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Ars Electronica 1980
Festival-Programm 1980
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Festival 1979-2007
 

 

Biografien




Friedrich Achleitner, geb. 23. Mai 1930 Schalchen/Oberösterreich, Studium Architektur und Bühnenbild Wien 1950–53, 1953–58
Architekt ebenda, stieß 1955 zur "Wiener Gruppe", 1958 Schriftsteller, 1963 Dozent für Geschichte der Architektur Kunstakademie Wien. – Experimenteller Schriftsteller der "Wiener Gruppe" mit stark konstruktivistisch bestimmter, auf visuelle Wirkung, Vergegenständlichung und Montage angelegter Konkreter Dichtung.

WERKE:
hosn rosn baa, Gedichte, 1959 (mit H. C. Artmann und G. Rühm); schwer schwarz, Gedichte, 1960; der roter reiter, Gedichte, 1967; Prosa, Konstellationen, Montagen, Dialektgedichte, Studien, Auswahl 1970; Quadratroman, 1973.

LITERATUR:
Die Wiener Gruppe, hg. G. Rühm 1967.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.88)

Prof. Otto Beckmann, geboren 1908 in Wladiwostok. Kunstakademie in Wien, seit 1945 freischaffender Künstler. Arbeiten auf dem Gebiet des Email-Mosaiks, Metallplastik und Grafik, Mitglied der Wiener Sezession, Kunstfonds der Stadt Wien 1970 und 1972.
Gründer, Leiter und künstlerische Arbeiten der Arbeitsgruppe "ars intermedia" (gegründet 1966 in Wien).
Hauptwerke, Computerkunst: Mobiles, computerentworfenes Objekt, Pausenhalle Hauptschule Wien-Grinzing. Wandfries, Kongresshalle Wilhelmshaven (BRD).
Wandfries Wien. Zahlreiche Skulpturen nach Computerentwürfen. Grafiken (Sammlung der Stadt Wien).

FILME: B-T-Z Film (gezeigt im österreichischen Fernsehen 1970, in Warschau, München, Buenos Aires, Sao Paulo, New Delhi); Oszillografisches Ballett, Laserfilm und Film über architektonische Planspiele (Uraufführung in Istanbul, Nov. 1975).

Imaginäre Architektur (Uraufführung TU Wien 1977). Computergesteuerte Klangabläufe.

Eigenes Computersystem (Prototyp wurde August 1970 im österreichischen Fernsehen vorgestellt). Entwurf und Entwicklung: Oskar Beckmann.

TEILNAHME AN INTERNATIONALEN AUSSTELLUNGEN:
Internationale Computerkunst und Symposion, Zagreb, 1969 und 1972; Kunst und Computer, Zentralsparkasse Wien, 1969; Galerie Wil Frenken, Breitenbrunn, 1969; Internationale Impulse Computerkunst, 1970, München, Hamburg, Zürich, Rüschlikon, Oslo, Amsterdam, Kopenhagen, Brüssel, Antwerpen, Rom, Manchester, Louisiana, Tokio, New Delhi, etc.; Arteonica, Sao Paulo, 1971; Computerfilm Computergrafik, Kunstkontor Franzius, München 1970; Osthaus Museum, Hagen (BRD), 1970; CAYS, Buenos Aires, 1971; SIGMA, Bordeaux, 1972; Xylon 6, Genf, Berlin etc.; 75 Jahre Druckgrafik Wiener Sezession, Warschau, Krakau, Belgrad, Zagreb, Bielefeld, Bozen, Klagenfurt, etc. Geometrica, Tulln, 1977; Int. Symposion der Union Int. d. Chemins de Fer Techn. Universität Wien, 1977"Art of the space Era", Huntville Museum of art (Alabama) USA 1978; International Computer art Exhibit. University of California, USA 1979.

Bruckner-Orchester Linz
Das Bruckner-Orchester Linz kann zwar noch nicht auf eine lange, dafür aber folgerichtige und erfolgreiche Entwicklung zurückblicken. Ausgangspunkt dieser Entwicklung war die Spielzeit 1967/68, in der die Herauslösung des Klangkörpers aus dem Verband des Landestheaters beschlossen wurde und gleichzeitig die Namensgebung vollzogen wurde. In dieser ersten Ausbaustufe stand dem Orchester in Prof. Kurt Wöss ein künstlerischer Leiter von Rang und Erfahrung zur Verfügung. Mit der Errichtung des Brucknerhauses begann eine neue Phase der Entwicklung. Es ist dies die Phase des endgültigen personellen Ausbaues und der Einbeziehung des Orchesters in das auf internationales Niveau ausgerichtete Musikprogramm im Brucknerhaus. Mit dieser Aufgabenerweiterung ging eine Leistungssteigerung Hand in Hand, die auch der durch die internationalen Spitzenorchester verwöhnte Brucknerhausbesucher gern anerkennt. Diese zweite Ausbauphase vollzog sich weitgehend nach dem Konzept des derzeitigen Chefdirigenten Theodor Guschlbauer, der seit April 1975 das Bruckner-Orchester in der Funktion eines Generalmusikdirektors leitet. Ihm ist auch der Erfolg der letzten Jahre zu verdanken.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.122)

Wendy Carlos wurde am 14. November 1939 in dem amerikanischen Ministaat Rhode Island geboren. Schon früh befaßte sie sich mit Musik. "Mein Vater malte mir eine Klaviertastatur auf eine Rolle Verpackungspapier", erinnert sich die Künstlerin, "darauf übte ich die ersten Akkorde. Auch wenn ich nichts hören konnte, erlangte ich doch eine gewisse Fingerfertigkeit, die mir später sehr zur Hilfe kam."
Das erste Instrument war dann ein Spinett. Wendy Carlos: "Mit sechs Jahren beherrschte ich diesen wundervollen Klangkörper. Ich nahm zusätzlich Klavierunterricht, lernte die Sprache der Musik kennen." Bis zum Alter von vierzehn spielte sie Chopin und Liszt, etwas Beethoven und Bach. Die Eltern ermöglichten ihr außerdem den Unterricht bei einem Pop-Pianisten, so daß Wendy Carlos auch auf diesem Sektor wertvolle Erfahrungen sammeln konnte.

Trotz dieser musikalischen Ambitionen und Fähigkeiten begann Wendy Carlos auf der Brown-Universität in Rhode Island ein Physik-Studium. Die ersten beiden Jahre waren wenig erfolgreich. Das änderte sich erst, als sie Musik zum Hauptstudiumsfach erkor. Die Kombination dieser beiden Fächer machten Wendy Carlos den Eintritt in die elektronische Musik leicht. Auf der New Yorker Columbia-Universität, die zu den Pionierstätten der elektronischen Musikforschung zählt, holte sie sich die ersten Anregungen zu den später so erfolgreichen Sound-Experimenten.

Die erste Montage mixte die Studentin sich aus den Hertztönen einer Hifi-Platte, selbstaufgenommenen Klaviersaitengezupfe und eigenem a-capella-Geschrei zusammen. Als Wendy Carlos die Universität verließ, hatte sie drei Staatsexamen, in Physik, Musik und Kompositionslehre, im Gepäck. Schon 1963 hatte sie Robert A. Moog getroffen. Es war auf einer Ausstellung der AES (Audio Engineering Society) in New York gewesen. Das erste Zusammentreffen entlockt Wendy Carlos auch heute noch ein Lächeln: "Robert sollte einen Vortrag über den Voltage-Controlled-Filter halten. Doch niemand war gekommen. Als ich schließlich den Saal betrat, fand ich Robert schlafend auf seinem Vortragsstuhl." Zwischen den beiden entwickelte sich sofort ein inniges künstlerisches Verhältnis. Man begann gemeinsam den riesigen "Moog III" zu entwickeln, auf dem Wendy Carlos dann das epochemachende "Switched-On-Bach" aufnehmen sollte. Auch die Platten nach diesem Erstlingswerk wurden Erfolge: "Well-Tempered Synthesizer", "Clockwork Orange" (die Filmmusik zu dem berühmten Film von Stanley Kubrick), "Switched-On-Bach II" und "Sonic Seasonings". Das letztere Werk ist eine Realisation "einer Filmmusik ohne Film", wie die englische Musikzeitschrift "Melody Maker" befand. Es ist das abstrakte Stimmungsbild der vier Jahreszeiten in einer Mischung aus tricktechnisch aufgearbeiteten Naturgeräuschen und behutsam hinzuimprovisierten Schwebeklängen. Zu diesem Doppelalbum sagt Wendy Carlos: "Sonic Seasonings erinnert an die Klangfülle der großen Bruckner-Symphonien. Genau wie bei den Werken des großen Meisters kann man sich nicht hundertprozentig auf einzelne Passagen konzentrieren, sondern muß das Gesamtwerk langsam bis tief ins Unterbewußtsein in sich hineinfließen lassen."

Wendy Carlos hat gerade eine neue Platte mit Bachs "Brandenburgischen Konzerten" aufgenommen. Außerdem schrieb sie die Filmmusik zu Stanley Kubricks jüngstem Werk "The Shining". Die Künstlerin interessiert sich außer für Musik für Fotografie, Zeichnen, Literatur, Schwimmen und Astronomie. Sie ist seit einiger Zeit Präsidentin der Trans Electronic Music Productions und lebt in New York.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.70)

Lowell Cross, geboren 1938 in Kingsville, Texas, studierte von 1964 bis 1968 in Toronto elektronische Musik und ist seit 1976 Gastprofessor für Musik an der Universität von Iowa.
Von 1969 bis 1970 arbeitete Cross mit Carson Jeffries und David Tudor an "Video/Laser I" und "Video/Laser II", den ersten öffentlich gezeigten Laser-Lightshows, die in Oakland, Californien, und in Osaka (Japan) aufgeführt wurden. "Video/Laser II" wurde ferner während der Expo 70 vor über zwei Millionen Zuschauern gezeigt.
1968 konstruierte er "Reunion", ein elektronisches Schachbrett, auf dem Cage und Duchamp spielen, und das während der Vorstellung elektronische Klangeffekte von sich gibt und kontrolliert.
Im März 1980 produzierte Cross — nach zahlreichen anderen Arbeiten — Video/Laser IV", ein 6-Farben-Laser-Reflektionssystem für das Adler Planetarium in Chicago. Dieses Werk basiert auf dem Cross-Jeffries-Design für "Video/Laser III" (dem "Iowa-System") und wurde an der Universität von Iowa zum 50-Jahr-Jubiläum des Adler-Planetariums geschaffen.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.54)

Norbert Dömling (el. b.). Ebenfalls Autodidakt, begann Norbert Dömling 1968 das Baßspielen.
Mit verschiedenen amerikanischen Blues Bands gastierte er vornehmlich in Süddeutschland, bis er 1971 die Jazz-Rock-Formation "Missus Beastly", mit der er zwei LP's aufnahm, mit begründete.
Norbert Dömling arbeitete zeitweise mit der Rockgruppe "Embryo", später mit der "Joachim Kühn Band", "Jasper van't Hof" sowie der Jazz-Rock-Gruppe "Sunburst".
Im Februar 1977 schloß Norbert Dömling sich Toto Blanke's Electric Circus an.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.140)

