Fairlight Computer
DER FAlRLlGHT MUSIC COMPUTER UND SEIN SIEGESZUG NACH DER WELTURRAUFFÜHRUNG BEIM GROSSEN PREIS DER ARS ELECTRONICA 79 Zuerst war er das Tagesgespräch von Linz, dann die Sensation für Musikjournalisten und Klangexperten, heute ist er aus der kreativen Szene nicht mehr wegzudenken. Der australische Music Computer "Fairlight CMI" hat seit dem letzten Jahr und der damit verbundenen Welturaufführung während der Ars Electronica seinen Siegeszug um die gesamte Erde angetreten.
"AUFBRUCH INS NEUE MUSIKJAHRTAUSEND" schrieb ein bekannter deutscher Journalist, nachdem er sich eingehend mit der Funktion des Digitalcomputers befaßt hatte. Der englische Soundneuerer David Vorhaus (er nahm ebenfalls an der letzten Ars Electronica teil) meinte bewundernd: "Dieses Gerät kennt keine Grenzen!" Der Fairlight Music Computer hat in der Tat alle Schranken überschritten. Und er hat das geschafft, was bislang unmöglich erschien: Er schloß den Kreis zwischen Rock, Pop und Klassik.
Nicht umsonst ließ Herbert von Karajan während der Osterfestspiele 80 in Salzburg den Fairlight acht Minuten lang die Glocken im ersten und dritten Akt des "Parzifal" spielen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Klassik dirigierte ein Orchesterchef einen Computer. Hubert Bognermayr machte Herbert von Karajan nach der Ars Electronica 79 auf die Möglichkeiten dieses neuen Musikcomputers aufmerksam und programmierte dann auch zusammen mit seinem deutschen Kollegen Klaus Netzle, dem Computer die erforderlichen Klänge von Röhrenglocken, Tafelglocken, Gongs und auch Klavierklänge ein. Die digitale Speicherungsmöglichkeit von "Originalklängen" zeichnet den Fairlight besonders aus. Dadurch konnte, im Gegensatz zu allen vorangegangenen "synthetischen" Darstellungsversuchen der Glocken, bei der Salzburger Aufführung eine totale Klangtreue erzielt werden.
Der österreichische Kritiker Dr. Gerhard Ritschel schrieb dazu: "Das Klangerlebnis im Zuschauerraum macht den Programmierern alle Ehre, es ist naturgetreu, und wer vom Computer nichts wußte, ist kaum auf die Idee gekommen, nach der Erzeugung des Glockenklanges zu fragen."
Genauso begeistert wie Herbert von Karajan waren und sind die Pop- und Rockstars Stevie Wonder, Peter Gabriel, Fleetwood Mac, die Bee Gees, Led Zeppelin, Herbie Hancock und Kraftwerk. Alle arbeiten bereits mit dem Fairlight und sind voll des Lobes. Natürlich konnten auch die großen Studios nicht an dem "australischen Wunderwerk" vorbeigehen. In den Geordy Hormel Enterprises in Los Angeles haben Frank Zappa, Donna Summer, Supertramp und Barbara Streisand den Fairlight bei den letzten Plattenaufnahmen verwendet. In Zusammenhang mit der Ars Electronica 80 wurde in Linz "The First International Computer Orchestra" gegründet.
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