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Ars Electronica 1982
Festival-Programm 1982
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Festival 1979-2007
 

 

Linzer Klangwolke 1982
Sinfonisches Open-air mit Mahlers 5.

'Walter Haupt Walter Haupt

Mittwoch, 29. September 1982, 20.05 Uhr
Donaupark, Brucknerhaus, Linz, Oberösterreich

GUSTAV MAHLER: Sinfonie Nr. 5 in cis-Moll
SATZANGABEN: Trauermarsch. In gemessenem Schritt. Wie ein Kondukt – Stürmisch bewegt. Mit größter Vehemenz – Scherzo. Kräftig, nicht zu schnell – Adagietto. Sehr langsam – Rondo–Finale

AUSFÜHRENDE: Wiener Philharmoniker

DIRIGENT: Lorin Maazel

IDEE, BEARBEITUNG, REALISIERUNG: Walter Haupt

GESAMTKONZEPTION: Walter Haupt, Dr. Hannes Leopoldseder

ELEKTRO-AKUSTISCHES EQUIPMENT: Firma Dynacord/Straubing

TONTECHNIK: ORF-Landesstudio Oberösterreich, Hannes Strutzenberger, Gernot Gökler

AUFNAHMELEITUNG: Wolfgang Winkler

Die Veranstalter danken der Polizeidirektion Linz und der Feuerwehr der Stadt Linz für die Unterstützung bei der LINZER KLANGWOLKE 1982.

VERANSTALTER: Linzer Veranstaltungsgesellschaft mbH. und ORF-Landesstudio Oberösterreich unter der Mitwirkung der Linzer Bevölkerung.

MODELL LINZER KLANGWOLKE
Die Linzer Klangwolke ist zum Signum jenes österreichischen Festivals geworden, das wegen seiner Attraktivität in innovatorischer und musik-technologischer Hinsicht eine interdisziplinäre Untersuchung dreier Universitäten provozierte.

Die Linzer Klangwolke, von der Linzer Bevölkerung oft mit der gesamten Ars Electronica gleichgesetzt, gilt als das zentrale Ereignis schlechthin, das den propagierten Anspruch vom Schlagwort "Kultur für alle" einlöst, wobei die Popularisierung des betreffenden Werkes bzw. das gemeinsame Erleben eines Kulturereignisses und damit die Überwindung sozio-kultureller Barrieren sich die Waage halten. Die Klangwolke ist – glaubt man der Linzer Bevölkerung – ein vertrauter und positiv besetzter Akzent im Kultur- und Gemeinschaftsleben der Stadt, der Mittelpunkt einer nicht leicht herzustellenden Stadtöffentlichkeit, ein Ereignis, das via Medien, gleichgültig, ob synchron akustisch oder diachron in den Zeitungen beschrieben, europäische, wenn nicht Weltaufmerksamkeit erlangte. Die Rezeption durch die oberösterreichische Bevölkerung und die internationale Presse weist eindeutig nach, daß der produktionstechnische oder ästhetische Aspekt und die sozio-kulturelle Dimension dieses Großereignisses als zentrale Interessenansätze gesehen werden.