John Driscoll. 1947 in Philadelphia/Pennsylvania geboren; begann 1968 mit Klangskulpturen zu arbeiten und an Kompositionen elektronischer Musik.
Driscoll ist Musikalischer Leiter der Dance Construction Company in Washington, D. C., Gündungsmitglied der Composers Inside Electronics, und komponiert gegenwärtig für Douglas Dunn and Dancers sowie die Dance Construction Co. Von Anfang an (1973) war er an der Arbeit an David Tudors "Rainforest IV" beteiligt.
Seine Arbeit ist ausgerichtet auf instrumentale Lautsprechersysteme und Musik mit Tanz, wobei die Instrumente als Bühnenbildteile miteinbezogen werden. Das zeigt sich besonders in
— "Charmed I Particles" (1980), einem computergesteuerten rotierenden Lautsprecherinstrument für die Dance Construction Co.,
— "Bog Works" (1977), Musik für skulpturenartige Lautsprecher,
— in "Brace" (1980), einer Gemeinschaftsarbeit mit den Choreographen Diane Frank und Deborah Riley, bei der eine bestimmte Lautsprecheranordnung als Bühnenbild und -musik benutzt wird.
John Driscolls Kompositionen für Douglas Dunn and Dancers beinhalten "Ebers & Mole Parts 1, 2, 3" (1979) sowie "Bottom Coasting" (1979), "Listening out loud — short strokes" (1979) und "Clay Banks" (1980).
Zur Zeit arbeitet er an einem Forschungsprojekt mit Composers Inside Electronics hinsichtlich manuell eingestellter Lautsprecheranordnungen und Linsensysteme für eine gemeinschaftliche Komposition und Klang-Environment.
Im kommenden Jahr wird Driscoll am Center für Kunst und Technologie am American University Physics Department and Media Study in Buffalo tätig sein und an einem komplexen Instrument/Set arbeiten, bei dem farbiges Gas für eine nichtelektronische Klangtransformation eingesetzt wird. Diese Arbeit wird zusammen mit Douglas Dunn and Dancers durchgeführt werden.
John Driscolls Arbeit wird gegenwärtig unterstützt von den Visual Arts & Music-Programmen am National Endowment for the Arts, Rockwell International Inc. und aus privaten Mitteln.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.38)

Frank Elstner. Programmdirektor von Radio-Télé-Luxembourg
Geburtstag: 19. April 1942. Geburtsort: Linz/Österreich. Staatsangehörigkeit: Deutsch
Körpergröße: 1,74 m
Verheiratet mit: Sylvie E., geb. Kayser. Kinder: Andreas u. Thomas

AUSBILDUNG, WERDEGANG
1955 bis 1963 Humanistisches Gymnasium
1963 bis 1965 Schauspielunterricht bei Hilde Engel
1963 Volontariat bei Badische Neueste Nachrichten Karlsruhe
Seit 13. 1. 1964 Radio-Télé-Luxembourg
1964 bis 1966 Moderator
1966 bis 1968 Chefsprecher
1968 bis 1970 Direktions-Assistent
1970 bis 1972 Stellvertretender Programmdirektor
Jetzige Position: Seit 1972 Direktor des Deutschen Programms von Radio-Télé-Luxembourg
Sportliche Fähigkeiten: Fußball, Tennis, Windsurfen, Jogging.<>

PREISE, AUSZEICHNUNGEN
Chevalier de l'Ordre de la Merite du Grand-Duché de Luxembourg
Bundesverdienstkreuz am 18. 12. 79

BIBLIOGRAPHIE: Diverse Artikel in Tageszeitungen und Wochenblättern u. a. Zeutzschel BIOGRAPHIEN Rheinverlag, Günter Zeutzschel vorm. -agz- Karlsruhe 1969 usf.

TÄTIGKEITEN:
THEATER - Schauspieler am Kammertheater Karlsruhe und Theater der Stadt Baden-Baden

FERNSEHEN
1965 bis 1970 Spiel ohne Grenzen für alle ARD-Anstalten + ZDF
1973 "Punkt, Punkt, Komma, Strich"-Moderator, Vorlaufsendung der heutigen Montagsmaler in SWF III.
14. 1. 1974 bis 1980 "Die Montagsmaler, Moderator" SWF I.
Darüber hinaus Mitwirkung in diversen Fernsehsendungen, z. B. Carrell-Show, Dalli-Dalli, Sport-Studio u. a.

HÖRFUNK
Hörfunk-Sendungen für Radio Luxemburg im Rahmen der Tätigkeit als Moderator, Chefsprecher und als Programmdirektor; darüber hinaus div. Sendungen bei allen ARD-Anstalten.

SCHALLPLATTEN: Diverse Märchen-Schallplatten.

VERLAG: Mitarbeit an diversen Veröffentlichungen zum Thema Musik und Werbung. SPIEL MIT — Das große Spiele-Buch des Deutschen Sportbundes 1979.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.45)

Helmut W. Erdmann, geboren 1947 in Emden
1964–1968 Musikstudium in Braunschweig
1968 Orchesterdiplom (Flöte)
seit 1968 Studium an der Hochschule für Musik Hamburg (Flöte bei Karlheinz Zöller, Komposition bei Diether de la Motte, Elektronische Musik bei Werner Krützfeldt)
1971 Staatliche Musiklehrerprüfung
seit 1971 Lehrtätigkeit an der Musikschule Lüneburg
seit 1974 Lehrbeauftragter für Improvisation, Konzeptkomposition und Live-Elektronik an der Hochschule Lüneburg; Leiter des Studios für Neue Musik, Improvisation und Live-Elektronik an der Musikschule Lüneburg; Dozent des Internationalen Arbeitskreises für Musik (IAM)
seit 1975 künstlerischer Leiter der Veranstaltungsreihe "Neue Musik in Lüneburg", alljährliches Festival Ende November
seit 1971 rege solistische und kammermusikalische Tätigkeit, vor allem mit dem 1971 gegründeten Varius-Ensemble Hamburg
seit 1976 Dozent, Referent und Kursleiter auf überregionalen und internationalen Tagungen und Kongressen.

AUSZEICHNUNGEN:
1970 Stipendiat der internationalen Darmstädter Ferienkurse
1975 bis 1977 Stipendiat der Oscar und Vera Ritter-Stiftung Hamburg (für kompositorische, künstlerische und pädagogische Arbeit
1977 Stipendiat der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom
1978 Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst
1980 Stipendiat der Cité Internationale des Arts in Paris
Die kompositorischen Arbeiten (ca. 50 Werke) umfassen alle Gattungen einschließlich elektronischer und live-elektronischer Werke;
Publizistische Veröffentlichungen zum Thema Neue Musik in Fachzeitschriften (u. a. "Klangproduktion mit technischen Medien", Musica, Heft 3, 1978).

In meinen Kompositionen bin ich bestrebt, zu einer Synthese heute möglicher Stilmittel zu gelangen. Hierzu gehört neben Einbeziehung improvisatorischer Gestaltungsmöglichkeiten von Beginn meiner kompositorischen Arbeit an die Auseinandersetzung mit elektronischer und live-elektronischer Klangverarbeitung. Gerade im letztgenannten Bereich sehe ich faszinierende Erweiterungsmöglichkeiten des Instrumental- und Vokalklanges. Von großer Bedeutung sind für mich dabei die verschiedenen Mischungsformen – vom "reinen" Instrumentalton und seinen differenzierten Farbgebungen bis zum völlig elektronisch veränderten Klang mit allen Zwischenwerten der Verfremdung, der klangfarblichen Erweiterung, dem Feedback instrumentaler und apparativer Technik im kreativen Entfaltungsprozeß.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.146-147)


Prof. Dr. Klaus Fellbaum(Jahrgang 1942) studierte an den Technischen Universitäten Hannover und Berlin Elektrotechnik (Schwerpunkt Nachrichtentechnik).
Nach dem Diplom (1971) arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsinstitut der AEG-Telefunken Ulm auf den Gebieten der digitalen Sprachsignalverarbeitung.
Im Rahmen dieser Tätigkeit promovierte er 1975 mit einem Thema aus dem Bereich der Sprachsignalcodierung. Im Anschluß an diese Tätigkeit war er für 1 1/2 Jahre Oberingenieur am Lehrstuhl für Nachrichtenübertragung der Universität Dortmund. Im Dezember 1977 wurde er als Professor für das Fachgebiet "Digitale Übertragungstechnik" an die Technische Universität Berlin berufen.
Forschungsschwerpunkte: digitale Sprachsignalverarbeitung und Verfahren der elektronischen Textkommunikation.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.172)

Klemens Figlhuber, geboren 1949 in Niederösterreich. 1970—1976 Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. 1976 Diplom Maler und freischaffender Designer. Lehrbeauftragter an der Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.166)

Dr. phil. Herbert W. Franke (München/Wien), geboren am 14. Mai 1927 in Wien Studium an der Universität Wien: Physik, Chemie, Psychologie, Philosophie. Technische Hochschule: Elektronenoptik
1951 Arbeit an einem Forschungsauftrag an der Technischen Hochschule Wien: Hinweis auf Datierbarkeit von sekundärem Kalk durch die Radiokohlenstoffmethode.
1951—1956 Industrietätigkeit Fa. Siemens, Erlangen
ab 1952 Geochronologische Arbeiten
ab 1956 Freier Fachpublizist
ab 1955 Rationale Ästhetik
1954 Gestaltende Radiographie und Lichtgrafik
1956 Kathodenstrahloszillographen für die experimentelle Ästhetik
1965 Optimierungsprinzip der Ästhetik. Kursleiter beim Internationalen College in Alpbach/Tirol
1968/1969 Leitung des Seminars "Kybernetik und Informationstheorie" an der Universität Frankfurt
1969 Arbeiten über Zukunftsforschung (gemeinsam mit Prof. Dr. E. H. Graul, Universität Marburg/Lahn)
ab 1970 Computergrafik mit Digitalrechensystem
Ab 1973 Lehrauftrag für "Kybernetische Ästhetik" an der Universität München
1978/1979 Systemanalytische Ausarbeitung von ästhetisch-generativen Basisprogrammen. Berufenes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie und des Wiener "Künstlerhauses"
Angehöriger des Redaktionsstabes der Zeitschriften 'LEONARDO' und 'COMPUTER GRAPHICS AND ART'

AUSSTELLUNGEN (Auszug)
"Experimentelle Ästhetik" und "Elektronische Grafik": Wien, London, Zürich, München, Stuttgart, Kaiserslautern — ab 1959
"Wege zur Computerkunst": Kiel, Offenbar, Davos, Berlin, Bielefeld, Kairo, Göttingen — ab 1968
Biennale Venedig — 1970
"Kunst aus dem Computer": Künstlerhaus Wien — 1975

BUCHPUBLIKATIONEN (Auszug)
"Kunst und Konstruktion", F. Bruckmann, München 1957
"Wohin kein Auge reicht", Brockhaus 1958
"Phänomen Technik", Brockhaus 1962
"Die unbewältigte Zukunft" (gem. m. E. H. Graul), Kindler, München 1970
"Computergrafik — Computerkunst", Bruckmann, München 1971
"Apparative Kunst" (gem. m. G. Jäger), DuMont Schauberg, Köln 1973
"Phänomen Kunst", DuMont Schauberg, Köln 1974
"Kunst kontra Technik", Fischer, Frankfurt/Main, 1978
(Kat. Ars Electronica 1980, S.95)

Frederic A. Friedel, Wissenschaftspublizist, geb. 1945, studierte (in Oxford und Hamburg) Philosophie, Linguistik und Mathematik.
Spezialgebiete: Linguistische Philosophie, Verhaltensbiologie, Computerwissenschaft und Künstliche Intelligenz. Produzierte 1979 für das ZDF die Sendung "Schach dem Elektronenhirn" (mit Volker Arzt). Schreibt z. B. ein Buch über Künstliche Intelligenz. Leidenschaftlicher (wenngleich mittelmäßiger) Schachspieler.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.184)

Otto Frühling, geboren am 10. Oktober 1939 in Schwaförden/Niedersachsen.
1956—1959 Lehre als Elektroinstallateur
1959—1967 Fernmeldedienst bei der Deutschen Bundespost
1971—1980 Studium der Physik an der Technischen Universität Berlin
1979—1980 Modellversuch Künstlerweiterbildung an der Hochschule der Künste Berlin
1974—1978 Entwicklung der Rotografie

AUSSTELLUNGSBETEILIGUNGEN:
1976—1980 Freie Berliner Kunstausstellungen 6 bis 10
1978 Berliner Künstler in Hof
1978 Demonstration der Rotografie anläßlich der Jahrestagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
1979 "Elektronische Objekte", eine Ausstellung zur 100-Jahr-Feier der TU Berlin
(Kat. Ars Electronica 1980, S.114)

