Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris, 1982
Bernd Kracke. Medienkünstler; Fellow C.A.V.S. seit 1981. Geboren 1954 in Bremen, Deutschland
Ausbildung: Hochschule für bildende Künste, Hamburg, 1979; Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts, S.V.Mis.S. in Environment-Art, 1981
Gegenwärtige Position: Fellow C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts
SKY WORK (auszugsweise): "Media Fountain" – Vorschlag, Berlin, Deutschland, 1980
"Transmitted Sculpture 1", Slow-Scan-Event mit Aldo Tambellini und Pat Hearn, C.A.V.S./M.I.T. – Atlanta, Georgia, 1980
"Translocation/Ornament der Masse 2", Diplomarbeit-Installation, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Künstlerische Mitarbeit beim "Interfaces"-Telekommunikationsevent (im Rahmen der C.A.V.S.-Ausstellung "Centervideo"), gemeinsam veranstaltet vom American Center, Paris, Frankreich, und dem C.A.V.S./M.I.T., 1981
"DATA Network", elektronische Zeitung, Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., 1981
"Medienspiele", Telekommunikationsperformance, Kunsthaus Zürich, Schweiz, und Visible Language Workshop/M.I.T. – Sommerville, Massachusetts, 1982
"DATA Network" für Sky Art Conference 82
Rockne Krebs. Bildhauer, Fellow C.A.V.S. 1973–74. Geboren 1938 in Kansas City, Missouri
Ausbildung: University of Kansas, B.F.A., 1960
SKY WORK (auszugsweise): "Ra", Corcoran Gallery, Washington, D.C, 1969
"Day Passage, Night Passage", Albright Knox Gallery, Buffalo, New York, 1971
"Light is the City at Night", New Orleans, Louisiana, 1972
"Sky Bridge Green", Philadelphia Museum of Art, Philadelphia, Pennsylvania, 1973
"Still Green", Los Angeles, California, 1979
"Source", Internationales Bildhauersymposium, 1980
Vortragender bei der Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Laser Installation für die Sky Art Conference 82
Eugene Larrabee. Wissenschaftler. Geboren 1920 in Marlborough, Massachusetts
Ausbildung: Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts, S.M. in Aeronautik, 1948
Gegenwärtige Position: Außerordentlicher Professor an der Abteilung für Aeronautik und Astronautik, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts
SKY WORK (auszugsweise): Berater bei der Entwicklung von CHRYSALIS, einem pedalbetriebenen Doppeldecker, Hanscom Field, Bedford, Massachusetts Vortragender bei der Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Richard Lerman. Komponist und Filmemacher; Fellow C.A.V.S. seit 1981Geboren 1944 in San Francisco, California
Ausbildung: Brandeis University, Waltham, Massachusetts, B.A., M.F.A., 1970
Gegenwärtige Positionen: Lehrbeauftragter, The School of the Museum of Fine Arts, Boston, Massachusetts. Fellow C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts
SKY WORK: "Plaza Music", Three Rivers Art Festival, Pittsburgh, Pennsylvania, 1981
"Large Scale Outdoor Music", DeCordova and Dana Museum and Park, Lincoln, Massachusetts, mit Sound/Image/Events, 1982
Richard Lerman: STATEMENT Ich beschäftige mich damit, Ton durch verschiedene Medien und Materialien zu bewegen … Was wir hören können, ist das Brausen des Windes durch Metall, die Auswirkung von Luftdruck auf verschieden große Oberflächen, die Schwingungen eines Fadens im Wind, den Zusammenprall von Insekten und/oder fallendem Laub mit einem Material etc.
Beschreibung des Projektes für die Linzer Sky Art: SKY SCREENS Eine Installation im Freien.
Aus Fliegengitter wurden große, flache Mikrophone gemacht mit einer großen Oberfläche, Lautsprecher übertragen das verstärkte Geräusch von diesen Fliegengittern an einen Platz im Inneren des Brucknerhauses, von wo aus man auch die Gitter draußen sehen kann. Man hört – man sieht. Die Geräusche des Windes werden durch die Gitter-Mikrophone verstärkt.
Nachts zieht ein helles Licht die Insekten an, und wenn sie auf die Gitter prallen, kann man das drinnen hören. Die Gitter sind Teil meines Bemühens, immer wieder piezoelektrische Materialien in meiner Arbeit zu verwenden. Die Materialien der Gitter sind: altes Kupfer, Messing und Bronze.
Heinz Mack. Bildhauer. Geboren 1931 in Lollar, Deutschland
Ausbildung: Akademie der schönen Künste, Düsseldorf, Deutschland, 1966
SKY WORK (auszugsweise): Fliegende Lichtskulpturen
Pyrotechnische Experimente am Himmel
Sahara Projekt
Station 13
Teilnahme an der Sky Art Conference 82
Himmelserscheinungen
Silberne Ballone schweben am Himmel und tragen unsichtbare Netze, in welchen lichtreflektierende Membranen hängen.
Wenn sich die Höhe eines einzelnen Ballons verändert, dann werden diese transparenten Lichtschleier simultan in Bewegung gesetzt. Der offene, nicht zu beobachtende Raum der Lichtdiffusion im Himmel erfährt durch diese Lichtträger eine unerwartete Artikulation. Die räumlichen Konstellationen ergeben sich aus dem Volumen, das die Lichtmembrane umschließen, und durch die Intensität, mit der sie im Augenblick beleuchtet werden. Abgesehen von räumlichen sind auch lineare und Oberflächenkonstellationen möglich. Die Raumproportionen erscheinen besonders unwirklich, wenn den kleinen Lichtträgern eine starke Intensität und den größeren Medien eine schwächere Intensität zuteil wird, dadurch erhalten die einzelnen Teile ihre räumliche Funktion.