Das Konzept einer Stadtbeschallung, das manche Kritiker als nicht nur positiv werten, hat sich in Linz mit Hilfe einer hochentwickelten Übertragungstechnik und eines glücklich dafür zur Verfügung gestellten Raumes als massenwirksam erwiesen, was in den letzten Jahren mit dem Oberösterreich "zugehörigen" Anton Bruckner demonstriert wurde. Dies wäre nicht möglich gewesen, hätte sich die Kompositionsweise Bruckners per se gegen das Konzept des offenen Raumes und dessen akustischer Ausfüllung gesperrt. Abgesehen von allen Sozialprozessen – die mit dem Begriff der Stadtidentität, der Erringung eines (internationales) Prestiges, der Hinzuführung bislang ästhetisch ferner Schichten an diese historische Kunst verknüpft waren – galt es, von der ersten Klangwolke an Musik für die Erzeugung eben dieser Wolke aufzufinden, die den Kern zu ihrer Raumballung in sich trug, und sich nicht gegen die Weitenausdehnung, die Dimensionalisierung differenziertester Hörerlebnisse stellte.
LINZER KLANGWOLKE 82: GUSTAV MAHLERS 5. SINFONIE IN CIS-MOLL
Es war abzusehen, daß früher oder später das Kompositionskonzept Anton Bruckners vom Kompositionskonzept Gustav Mahlers abgelöst, ergänzt, erweitert – was immer zwei Komponisten miteinander verbindet – werden mußte. Kurt Blaukopf, Österreichs renommierter Mahler-Forscher, hat den von ihm bearbeiteten Komponisten "einen Zeitgenossen der Zukunft" genannt, vor allem deswegen, weil seiner Ansicht nach Mahler den konventionellen Konzertsaal mit seiner Musik sprengte, und diese Musik erst "durch die 'Stereoschallplatte' erlöst werden sollte". Mahlers Fünfte Sinfonie, 1902 entstanden und 1904 in Köln uraufgeführt, ist nicht nur oftmals als Beleg für diese These zitiert worden, sondern bietet sich wahrscheinlich auch von ihren Einzelaspekten her als "gerechte Nachfolge" Brucknerscher Vorgaben nahezu an. Inhaltlich gesehen setzt sie dem Trauermarsch auf den Tod Richard Wagners von Bruckners Siebenter Sinfonie, 1981 exekutiert, bereits als I. Satz einen Trauermarsch entgegen, in Form einer Materialschau, die im I. Satz inhaltlich ausgeschöpft wird, was konventionell gesprochen – der alten Idee der Durchführung entspricht.

Der Brucknersche Choral-Signet für die biblisch assoziierte Mahngeste – an die Gesellschaft – ist hier am Ende des II. Satzes ebenso vorhanden wie das Zentrum eines Scherzos mit einem gewissermaßen positiven Reflex auf die erste Abteilung.

Mahlers Versuch, "mit allen Mitteln der vorhandenen Technik" sich eine Welt aufzubauen (typischerweise nach Vollendung der Fünften Sinfonie artikuliert), besteht – materialbezogen definiert – darin, Trivialmodelle mit Volksliedcharakter durch ein striktes Formkonzept und eine streng verfolgte Matrix der Kombination mit Hilfe präzisester akustischer Vorstellungen zur "Musik an sich" zu verwandeln, die – wie Mahler an Guido Adler schrieb – "in ihm sei, in ihm umgehe, nur werden solle, nichts anderes werde, so sein müsse, und niemand solle fragen warum."

Die inhaltliche Dimension, gewöhnlich einfach beschreibbar, wurde aufgrund der musikimmanenten Probleme akustischer Darstellungen derart verdrängt, daß wissende Musiker wie Wilhelm Furtwängler den Begriff der "nihilistischen Musik des Abendlandes" dafür prägten, daß Guido Adler hier "Zukunftsmusik, Ausdrucksmusik ihrer selbst" und ihrer Einzelheiten, wie sie später verpflichtend wurde, vermutete. Das Konzept einer Raumklangregie (Blaukopf) forderte vor allem die Beschäftigung mit dem Material in seinen Einzelheiten und Ausdrucksweisen, konkret: die Kombination von Tönen und deren Vermittlung durch die Instrumente. So dürfte kein Zufall sein, daß Mahler am Beispiel der Verwendung der Soloflöte in der Fünften Sinfonie ein völlig neues Klangkonzept für diese ehemalige Trägerin süßlicher Melodien entwarf. Hier wird sie ätherisch, frei von jedem Pathos, und in eine unendliche Ferne gerückt. Die in der Sinfonie vor Mahler nicht verwendete scharfe kleine Es-Klarinette tritt hier schelmisch, grotesk, geradezu skurril hervor. Die Oboe ist nicht auf die Melancholie der hohen Lage beschränkt, sondern erklingt ungehemmt im natürlichen mittleren Register. Dem ehemals heiter-komischen Fagott entringen sich plötzlich in höchster Lage Schmerzensschreie. Das Kontrafagott darf sich solistisch und grob bizarr gebärden, das Horn (siehe Anton Bruckner) spielt hier eine seiner wichtigsten Rollen.