Adolf Gabriel ist 1. Ofenmann am Hochofen IV, geboren 25. Juni 1935 in Aigen-Schlägl, wohnt seit 13 Jahren in St. Florian, verheiratet, 4 Kinder, interessiert sich für Volksmusik und Schlager; seit 1961 bei der VOEST-Alpine.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.14)

Erika Gangl. Diplomgymnastiklehrerin und Absolventin der Wiener Musikhochschule, Abteilung Tanz, gründete 1961 ihr "Tanzstudio", das inzwischen "Lehranstalt für künstlerischen Tanz und Tanzpädagogik" wurde. Von Rosalia Chladek speziell modern erzogen, fand sie bald ihren eigenen Ausdruck und 1967 in Alfred Peschek (s. Bild 4) einen kongenialen Partner als Musiker und Komponist, der ihr zahlreiche Werke schrieb (s. Bild 2) und mit ihr als Duo für Tanz und Musik Erfolge feierte.
1977 gründeten beide das "Tanztheater 46".
(Kat. Ars Electronica 1980, S.152)

Heidulf Gerngroß (Wien), geboren 1939 in Kötschach, Österreich, Tischlerhandwerk, Diplomingenieur für Hochbau, Architektur, Meister der Wissenschaften an der Schule für Management der Universität von Californien, Los Angeles, ausgedehnte Reisen nach Mexico, Island, Mesched, Herat, Isfahan, New York, Balch, Paris, Katmandu, Benares, Macao, Tokio, Kyoto, Köln. 1969 beginnt er mit der Arbeit am Volksbuch. 1978 erscheint Volksbuch. Heidulf Gerngroß arbeitet in Wien. Seit 1978 Gerngroß-Richter-Arbeitsgemeinschaft für Architektur—Städteplanung—Organisation
(Kat. Ars Electronica 1980, S.78)

Prof. Dr. Rul Gunzenhäuser (geboren 1933) studierte Mathematik, Physik und Philosophie an den Universitäten Stuttgart und Tübingen. Er promovierte 1962 über "Informationstheorie und Ästhetik". Nach einer Lehrtätigkeit an Gymnasien war er Wissenschaftlicher Assistent am Rechenzentrum der Universität Stuttgart (TH), Associate Professor an der New York State University und Professor für Didaktik der (angewandten) Mathematik an der Pädagogischen Hochschule Esslingen am Neckar.
Seit 1974 ist er o. Professor am Institut für Informatik der Universität Stuttgart und Leiter der Abteilung "Dialogsysteme", die sich befasst mit Anwendungen des computerunterstützten Lernens, der Künstlichen-Intelligenz-Forschung und der Informatik an der Schule.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.173)

Theodor Guschlbauer wurde 1939 in Wien geboren und genoß seine musikalische Ausbildung an der Wiener Musikhochschule (Kapellmeisterschule, Komposition, Violoncello, Klavier) sowie am Mozarteum Salzburg (Kurse bei Matacic und Karajan). Erste Engagements: Wiener Barockensemble, Volksoper Wien und Landestheater Salzburg.

Die große Chance eröffnete sich ihm im Jahre 1969 mit der Neuorganisation der Oper in Lyon, der Guschlbauer zunächst als erster Kapellmeister, von 1971 bis 1975 als Chefdirigent vorstand. In diese Zeit fallen auch die ersten großen Operngastspiele: Florenz, Genf, Köln, Graz, Lissabon. Auch hatte Guschlbauer Gelegenheit, mit einer großen Anzahl erstrangiger Orchester zu arbeiten (Wiener Philharmoniker und Symphoniker, New Philharmonia Orchestra, Royal Philharmonic Orchestra, Orchestre de Paris, RSO Berlin, Bamberger Symphoniker, Orchestre de la Suisse Romande, Orchestra del Teatro alla Scala. Yomiuri Nippon Symphony Orchestra, Münchner Philharmoniker) und weitere Schallplattenaufnahmen zu machen. Von den derzeit 50 Langspielplatten wurden fünf mit dem Grand Prix du Disque ausgezeichnet. Nachdem Theodor Guschlbauer schon seit 1969 zu den ständigen Dirigenten der Salzburger Festspiele zählt, haben ihn weitere Festivals gerufen: Aix-en-Provence, Luzern, Flandern, Oxford, Maggio musicale Fiorentino, Bregenz, Wiener Festwochen. Im Frühjahr 1975 übernahm Guschlbauer schließlich die Position als Chefdirigent des Bruckner-Orchesters und als Opernchef des Landestheaters Linz. Er hat es sich u. a. zum Ziel gemacht, den nunmehr 100 Mann großen Klangkörper in stärkerem Maße als bisher in Konzerten einzusetzen. Seit 1976 ist Guschlbauer außerdem ständiger Gastdirigent der Hamburgischen und der Wiener Staatsoper, deren Ensemble er im Herbst 1980 anläßlich einer Japantournee angehören wird, um die Vorstellungen von "Entführung aus dem Serail" zu betreuen.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.23)

Ludwig Harig, geboren 1927 in Sulzbach/Saar, war Volksschullehrer, ist seit 1974 freier Schriftsteller in Sulzbach. Veröffentlichte zahlreiche Prosatexte und auch Gedichte sowie viele Hörspiele – "Staatsbegräbnisse", "Starallüren" u. a.). Publizierte 1971 "Sprechstunden für die deutsch–französische Verständigung", 1979 "Heimweh. Ein Saarländer auf Reisen".
(Kat. Ars Electronica 1980, S.84)

Dolf Hartmann, geboren am 11. Oktober 1949 in Frankfurt am Main, Gründungsmitglied des Frankfurter Filmkollektivs, wechselte nach einem Kunststudium zum Journalismus über. In München übernahm er die Redaktionsleitung der Deutschland-Ausgabe von "Pop", machte sich anschließend mit einer eigenen Agentur selbständig und ging nach der Zwischenstation "Playboy" und einem kurzen Gastspiel in der Werbung als Ressortleiter Musik und Show zu "ROCKY". Dolf Hartmann, heute wieder freier Journalist, gilt als ein großer Kenner und Liebhaber der Electronic-Rock-Music-Szene.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.48)

Klaus Hashagen. Bayerischer Rundfunk
1924 auf Java geboren. Studium Musikakademie Detmold (u. a. bei Erich Thienhaus und Günter Bialas). Mitarbeiter des Norddeutschen Rundfunks in Hannover, seit 1966 Musikabteilungsleiter im Bayerischen Rundfunk Nürnberg. Leiter der Tage der Neuen Musik, Hannover, und der ars-nova-Tage Nürnberg. Mitglied des Deutschen Musikrates und Leiter der Bundesauswahl Konzerte junger Künstler. — Kompositionen für Orchester, Chor, Kammerensemble und Soli. Hörspiel-, Schauspiel- und Ballettmusiken. Konkrete und elektronische Musik. Audio-/video-elektronisches Environments. Mitwirkung bei verschiedenen Festivals in Amsterdam, Athen, Bremen, Budapest, Darmstadt, Hannover, Lissabon, München, Nürnberg, Zagreb, Stuttgart u. a.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.67)

Walter Haupt, geboren 1935 in München, Komponist, Regisseur, Dirigent, Leiter der von ihm 1969 gegründeten Experimentierbühne an der Bayerischen Staatsoper, München.
Auftragswerke für experimentelle Musik-Theater in Deutschland, Österreich, Italien, Australien, Mexiko, Amerika: U. a. "Sümtome" (szenisch-optisch-akustische Collage); "Die Puppe" (szenische Aktion für Schauspieler, Klavierquartett und aufblasbare Sexpuppe), "Laser" (Laser-Light-Environment für einen Schlagzeuger und einen Tänzer zur Eröffnung der Olympischen Spiele in München); "Sensus" (in einem Kuppel-Projektions-Raum); "Kontemplation" (ein Licht-Klang-Raum-Komex); "Träume" (Experiment mit Licht, Wort und Bewegung in einem variablen Spiegelraum), "Neurosen-Kavalier" (Opera Dipsa).

Open-Air-Projekte: "Musik für eine Landschaft" (14.000 Zuhörer) "Klangwolke über Münchens Innenstadt" (50.000 Zuhörer)- "Linzer Klangwolke" (100.000 Zuhörer).
Ballett-Kompositionsaufträge von großen Deutschen Opernhäusern, die er auch selbst dirigierte: U.a. "Rilke", "Apeiron", "Laser", "Moira", "Zofen", "Punkt-Kontrapunkt".

Fernsehaufzeichnungen: "Laser", "Solo für ein Piano", "Solo für einen Körper", "Neurosen-Kavalier".
Vortrags- und Konzertreisen durch Indien, Australien, Italien, Spanien, Türkei, Jugoslawien, Mexiko.

PREISE:
1971 Festspielpreis; 1974 Förderungspreis für Musik der Stadt München; zahlreiche Presseauszeichnungen (6 AZ-Sterne, 5 TZ-Rosen, "Porträt der Woche", "Die Krone der Woche", "Der Komponist der siebziger Jahre").
(Kat. Ars Electronica 1980, S.21)

Hans G. Helms, Dr. rer. pol., geboren am 8. Juni 1932 in Teterow/Mecklenburg. Nach Kriegsende in der heutigen BRD, in verschiedenen europäischen Ländern und in den USA; seit 1957 ständiger Wohnsitz Köln. Bis 1950 Schule und Oberschule mit kriegs- und nachkriegsbedingten Unterbrechungen an diversen Orten ohne Abschluß. Seit 1951 (zumeist private) Studien der vergleichenden Sprachwissenschaft, Philosophie, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und des Städtebaus. Im Juli 1974 Promotion zum Dr. rer. pol. an der Universität Bremen mit der kumulativen Dissertation. Die ideologische Lage in der Bundesrepublik Deutschland.
Grundlagen der Dissertation waren die Publikationen:
(1) Die Ideologie der anonymen Gesellschaft (Köln 1966),
(2) Max Stirner: Der Einzige und sein Eigentum und andere Schriften (Ed: Helms, 1968),
(3) Fetisch Revolution. Marxismus und Bundesrepublik (Neuwied u. Berlin 1969).
Seit 1951 Publikationen in deutschen und ausländischen wissenschaftlichen und populären Zeitschriften, seit 1954 freier Mitarbeiter deutscher und ausländischer Rundfunk- und (seit 1966) Fernsehanstalten. Seit 1958 Vorträge, Vorlesungen, Seminare und Kompaktseminare an Universitäten, Akademien, Konservatorien und sonstigen wissenschaftlichen Institutionen in der BRD, Belgien, CSSR, Holland, Italien, Österreich, Schweden, Schweiz, Spanien und in den USA. Im Februar/März 1977 Gastprofessor an der University of Illinois, Urbana, Ill.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.87)

Ferdinand Hieslmair ist Vorwalzer am Steuerstand IV der Breitbandstraße, geboren am 15. Oktober 1925 in Neuhofen an der Krems, 33 Jahre verheiratet, 2 Kinder, selbst erbautes Eigenheim in Neuhofen an der Krems, seit 33 Jahren beim Trachtenverein Neuhofen als Schuhplattler; seit 30 Jahren im Walzwerk der VOEST-Alpine in Linz.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.14)

Heinrich Hock (Dr.) studierte in Graz und Bremen Schlagzeug. 1976 begann er seine Jazz-Karriere mit dem "Ed Kröger Quartett", war Mitbegründer von "Jazztrack", von der es mittlerweile 4 LP's gibt, und gastierte 1974 mit der Schweizer Pianistin Irene Schweizer in Barcelona, Amsterdam, Österreich, in der Schweiz und der DDR. Mit "Jazztrack" nahm er an den Festivals in Metz, Moers, Marburg und Altena teil, spielte mit der gleichen Gruppe beim "Jazz In The Garden" und dem "New Jazz Meeting Baden-Baden".
1975 folgte ein Auftritt bei den "Berliner Jazztagen", eine Europa-Tournee sowie Rundfunk- und Fernsehaufzeichnungen. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der englischen Sängerin Norma Winston besuchte Heinrich Hock 1976 das "Ljubljana Festival", 1977 die "Jazz Night Dortmund" und unternahm Tourneen mit Attila Zoller, Marion Brown usw. Nachdem er im März 1978 zusammen mit "Toto Blanke's Electric Circus" auf dem "Szeged Festival" gespielt hatte, entschloß er sich spontan, der Gruppe beizutreten.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.140)