Durch die Bewegungen des gesamten "Himmel-Vorhangs" sowie der einzelnen Teile wird der Inhalt des Raumes verändert. Auch die augenblickliche Lichtreflexion wird verändert, da selbst eine geringfügige Drehung des Lichtträgers zu einer Änderung der Beleuchtung führt, entsprechend der jeweiligen Stellung zur natürlichen Sonne. So kann der künstliche "Stern", der eben, durch die Bewegung, zu versinken scheint, plötzlich wieder am Himmel aufgehen. Die Farbe der Sonne findet sich in ihren neuen Satelliten wieder.
Ausschnitt aus ZERO 3, Düsseldorf, 1961
Mark Mendel. Dichter; Fellow C.A.V.S. 1976–81. Geboren 1947 in Monroe, Georgia
Ausbildung: Johns Hopkins University, Baltimore, Maryland, M.A., 1968
SKY WORK (auszugsweise): Durch Dampflaser abgetastete Dichtung, "Centerbeam", C.A.V.S./M.I.T., Documenta 6, Kassel, Deutschland, 1977, und Washington, D.C, 1978
"Cloud Rhymes with Airlines", Boston Kite Festival – Drachenfest, Boston, Massachusetts, 1978
"Sunfluent Stonework", Übermittlung von Solar-Dichtung, Bildhauerwettbewerb, Cambridge Arts Council, Cambridge, Massachusetts, 1979
"Sky Poem" für die Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Miralda. Künstler, Festivalgestalter; Fellow C.A.V.S. 1978–79, 1981. Geboren 1942 in Barcelona, Spanien
Ausbildung: Escuela de peritos Industriales, Terrasca, Spanien, 1957–61
SKY WORK (auszugsweise): "Fete en Blanc", 1970
"Four Colors Ritual", 1971
"Fest für Leda", 1977
Mit Mitropoulos. Bildhauer, Architekt; Fellow C.A.V.S. seit 1979. Geboren 1939 in Piräus, Griechenland
Ausbildung: Universität von Edinburgh, Abteilung für Architektur, Edinburgh, Schottland, Doktorat 1974
Gegenwärtige Position: Fellow C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts
Einer kleinen Anzahl von Mitwirkenden ist es möglich, das Niveau der Kommunikation über das "Hallo, hier bin ich" auszuweiten zu einer komplexen zwischenpersönlichen Aktivität von "miniperformances".
Charlotte Moorman. Cellistin, Performance-Künstlerin
Ausbildung: Universität von Texas, M.A. in Musik
SKY WORK (auszugsweise): Cellistin, Videokünstlerin und Komponistin, tritt auf bei lebenden Skulpturen, Konzerten, Festen, Happenings, Body Art, Action Music, Environments, kombinierten Medien, Videokunst.
Edgar Varèse nannte sie die "Jeanne d'Arc der Neuen Musik" wegen ihres Eintretens für Komponisten wie John Cage, Joseph Beuys, Earle Brown, Sylvano Bussotti, Giuseppe Chiari, Toshi Ichiyanagi, Takehisa Kosugi, Jim McWilliams, Yoko Ono, Nam June Paik, Karlheinz Stockhausen und andere, deren Werke sie aufführte.
Seit 1964 sind Charlotte Moorman und Nam June Paik, ein koreanischer Komponist-Pianist-Videokünstler, in der ganzen Welt bei gemeinsamen Performances aufgetreten und haben gemeinsam Kunstwerke geschaffen. Sie haben Artikel, Essays, Wörterbücher und Anthologien über Avantgarde geschrieben und haben in allen wichtigen einschlägigen Veröffentlichungen Erwähnung gefunden.
"Sky Kiss", mit Jim McWilliams, Präsentationen 1968, 1975, 1976, 1980, und bei der Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
"Nam June Paik", Whitney Museum of American Art, New York, April–Juni 1982
"Sky Kiss" mit Jim McWilliams und Otto Piene bei der Sky Art Conference 82
Grover Mouton. Künstler; Fellow C.A.V.S. 1976–77. Geboren 1946 in Lafayette, Louisiana
Ausbildung: Harvard University, Graduate School of Design, Cambridge, Massachusetts, Master of Architecture, 1974
Gegenwärtige Position: Forschungsarbeit an der Tulane University, Fachrichtung Architektur, New Orleans, Louisiana
SKY WORK (auszugsweise): Seit 1963 befaßt sich der Künstler mit den Themen Himmel, Schwerelosigkeit, Environments im Raum.
Referate über "A SENSE OF PLACE Within a 0-Gravity Metaphor" – Raumgefühl innerhalb einer Metapher der Schwerelosigkeit, Ausstellung bei Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Antonio Muntadas. Medienkünstler; Fellow C.A.V.S. seit 1977. Geboren 1942 in Barcelona, Spanien
Ausbildung: Escuela Tecnica Superior Ingenieros Industriales, Barcelona, Spanien, M.A. Gegenwärtige Position: Fellow C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts
SKY WORK (auszugsweise): "The Pacific Rim", Slow-Scan-Projekt, 1979
Künstlerische Mitarbeit bei einem Bild-Telephon-Projekt der University of California, Los Angeles–Boston, Massachusetts, 1981
"Media Eyes", mit Anne Bray, Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Videotapes für die Sky Art Conference 82
Antonio Muntadas: STATEMENT Schließlich befinden wir uns am Scheitelpunkt eines neuen Zeitalters. Was not tut, ist klar. Wir müssen - unsere Wahrnehmungen erweitern
- uns stärker sozial engagieren
- ein Gefühl für globale kulturelle Erfahrungen entwickeln
- uns der gegenwärtigen Phänomene bewußt werden
- eine klarere und engere Beziehung zwischen den Konzepten der Kunst und der Kommunikation und zwischen der persönlichen und der öffentlichen Kommunikation erreichen
- neue Lernsysteme erstellen.