In den verbalen Programmen zu Mahlers Fünfter Sinfonie war viel vom Wechsel zwischen Trauer und Lebensverbundenheit, zwischen Resignation und Zweckoptimismus, zwischen Todessehnsucht und Sinnenfreude die Rede. Es scheint denkbar, daß hier die Auslotung einer akustisch möglichen und in unbekannten Dimensionen dargestellten Klangwelt gemeint war, die von der Vielfalt und dem Gegensatz lebte, aber nicht inhaltlicher Konzeption, sondern akustischer Alternativen. Raumkonzept heißt wahrscheinlich jene Motivation, die das Konzentrat der Fünften Sinfonie in seiner Vielgestaltigkeit und Vielschichtigkeit hervorrief. Diese akustischen Erforschungen, von der Trivialität zur höchsten Kompliziertheit reichend, decken sich glücklich mit jener akustischen Aufmerksamkeit, die der Zuhörer der Klangwolke für sich als Programm entwickelt, wenn er sich in den Prozeß dieses riesigen Wandelkonzertes einschleust. Zuhören (Aufgehen in der Klangwolke) heißt akustisch nämlich nichts anderes, als musikalisch differenzierte Prozesse an sich erlebbar zu machen, sich ihnen wörtlich (!) zu nähern oder sie zu verlassen, der Vergrößerung des Ausdrucks in einen nahezu unendlichen Raum zu folgen und abzuschätzen, inwieweit das akustische Angebot mit einer eigenen entspannten Akzeptanz zur Übereinstimmung gebracht werden kann.

Die Klangwolke 1982 ist zweifellos ein Prüfstein. Zum ersten Mal wird die Musik eines Komponisten in das riesige Quadrat entlang der Donau transportiert, mit dem keine Sentimentalität der topographischen Nähe verknüpfbar ist, der nicht als großer Sohn, als historische Errungenschaft den Linzern gehört, der ihnen wahrscheinlich auch nicht von seinen Produktionen her so vertraut ist. Allerdings erfüllt die Musik Gustav Mahlers mindestens so gut wie jene Anton Bruckners den Anspruch räumlicher Hinterfragung sowohl projektiert auf den offenen Raum als auch auf das Konzept musikalischer Erfindung. Gustav Mahlers Idee einer Musik an sich, eines ausschließlich materialprovozierten Vorganges steht auf dem Prüfstand ihrer Reichweite, ihrer Transportierfähigkeit in den offenen Raum und die zig-tausende Verstärkung. Die Linzer Bevölkerung und alle anderen Zuhörer über die Medien stehen auf eben demselben Prüfstand: ob sie trotz einer emotionalen Ferne zum Komponisten dieser Musik deren Strukturen ebenso unbelastet beobachten, ja in sich aufnehmen, dem Ablauf der Collagen ebenso aufmerksam folgen, ja sie analysieren, der materialen Raumklangkonzeption ebensoviel Aufmerksamkeit schenken im Verstehen wie sie dies bislang bei den vergangenen Klangwolken gezeigt haben. Der Erfolg – gleichgültig, in welchen Dimensionen – wird zu messen sein.

Manfred Wagner
Walter Haupt:
ARBEITSPROZESS LINZER KLANGWOLKE 82
Mit Mahlers 5. Sinfonie, gespielt von den Wiener Philharmonikern unter Lorin Maazel, wird ein völlig neuartiges Klangbild entstehen. Gustav Mahler könnte man als geistigen Vater unserer Klangexperimente bezeichnen. Sein symphonisches Werk sprengt den engumrissenen herkömmlichen Konzertsaal. In seinen Klangfarben-Kompositionen existieren räumliche Dispositionen von Klangquellen (Fernorchester sind in seiner Partitur miteinbezogen, ein räumlich von weither tönendes Posthorn etc.): Die Klänge werden zu räumlicher Symbolik. Sein Werk ist für unser Vorhaben ganz besonders geeignet. Eine neue Form (erst durch die technischen Möglichkeiten unserer Zeit realisierbar) von Musik- und Klanginszenierungen bietet sich an.

