Centerbeam
Eine Gemeinschaftsarbeit von vierzehn Künstlern des Center for Advanced Visual Studies, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Massachusetts, USA
Otto Piene, Direktor, Center for Advanced Visual Studies Gyorgy Kepes, Gründungsdirektor, Center for Advanced Visual Studies
Centerbeam Länge: 61 m Höhe: 3,5 m Höhe der Windplastik: 13 m 1976/77 Material: verschiedene Generatoren, Motoren, Rohr, Stahl, Licht, Radio- und Fernsehfrequenzen, Windgenerator Elemente: Feuer, Wasser, Luft und Erde.
BETEILIGTE KÜNSTLER: Joan Brigham Lowry Burgess Harriet Casdin-Silver Paul Earls Elizabeth Goldring Virginia Gunter Michio Ihara Harel Kedem Gyorgy Kepes Michael Moser Carl Nesjar Otto Piene Alejandro Sina Aldo Tambellini
Außerdem beteiligt: Professor Edward B. Allen, Berater für Statik und Mechanik Mitchell Benoff, Berater, Herstellung Dr. Stephen Benton, Wissenschaftlicher Berater Nishan Bichajian, Photograph Mark D. Chow, Ingenieur, Video William J. Cadogan, Ingenieur, Herstellung Nancy Doll, Verwaltung Astrid A. Hiemer, Verwaltung Professor Dr. Walter H. G. Lewin, Wissenschaftlicher Berater M.I.T. Strobe Lab Suzanne Weinberg, Beraterin, Herstellung
CENTERBEAM (KERNSTRAHL) Centerbeam (Kernstrahl) fordert, uns menschlich/schöpferisch zu verhalten, überrascht/überraschend zu reagieren gegenüber den Energien und Energie-Leitungen und den Kommunikationen und Kommunikations-Vehikeln, die die Nervenstränge unserer Existenz ausmachen.
Im Konzept ist Centerbeam ein Aquädukt, der die urbane mit der "natürlichen" Umwelt zusammenfügt. Durch Kombinationen von Energie-Übermittlung und Transformations-Systemen einerseits und Poesie, Kunst und Witz andererseits macht Centerbeam Unsichtbares sichtbar, und er vereint Beschauer und Beschautes.
Centerbeam ist eine 61 m lange Struktur aus 24 Trägern und Rohren und Kabeln, die Druckluft, Gas, Wasser, Wasserdampf, Neon, Argon, Ton, Elektrizität und "Medien" transportieren. Die Rohre laufen parallel zu einem Wasser-Prisma im Glastrog, der sich über die gesamte Länge an der Basis des Centerbeam hinzieht. Die Versorgung der Rohre erfolgt durch Maschinen im Vorderteil des Centerbeam: Generatoren, Kompressoren, Laser-Transformatoren. Dort befindet sich auch das Windrad, ein starkes vertikales Element, das zugleich kinetische Plastik und Energiequelle ist.
Am Ende des Centerbeam nimmt ein Wasserbecken die Energien, Bilder und Klänge auf, die durch die Kapillaren geleitet werden. Spiegel mit Sonnensteuerung und Zeitschaltungen orchestrieren die Geschehnisse und Ergebnisse an verschiedenen Stellen der 61-m-(200-Fuß-)Plastik.
Die Grundphänomene von Centerbeam sind Licht – in Form von Sonnenlicht, reflektiertem Licht, Neon, Argon, Xenon, Laserlicht-Ton (natürlich, elektronisch, übertragen, technisch moduliert), Tageslicht-Hologramme, Eisformationen und computergesteuerte Laser-Projektionen. Innerhalb der koordinierten Aktivität von Wasser, Wasserdampf, Licht und Luft ergeben sich kleinere Manifestationen von Eis, Klängen und Video-Erscheinungen.
Der kinetische Komplex Centerbeam wird suggestives Drama, indem er das Zusammenspiel von artikulierten Energien mit universalen Elementen – Wetter, Landschaft, menschlicher ("Publikums"-)Beteiligung – anregt, in evokativer und expressiver Gegenüberstellung. Der "Betrachter" wird aufgefordert, nicht nur visuell (Video-Einrichtung) sondern physisch dirigierend (Hologramme) "einzuschreiten" oder "einzugreifen"; einige Systeme, z. B. "Musik", sind so angelegt, daß sie direkt auf menschliche Gegenwart, z. B. als Stimme oder Bewegung, reagieren. Die Gemeinschaftsarbeit Centerbeam soll sich auf vielfältige Weise dem Besucher/Beteiligten anbieten, aus der Nähe sowohl als auch aus Hunderten von Metern Entfernung. Besonders bei Nacht wird Centerbeam weithin sichtbar sein.
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