Über koaxiale Kabel, Kunstfaseroptik oder Mikrowellen, mit Teletext, Slow-Scan-Fernsehen, Bildtelephon, Satelliten … haben Künstler (vor allem jene, die sich für den öffentlichen Raum, großes Publikum und Environment interessieren) das neue Werkzeug und neue Wege, um unserer Zeit und sozialen Wirklichkeit zu begegnen.
Nam June Paik. Künstler. Geboren 1932 in Seoul, Korea
Ausbildung: Universität von Tokio, Tokio, Japan, Fachgebiet Ästhetik, 1956
SKY WORK (auszugsweise): "Nam June Paik", Whitney Museum of American Art, New York, April–Juni 1982
"Tele Paik – Tele Moorman", Telekommunikationsevent bei der Sky Art Conference 82
Während der sechziger und siebziger Jahre tauchte Video auf und etablierte sich in Amerika als neue Kunstform. Die Schlüsselfigur in dieser Entwicklung ist der Komponist, Künstler und Performer Nam June Paik. Ein Bericht über seine Laufbahn ist gleichzeitig ein Bericht über die Umwandlung von Fernsehen und neuen Videotechniken in Gegenwartskunst.
Nam June Paik wurde 1932 in Seoul, Korea, geboren. 1956 schloß Paik seine Studien an der Universität von Tokio mit einem Diplom in Ästhetik und einer Arbeit über Arnold Schönberg ab und fuhr nach Westdeutschland, um seinem Interesse für Musik des zwanzigsten Jahrhunderts nachzugehen. Dort traf er John Cage, nahm an Karlheinz Stockhausens Musik-Theaterstück "Originale" teil und begann Kompositionen zu schaffen und in ganz Europa Performances zu präsentieren. 1961 begegnete Paik George Maciunas, dem Gründer von Fluxus, eines losen, anarchischen Verbandes von Künstlern. Paiks Verbindung mit Fluxus stellt einen Bestandteil seiner Ästhetik dar und fand ihren Niederschlag in solch frühen Werken der Objektkunst wie "Urmusik" (1961), "Violin with String" (1961) und "Random Access" (1963). Dafür behandelte und veränderte er gefundenes Material zu Lärmmachern, Metaphern für Musik und Performanceobjekten.
Anfang 1963 erstand Paik dreizehn gebrauchte Fernsehapparate und schuf aus ihnen seine Videoskulpturen "aufbereitetes Fernsehen". Im selben Jahr zeigte er sie bei seiner ersten Einzelausstellung, der "Ausstellung von Musik – Elektronisches Fernsehen" in Rolf Jährlings Galerie Parnass in Wuppertal, Westdeutschland. Dies war die erste Show von Videokunst überhaupt. 1964 beschloß Paik Amerika zu besuchen und dort mit Fluxus-Künstlern wie George Maciunas zusammenzutreffen, den er vorher in Europa kennengelernt hatte. Er blieb, ließ sich in New York City nieder und es begann für ihn eine Periode außergewöhnlicher Kreativität und der Schaffung einmaliger Beiträge zu amerikanischer Kunst und Kultur. In New York begegnete Paik Charlotte Moorman, einer klassisch ausgebildeten Cellistin, die für ihre Interpretation von Avantgardemusik bekannt war. Zum ersten Mal arbeiteten sie anläßlich Moormans "Zweitem New Yorker Avantgardefest" zusammen, dort stellte Paik zum ersten Mal "Robot Opera" mit Moorman vor und den "Robot K-456" (1964), den er aus Japan mitgebracht hatte. Dieser ferngesteuerte Roboter war gemeinsam mit dem Elektronikingenieur Shuya Abe entwickelt worden, er ging und sprach in Paiks Performance und auf den Straßen von New York. "Magnet TV" (1965), ein weiteres Werk, das Video zu Kunst machte, wurde mit anderen Werken in seine erste Einzelausstellung in New York an der New School for Social Research aufgenommen, im Jahr 1965.
Danach wurde Paiks erstes Videotape im Café à Go-Go gezeigt, ein Tape, das er mit einer tragbaren Videokamera am Tag des Kaufes gemacht hatte. Die Auswahl der Stücke in diesem Überblick möge den Umfang von Paiks Schaffen zeigen. Außer seinen frühen Musikpartituren und Skulpturobjekten enthält die Ausstellung die Videoskulpturen "TV Cello" (1971), "TV Glasses" (1971) und "TV Bra for Living Sculpture" (1969) für Charlotte Moorman geschaffen und in ihren Performances eingebunden wie auch in Paiks Videotapes. In der Film- und Videogalerie im zweiten Stockwerk und in einem Großteil des vierten Stockwerks befinden sich Paiks großformatige Videoinstallationen, die durch die entsprechende Anordnung im Ausstellungsraum zueinander und zu anderen Elementen in Beziehung gestellt sind. Zu diesen erweiterten Formen von Video gehören "Video Fish" (1975–77) mit lebenden Fischen und Fernsehen, "Fish Flies on Sky" (1975), dabei hängen Fernseher von der Decke der Galerie; "TV Garden" (1974–78), Fernseher liegen mit dem Bildschirm nach oben von Pflanzen umgeben am Boden; "Moon is the Oldest TV" (1965–76) und "TV Clock" (1963–81) – hier stellen Sequenzen von Fernsehbildern jeweils die Mondphasen und den Zeitablauf dar. "Imagine There Are More Stars on the Sky Than Chinese on the Earth" (1981) – kreisförmige Videobilder werden auf die Wände der Galerie projiziert; bei "Participation TV" (1963–71) werden abstrakte Videobilder durch Ton aktiviert. Die neueste Arbeit von Paik ist das Paik/Baumann-Laser-Video-Environment – projizierte Videobilder verwandeln die Galerie in bewegliche Videoflächen und Räume.