Paul Konrad Hoenich, geboren 1907 in Czernowitz als Sohn eines Arztes. Die Familien des Vaters und der Mutter — Sichrovsky — stammten aus Österreich-Ungarn.
Studien — Wien, Graphische Lehr- und Versuchsanstalt; Firenze, R. Accademia di Belle Arti; Paris.
1931—1935 Maler und Graphiker in Bucuresti.
1935 — mit Frau Ruth nach Israel (Palästina).
Ab 1950 Lehrer und Forscher im Technion — Israels Institut für Technologie, architektonische Fakultät.
Jetzt Professor Emeritus.
Fachgebiet: Experimentelle Kunst, kunsttechnologische Forschung.
Der einzige Sohn, Dan, gefallen.
Künstlerische Veröffentlichungen:
Graphikserien — Ausstellungen von Ölbildern — eine große Anzahl von kunsttechnologischen Veröffentlichungen in Zeitschriften und Buchform. Hauptarbeit seit 1959: Gestaltung mit Licht.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.115)

Hans Martin Ihme, geboren am 15. 8. 1934 in Montreal/Kanada, 1937 nach Deutschland, 1954 Abitur, 1960 Diplom als Physiker an der Universität Kiel, seit der Zeit wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Angewandte Physik der Universität Kiel, 1968 Beginn der Arbeiten an Lichtmaschinen

Beteiligung an Ausstellungen:
1971 "Spielen und Spielzeug", Kunsthalle zu Kiel
1973 "Kunst und Technik", Kiel, Landesverband Bildender Künstler (LBK)
1974 "Lichtmaschinen", Einzelausstellung in der Kunsthalle zu Kiel; "Aspekte der Plastik in Schleswig-Holstein", Flensburg, Städtisches Museum; "Kunstszene Kiel", Wanderausstellung durch Finnland
1975 "Art 6'75" Basel; "Fläche, Struktur, Raum", Kiel, (LBK)
1977 "Aspekte der Kunst in Kiel", (LBK); "Künstler", Stuttgart; "Kunst und Kybernetik", Braunschweig, Kunstverein
1978 "Figur und Raum", Lübeck, Museum am Dom; "Kinetik — Kybernetik", Linz, Galerie Maerz; "Lichtsculptures", Eindhoven/Holland, Philips-Kulturzentrum; "Kunst und Technik", Berlin, Technische Hochschule; "Neuerwerbungen 1975—1979", Kunsthalle zu Kiel
1980 "Autodidakten", Kiel, (LBK);"Art Schleswig-Holstein", Hamburg, Kunsthaus
Ausstellungen der Entwürfe einer öffentlich-internationalen Ausschreibung der Stadt Eindhoven/Holland für eine Freiplastik.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.120)

Ernst Jandl, 1925 in Wien geboren, studierte dort Deutsch und Englisch und war bis 1979 im Schuldienst tätig. 1952 begann er Lyrik zu veröffentlichen, 1956 erschien in Wien sein erster Gedichtband. Seit 1954 ist er mit Friederike Mayröcker befreundet, deren künstlerischem Einfluß er sich ebenso vorbehaltlos aussetzte wie dem seiner Freunde Andreas Okopenko, Erich Fried, H. C. Artmann und Gerhard Rühm. In Österreich ein Jahrzehnt boykottiert, verdankt er die Möglichkeit weiterer Publikation vor allem Kollegen außerhalb seines Landes, Reinhard Döhl, Max Bense, Helmut Heißenbüttel und Otto F. Walter, fürs Hörspiel Hansjörg Schmitthenner und Klaus Schöning, fürs Theater Ellen Hammer.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.88)

Jean-Michel Jarre (Frankreich) wurde am 24. August 1948 in Lyon geboren. Nach dem Abschluß der Schulzeit mit 16 entschloß er sich, seine musikalische Ausbildung zu komplettieren, aber den üblichen Weg einer klassischen Schulung nicht weiterzugehen. Er trat der "Groupe des Recherches Musicales" unter der Leitung von Pierre Schaeffer bei und entdeckte nach und nach für sich eine Alternative zum traditionellen Musikstudium: frei von jedem herkömmlichen Ballast, von Regeln und musikalischer Grammatik Klänge zu gestalten — ihm half dabei die Gelegenheit — mit einem der ersten Synthesizer in Europa arbeiten zu können. Jean-Michels erste Komposition wurde zu einer Sensation in der Weltstadt Paris. 1971 gab er sein Debüt mit elektronischer Musik in der "Opera", wurde gefeiert und war gleichzeitig der jüngste Komponist, der jemals im Palais Garnier gespielt hatte.
Er machte Musik für Pepsi-Cola und in der Oper; die Methoden, seine Klänge dem Publikum näherzubringen, waren nie zimperlich:
Jean-Michel Jarre schrieb Themen zur musikalischen Warenhausberieselung ebenso wie für den Rundfunk, sorgte für dezenten Flughafen-Sound und für werbewirksame Musik-Spots der Industrie-Giganten Nestlé oder Cola. In welcher Form er aber auch immer seine Hörerschaft erreichte — elektronische Überraschungen und eine brillante Meisterschaft auf dem Synthesizer und Artverwandtem begeisterten in Frankreich bald Hunderttausende.

Auf die immer wieder gestellte Frage nach diesem musikalischen Blitzerfolg in der ganzen Welt betont Jarre selbst mit Nachdruck sein Rezept: "Ich bin gegen jede Art elitärer Ansprüche. Für mich sind die wesentlichen Aufgaben und die Funktion eines Künstlers, mit einem Publikum auf verständiger Basis zu kommunizieren." Und seine Elektronik-Philosophie in der Musik: "Man kann ein Gefühl per Geigenklang umsetzen, aber ebenso mit einem Synthesizer. Ich mache nichts anderes, als die Technik meiner Zeit perfekt zu nutzen. Für mich ist die Musik nicht elektronisch, das sind lediglich die Instrumente." Und seine Meinung über seine — und andere — Werke: "Sie haben für mich nur einen Sinn, nämlich den, andere Menschen zu inspirieren. Dabei ist es nicht wichtig, ob sie mein Feeling dabei nachempfinden. Wichtig ist nur die Inspiration auf irgendeine persönliche Art und Weise." Diese Auffassung über positive Ursache und Wirkung in der zeitgenössischen Musik vertritt er auch bei seinem zweiten Werk "Equinoxe". Jarre schuf in halbjähriger Arbeit wieder ein brillantes Meisterwerk im Alleingang. Sämtliche Instrumente, 16 verschiedene Synthesizer, Keyboard-Computer, Mellotron usw. setzte er persönlich ein, um wieder jene Mélange von Klängen zu erreichen, die schon "Oxygene" aus der "normalen" Musikproduktion heraushob. "Equinoxe" versteht sich als kontinuierliche Weiterentwicklung auf dem mit "Oxygene" eingeschlagenen musikalischen Weg, der trendsetzend zum populärmusikalischen Weg der achtziger Jahre werden könnte.

Discographie: "Oxygene", Best.-Nr.: 2344 068 (LP), 3100 398 (MC); "Equinoxe", Best.-Nr.: 2344 120 (LP), 3100 478 (MC)
(Kat. Ars Electronica 1980, S.46-48)

Ralph Jones wurde 1951 in Philadelphia/Pennsylvania geboren und machte seinen B. A. und M. A. in Musikkomposition an der State University of New York in Buffalo. Er studierte bei Julius Eastman, Jacob Druckman und Lejaren Hiller Komposition, bei den Vasulkas Video und Elektronisches Design bei R. A. Moog.
Er war Mitglied des Centers für Kreative und Darstellende Kunst, ASCAP-Mitglied in Komposition in Tanglewood, Leiter des "Research Design for Media Study" in Buffalo und Dozent an der New York State Summer School of the Arts.
Jones arbeitet an abstraktem Video, Klangplastiken, und primär an elektronischer Musikdarstellung. In jedem dieser Medien basieren seine Arbeiten auf vereinheitlichten Entwicklungsentwürfen oder Schaltungsentwürfen. Beides dient dazu, die Form und die Materialien des jeweiligen Werkes zu bestimmen. Jones hat öffentliche und private Unterstützung für seine Arbeit erhalten, insbesondere vom National Endowment for the Arts und der Rockefeller Stiftung. Seit 1972 hatte er zahlreiche Auftritte in den Vereinigten Staaten, Paris, Darmstadt, Berlin und Utrecht.
Als Gründungsmitglied von Composers Inside Electronics lebt und arbeitet Ralph Jones gegenwärtig in San Francisco. Seine letzten Arbeiten waren "Star Networks At The Singing Point" und "Dry Pool Soundings" (beides live-Werke).
Seit 1976 leitet er ein weiterführendes Forschungsprojekt Über die Ursprünge von natürlich auftretendem "Ultrasound".
(Kat. Ars Electronica 1980, S.40)

Michael Jüllich, 1952 in Essen geboren, 1969—1976 Schlagzeugstudium an der Folkwang Hochschule für Musik, Essen, 1976 Preisträger des
Hochschulwettbewerbes; Preisträger des Internationalen Gaudeamus-Wettbewerbes für Interpretation zeitgenössischer Musik,
Rotterdam; Folkwangpreis; Stipendiat der Darmstädter Ferienkurse für "Neue Musik"
1977 Förderpreis des Landes NRW
1978/1979 Teilnehmer der 22. Bundesauswahl für junge Solisten des Deutschen Musikrats
1971—1979 Schlagzeuger der deutschen Jazzgruppe "Contact" —LPs, Rundfunkproduktionen, Festivals, Konzerte
seit 1976 tätig als Soloschlagzeuger — Konzerte und Rundfunkproduktionen in Deutschland, Europa, USA, Fernsehen (ARD, ZDF,
WDR) seit 1977 Arbeit an neuen Formen der musikalischen Darbietung — Musiktheater, Straßenmusik, Workshops, Publikumsmusik
1979 Organisator der 1. Essener "Spiel- und Klangstraße" Klangmobil "Prometheus" (Klangauto aus Schlaginstrumenten und Autoteilen
vom Schrottplatz für die Jochen-Rindt-Show in Essen); Komposition "Sonate für ein Automobil und einen Schlagzeuger"
1980 2 Solo-LPs, New Jazz-Festival, Moers, mit Publikumsaktion: 50 Schlagzeuger und 50 Bläser; Verschiedene Bastelaktionen mit
Kindern, Instrumente aus Abfallprodukten, u. a. "Klangwald" in Oberhausen; Straßenmusik in Jugoslawien; "Tage Neuer Musik" mit
Straßenaktionen in Stuttgart und Heilbronn; "Klanghaus", innerhalb einer Woche wird das Hellweg-Museum in Unna in ein Klanghaus
verwandelt. 2. Essener "Spiel- und Klangstraße"; im Auftrag des Goethe-Instituts sechswöchige Reise nach Südostasien mit Konzerten,
Straßenmusiken, Workshops.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.64)

Mauricio Kagel wurde 1931 in Buenos Aires geboren. Nach verschiedenen Tätigkeiten in seiner Heimat erhielt er 1957 ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und hat seither seinen Wohnsitz in Köln. Er arbeitete an den Studios für elektronische Musik des Westdeutschen Rundfunks in Köln sowie in München und Utrecht, leitete einige Jahre das Rheinische Kammerorchester Köln für dessen Konzerte mit neuer Musik, war 1960 bis 1966 Gastdozent bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik, unternahm 1961 bis 1963 Vortrags- und Konzerttourneen durch die USA, wirkte 1965 als Professor für Komposition an der State University of New York in Buffalo und ist seit 1967 Gastdozent an der Film- und Fernsehakademie in Berlin. In Köln wirkt er als Leiter des Instituts für Neue Musik an der Rheinischen Musikschule, als Leiter der Kölner Kurse für Neue Musik sowie des Kölner Ensembles für Neue Musik, seit 1974 als Professor für "Neues Musiktheater" an der Hochschule für Musik. Für seine Hörspiele erhielt Kagel den "Karl-Sczuka-Preis", den "Preis der Kriegsblinden" und den "Prix Italia" (für "Die Umkehrung Amerikas").
(Kat. Ars Electronica 1980, S.92)