Der Open-air-Raum der Linzer Klangwolke umfaßt ein Gebiet von 1,5x1 km – die Donau in der Mitte. Über acht voneinander getrennte Lautsprechergruppen wird mit einer Gesamtleistung von ca. 50.000 Watt die Live-Produktion vom Großen Saal des Brucknerhauses in das Open-air-Areal des Donauparks ausgestrahlt.

Die 5. Sinfonie von Gustav Mahler beginnt außerhalb des Klangzentrums mit der 1. Lautsprecherstation. Diese Klangstation ist auf einem FAHRBAREN SCHIFF installiert und bewegt sich zu Beginn des 1. Satzes (Trauer-Marsch) laut Satzbezeichnung des Komponisten "in gemeinsamem Schritt, streng, wie ein Kondukt" langsam auf der Donau schwimmend in das Klangzentrum. Der Trauermarsch, für Blechbläser instrumentiert, hat innerhalb der Sinfonie (auch im 2. Satz) eine thematische Bedeutung und dieses Klangbild (installiert auf dem fahrbaren Schiff) wird wie ein roter Faden das Klangzentrum durchkreuzen oder in statischer Position verharren.

Das elektro-akustische Equipment des Klangzentrums wurde wesentlich vergrößert und erstmals kommt – zu den seitlichen Klangdimensionen – von oben ein neues Hörausmaß, DER KLANGPLAFOND, dazu: ein in Höhe und Tiefe veränderbares Lautsprecher-Equipment, auf einem 30 Meter hohen Kran installiert, und über den Zuhörern und dem Donaupark schwebend. Der Klang-Plafond sendet an den dynamischen Höhepunkten der Sinfonie einen zusätzlichen zusammenfassenden Orchestergesamtklang auf das Klangzentrum und steigert somit in einer neuen Größendimension das Hörerlebnis.

DAS LIVE-SPIELENDE ORCHESTER IM BRUCKNERHAUS wird durch weitgehende, getrennte Übertragungsvorgänge in acht Teile aufgesplittert, und im Freiraum Donaupark werden diese einzelnen Instrumentenpartikel zu einer neuen Orchestergruppierung mit andersartiger Aufstellung zusammengefügt. Die Besucher werden wie von einem unsichtbaren riesigen Orchester im Donaupark eingekreist, und wenn sie konzentriert zuhören, werden sie die aufgefächerte Anordnung der verschiedenen Instrumentengruppen, der unterschiedlichen Klangquellen, die Schallrichtungen und die Klangannäherungen und -entfernungen deutlich wahrnehmen.

EINE NEUARTIGE MUSIK-INSZENIERUNG, streng nach der Partitur und den indirekten Anweisungen des Komponisten Gustav Mahler wird als Versuch realisiert.

Um dieses aufwendige akustische Großprojekt entsprechend vorzubereiten, wurde ein in den Ausmaßen entsprechend verkleinertes Modell angefertigt. An diesem Modell werden die komplizierten Einsätze, Überlagerungen und dynamischen Regelungen ausprobiert und geübt.

Die Realisation bei diesem Experiment beginnt mit der analytischen Aufsplitterung der Partitur, wobei im Sinne des Komponisten möglichst transparente, instrumentale und dynamisch ausgewogene Klangbilder erstellt werden sollen. Im sukzessiven Verlauf werden diese akustischen Bausteine aneinandergereiht und die Tätigkeit des Realisators wird die eines Klang-Regisseurs, der die Sinfonie zu einer Musik-Inszenierung gestaltet. Am Abend der Linzer Klangwolke wird Walter Haupt im Klangzentrum als Subdirigent den Ablauf der 5. Sinfonie (in der Interpretation der Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Lorin Maazel) über die ACHT VERSCHIEDENEN LAUTSPRECHERSTATIONEN regeln.
HÖRBEREICHE DER LINZER KLANGWOLKE
1. Zentrales Open-air-Ereignis im Donaupark
Der eineinhalb Quadratkilometer große Raum wird zum gigantischen Konzertsaal. In der neuen technischen Konzeption wird mit einer Gesamtleistung von ca. 50.000 Watt die Live-Produktion der 5. Sinfonie von Gustav Mahler mit den Wiener Philharmonikern unter Lorin Maazel ausgestrahlt.