Bei diesen großen Videoprojekten wird unser Begriff von Skulptur durch die Einführung von transistorischen, elektronisch erzeugten Bildelementen in die Aussage des Werkes erweitert. So beinhalten viele dieser Objekte Paiks Videotapes – sein "Global Groove" (1973) wird im "TV Garden" gezeigt und "Lake Placid 80" ist bei "V-yramid" (1982) zu sehen. Diese Videotapes wurden mit dem Paik/Abe-Synthesizer hergestellt, der 1969 entwickelt wurde und die elektronische Umwandlung repräsentativer Bildsymbolik und die Schaffung abstrakter Formen für die Videotapekunst brachten.
Paiks Kunst und seine Karriere sind aus einem komplexen Netz von Assoziationen und Verbindungen mit visuellen Künstlern, Komponisten, Technikern, Fernsehstationen und Galerien, die in den verschiedensten Kunstrichtungen tätig sind, gespeist. Die Ästhetik, die er vermittelt, ist gestaltet durch sein vielseitiges Interesse für alle Arten der künstlerischen Betätigung und durch seine Beschäftigung mit visuellem und wissenschaftlichem Gedankengut. So sind eine Vielzahl von Quellen, Talenten und Materialien in seine individuellen Performances, seine Kompositionen, Videotapeprojekte und Videoskulpturen eingeflossen. Außerdem gestaltet Paik frühere Werke immer wieder neu in einem steten Prozeß der Reflexion über die Vergangenheit und gleichzeitiger Beschäftigung mit der Zukunft. In den Händen von Nam June Paik wurde Video zu einem Medium der individuell schöpferischen Expression durch Veränderung der konventionellen und standardisierten Auffassung dieser Technik und durch die Freilegung ihres Potentials als Stimulans und Anreiz zu neuen Formen der Video- und Concept Art.
John G. Hanhardt, Kurator, Film und Video
Nam June Paik: STATEMENT
sonata winning over everything. video is stronger than anything video guarantees eternal live that is most important thing paik. Yash Pal. Wissenschaftler. Geboren 1926 in Jhang, Pakistan
Ausbildung: Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts, Doktorat, 1958
Gegenwärtige Positionen: Direktor des Space Applications Centre, Ahmedabad; Professor am Tata Institut für Grundlagenforschung; Distinguished Scientist der Indischen Raumforschungsorganisation; Honorarprofessor des Physikalischen Forschungslaboratoriums; Generalsekretär der Zweiten UNO-Konferenz zur Erforschung und friedlichen Nutzung des Weltalls (UNISPACE)
SKY WORK: Vortragender bei der Sky Art Conference 81, Center for Advanced Visual Studies, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts, 1981
Generalsekretär der Zweiten UNO-Konferenz zur Erforschung und friedlichen Nutzung des Weltalls (UNISPACE) in Wien, Österreich 1982
Vorsitzender der Sky Art Conference 82
Peter Payack. Dichter. Geboren 1950 in Boonton, New Jersey
Ausbildung: Catholic University of America, Washington, D.C, B.A. 1972
Gegenwärtige Positionen: Gründer und Herausgeber von Phone-A-Poem (617), 492-1144; Mitarbeiter und Redakteur von CREATIVE COMPUTING (Zeitschrift)
SKY WORK (auszugsweise): "Star Poems" für die "Sky Conference 81, Center for Advanced Visual Studies, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts, 1981
Otto Piene. Künstler, Fellow C.A.V.S. 1969; Direktor des C.A.V.S. seit 1974. Geboren 1928 in Laasphe, Westfalen
Ausbildung: Universität Köln, Deutschland, Staatsexamen in Philosophie 1957
Gegenwärtige Positionen: Direktor des Center for Advanced Visual Studies, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts
SKY WORK (auszugsweise): "Manned Helium Sculpture" für das "Electronic Light Ballet", NET-TV 1969
"Olympic Rainbow" – "Regenbogen" für die Schlußzeremonie der XX. Olympischen Spiele in München, Deutschland, 1972
"Fourth of July Salute" – anläßlich des amerikanischen Unabhängigkeitstages, Prudential Center, Boston, Massachusetts, 1975
"Anemones: An Air Aquarium" – 88 Pine Street, New York, N. Y., 1976
25 Sky Events für "Centerbeam", C.A.V.S./M.I.T., Washington, D.C, 1978
"Grand Rapids Carousel", Sky Event für das Festival 79, Grand Rapids, Michigan, 1979
6 Sky Events für Fiestas de Octobre, Guadalajara, Jalisco, Mexico, 1979
"Bruckner Sky Symphony", Linz, Österreich, 1980
Direktor der Sky Art Conference 81 C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
"Blue Star Linz", Sky Event für die Sky Art Conference 81
Installation und Performance läßlich der Eröffnung der Alten Oper, Frankfurt, Deutschland, 1981
Sky Events, SECAC Conference, University of Mississippi, Mississippi, 1981
Sky Events, "Festival of the Future", DeCordova Museum, Lincoln, Massachusetts, 1982
Direktor der Sky Art Conference 82
"Icarus", mit Paul Earls; "Sky Kiss" mit Charlotte Moorman für die Sky Art Conference 82
Steve Poleskie. Künstler. Geboren 1938 in Pringle, Pennsylvania
Ausbildung: Wilkes College, Wilkes-Barre, Pennsylvania, B.S. in Wirtschaftswissenschaft, 1959
Gegenwärtige Position: Professor of Art, Cornell University, Ithaca, New York
SKY WORK (auszugsweise): Aerobatic Sky Art Events: bei diesen Events fliegt der Künstler mit einem Flugzeug große vierdimensionale Figuren in den Himmel. Vor 1975 wurde dazu eine Bellanca Decathlon (N 11692) verwendet, später dann ein Pitts Special Doppeldecker (N31SP) mit Rauchfahnen. Der Rauch wird durch Einspritzung von Mineralöl in das Auspuffsystem erzeugt.