Reinhard Karwatky. Musikstudium Staatliche Hochschule für Musik/Mannheim, Akademie für Tonkunst/Darmstadt (Trompete, Kontrabaß, Klavier).
Instrumente: Double-Baß, Cello, Synthesizer, Musik-Computer, Gitarre. Gründer, Komponist und Bassist der Jazz-Formation Dzyan, Tourneen mit Dzyan im In- und Ausland, laut Jazz-Podium einer der besten Jazz-Bassisten Europas, Komponist von Orchesterwerken, Auftragskompositionen. Komponist der 1. deutschen Jazz-Rock-Sinfonie, Uraufführung: Darmstadt, Staatstheater. Deutschland-Tourneen mit Musical-Ensembles. LP's: Dzyan bei Bellaphon, Aronda und Cycle-Records.
(Kat. Ars Electronica 1980, S.36)

Univ.-Doz. Dipl.-Ing. DDr. Werner Koenne, (geb. 1933) studierte nach Abschluß des humanistischen Gymnasiums an der TU Wien Bauingenieurwesen (1951—56); war anschließend 1 Jahr an der TU Stuttgart (1958) und promovierte 1959 an der TU Wien ("Beton als Strahlenabschirmung"). Er ist seit 1958 in der österreichischen Elektrizitätswirtschafts-AG (Verbundgesellschaft) beschäftigt, zunächst bei der Planung verschiedener Wasserkraftprojekte, anschließend 12 Jahre Leiter der gesamten EDV, nunmehr Direktor des Bereiches Bauwesen.
1960—65 studierte er an der Universität Wien Philosophie und Mathematik und promovierte mit einer Arbeit über Philosophie der Technik. Im Anschluß erhielt er einen Lehrauftrag an der Universität für Logik und Geschichte der Logik (bis 1975). Seit 1969 hat er einen Lehrauftrag für Wissenschaftstheorie und Philosophie der Technik an der TU Wien und im SS 1974 an der Universität Linz.
1979 habilitierte er für Philosophie mit besonderer Berücksichtigung der Philosophie der Technik und Geschichte der Logik.
Veröffentlichungen: neben technischen und philosophischen Arbeiten (43) 2 Bücher: "Statischer und dynamischer Aufbau von Begriffen", Herder Wien, 1974, "Zuverlässigkeitstheoretische Analyse von Elektrizitätsversorgungsunternehmen", Springer Wien, 1979.

Kriwet. 1942 in Düsseldorf geboren.
PUBLIKATIONEN:
1961 rotor (1957–1960, Verlag M. DuMont Schauberg, Köln
1962 10 Sehtexte (1960/61), Rundschreiben I–IV, Lesebögen I–VI, Verlag M. DuMont Schauberg, Köln
1964 Sehtexte, Rundschreiben V–XV, Verlag M. DuMont Schauberg, Köln
1965 leserattenfaenge, Sehtext-Kommentare, Verlag M. DuMont Schauberg, Köln; durch die runse auf den redder, Verlag Wolfgang Fietkau, Berlin
1969 APOLLO AMERIKA, Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M.; ONE TWO TWO, Hörtextpartitur in 'Neues Hörspiel', Hrsg. Klaus Schöning, Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M.
1971 STARS, Lexikon in 3 Bänden, Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln
1972 MODELL FORTUNA, Dokumentation + Schallplatte, Art Press Verlag, Düsseldorf; COM. MIX. Die Welt der Schrift- und Zeichensprache, Verlag M. DuMont Schauberg, Köln
1973 CAMPAIGN, Wahlkampf in den USA, Droste Verlag Düsseldorf

HÖRTEXTE:
1963 Hörtext I, SFB
1965 JAJA – Hörtext II, Studio für elektronische Musik, München (Siemens AG)
1968 ONE TWO TWO, Hörtext V, WDR, SFB, ORTF
1969 APOLLO AMERIKA, Hörtext VI, SWF, WDR, BR
1970 VOICE OF AMERICA, Manifestation I + II, Hörtext VII, WDR, SWF
1971 MODELL FORTUNA, Hörtext VIII, WDR
1972 CAMPAIGN, Hörtext IX, WDR, SFB
1973/74 BALL, Hörtext X, WDR, NDR
1974/75 RADIO-BALL, Hörtext XI, WDR (Karl-Sczuka-Preis)
1976 ZAHL, Hörtext XII, BR
1977 DSCHUBI DUBI, Hörtext XIII, HR, WDR; PAUSE, Hörtext XIV, WDR

FILME:
1969 APOLLOVISION, III. Programm WDR, Köln
1972 CAMPAIGN

PREISE:
1967 Tokyo Metropolitan Governor's Award; Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für Malerei
1972 Förderpreis der Stadt Düsseldorf
1975 Arbeitsstipendium des Kulturkreises für Literatur im BDI und der Siemens AG; Karl-Sczuka-Preis des Südwestfunks für
RADIO-BALL, Hörtext XI
1974/75 Ausstellungen seiner visuellen Arbeiten ('Sehtexte')
Lebt in Düsseldorf.

Isabella Marian, geb. 16, 5. 1960 in Wien, Schülerin von Erika Gangl (s. Bild 3), José de Udaeta und Mercedes y Albano an der "Lehranstalt für künstlerischen Tanz und Tanzpädagogik" in Linz, trat erstmals bei "Maerz-Musik 79" mit Pescheks "Triptychon", in dem sie mit Windspiel, Flöte, Stock und Geige sprechend und tanzend ohne Musik die drei Alter einer Frau darstellte, in einem größeren Werk solistisch in Erscheinung. Inzwischen schrieben Anestis Logothetis und Francesco Valdambrini Werke für Isabella, die von Erika Gangl choreographisch betreut wird.

Charlie Mariano wurde am 23. November 1923 in Boston (USA) geboren. Er begann mit 17 Jahren Saxophon zu spielen; 1953 holte Stan Kenton Charlie Mariano in seine Big Band. Er blieb zwei Jahre bei Stan Kenton, dessen Band bei Tourneen u. a. Solisten wie Charlie Parker, Dizzy Gillespie und Erroll Garner begleitete.
1955 zog es ihn an die Westküste, wo er vier Jahre lang mit Shelly Manne und Frank Rossolino spielte. Nach seiner Rückkehr nach Boston unterrichtete er zwei Semester an der Berklee School. Nach einer Japantournee spielte er 1962 für kurze Zeit bei Charles Mingus, u. a. eine Woche im Village Vanguard, wo zwei LP's mitgeschnitten wurden. Nachdem er zwei Jahre in Japan gelebt hatte, kehrte er 1965 wieder nach New York zurück, um einige Sommerkurse zu geben und trat mit McCoy Tyner auf dem Newport Festival auf. Um mit seinen Kindern leben zu können, ging er Ende 1965 nach Boston zurück und unterrichtete sechs Jahre an der Berklee School. Hier trat er kaum auf, flog aber noch vier Mal nach Japan und lebte ein halbes Jahr in Malaysia, wo er bei einem Lehrer zum ersten Mal das Nagaswaram lernte. 1971 rief ihn Chris Hinze nach Europa, um mit ihm auf einigen Festivals zu spielen. Einige Zeit spielte er in Holland mit Barre Philips, Peter Warren und Stu Martin. Nach einer Produktion mit George Gruntz am Schauspielhaus Zürich ging er für vier Monate nach Indien, wo sein Lehrer inzwischen lebte. Nach seiner Rückkehr nach Europa war er drei Monate Mitglied der holländischen Rockgruppe Supersister, bevor er mit Jasper van't Hof und Philip Catherine die Gruppe Pork Pie gründete. Als sich Pork Pie auflöste, ging Charlie Mariano zu Eberhard Webers Colours und spielte u. a. längere Zeit mit der Gruppe Embryo. Im Sommer 1978 stand dann der Entschluß fest, wieder mit Philip Catherine und Jasper van't Hof zusammenzuarbeiten.

Friederike Mayröcker. Biobliographie, Stand 80
Geboren 20. Dezember 1924, Wien, wohnt dort; seit 1946 Englischlehrerin, seit 1969 freie Schriftstellerin; LESEREISEN im In- und Ausland (USA 13 Universitäten etc.), längere Aufenthalte in Berlin;
PREISE: (u. a.) Hörspielpreis der Kriegsblinden, 1968; gemeinsam mit Ernst Jandl Österreichischer Würdigungspreis für Literatur, 1975;
Preis der Stadt Wien, 1976; Georg-Trakl-Preis, 1977;
MITGLIEDSCHAFTEN: Akademie der Künste Berlin; Forum Stadtpark Graz; Grazer Autorenversammlung Wien/Graz
Buchveröffentlichungen seit 1956, erste Publikationen in "plan" 1946
1956: Larifari (Prosa)
1965: metophorisch (Gedichte)
1966: texte
1966: Tod durch Musen (Gedichte)
1967: Sägespäne für mein Herzbluten (Gedichte)
1968: Minimonsters Traumlexikon (Prosa)
1971: Fantom Fan (Prosa)
1971: Sinclair Sofokles der Babysaurier (Kinderbuch)
1972: Fünf Mann Menschen (Hörspiele)
1972: Tod durch Musen, Neuauflage als Taschenbuch
1972: Blaue Erleuchtungen. Erste Gedichte
1972: Arie auf tönernen Füßen. Metaphysisches Theater (Szenen für die imaginäre Bühne)
1973: je ein umwölkter gipfel. erzählung
1974: in langsamen Blitzen (Gedichte)
1974: meine träume ein flügelkleid (Kinderbuch)
1974: Augen wie Schaljapin bevor er starb (Prosa)
1975: Das Licht in der Landschaft (Prosa)
1975: SPRECHKLAVIER (Langspielplatte)
1975: schriftungen oder gerüchte aus dem jenseits (Prosa)
1975: Drei Hörspiele
1976: Fast ein Frühling des Markus M. (Prosa)
1977: rot ist unten (Gedichte und Prosa)
1977: heiße hunde (Prosa)
1978: Heiligenanstalt (Prosa)
1978: jardin pour Friederike Mayröcker (Materialienbuch mit eigenen Beiträgen)
1979: Tochter der Bahn (Prosa)
1979: Ausgewählte Gedichte 1944–1978
1979: Ein Lesebuch (Gedichte, Prosa, Hörspiele, Bildgedichte etc.)
1980: Pegas das Pferd (Kinderbuch)
1980 (September): Die Abschiede (Prosa)