2. Brucknerhaus
Konzert im Großen Saal – Stereophonie im Mittleren Saal – Mahler von Ohr zu Ohr im Foyer

In den Sälen des Brucknerhauses und im Foyer zum Mittleren Saal wird die 5. Sinfonie von Gustav Mahler in verschiedenen Arten zu hören sein. Für das Publikum ergibt sich damit nicht nur die spezielle Auswahlmöglichkeit, sondern teilweise auch die Möglichkeit des Vergleichs.

GROSSER SAAL:
Wiener Philharmoniker unter Lorin Maazel, 5. Sinfonie in cis-Moll. Hier bietet sich für das Publikum die Möglichkeit, die Konzertveranstaltung im traditionellen Sinn zu erleben.

FOYER:
Unter dem Motto "Von Ohr zu Ohr" wird die Sinfonie vom Kunstkopf im Großen Saal in das Foyer übertragen und ist dort über Kopfhörer zu hören. Der Kunstkopf sowie die im Foyer installierten Kopfhörer sollen den Interessenten die Möglichkeit geben, die 5. Sinfonie "Von Ohr zu Ohr" zu hören.

MITTLERER SAAL:
Stereophonie – Nach einem speziellen Aufnahmeverfahren – insbesondere mit Richtmikrophonen – wird die Live-Produktion nicht nur als Basis für die Ausstrahlung im Donaupark verwendet, sondern gleichzeitig auch für die Ausstrahlung in Stereophonie in den Mittleren Saal übertragen. Die unterschiedlichen Hörmöglichkeiten sollen das Publikum in die Lage versetzen, die Sinfonie in differenzierten Hörvarianten wahrzunehmen.

3. Radio-Animation:
"Alle sind mit dabei"
Die Live-Produktion der 5. Sinfonie ist nicht nur Basis für die Ausstrahlung im Donaupark sowie in den verschiedenen Räumlichkeiten des Brucknerhauses, sondern wird im Hörfunk live übertragen. Über Radio können alle dabei sein. Auf dieser Basis soll am 29. September 1982 Oberösterreich – im besonderen die Landeshauptstadt Linz – im Zeichen der 5. Sinfonie von Gustav Mahler stehen: In der Aktion "Radio ins Fenster" – "Lautsprecher vor die Tür" wird die Bevölkerung eingeladen, Stadt und Land mit Mahler erklingen zu lassen. Die Radiogeräte in den Fenstern sollen am 29. September 1982, 20.05 Uhr, auf das Programm Radio Oberösterreich 95.195 MHz oder auf das überregionale Programm von Ö1 eingestellt werden. Radiogeräte und Lautsprechergruppen sollen die Musik in die Stadt, in die Orte und in das Land tragen. Die Aktion "Radio ins Fenster" bei der Linzer Klangwolke bietet ein weites Feld für die Initiative einzelner.

An der Linzer Klangwolke beteiligt sich seit 1979 auch die Österreichische Bundesbahn:
Auf dem Linzer Hauptbahnhof werden auch 1982 wieder Reisende die Musik Gustav Mahlers hören – um 20.05 Uhr wird die zentrale Lautsprecheranlage auf die Mahler-Sinfonie im Radio umgestellt, auch die Taxis werden mitmachen: ihre Autoradios stehen am 29. September um 20.05 Uhr auf Radio Oberösterreich oder Österreich 1 mit der 5. Sinfonie von Gustav Mahler.

Durch das Zusammenwirken unterschiedlichster Hörerlebnisse versucht das Modell Linzer Klangwolke, die Aufführung sinfonischer Musik über den traditionellen Konzertbesucherkreis hinaus auszuweiten und neue großdimensionierte Kommunikationszentren zu schaffen.