Ausstellung für die Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Seit der letzten Sky Art Conference bin ich bei drei öffentlichen Events geflogen. Das erste davon war ein Flug über den Cayuga See in der Nähe des Hauses des Kunsthistorikers Robert Hobbs am 15. Oktober 1981. Dieses Event gehörte zum Programm des Performance Art Festival am Cornell's Johnson Museum.
"Berkshire Sky Series", gesponsert vom Berkshire Community College, Pittsfield, Massachusetts, 1981
Flüge für WSYR-TV, Syracuse, New York, 1982
Sky Event für die Sky Art Conference 82
Jose de Prada. Architekt; Fellow C.A.V.S. 1980–82. Geboren 1938 in Valladolid, Spanien
Ausbildung: Universität von Madrid, Fachrichtung Architektur, Madrid, Spanien, Doktorat, 1978
Gegenwärtige Position: Fellow Center of Advanced Visual Studies, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts
Keiko Prince. Künstler, Forscher; Fellow C.A.V.S. 1976–80. Geboren 1937 in Tokio, Japan
Ausbildung: Universität von Tokio, Akademie der Schönen Künste, Tokio, Japan, M.F.A., 1962
SKY WORK (auszugsweise): "Sun Dial" – Sonnenuhr, 1972
"Sun Theater", 1974
"Tide-Optic", Lichtstrahlprojektion in den Himmel einmal pro Monat, 1974 – Energiequelle: die Gezeiten – Zeit: Vollmondnacht – Ort: Insel und/oder Hafen, wo die Gezeiten auf Land treffen
"Topos: High Noon", ein eingeschlossener Gang mit solarer Beleuchtung, wo durch die visuelle Erfahrung keine Schwerkraft zu bestehen scheint, 1974. Gefärbte Wände, mindestens 55 m lang, 10 m hoch und 7 m breit.
"The Garden", 1978
Pierre Restany. Kunstkritiker. Geboren 1930
Gegenwärtige Position: Sonderkorrespondent für DOMUS, Florenz, Italien
Chris Robinson. Künstler. Geboren 1951 in Cold Spring Harbor, New York
Ausbildung: Florida State University, Tallahassee, Florida, B.F.A., 1973; University of Massachusetts, Amherst, Massachusetts, M.F.A., 1975
Gegenwärtige Position: Assistant Professor, University of South Carolina, Columbia, South Carolina
Ronald Jones: "… Seit 1977 hat Mr. Robinson Anregungen für seine Arbeit von der Luftfahrttechnik erhalten. Das führte zu einem Arbeitsverhältnis mit der National Aeronautics and Space Administration, der amerikanischen Luftwaffe und vor kurzem auch mit dem Pilotenanwärterprogramm der amerikanischen Marine. Die Fotografien und Dokumente … sind deutliches Zeugnis für eine Synthese von Technologie und künstlerischer Ambition …"
Chris Robinson: "… In meiner Forschungsarbeit bei der Marine stieß ich auf eine Reihe von Navigationssystemen zur Leitung von Flugzeugen durch den Luftraum. Sie symbolisierten zweierlei: erstens, wie wir als Menschen den Weg durch das Leben finden, und zweitens, wie wir als Künstler den Weg durch den künstlerischen Schaffensprozeß finden. Meine Absicht war es anfänglich, genauer zu beschreiben, wie das funktioniert." Ausschnitt aus: "Chris Robinson: Techno-Aesthetics in South Carolina", von Ronald Jones, ART PAPERS, Band 5, No. 2 März/April 1981, Atlanta, Georgia
Friedrich St. Florian. Architekt; Fellow C.A.V.S. 1971–77. Geboren 1932 in Graz, Osterreich
Ausbildung: Columbia University, New York, M.S. in Architektur, 1963
Gegenwärtige Position: Professor und Chairman der Abteilung für Architektur der Rhode Island School of Design, Providence, Rhode Island
SKY WORK (auszugsweise): "City Nucleus in Space", 1963
"Casa Canada", 1968
Vorschlag für ein imaginäres Architekturmuseum – Projecting Hologram, 1970
"The Magic House", 1972
"Nymphenburg II", 1972
"The Imaginary Monument", 1973
Ausstellung für Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Hans Salentin. Bildhauer. Geboren in Düren, Rheinland, Deutschland
Ausbildung: Kunstakademie, Düsseldorf, 1950–54
SKY WORK (auszugsweise): "Verirrte Wetterrakete", 1974
"Utopischer Flugapparat", 1977
Todd Siler. Künstler; Fellow C.A.V.S. seit 1981. Geboren 1953 in New York, N. Y.
Ausbildung: Bowdoin College, Brunswick, Maine, B.A., 1975; Massachusetts Institute of Technology, Center for Advanced Visual Studies, Cambridge, Massachusetts, S.M.Vis.S., 1980
Gegenwärtige Position: Fellow C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts
Vera Simons. Künstlerin, Ballonpilotin. Geboren in Deutschland
Ausbildung: Walker Art School, Minneapolis School of Art, Minneapolis, Minnesota; Corcoran School of Art, Washington, D.C
SKY WORK: "Drift Amsterdam", 1971
"Da Vinci Trans America", 1976
"Project Da Vinci", seit 1972
Vortragende, Diskussionsteilnehmerin der Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
"Drift Linz" für Sky Art Conference 82
Meine künstlerische Arbeit hängt direkt mit meiner langjährigen Beziehung zum Kunststoffheliumballon zusammen. Von 1950 bis 1960 war ich Eigentümerin der Firma Winzen Research, die sich mit der Entwicklung und dem Bau von Kunststoffballons für bemannte Flüge und wissenschaftliche Zwecke befaßte. Damals lernte ich mit diesen Ballonen zu fliegen und erwarb 1957 meinen Flugschein.