Franz Mon, geboren 1926 in Frankfurt a. M. Erstes Gedicht veröffentlicht 1951 in der Zeitschrift "meta" (hg. von K. O. Götz).
Anregungen vor allem von Kandinsky "Das Geistige in der Kunst", Arno Holz, Karl Kraus, den Surrealisten, den Barockpoeten. Erste selbständige Veröffentlichung: "artikulationen" (Neske-Verlag, Pfullingen 1959). Theoretische Grundlegungen und Anbahnung einer Kunst des Intermediums in dem zusammen mit Walter Höllerer und Manfred de la Motte herausgegebenen Sammelband "movens" (Limes-Verlag, Wiesbaden 1960). Verzweigungen der Arbeit in optische und akustische/phonetische Texte: Plakat-Bilder, Text- und Hörcollagen, Artikulationsversuche, Schreibmaschinengrafiken, neue Formen des Hörspiels. Mit Texten beteiligt an bibliophilen Ausgaben von Graphiken Bernhard Schultzes, Karl Otto Götz', Rolf Kissels, Hajo Bleckerts. Mitwirkung an der Konzeption der Ausstellung "Schrift und Bild", 1963 in Amsterdam und BadenBaden gezeigt. In diesem Zusammenhang Gründung des Typos-Verlages mit Publikationen von Carlfriedrich Claus, Wolfgang Schmidt, Wolf Vostell, Hansjörg Mayer u. a. Der Typos-Verlag bestand bis 1971.
Die 1960–1971 entstandenen Texte sind veröffentlicht in "sehgänge" (Fietkau-Verlag, Berlin 1964), "Lesebuch" (Luchterhand-Verlag, Neuwied 1967), "animal nur das alphabet gebrauchen" (ed. hansjörg mayer, Stuttgart 1967), "Texte über Texte" (Luchterhand-Verlag, Neuwied 1970), "Lesebuch" (erweiterte Neuauflage, Neuwied 1972), "herzzero" (Luchterhand-Verlag, Neuwied 1968). 1978 erschien die Bühnenfassung von "hören und sehen vergehen" (Verlag Klaus Ramm, Spenge bei Bielefeld).
Auf die seit 1962 entstandenen artikulatorischen Versuche folgt seit 1969 die Beschäftigung mit neuen Möglichkeiten des Hörspiels: erstes Stereohörspiel "das gras wies wächst" (Saarländischer Rundfunk/WDR/ Bayerischer Rundfunk 1969 – als Schallplatte:
Luchterhand-Verlag 1972; Text in: Neues Hörspiel, hg. von K. Schöning, Frankfurt 1969). Weitere Hörspiele: "blaiberg funeral" (Radio Stockholm 1970; Platte: fylkingen Stockholm), "bringen um zu kommen" (WDR 1970), "ich bin der ich bin die" (WDR 1971), "pinco pallino in verletzlicher umwelt" (Hörspiel und Szene, Hessischer Rundfunk/Wilhelmsbad 1972), "da du der bist" (WDR/Hilversum 1973).
Gesichtspunkte der Hörspielproduktion im Werkstattbericht "Hörspiele werden gemacht" (NDR/WDR 1974). Szenisches Hörspiel "hören und sehen vergehen" (WDR 1976 Aufführung im Sendesaal; Sendung 1977). Die Collagetexte, Plakatbilder, "konkreten Texte" wurden in zahlreichen Kollektivausstellungen im In- und Ausland gezeigt; Einzelausstellung: Galerie Dorothea Loehr Frankfurt 1974;
Veröffentlichungen in Anthologien und Katalogen. – Textraum, Titel: "mortuarium für 2 alphabete", bestehend aus einem Oktogon mit einer Seitenlänge von 2,50 m, Höhe 2,50 m, ausgestellt: Biennale Venedig 1970, Kunsthalle Nürnberg 1971 oder 1972. Ein weiterer Textraum entstand im Zusammenhang mit einem Festival des Hessischen Rundfunks in Wilhelmsbad bei Hanau: eine übermannshohe, 8 m lange, begehbare Tonne, deren Innenfläche mit einem Text bedeckt war.
Karl-Sczuka-Preis des Südwestfunks 1971 für das Hörspiel "bringen um zu kommen".

Robert A. Moog, am 23. Mai 1934 in Flushing (US-Staat New York) geboren, studierte anfangs die Struktur von Salzkristallen. Er schloß mit drei Staatsexamen in verschiedenen Physikbereichen ab und wurde außerdem Ehrendoktor für "Schöne Künste" (Fine Arts). Seit 1954 befaßt er sich mit der Herstellung und Erforschung von elektronischen Instrumenten. Nach dem Beginn des Siegeszuges mit dem ersten Synthesizer-Modells gründete Robert A. Moog in Trumansburg, einem kleinen Ort im Staat New York (nahe der Niagarafälle), eine Werkstätte mit 30 Technikern und acht Ingenieuren. Dort entstand dann 1970 der berühmte Mini-Moog, der heute von vielen tausend Rock- und Popinterpreten gespielt wird: Die "Beatles" benutzten ihn, die "Rolling Stones", auch Jazzstars wie Herbie Hancock und Joe Zawinul aus Österreich. Bis 1977 blieb Robert A. Moog Präsident der Firma Moog. Seitdem leitet er die Gesellschaft "Big Briar". Bis heute erhielt er zahlreiche Auszeichnungen unter anderen von der angesehenen Fachzeitschrift "Billboard" sowie von mehreren National-Akademien. Ein Zitat aus dem "Lexikon der elektronischen Musik": "Moog kommt das Verdienst zu, mit dem von ihm entworfenen Synthesizer-Grundtyp und seinen zahlreichen technischen Weiterentwicklungen die zeitgenössische Musik erheblich bereichert und wesentlich dazu beigetragen zu haben, die elektronische Musik bekannter zu machen."
Robert A. Moog ist verheiratet und hat vier Kinder.

Klaus Netzle — background — roots —
Geboren 1926 in München — Musikhochschule München: Kompositionslehre und Gesang. Viele Jahre tätig als ausübender Künstler in diversen Gesangsgruppen und als Komponist für Schallplatte und Filmmusiken. 1955 Gründung eines Musikverlages und danach tätig als Schallplattenproduzent.
1962 eigene Fernseh-Musikserien wie "Outsider" für ARD.
— wanderjahre —
1969 Reise mit Kamerateam für eine TV-Musik-Reportage quer durch Afrika. Musikfilme in Kenya, Ghana, Kongo und Südafrika. 1970 bis 1977 in Cape-Town bei einer Filmgesellschaft als musikalischer Direktor tätig. 1976 Sarie-Award für beste Gesangsgruppe in Südafrika (Claude-Larson-Singers). 1977 bei den internationalen Filmfestspielen in Cannes Goldmedaille für die beste Touristik-Filmmusik.
— elmulab — elektronisches musiklabor —
1972 begann das Interesse für elektronische Musik — 1976/77 Reisen nach USA, Japan und Australien zur Erweiterung der Kenntnisse auf diesem Gebiet.
1978 experimentieren mit digitalen Steuerungssystemen für Synthesizer und Gründung des Studios ELMULAB. 1979 Übernahme des Vertriebes von FAIRLIGHT INSTRUMENTS für Europa (außer UK). Seither Produktionen vorwiegend eigener Musiken für Film, Schallplatte und Werbung.
— schallplatten-veröffentlichungen der letzten zwei jahre —
Jupiter/Ariola: GALACTIC CLASSICS/VC-PEOPLE
Metronome: BACH FOR COMPUTER GENERATION/CARLOS FUTURA, SOUND FANTASY/CARLOS FUTURA, MICROPROCESSOR 8080 A/ELMULAB
Selected Sound: ENVIRONMENT CLAUDE LARSON, SURROUNDINGS/CLAUDE LARSON

Walter Obermühlner ist Kontrollor auf der Scherenstraße im Kaltwalzwerk II, geboren 19. April 1939, seit 15 Jahren verheiratet, 4 Kinder, Haus in Eferding gebaut, Hobbys: Schifahren, Schwimmen und im Garten arbeiten. Interesse für moderne Musik, seit 1973 bei der VOEST-Alpine.

Hans Otte, geboren am 3. Dezember 1926. Studien in Deutschland, in den USA und in Italien. Schüler u. a. von Paul Hindemith, Walter Gieseking.
Kompositionspreise und Stipendien, u. a. Rom, Villa Massimo, 1959.
Als Pianist Konzerttourneen in Europa; Solist namhafter Orchester, u. a. Berliner Philharmoniker, Orchestre National ORTF Paris, Südwestfunkorchester, Staatsorchester Stuttgart, Bamberger Symphoniker. Seit 1959 Leiter der Hauptabteilung Musik von Radio Bremen.
Initiator der Konzertzyklen "pro musica antiqua" und "pro musica nova". Komponist zahlreicher Vokal- und Instrumentalwerke. Darüber hinaus Entwicklung neuer Formen des Theaters, mit denen der Zusammenhang Sprache/ Klang/Gestus überprüft werden soll, Mit Texten, Bildserien, Schriftbildern, Collagen, mehreren Sound/Light-Environments und Video-Produktionen Untersuchung neuer Formen der Wahrnehmung. Regisseur seiner szenischen Arbeiten.

AUFFÜHRUNGEN/AUSSTELLUNGEN:
Berliner Festwochen; Experimenta 3, Frankfurt; Donaueschingen; Darmstadt; Musik des 20. Jahrhunderts, SR, Saarbrücken; Neues Werk, NDR; Hamburg – Musik der Zeit; WDR, Köln; Tage für neue Musik, Hannover; Musik unserer Zeit, SDR, Stuttgart.
Minami Galerie, Tokio; Festival de la Recherche, Paris; Rencontres Internationales de Musique Contemporaine, Metz; Alea-Festival, Madrid; Musée d'Art moderne, Paris; Nuova Consonanza, Rom; Maggio Musicale, Florenz; Settimana musicale, Palermo; Warschauer Herbst; Biennale Zagreb; Gaudeamus Festival; Universitätstheater Amsterdam; Hot-Theater, Den Haag; Theater Lantaren, Rotterdam; Woche des experimentellen Musiktheaters, Bayerische Staatsoper, München; Mixed-Media-Festival, Gent; Expanded-Media-Festival, Belgrad; Holland-Festival; Encuentros, Pamplona; Europalia-Festival, Palais des Beaux Arts, Brüssel; Festival Kyoto, Japan; Steirischer Herbst; Bourges, Frankreich; Berkeley, Santa Barbara, Calif., USA; Centro Juan Miró, Barcelona; Bremer Dom-Forum; Metamusikfestival 3, Berlin (1978). "HANS OTTE – Visuelle Musik" (1979) Staatliche Kunsthalle Baden-Baden; "Klangraum HANS OTTE" (1979) Kunstverein Köln; "Für Augen und Ohren" (1980) Akademie der Künste Berlin; "Ecouter par les Yeux" (1980) Musée d'Art Moderne de la ville de Paris; "15th Annual Avantgard Festival of New York" (1980).

Alfred Peschek. Biographisches: Altmann, "Tonkünstlerlexikon" und Riemann, "Musiklexikon".
Bewegung und Sprache sind ebenso Basis von Pescheks musikalischem Schaffen wie Ton, Klang und Geräusch. Er komponiert Bewegung, die Klänge auslöst, und Klänge, die kontrapunktische Bewegung fordern. Die kongeniale Interpretin als Tänzerin und Choreographin fand der Linzer 1967 in Erika Gangl (s. Bild 3), für die er zahlreiche Werke wie das musiklose Ballett "akiré", die Folioreihe "poésies lyriques" (s. Bild 2), elektronische Impressionen (s. Dokumentationsreihe des österreichischen Komponistenbundes 9) und die beiden Ballettszenen "Das Leben ist aufgehängt am Haken der Not" und "… schreib ich deinen Namen, Freiheit!" (Tonbandmusiken) schrieb.

o. Univ.-Prof. Dr. Ernst Rudolf Reichl, geboren 1926 in Linz. Studium der Chemie an der Universität Wien, Promotion 1955 mit einer Arbeit über Grundlagen und Anwendungen der Chromatographie.
1955—1962 in der Grundlagenforschung der Lebensmittelindustrie tätig;
1963—1965 Systemberater,
1965—1972 Leiter der Systemberatung bei IBM Österreich.
Seit 1973 ist Reichl ordentlicher Professor für Informatik und Leiter der Abteilung für Informationssysteme und betriebliche Datenverarbeitung an der
Universität Linz.
Besondere Forschungsaktivitäten: Datenanalyse und Datenorganisation für EDV-Systeme, Datenbanken für Wissenschaft und Verwaltung (Schwerpunkt: Umwelt-Datenbanken); Computerunterstützte Modelle des menschlichen Gedächtnisses.