Diese Erfahrungen haben meine ganze Arbeit stark beeinflußt. Meine Malereien, Zeichnungen und Fotografien befassen sich mit dem Himmel, dem Licht und dadurch entstehenden Mustern. Die Skulpturen gehorchen den Erkenntnissen der Ballonphysik und Ballontechnik.
Von meiner Arbeit war bisher das Da-Vinci-Projekt am reizvollsten und ergiebigsten. Es besteht aus einer Serie von Ballonflügen, die im Jahr 1972 begonnen wurden und Kunst und Wissenschaft vereinen. Der vierte Flug in dieser Reihe hieß "Da Vinci Trans America". Auf diesem Flug wurden Kunstwerke geschaffen.
Alejandro Sina. Künstler; Fellow C.A.V.S. 1973–79. Geboren 1945 in Santiago, Chile
Ausbildung: Universität von Chile, Santiago, Chile, M.A.
SKY WORK (auszugsweise): "The Neon Rainbow" mit Otto Piene, 1975, 1976
"The Neon Kite", 1981
"Neon Kite" für Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Stephen S'Soreff. Künstler; Fellow C.A.V.S. 1980–81. Geboren 1936 in New York
Ausbildung: Pratt Institute, Brooklyn, New York, A.A.
Gegenwärtige Position: Professor am Department of Art, Long Island University, Long Island, New York
SKY WORK (auszugsweise): Avant Garde Review (AGAR), futuristisches Kunstmagazin, seit 1979 veröffentlicht; Auflage 3500 in den USA, Europa, Südamerika und Australien; Teilnehmer an der Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Ian Strasfogel. Opernproduzent und Regisseur; Fellow C.A.V.S. seit 1982. Geboren 1940 in New York, N. Y.
Ausbildung: Harvard University, Cambridge, Massachusetts, B.A., 1961
Gegenwärtige Position: Fellow C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts
SKY WORK: "Icarus", mit Paul Earls und Otto Piene für Sky Art Conference 82
Tal Streeter. Bildhauer. Geboren 1934 in Oklahoma City, Oklahoma
Ausbildung: University of Kansas, B.F.A. und M.F.A.
Gegenwärtige Position: Chairman of Sculpture Department and Associate Professor, Division of Visual Arts, State University of New York, Purchase, New York
SKY WORK (auszugsweise): "The Endless Column", 1970
"Flying Red Line"
"Free Flight Hot Air Balloon"
Autor von "The Art of the Japanese Kite" – Die Kunst des japanischen Drachen, herausgegeben von John Weatherhill, Inc., New York und Tokio, 1974 und 1980
Sky Events und Vortrag bei der Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
"Linz Line" für die Sky Art Conference 82
Aldo Tambellini. Video- und Medienkünstler; Fellow C.A.V.S. seit 1976. Geboren 1930 in Syracuse, New York
Ausbildung: Notre Dame University, South Bend, Indiana, M.F.A., 1959
Gegenwärtige Position: Fellow C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts
SKY WORK (auszugsweise): "Black Zero", Elektromedien-Performance mit Fernsehen und aufblasbaren Plastiken, Bridge Theatre, New York, N. Y., 1965; Princeton University, Princeton, New Jersey, 1965; University of Western Ontario, Canada, 1966; Brooklyn Academy of Music New York, New York, 1968
"Black Gate Köln", Fernsehen des WDR, mit Otto Piene, 1968. Ein Großteil des Bildmaterials stammte von Weltraumflügen und das Tonmaterial bestand aus Gesprächen mit Astronauten.
CBC Bell Telephone and Arts Canada – eine live-loop-conversation zwischen Kanada und New York
"Black" – als räumliches, soziales und ästhetisches Konzept, 1967 mit Ad Reinhardt, Cecil Taylor und anderen.
"Videograms" 1970–71, Photokopien direkt vom Videostrahl
Erstes Bildtelephon, ein Live-Event von Künstlern gestaltet, Illinois Bell Telephone, Chicago, Illinois, mit Sonia Sheridan und anderen Teilnehmern von der School of the Art Institute of Chicago, 1977
"Three Artists on Line in Three Countries", Bartlett, Klinkowstein, Tambellini. Die Gruppe Communicationsphere in Zusammenarbeit mit dem C.A.V.S. der Gruppe für Educational Video Resources und der Architecture Machine Group am M.I.T. erstellten eine Slow-Scan -Übertragungsverbindung zwischen Vancouver, British Columbia, Amsterdam, Holland, und dem M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1980
Künstlerische Mitarbeit am Telekommunikationsevent "Interfaces" (im Rahmen der C.A.V.S.-Ausstellung "Centervideo") zwischen dem American Center, Paris, Frankreich und dem C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts 1981
"Tele-Sky" für die Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
"Skygram" (für Marconi) mit Sarah Dickinson, Slow-Scan-Telekommunikationen für Sky Art Conference 82
Edwin F. Taylor. Wissenschaftler. Geboren 1931 in Oberlin, Ohio
Ausbildung: Harvard University, Cambridge, Massachusetts, Doktorat, 1958
Gegenwärtige Position: Direktor, Educational Video Resources; Senior Research Scientist, Department of Physics, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts
SKY WORK: Moderator Sky Art Conference 81 C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Moderator Sky Art Conference 82
… Es ist sehr schwer ein Programm zu produzieren. Man braucht viel Geld und viel Zeit, es ist eine sehr mühsame und schwierige Arbeit, und sie ist sehr umfangreich. Ich habe, was mich persönlich und meine Organisation betrifft, mich immer bemüht, das Programme-Machen zu vermeiden, denn es ist einfach zermürbend. Bei uns gibt es Editionssysteme, die Tag und Nacht laufen, viele Mitarbeiter sind Künstler.