Alain Robbe-Grillet (Nancy/Paris) wurde am 18. August 1922 in Brest (Frankreich) geboren; er studierte Naturwissenschaft und Agronomie: Mitarbeit am Institut National de la statistique et des études économiques; 1950 bis 1951 Aufenthalt in Französisch Guinea, Marokko und auf den Kleinen Antillen im Auftrag des Institut des fruits et des agrumes coloniaux.
Seit 1955 literarischer Direktor des Verlages Editions de Minuits in Paris. Literarische Vorbilder: Gustave Flaubert, James Joyce, Faulkner und Franz Kafka.
Lebt als Schriftsteller und Filmemacher in Nancy/Paris.

ROMANE:
1953: Les Gommes (Ein Tag zuviel)
1955: Le voyeur (Der Augenzeuge)
1957: La jalousie (Die Jalousie oder Die Eifersucht)
1959: Dans le labyrinthe (Die Niederlage von Reichenfels)
1965: La maison de rendez-vous (Die blaue Villa in Hongkong)
1970: Projét pour une révolution à New York (Projekt für eine Revolution in New York)
1976: Ansichten einer Geisterstadt

ERZÄHLUNGEN:
Momentaufnahmen (1963)

ESSAYS:
Argumente für einen neuen Roman (Pour un nouveau roman, 1963)

FILMDREHBÜCHER:
Alain Robbe-Grillet schreibt 1961 für den französischen Regisseur Alain Resnais das Drehbuch für "Letztes Jahr in Marienbad". Damit beginnt für Robbe-Grillet eine neue Phase künstlerischen Schaffens.
Film ist für ihn die Weiterführung der Themen seiner experimentellen Romane, Themen, die er film-adäquat weiterführt. Für Resnais schreibt Robbe-Grillet noch das Drehbuch, in den weiteren Filmen fungiert er bereits selbst als Regisseur:
1961: Letztes Jahr in Marienbad
1963: L'Immortelle
1966: Trans-europe express
1968: L'homme qui ment
1970: L'Eden et après
1972: Les gommes

Gerhard Rühm wurde 1930 in Wien geboren. Er studierte an der Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien Klavier und Komposition, danach — privat —bei Josef Matthias Hauer. Während eines längeren Aufenthaltes im Libanon beschäftigte er sich mit orientalischer Musik. 1952 trat Gerhard Rühm mit seinen ersten Lautgedichten hervor, ab 1954 überwog bei ihm die literarische Tätigkeit (Mitbegründer der "Wiener Gruppe": Achleitner, Artmann, Bayer, Rühm, Wiener), wobei er die Literatur vor allem in Grenzbereichen zur bildenden Kunst — "visuellen Poesie") und zur Musik — "auditive Poesie") vorantrieb.
Entsprechend umfaßt sein Wirkungsbereich literarische Publikationen (Rowohlt, Luchterhand, Hanser sowie kleinere Verlage), Ausstellungen, Vorträge, Konzerte und Theateraufführungen. Wichtige Beiträge lieferte er auch zum "Neuen Hörspiel" (Karl-Sczuka-Preis 1977 für das Radiomelodram "Wintermärchen").
"beim gegenwärtigen stand der gesamtkünstlerischen entwicklung", schreibt er, "ist es illusorisch zu fragen, ob es sich noch um dichtung oder schon musik, um musik oder grafik, um skripturale poesie oder zeichnung (bildende kunst), um räumliche demonstration oder konkretes theater handelt. die produktionen lassen sich nicht mehr in gesonderte disziplinen eingrenzen, die produzenten nicht mehr auf einen material-, ausdrucksbereich festlegen. das interesse gilt vielmehr den problemen des ausdrucks und der vermittlung überhaupt, der material- und bewusstseinserweiterung."
Gerhard Rühm lehrt seit 1972 an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. 1976 erhielt er den Österreichischen Würdigungspreis für Literatur. Er ist Mitglied der "Freien Akademie Hamburg" und Präsident der "Grazer Autorenversammlung". Er lebt in Köln.

Dr. Wolfgang Sandner. Jahrgang 1942, hat in Frankfurt am Main Musikwissenschaft studiert und mit einer Arbeit über Carl Maria von Weber zum Dr. phil. promoviert. Von 1971 bis 1977 war er als Programmchef und Produzent für Zeitgenössische Musik bei der Schallplattenfirma Wergo beschäftigt. Seit 1978 arbeitet er als Musikkritiker und Autor vorwiegend für die "FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG" und die Zeitschrift "Musik und Medizin" und hat einen Lehrauftrag für Populäre Musik an der Frankfurter Universität. Er veröffentlichte eine Geschichte des Jazz in Musikbeispielen (Volk Verlag) und ist Herausgeber eines Buches über Rockmusik (Schott).

Jürgen Schmitz, geboren am 12. 4. 1952 in Brühl, Abitur: 1971. Seit dem Alter von sieben Jahren Beschäftigung mit Elektrotechnik und Elektronik.
Ab 1971 Studium der Musikwissenschaft, Phonetik und Philosophie an der Universität Köln. Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Elektronik in einschlägigen Fachzeitschriften.
Seit 1974 Zusammenarbeit mit Dr. Voigt an Forschungsauftrag über praktische Anwendungen der Schumannschen Klangfarbengesetze unter Leitung von Prof. Schumann und Prof. Fricke. Anmeldung verschiedener Patente gemeinsam mit Dr. Voigt und Prof. Fricke im Bereich der Musikelektronik.
Seit 1979 Geschäftsführer der Firma Realton, Euskirchen.

Dieter Schnebel, geboren 1930 in Lahr (Baden). 1949–52 Studium der Musiktheorie und Musikgeschichte an der Musikhochschule in Freiburg im Breisgau bei Erich Doflein. Besuch der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik, wichtige Einflüsse durch die Musik der Wiener Schule, die Schriften Adornos, Heinz-Klaus Metzger, später durch John Cage. 1952–55 Studium der Theologie, Philosophie und Musikwissenschaft an der Universität Tübingen, Dissertation "Studien zur Dynamik Arnold Schönbergs". 1955–63 Pfarrer und Religionslehrer in Kaiserslautern, 1963–70 in derselben Funktion in Frankfurt am Main, 1970–76 in München. Seit 1968 Einstudierungen eigener Werke und von Werken anderer zeitgenössischer Komponisten. Seit 1976 Professor an der Hochschule der Künste in Berlin (Musikwissenschaft und Musikerziehung). Verfasser theoretischer Schriften.

Conrad Schnitzler wurde 1937 in Düsseldorf geboren, wohnte im Ruhrgebiet, in Österreich, in Bayern, ließ sich als Maschinenbauer ausbilden und flippte durch die Gegend – mit Hilfe der üblichen internationalen Karriere- und Trainingsjobs für Millionäre: Fensterputzer, Geschirrwäscher, Chauffeur etc. etc. Er wurde aber nicht Millionär, sondern erster Schüler von Joseph Beuys in dessen Bildhauerklasse an der Kunstakademie in Düsseldorf. Nach dem Studium ging's nach Berlin, wo er sich seitdem mit elektronischer Musik, Videofilm, Happenings, Kassettenrekorderkonzerten, Intermedia-Aktionen und dem Leben als Kunst auseinandersetzt.
Weitere Stationen: Mitbegründer der Gruppen Tangerine Dream, Kluster und Eruption. Mit diesen Gruppen erarbeitete er Konzepte mit avantgardistischer elektronischer Musik, mit Film und Videoaktionen, elektronische Meditation und Rockmusik. Zwischendurch trat er mit spektakulären Intermedia-Aktionen in vielen Städten Europas in Erscheinung. Er hat einige LP's veröffentlicht; sein letztes Werk ist eine Maxi-Single "Auf dem schwarzen Kanal" (RCA), auf der er, in seine intermedialen Schubladen greifend, seine musikalische Auffassung von Pop-Musik wiedergibt.

Klaus Schulze. "Das Deutsche Elektronik-Genie" (Zitat aus POP) wurde am 4. August 1947 in Berlin geboren. Klaus Schulze zählt heute auch weltweit zu den bedeutendsten Vertretern der elektronischen Musik. Nachstehend die wichtigsten Ereignisse in seinem nunmehr über zehnjährigen Schaffen als Elektronikmusiker: 1968 studiert er experimentelle Komposition bei Blacher, Ligeti, Dahlhaus, 1969 Eintritt bei "Tangerine Dream", 1971 Schulze wendet sich ausschließlich SOLO-PROJEKTEN zu. Gründung eines eigenen Elektronikstudios. 1972 Paris: "Théâtre de la Quest", erster Live-Auftritt als Solokünstler. Aufführung seiner Ballettmusik "Totemfeuer". 1973 Die Vereinigung der Kriegsblinden vergibt für Klaus Schulzes Musik zu "Das große Identifikationsspiel" den 1. Preis als "Bestes Hörspiel 73". 1974 Frankreich, Tournee-Auftritte in Kirchen von Troyes und Lyon. 1975 Frankreich- und Deutschland-Tournee. Produktion in Tokio —Schulze produziert die FAR EAST FAMILY BAND. 1976 Die französische "Academie Charles Cros" zeichnet ihn mit dem "Grand Prix International du Disque" aus. Diese Auszeichnung erhielten vor ihm Jimi Hendrix und Pink Floyd. Schulze tritt am 29. Mal in der Royal Albert Hall mit großen Erfolg auf. 1977 Komposition des rhythmischen Fundaments zu Lasse Brauns Film "Body Love". Mit dem Album "Mirage" erntet Klaus Schulze in Amerika ausgezeichnete Kritiken. 2 Konzerte im Londoner "Planetarium". Belgien/Frankreich-Tournee.
5500 begeisterte Zuhörer in der Brüsseler Kathedrale. 1978 Große Deutschland-Tournee. Zusammenarbeit mit Stamu Yamaschta.
Auftrag zur Filmmusik für "Baracuda". "The Lucifer Project". 1980 Klaus Schulze wird bei der Ars Electronica die "Linzer Stahlsinfonie" aufführen.
Discographie: "Dune", "X", "Body Love Part 2", "Mirage", "Body Love", "Moondawn", "Timewind", "Blackdance", "Picture Music", "Irrlicht".

Erich Slavik ist Flämmer im LD-Stahlwerk III, geboren 17. April 1955 in Linz, wohnt in Linz, Hobbys: Malen, Tanzen, Schwimmen, macht gerade Französisch-Kurs, im Herbst Konzessionsprüfung für das Gastgewerbe, hört gerne Musik, Pop, Rock, Disco, auch ernste Musik. Seit 2 1/2 Jahren bei der VOEST-Alpine als Flämmer, Schichtdienst.

Bruno Spoerri, geboren 1935 in Zürich. Abitur in Basel, Psychologiestudium in Zürich & Freiburg im Breisgau, bis 1964 Psychologe & Berufsberater.
Als Saxophonist in zahlreichen Modern-Jazz-Gruppen (Francis Notz Octet mit George Gruntz, Modern Jazz Group Freiburg, Metronome Quintet, eigene Combos und Bigbands).
1964 Eintritt in eine Filmproduktion als Komponist und Tontechniker, Versuche mit elektronischer Tonerzeugung. Seit 1970 selbständig als Komponist, Arrangeur und Spezialist für elektronische Musik, Aufbau eines Studios für elektronische Musik (heute 24-Spur Aufnahmestudio mit großer Synthesizer-Ausrüstung). Seit mehreren Jahren beschäftigt sich Spoerri mit dem "elektronischen Saxophon" LYRICON und wurde mit diesem Instrument auch Sieger des "Großen Preises der Ars Electronica 79".

Ing. Leopold Steinkellner. Jahrgang 1930, ist Geschäftsführer der österreichischen Firma AKG Akustische und Kino-Geräte Gesellschaft m.b.H., Wien. Er studierte Elektrotechnik und bekleidete nach Abschluß seines Studiums verschiedene leitende Funktionen in der Elektronikindustrie. 1977 übernahm er die Leitung des Weltunternehmens AKG. Vom Stammhaus Wien aus verwirklicht Ing. Steinkellner die Firmenpolitik in den drei Tochtergesellschaften (BRD, Großbritannien und Japan) und den über 100 Landesvertretungen, die in fast allen Ländern der Welt etabliert sind. Musikliebhaber und -kenner Steinkellner pflegt gute Kontakte zu internationalen Musikern.

Prof. Gerhard Stradner, Wien. Geboren 1934. Studierte Musikwissenschaft an den Universitäten in Wien und Saarbrücken und promovierte über Musikinstrumentenkunde. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Aufführungspraxis der Hochschule für Musik in Graz. Lektor aus Musikwissenschaft an den Universitäten Saarbrücken, Wien und Innsbruck. Forschungstätigkeit im Projekt "Musikinstrumente in Österreich" der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Mitglied des Ensembles "Musica antiqua, Wien". Zahlreiche Veröffentlichungen auf instrumentalkundlichem Gebiet.

Franz Stütz ist Steuermann bei der Drückbank in der Schmiede, geboren am 27. Oktober 1938, wohnt in Linz, seit 1964 verheiratet, in der Freizeit Hobby-Gärtner, Schrebergarten von der VOEST-Alpine in Kleinmünchen, liebste Blume: Rose; Interesse für leichte Musik, Schlager, Operette. Seit 20 Jahren in der VOEST-Alpine, Schichtdienst.

Ulrike Trüstedt, geboren 1943 in Altusried/Allgäu; seit 1955 in München; 1964 bis 1969 Studium bei Jean Deyrolle und Günther Fruhtrunk an der Akademie der bildenden Künste, München; 1969 bis 1971 Referendar für Kunsterziehung; seit 1969 Arbeit am Phänomen Musik.

Folgende WERKE wurden von internationalen Juries ausgewählt:
"Alphas und andere Rhythmen" IGNM Weltmusiktage (Int. Ges. f. Neue Musik) Holland 1974
"Synchrone Klänge aus dem Rauschen" Finnland—Schweden 1978
"Synchrone Klänge aus dem Rauschen" Internationales Komponisten-Seminar Boswil, Schweiz 1976 — Preis der Jury "UNKRÄUTER" 1978
"Touching" Internationaler Komponisten-Wettbewerb der Gaudeamus-Stiftung, Holland 1978
"Synchrone Klänge aus dem Rauschen" EUROPALIA Brüssel 1977
ZDF November 1979 Sendung: "Synchrone Klänge aus dem Rauschen"
WDR Jänner 1980 Uraufführung "Winterfelder"
Lenbachhaus, München, Februar 1980 "UNKRÄUTER"

STIPENDIEN — FÖRDERUNGEN:
Engelhorn-Stiftung, München, 1974 bis 1977, Hartmannbund-Stiftung, Stuttgart, 1970 bis 1973, Prinzregent-Luitpold-Stiftung, München, 1971, 1973, Fanny-Carlitta-Stiftung, München, 1966.

David Tudor, geb. 1926 in Philadelphia/ Pennsylvania, studierte bei H. William Hawke (Orgel, Theorie), Irma Wolpe Rademacher (Piano) und Stefan Wolpe (Komposition und Analyse). Seine erste berufliche Aktivität übte er als Organist aus.
Er wurde bekannt als der führende zeitgenössische Avantgarde-Pianist mit seiner gefeierten amerikanischen Premiere von Pierre Boulez' "Deuxieme Sonate pour Piano" (1950) und durch erste Auftritte mit Kompositionen von Earle Brown, Sylvano Bussotti, John Cage, Morton Feldman, Karlheinz Stockhausen und Christian Wolff.
Während dieser Zeit war er Gastdozent und Pianist am Black Mountain College in North Carolina sowie während der Internationalen Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt. Gleichzeitig erweiterte er sein Auftrittsrepertoire mit der Merce Cunningham Dance Company und John Cages "Project of Musik für Magnetic Tape". In den frühen sechziger Jahren initiierten Tudor und John Cage den Trend der "live" dargebotenen elektronischen Musik. Tudor hat Seminare in "Electronic Performance" an verschiedenen amerikanischen Universitäten und am Nationalen Institut für Gestaltung in Ahmedabad, Indien, durchgeführt.
Als Komponist bezieht Tudor technologisches Material in seine Kompositionen mit ein, das flexible und komplexe Möglichkeiten bietet; er benutzt zum größten Teil speziell angefertigte elektronische Modulatoren, von denen er viele selbst hergestellt hat.
Seine Methode beinhaltet bestimmte elektronische Komponenten und Energieumsetzungen und ihre Interrelationen, die sowohl Komposition als auch Darbietung mitgestalten. Seine Klangmaterialien entfalten sich in großen Hörfolgen in Zeit und Raum, und viele seiner Kompositionen werden durch visuelle Mittel ergänzt: Lichtsysteme, Tanz, Monitoren, Theater, Film oder auch vierfarbige Laser-Projektionen. "Bandoneon!", produziert an den neun Abenden: Theater & Maschinenbau, New York, 1966, erfordert "lighting & audio"-Schaltungen, bewegliche Lautsprecherskulpturen und projizierte Videobilder, alles vom Bandoneon in Bewegung gesetzt. — Andere Gemeinschaftsarbeiten beinhalten ,Reunion" (mit David Behrmann, John Cage, Lowell Cross, Marcel Duchamp und Gordon Mumma; 1968) sowie eine Anzahl von Arbeiten für Video und/oder 4-Farb-Laser-Aufbauten in Verbindung mit Lowell Cross und Carson Jeffries (1969 bis 1977).
Zur Zeit entwickelt Tudor ein Klang- und Nebel-Environment, "Island Eye Island Ear", für eine schwedische Insel.

Helmuth Wagner ist 1. Tiegelmann im LD-Stahlwerk II, geboren 7. März 1950 in Linz, seit 9 Jahren verheiratet, Hobbys: Schachspielen, Jogging, Schifahren, spielt Gitarre, Interesse an klassischer Musik, vor allem Beethoven, aber auch Rock-Musik, Abneigung gegen deutsche Schlager. Seit 1967 bei der VOEST-Alpine, Schichtdienst.

Prof. Joseph Weizenbaum (geboren 1923 in Berlin) emigrierte in die USA im Jahre 1936. Während des Zweiten Weltkrieges diente er in der amerikanischen Armee als Meteorologe. Später studierte er Mathematik an der Wayne University in Detroit, Michigan. Dort wurde er Mitgründer eines der ersten Computer Laboratories unter amerikanischen Universitäten (1950).
Nach sieben Jahren als Wandergeselle in der amerikanischen Industrie wurde er als Professor of Computer Science zum Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, Massachusetts berufen (1963). Heute ist er dort Mitglied des Laboratory for Computer Science. Zur Zeit besucht Herr Weizenbaum Deutschland. Er war Gastprofessor an der TU Berlin und an der Universität Hamburg, ferner Gastforscher am Hahn-Meitner-Institut für Kernforschung, Berlin. Er ist jetzt Gastforscher an der GMD.

Ingo Werner. Musikstudium Konservatorium Mainz, Akademie für Tonkunst/Darmstadt (Fagott, Kontrabaß, Horn, Klavier). Instrumente: Synthesizer, Musik-Computer, Keyboards. Anfangs Popmusik gemacht, dann in Jazz- und Free-Jazz-Formationen gespielt. In den letzten 4 Jahren Erstellung von vielen Elektronik-Tapes, zur Zeit Produzent und Mitglied der Gruppe Electronic-Brain. LP's: Bellaphon, Cycle-Records.

Prof. Dr. Gernot Wersig, geb. 1942 in Berlin, studierte u. a. Publizistik, Informations- und Dokumentationswissenschaft, Soziologie an der Freien Universität Berlin (M. A. 1967), promovierte dort 1971 mit einer Arbeit über "Information, Kommunikation, Dokumentation", die auch die Grundlage für seine Habilitation 1973 bildete. Seit 1968 als Assistent und Assistenzprofessor am Institut für Medizinische Statistik und Dokumentation, seit 1977 Professor für Informations- und Dokumentationswissenschaft (Fachbereich Kommunikationswissenschaften 1980) an der Freien Universität Berlin. Er war u. a. beteiligt an der Erarbeitung des Bundesförderungsprogramms Information und Dokumentation und ist Mitglied einer Reihe von Beratungsgremien des Bundesministers für Forschung und Technologie (BRD). Mehr als 170 Bücher, Forschungsberichte, Aufsätze.

Ror Wolf. 1932 in Saalfeld/Thüringen geboren. Internatsschule. 1951 Abitur. Zwei Jahre Bauarbeiter in der DDR. Ein Jahr verschiedene Beschäftigungen in Stuttgart. 1954–61 Studium der Literaturwissenschaft, Soziologie u. a. in Frankfurt und Hamburg. 1961–63 Literaturredakteur beim Hessischen Rundfunk. Seit 1963 freier Schriftsteller in Frankfurt, St. Gallen, Basel, Frankfurt, Basel, Berlin, Frankfurt, Mainz, Wiesbaden.

BUCHVERÖFFENTLICHUNGEN:
Fortsetzung des Berichts. 1964
Pilzer und Pelzer, eine Abenteuerserie. 1967
Danke schön. Nichts zu danken. 1969
Punkt ist Punkt, Fußballspiele. 1971
mein famili, Balladen, Moritaten und Collagen. 1971
Auf der Suche nach Doktor Q. Hörspiel-Triologie. 1976
Die Gefährlichkeit der großen Ebene. 1976
Die heiße Luft der Spiele. 1980
Hörspiele, Filme, Features.

Paul Wühr, geboren 1927 in München, wo er seither lebt, schrieb seit 1940 ununterbrochen, trat aber erst ab 1963 mit einer raschen Folge von Hörspielen an die literarische Öffentlichkeit: "Das Experiment" WDR 1963, "Die Rechnung" WDR 1964, "Wer kann mir sagen, wer Sheila ist?" WDR 1964, "Die Hochzeit verlassen" DLF 1966, "Gott heißt Simon Cumascach" WDR 1965, "Wenn Florich mit Schachter spricht" WDR 1967 und "Fensterstürze" WDR 1968. Dann erscheint 1970 das unter dem Eindruck der achtziger (achtundsechziger?) Ereignisse beendete Großprojekt "Gegenmünchen" und beim Bayerischen Rundfunk folgen die Originalton-Hörspiele, die 1973 unter dem Titel "So spricht unsereiner" auch in Buchform veröffentlicht wurden. Für sein "Preislied" erhielt Paul Wühr 1972 den "Hörspielpreis der Kriegsblinden". 1976 veröffentlichte der Carl Hanser Verlag den Gedichtband "Grüß Gott ihr Mütter, ihr Väter, ihr Töchter, ihr Söhne" und 1979 "Rede. Ein Gedicht". Inzwischen wurde der Autor mit der Ludwig-Thoma-Medaille und dem Förderpreis für Literatur der Stadt München ausgezeichnet, Paul Wühr ist Mitglied des P.E.N. und des Verbandes Deutscher Schriftsteller sowie Gesellschafter der Autorenbuchhandlung.

Dipl.-Ing. Otto Zich (geb. 1942 in Linz) studierte Bauingenieurwesen und Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität Graz. 1967 trat
er in die (VOEST-ALPINE AG ein und ist seither am Ausbau der Datenverarbeitung und Automation tätig. Ab 1973 leitet er den Bereich "Automation, Datenverarbeitung und Organisation". Dieser Bereich ist einerseits für den Einsatz der Computertechnik im Unternehmen verantwortlich, andererseits erbringt dieser Bereich Computer- und Organisationsleistungen für die Kunden der VOEST-ALPINE AG am Weltmarkt.
1971—1973 hatte Zich einen Lehrauftrag für Systemplanung an der Johannes-Kepler-Universität in Linz. Zich ist in nationalen und internationalen Organisationen auf dem Gebiet der Informationsverarbeitung tätig (Gründungsmitglied und Vorstand der Österreichischen Computer Gesellschaft — OCG; Österreichischer Vertreter und derzeit Sekretär der internationalen Föderation für Informationsverarbeitung — IFIP).