Ich möchte gerne das, was Paul gesagt hat und was Douglas gesagt hat, aufgreifen – wäre es nämlich möglich, und es wird immer eher möglich, die technischen Probleme zu verkleinern, so daß eine Editionsmaschine nur mehr vier statt 50 Knöpfe hat und sicher und billig ist; dann weiß ich nicht, warum nicht sechs- oder elfjährige Kinder Programme machen sollten. Ja, ich kenne schon sechs- oder siebenjährige Kinder, die Programme produzieren. Man kann sagen: "Na ja, das interessiert dann ja nur die eigene Mama." Mag sein, aber Schüler der sechsten Klasse zum Beispiel, ich wette, fünf Prozent von ihnen könnten ein Programm produzieren, das schon 100 sehen wollen und zwei, drei Jahre später wären es noch mehr.
Was die Verfügbarkeit der Kanäle angeht – so weit sie verfügbar sind und nicht alle mit Wiederholungen der Lucy-Serie oder Star Trek oder Mash blockiert sind, wenn das also möglich wäre, hätte man ja das Potential einer Vielzahl von Kanälen und auch die Leute, die als Personal zur Verfügung stünden, man hätte unglaubliche Möglichkeiten, und ich glaube, es wäre für uns alle von Nutzen.
Ausschnitt aus "Himmel und Raum: Kunst, Information und Bildung", eine Podiumsdiskussion bei der Sky Art Conference 81 am 26. September 1981
Edwin F. Taylor: STATEMENT Mein Interesse gilt der Auswirkung, die die Kommunikationstechniken auf Bildung im weitesten Sinn haben. Als Direktor der Abteilung "Videomittel in der Bildungsarbeit" habe ich die engen Beziehungen kennengelernt, die die Anwendung von Video von Künstlern, die Technologie, die unsere Erfahrung von öffentlichen und privatem Raum umwandelt, und unsere Auffassung vom Lernen und der eigenen Bildung prägen. Die Theoretiker unter uns reagieren nur langsam auf die feinen, aber tiefgreifenden Veränderungen, die dadurch in unserer Bildungsarbeit vor sich gehen und auch die Art und Weise, wie Universitäten mit ihrer Hörerschaft kommunizieren, beeinflussen.
Tom Van Sant. Künstler; Fellow C.A.V.S. seit 1982. Geboren 1931 in Los Angeles, California
Ausbildung: Otis Art Institute of Los Angeles, Los Angeles, California, M.F.A. 1957
Gegenwärtige Position: Mitglied des Lehrkörpers des Otis Art Institute of Los Angeles, Los Angeles, California. – Art Master Plan, City of Los Angeles Community Redevelopment Agency, California. Art Master Plan, City of Inglewood, California
SKY WORK (auszugsweise): "Shadow Mountain Eye", 1980
Vortragender und Diskussionsteilnehmer bei der Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
"Ryan's Eye" und Diskussionsteilnehmer bei der Sky Art Conference 82
Die Bilder, die das EROS-Datenzentrum in Sioux Falls, South Dakota, entwickelt hat, zeigen das riesige Auge, bestehend aus stark gefärbten Einheiten – ein Ergebnis des Farbverteilungsprozesses. Abgesehen von seiner Bedeutung für die Environment Art soll das Experiment auch von USGS-Wissenschaftlern für eine Anwendung auf dem Gebiet der Kartographie und für Raumbilder ausgewertet werden. (1981)
Stan VanDerBeek. Medienkünstler, Filmemacher; Fellow C.A.V.S. 1969–76. Geboren 1927 in New York, N. Y.
Ausbildung: Cooper Union for the Advancement of Science and Art, Certificate of Art, 1953 und Ehrendoktorat, 1972
Gegenwärtige Position: Professor, University of Maryland, Baltimore, Maryland
SKY WORK (auszugsweise): Multimedienperformances im Raum, seit 1963
Bau eines Multimedientheaters "Movie-Drome" für globale Interkommunikation via Satelliten und als Performanceraum, 1964
Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Computergrafik und Computer-Synthesizer seit 1964 "Steam-Screens", Massachusetts Institute of Technology Art and Technology Conference, Cambridge, Massachusetts
Telefonübertragungswände, ein Austausch zwischen dem Walker Art Center, Minneapolis, Minnesota und dem M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1972
Studien über illusorische, räumliche und nicht-definitive Filmschirme, Wasser und Dampf, seit 1973
Vorschlag für den Satelliten zur Aufzeichnung der Bodenschätze an die NASA in Greenbelt, Maryland: Fotografische Dokumentation aus dem All eines riesigen Buchstabens (Größe eines Fußballplatzes) – die Erde als eine Art Druckerpresse. 1976
Vorschlag, das NASA-Raumfahrtszentrum auf Cape Kennedy umzuwandeln in ein Zentrum des inneren Raumes, eine Künstlerwerkstatt, 1977, gemeinsam mit einem Vorschlag, ein internationales Forschungszentrum für Kunst und Technologie durch die Vereinten Nationen zu schaffen (1974)
Projektion von Licht- und Laserbildern, Baltimore Art Festival, Baltimore, Maryland, 1977
Artist-in-Residence bei der NASA, Houston, Texas, 1979–1980
Diskussionsredner bei der NASA, Houston, Texas, 1979–80
Licht-Wandbild von Bürofenstern für das IBM-Gebäude in Baltimore, Maryland, 1980
Diskussionsredner bei der Sky Art Conference 81, C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
"Steam Screens", Film und Video-Show
Diskussionsredner bei der Sky Art Conference 82
Sally N. Weber. Bildhauerin, Environmentkünstlerin mit Licht. Geboren 1953 Greenwich, Connecticut
Ausbildung: Trinity College, Hartford, Connecticut, B.A., 1975; School of the Museum of Fine Arts, Boston, Massachusetts, Lehrbefähigung 1978; Massachusetts Institute of Technology, Center for Advanced Visual Studies, Cambridge, Massachusetts, S.M.Vis.S. Programm, seit 1981
Howard Woody. Bildhauer – Himmelsplastiken. Geboren 1935 in Salisbury, Maryland
Ausbildung: East Carolina University, M.F.A., 1962
Gegenwärtige Position: Professor für Bildhauerkunst, University of South Carolina, Columbia, South Carolina
SKY WORK (auszugsweise): Entwicklung eines Konzeptes des freien Fluges von Himmelsplastiken im bewegten Raum gegen Ende der sechziger Jahre, seither über 150 Events
"Sky Launch" für die Sky Art Conference 81 C.A.V.S./M.I.T., Cambridge, Massachusetts, 1981
Fort Worth Arts Festival, Fort Worth, Texas,1981
New England Art Conference, New Hampshire, 1981
University of Alaska, Fairbanks, Alaska, 1982
Anchorage, Alaska, 1982
Pittsburgh Center for the Arts, Pittsburgh, Pennsylvania, 1982
"Linz Sky Buoy" – Linzer Himmelsboje – für die Sky Art Conference 82
Howard Woody: STATEMENT In der letzten Zeit wurde der Himmel weiter erforscht als Schauplatz atmosphärischer Tiefe für fliegende Plastiken. Das Verhältnis von Gewicht zu Auftrieb wurde weiter untersucht, analog dem Gleichgewicht im Flug eines Wolfsmilchsamens. Diese Verhältniszahlen braucht man für die uneingeschränkten Flugbahnen von Plastikfolienbestandteilen, die leichter sind als Luft, auf ihrem Flug durch die Troposphäre. Sie fliegen mit den Luftströmungen und nützen jede der atmosphärischen Energien in einem begrenzten, sich ergebenden Existenzzyklus aus. Der Flug formt die Plastik. Zielsetzung ist es, die atmosphärischen Energien in eine sichtbare Form umzusetzen, die uns einen Teil der lyrischen Schönheit des Himmels vermitteln kann. Zwei Naturphänomene – Wolken und Auroren – dienen uns als Maßstab für Raum-, Bewegungs- und Zeitkonzepte. Die flüchtigen Himmelsplastiken möchten nicht eine Nachahmung dieser atmosphärischen Ereignisse sein, aber sie versuchen die Leichtigkeit dieser Erscheinungen zu erreichen und den poetischen Nuancen der ätherischen Atmosphäre Ausdruck zu verleihen.
Juli 1982
José Maria Yturralde. Maler; Fellow C.A.V.S. 1975–76. Geboren 1942 in Cuenca, Spanien
Ausbildung: Escuela Superior de Bellas Artes de Valencia, Spanien, 1958–63; Centro de Calculo der Universität Madrid, Spanien, Scholar, 1967.
SKY WORK (auszugsweise): "Produced flying geometrical structures", Biennale Venedig, 1978
"Box Kite", Sky Art Conference 81, Center for Advanced Visual Studies, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts, 1981
Exhibition and Sky Event, Sky Art Conference 82, Linz
AIR ART – LUFTKUNST MORGENGRAUEN EINE NÄCHTLICHE DARBIETUNG HIMMLISCHER KUNST, MIT DEM BLOSSEN AUGE ÜBER NEW YORK ZU SEHEN
Die Künstler Paulo Bruschky und Daniel Santiago wollen ein farbenprächtiges, künstliches Morgengrauen wie in den Tropen schaffen und ersuchen um finanzielle Unterstützung. Das Morgengrauen selbst wird durch Reizung der atmosphärischen Komponenten der Atome in einer Höhe von 100 km hergestellt werden. Dabei kommt es weder zu eine Verschmutzung des Weltraums, noch wird die Astronomie oder die Astrologie irgendwie beeinträchtigt.
Briefverkehr und Anfragen an: Paulo Bruschky, 472 Greenwich Street, New York, N. Y., 10013
Pierre-Alain Hubert: IN DER NACHT HABEN REGENBOGEN KEINEN SCHATTEN
"Mit Donnerschlägen und Feuerwerken muß man die schlaffen und schlafenden Sinne ansprechen." Friedrich Nietzsche Feuerwerke vereinen die mythische Macht des Feuers mit der verfeinerten Ästhetik eines barocken Festes. Sie entstehen aus der blendenden Symbiose von Mineral und Kosmos und sind gleichzeitig ein Produkt elementaren, fundamentalistischen Gedankengutes und fortschrittlichen Wissens um chemische Phänomene.
Eine ephemere Kunst, die vernichtet und selbst vernichtet wird. Wahrhaft zwielichtiger Kunst entspringt diese imaginäre nächtliche Welt. Zugleich Merkur und auch Jupiter.
Im Zeichen von LUFT und FEUER fixiert. Aber dennoch interdimensional enthüllt dieser Garten grellen Lichts auch das Ausmaß der Erde und des Wassers, das seinerseits zum flüssigen Spiegelbild wird. Der Pyrotechniker oder Feuerwerkskünstler versucht uns allabendlich die Geburt der Sonne und der Galaxien vorzuführen, Äußerst emotional veranlagt, kennt er es tot und gleichzeitig voller pulsierendem Leben, intim und universal, er kennt Tränen und Lachen. Er verkörpert Karneval und Fastenzeit: Barock und doch frugal. Er scheint zum Widerspruch in sich selbst berufen. Aus all diesen Gründen sind Feuerwerke Kunst, die alte Tradition und doch ewig jung ist.
Und der Feuerwerker materialisiert diese Zelebration und macht daraus eine zweideutige Hommage. Durch das Medium der Elemente kann er nur eine Zukunft der Details bieten, in welcher seltene Mineralien, kostbare Metalle und wissenschaftliches Bemühen in wenigen Augenblicken zu Staub und Asche werden … Eine poetische Mineralogie des Nichts.
Pierre-Alain Hubert
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